In diesem Jahr war es sicherlich mein zehnter Besuch auf der Creativa, der größten deutschen Messe für Bastelbedarf in Deutschland. Und es hat sich im Lauf der Jahre in den Messehallen einiges verändert, so ist jedenfalls mein Eindruck.
Wie in so vielen Bereichen hat es auch hier 2020 bedingt durch die Pandemie einen Einbruch gegeben. Zwei Jahre ist die Creativa komplett ausgefallen. Im vorigen Jahr fand sie dann erstmals wieder statt.
Ich habe die Creativa am Freitagvormittag besucht, es war der dritte Messetag. Und es war unfassbar voll. Was einerseits natürlich super ist für alle Aussteller war. Die, nach einigen Aussagen die ich gehört habe, auch gute Umsätze gemacht haben.
Andererseits brauchte man als Besucher viel Zeit und Geduld an einzelnen Messeständen und in den Gängen. Es gab einiges an Schnäppchen und preislich wirklich guten Angeboten, da war der Andrang sicher gerechtfertigt.
Ich habe während meines Besuchs der Creativa ab und zu ein Video für meine Instagram Story machen können, das war schon nicht einfach bei den Menschenmengen. Ähnlich sieht es bei Fotos aus. Aber ich kann euch hoffentlich trotzdem einige Eindrücke vermitteln.
Creativa 2024, meine Highlights
Ich starte einfach mal mit meinen ganz persönlichen Highlights der Messe. Den optisch schönsten Stand hatte sicherlich Michelle Thiemann mit ihren Produkten von Gero Kreativ. Sie hat neuerdings auch Produkte von Alexandra Renke im Sortiment, die waren nach Aussagen von Michelle extrem gefragt.
Ein weiteres Highlight waren für mich die Demonstrationen und Beispiele am Messestand von Sevengardens. Mit dem Thema Pflanzenfarben hatte ich mich vorher noch nicht so intensiv beschäftigt, aber die Philosophie hinter der global agierende Netzwerkinitiative des gemeinnützigen Vereins fand ich sehr interessant und inspirierend.
Die Sanftheit und Vielfalt aus Pflanzen gewonnener Farben sieht man an diesem selbstgemachten Aquarell-Malkasten besonders gut. Und erstaunlicherweise färbt Rotkohl nicht rot oder lila, sondern blau.
Ich werde sicherlich das Thema für mich weiter entdecken und als erstes mal Papier mit Pflanzenfarben einfärben. Auf die Schnelle habe ich diese Anleitung zum Selbermachen von Pflanzenfarben gefunden und sobald es draußen anfängt zu blühen, experimentiere ich mal.
Papierbasteln und Stempeln auf der Creativa
Ich war ohne große Erwartungen zur Messe gefahren, weil bereits im letzten Jahr nicht wirklich Neues zu finden war. Kaufabsichten hatte ich auch keine, da bin ich ganz ehrlich.
So fand ich es auch weniger enttäuschend, dass “meine” Themen Papierbasteln und Stempeln weniger als je zuvor vertreten waren.
Der Klassiker Heindesign ist seit vielen Jahren quasi ein Selbstläufer. Fun fact: ich habe bei Wolfgang Hein vor mehr als 20 Jahren meinen ersten Stempelworkshop gemacht und kurz danach zum Scrapbooking gefunden.
Wenn ich die Nerven gehabt hätte, mich an der langen Kassenschlange anzustellen, hätte ich vielleicht diese schönen Klebebänder am Stand gekauft.
Noch ein Klassiker auf der Messe ist der Stand von Dini Design. Diana kenne ich auch bereits seit vielen Jahren, sie war mit einem Pop Up Store früher auch zu Gast bei meinen Workshops. Es knubbelte sich sehr an ihrem Stand und es freut mich für sie, dass sie so erfolgreich war.
Zum ersten Mal habe ich den deutschen Hersteller Newstamps wahrgenommen. Klassische Holzstempel mit einigen interessanten Vorführungen, zum Beispiel wie man auf runde Flaschen und Fondant für Torten stempeln kann.
Tja, und sonst?
Das war es schon fast mit dem hochwertigeren Angebot im Bereich Papierbasteln. Es gab noch einige Messestände von Shops aus den Niederlanden. Die meiner Meinung nach aber lediglich einen Abverkauf ihrer Bestände machten und Standard-Bastelbedarf wie Kleber, Werkzeuge, Papier etc. zu allerdings günstigen Preisen anboten.
Der absolute Renner war anscheinend alles im Bereich Plotter. Ich habe etliche Messebesucher mit großen Paketen auf dem Weg zum Ausgang gesehen. Statement des Cricut Vertriebsleiters für Europa: bereits am dritten Messetag wurde der komplette Vorjahres-Umsatz der Creativa überschritten.
Der Wachssiegel-Trend ist auch noch aktuell, zumindest habe ich zwei Messestände mit schönen Angeboten gesehen.
Ansonsten lag der Focus der Creativa 2024 (zumindest anhand des Angebotes) stärker als in früheren Jahren auf Stoffe, Nähzubehör, Wolle und klassischen Handarbeiten.
Selbstverständlich gab es auch das übliche Angebot an Dekokram, besonders vor Ostern.
Und Fressstände! Definitiv gab es mehr Stände mit kulinarischen Angeboten als früher, Essen & Trinken geht halt immer.
Insgesamt war mein Eindruck so gemischt. Einerseits fand ich es schön zu sehen, dass die Creativa so gut besucht war und wieder Umsatz im Hobbybereich stattfindet. Andererseits war das Angebot für etwas anspruchsvollere oder langjährige Bastelmenschen eher nicht so interessant, wenn man den Anspruch auf Neuigkeiten hat. Der Focus vieler Shops hat sich, auch bedingt durch die Pandemie, sicherlich mehr auf das Online Business verschoben.
Auch der Aufwand und die Kosten, die für Aussteller mit einem Messestand verbunden sind, sind in Zeiten von Personalmangel und mangelnden großen Lagerbeständen verständlicherweise nicht leicht zu stemmen.
Für Schnäppchenjäger und zum Treffen von Gleichgesinnten lohnt sich der Messebesuch aber auf jeden Fall. Man sollte die Erwartungen einfach etwas anpassen. Letztendlich liegt es auch an uns Konsumenten, ob solche Präsenz-Veranstaltungen und Angebote bleiben oder ganz verschwinden.
Ich werde im kommenden Jahr sicher wieder zur Creativa fahren, irgendwie lohnt es sich doch immer.
Alles Liebe
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