Da bin ich wieder, und ich habe den Freitagsbeitrag in der vergangenen Woche schlicht und einfach vergessen in all dem Hochzeitstrubel. Sorry dafür! Es war einfach eine aufregende Zeit und ich hatte noch Tage später das Gefühl, mein Körper war wieder zuhause und mein Kopf war noch woanders, kennt ihr das?
So langsam komme ich wieder im Alltag an und muss mich erst daran gewähnen, dass mein Sohn jetzt einen Doppelnamen hat und ich eine wunderbare neue Schwiegertochter. Man plant und plant, viele Details, und freut sich, und dann ist alles viel zu schnell vorbei.
Aber diese fünf Tage Familienzeit und Feiern waren einfach unglaublich schön und wertvoll. Weg vom Alltag, weg von den Nachrichten und einfach die Zeit, die Liebe und die unvergesslichen Momente genießen, das hat so gut getan!
Die neue Heimat meines Sohnes ist im schönen Ochsenhausen und nach der standesamtlichen Trauung stand der Sektempfang während der Fahrt mit der historischen Öchsle Bahn auf dem Programm. Natürlich hatte ich im Rathaus schon einige Tränen verdrückt, weil mir in solchen Momenten mein Mann und meinen Kindern der Vater besonders fehlt. Aber die Freude war nach ein paar Minuten wieder da und dank wasserfester Wimperntusche bin ich wie man sieht wieder in meinem Element.
Wenn man in eine Familie von Forstwirten und Jägern einheiratet und viele Studienfreunde unter den Hochzeitsgästen sind, ist das Thema klar. Der Wald zog sich wie ein grüner Faden durch die Feierlichkeiten und die Deko, und meine Kinder haben alles sehr detailverliebt und perfekt geplant. Wir haben mit 120 Gästen die absolute Traumhochzeit gefeiert. Dieses Glück und die Liebe der Beiden mitzuerleben war ein unvergessliches und sehr tiefes Erlebnis, für das ich wirklich sehr sehr dankbar bin.
Und wie schön ist bitte dieses Bild?
Ich habe während der Zeit selbst kaum Fotos gemacht, sondern das Handy blieb weitgehend in der Tasche. Deswegen bin ich gespannt, wenn die restlichen offiziellen Bilder vom Fotografen kommen und ich alles noch einmal in Ruhe Revue passieren lassen kann.
Ich war im Anschluss an die Hochzeit noch einen Tag in Bayern am Ammersee bei meinem Bruder und konnte so noch ein wenig mehr Familienzeit genießen. Wenn diese Autofahrten nicht immer so elendig lang wären und man sich von Stau zu Stau durch Baustellen quälen müsste! Gefühlt ist ganz Deutschland eine Baustelle. Aber die Bahn mit der dauernden Unzuverlässigkeit ist für mich auch keine Option und dazu noch teurer.
Als ich nach Hause kam, lag ausnahmsweise mal positive Post im Briefkasten. Schon eine knappe Woche nach meiner Mammografie waren die Ergebnisse da, alles in Ordnung! Das Gefühl, wenn man mit zitternden Fingern und Herzklopfen den Umschlag aufmacht, empfinde ich trotzdem jedes Mal als maximal unangenehm.
Inzwischen bin ich wieder voll im Alltag angekommen, plane bereits für die nächsten Workshops und bin im vollen Vorbereitungsstress für den Crop Am Rhein am nächsten Wochenende. Kits für zwei Workshops packen, Listen und Anleitungen schreiben, Emails und Buchhaltung und mich ärgern, dass sich Leute anmelden, nicht zahlen und sich einfach nicht mehr melden. Gefühlt tausend Kleinigkeiten, an die noch zu denken ist. Ich bin trotzdem entspannt. Das war auch schon mal anders. Gelassenheit des Alters? Mag sein. Sich nicht stressen, wenn es irgendwie doch immer gut geht. Sich nicht über Dinge ärgern, die nicht zu ändern sind. Das funktioniert bei mir inzwischen. Mein Mantra ist sowieso immer schon: “We’ll cross that bridge when we get there”.
Gestern habe ich Flüge nach London und Karten für’s Musical im November gebucht, vorher bin ich noch im Berlin und nächste Woche gleich zweimal im Kino. Aber dieses Wochenende steht nichts im Kalender, auch gut.
Und sonst so?
Während ich noch unterwegsin Bayern war, habe ich spät am Sonntagabend mit Besorgnis die Ergebnisse der Kommunalwahlen hier in NRW gegoogelt. In fast 400 Gemeinden wurden unter anderem neue Landräte, Bürgermeister, Stadt- und Gemeinderäte sowie Bezirksvertretungen gewählt. Obwohl die AfD dabei mit 14,5 Prozent ihr Ergebnis gegenüber 2020 etwa verdreifachen konnte, reicht der Wahlerfolg nicht aus, um auch nur ein einziges größeres Rathaus oder eine Kreisverwaltung in NRW direkt zu übernehmen. Neben Gelsenkirchen bahnt sich nur in Duisburg und Hagen eine Stichwahl an. Bei uns im Stadtrat ist die AfD allerdings von 1 auf 7 Sitze gestiegen, und diese neuen Ratsmitglieder (ich kenne nicht einen der Namen und wahrscheinlich die Wähler, die da ihr Kreuz gemacht haben, auch nicht) werden hoffentlich nicht wie im Bundestag in Zukunft nur rumstänkern, die Verwaltung mit sinnlosen Anträgen ärgern und vieles blockieren.
Und noch eins wurde bei der NRW-Kommunalwahl am deutlich: in Köln und Münster haben sich die demokratischen Parteien NICHT die Themen nicht von der AfD diktieren lassen und waren damit erfolgreich.
Die AfD legt trotzdem überall zu. Und das liegt vor allem daran, dass soziale Probleme nicht benannt werden, von demokratischen Kräften nicht richtig angesprochen werden und Menschen sich nicht mitgenommen fühlen in ihren Problemlagen oder auch in ihrer Lebensrealität. Das alles wissen wir, das alles kennen wir.
Vielleicht sind demokratische Kräfte manchmal auch zu arrogant. Weil sie denken, sie stehen auf der richtigen Seite und sich nicht erklären müssen. Doch, wir müssen uns erklären. Demokratische Kräfte müssen sich erklären. Sie müssen sich streiten. Sie müssen andere Meinungen aushalten.
Und sie müssen das machen, was die Wissenschaft ihnen seit den 80er Jahren sagt, echte Zukunftsvision nach vorne stellen. Vertrauen zurückgewinnen, das ist der schwerste Part, den demokratische Politiker überhaupt haben. Sich wieder streiten können, wieder dort reingehen, mit Menschen sprechen, dort wo sie sind, in ihren Lebensrealitäten.
Alles andere wird uns nicht helfen. Menschen wenden sich autoritären Systemen zu, wenn sie nach mehr Sicherheit suchen und dafür bereit sind, ihre Freiheit einzutauschen.
Wenn sie ihre Verantwortung abgeben wollen und sagen, endlich muss wer meine Probleme lösen.Und wenn demokratische Kräfte keine Antworten auf diese Probleme finden, keine Zukunftsvision, die Menschen Mut und Hoffnung machen, dann passiert das, was wir in London sehen, was wir in NRW sehen, und was wir in den USA sehen.
Die Politik muss umdenken und zwar schleunigst. Faschisten zu wählen, weil man verunsichert ist und diese vermeintlich einfache Lösungen anbieten, hat uns bereits einmal in einen Weltkrieg geführt.
Ist euch klar, was gerade in den USA passiert? Die Ermordung des ultrarechten Podcasters Charlie Kirks wird sowohl in den Staaten als auch hier gerade massivst instrumentalisiert, mit dem klaren Ziel, die Redefreiheit einzuschränken. Hier führte es bisher dazu, dass Moderatorin Dunja Hayali sich aufgrund massivster Bedrohungen vorerst zurück zieht. In den USA verlieren gerade massenweise Leute ihre Jobs, nicht weil sie den Mord gerechtfertigt hätten, sondern weil sie sich weigern, Kirk posthum zum netten Menschen zu verklären. Es wird von Woche zu Woche deutlicher, worauf das hinausläuft. Das Volk soll dumm bleiben.
Der Fall um Dunja Hayali zeigt auch ein tief beunruhigendes Muster: Wenn eine Moderatorin, die nüchtern einen Fakt benennt und zugleich zur Menschlichkeit mahnt, durch orchestrierte Hetzkampagnen an den Rand des Schweigens gedrängt wird, dann ist das kein Nebenschauplatz, sondern ein Angriff auf die Pressefreiheit.
Die gezielte Empörung gegen sie offenbart, wie Fakten zunehmend nicht mehr als Grundlage des Diskurses akzeptiert, sondern als Angriff auf die eigene Ideologie gewertet werden.
Zum Glück hat die Politik hierzulande (noch) keinen Einfluss auf die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Genau wegen solcher Leute wie Goebbels und Linnemann hat man damals das System der Gebührenfinanzierung geschaffen, und das ist gut so.
Ich kann euch garnicht sagen, wie traurig mich das alles als früher großer USA Fan macht. Wie oft ich schon drüben und in Florida war, auch mit Familie, kann ich nicht zählen. Und wie es jetzt aussieht, ist es ein absolutes no go geworden. Beim Einkaufen in irgendeinem Walmart versehentlich erschossen zu werden liegt im Bereich des Möglichen.
Good News!
Es ist wieder soweit: Das größte Volksfest der Welt ist in vollem Gange – das Oktoberfest. Während andere feiern, sind Not- und Sicherheitsdienste im Dauereinsatz. Seit diesem Jahr gibt es die App what3words die Hilfesuchende auf drei Quadratmeter genau ortet und Sanitäter*innen so unterstützt.
Außerdem gibt es in diesem Jahr für die Wiesn das erste Dirndl von Adidas. Nun ja.
Ich glaube nicht, dass ich davon betroffen bin, aber ich habe am späten Nachmittag oft so einen Tiefpunkt, dass ich ein Nickerchen machen könnte (manchmal mache ich das auch kurz). Es könnte allerdings auch biologische Gründe haben, denn Forschende des Brigham and Women’s Hospital haben Moleküle im Blut identifiziert, die mit übermäßiger Tagesschläfrigkeit (EDS) in Zusammenhang stehen. Dabei zeigte sich, dass insbesondere Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren das Risiko für EDS senken können. Die Ergebnisse könnten den Weg für neue Therapien ebnen.
Das Ozonloch über der Arktis war 2024 laut der Weltwetterorganisation kleiner als in den Vorjahren 2020 bis 2023 – und sogar unter dem Durchschnittswert der Jahre 1990 bis 2020. Neben natürlichen Phänomenen ist vor allem das Verbot von ozonschädigenden Substanzen wie FCKW entscheidend für die Erholung der Ozonschicht.
1. Heute ist ______________ .
2. __________ Kürbisrezept.
3. Ich möchte mir so gerne _________ kaufen.
4. _________ und ich bin froh ____________ .
5. Wenn ich an Weihnachten denke _________ .
6. __________ total witzig.
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf ___________ , morgen habe ich geplant, _________ und Sonntag möchte ich _________ !
Wenn ihr mitmachen wollt, könnt ihr die Fragen vom Freitagsfüller gerne auf euren Blogs beantworten und im Kommentar verlinken. Oder aber ihr beantwortet direkt hier in den Kommentaren, wenn ihr keinen eigenen Blog habt. Ich freue mich auf eure Antworten oder auf das Stöbern auf euren Blogs, danke für’s Mitmachen beim Freitagsfüller! Und euer Interesse an meinen Freitagstipps, die kommen jetzt. Ich freue mich übrigens auch, wenn ihr meine Freitagstipps durch eure eigenen Freitagstipps in den Kommentaren ergänzt!
Meine Freitagstipps für euch
Freitagstipps zum Gucken
Ich bin durch mit “The Summer I turned pretty”, Gott sei Dank hat der Hype ein Ende und Team Conrad hat gewonnen, irgendwie befriedigend.
Dann habe ich den Psycho-Thriller “The Girlfriend” (deutscher Titel: Das Gift der Seele) gesehen. Böse, spannend und unterhaltsam. Robin Wright liefert sich in der Buchverfilmung als verhaltensauffällige Mama einen irren Machtkampf mit der Freundin ihres Sohnes – sechs Folgen neu auf Amazon Prime. Nicht immer ganz logisch, aber darüber kann man weggucken.
Eher zum Gruseln fand ich die neue Netflix Doku “Rebel Royals” über die Hochzeit der norwegischen Prinzessin Märtha Louise mit dem US amerikanischen Verschwörungstheoretiker Durek Verret. Im Mittelpunkt stehen Prinzessin Märtha Louise von Norwegen und ihr Ehemann Durek Verrett, ein selbsternannter Schamane, der von sich sagt, er sei “soul sexual”, halb reptilisch – und bereits einmal von den Toten auferstanden.
Der Film begleitet die beiden auf dem Weg zu ihrer Hochzeit am 31. August 2024. Dass Netflix für die exklusiven Rechte tief in die Tasche gegriffen hat, darf angenommen werden – konkrete Zahlen sind nicht bekannt. Fest steht: Der Stoff beschäftigt Norwegen seit Jahren. Schon der Titel Rebel Royals ist eine Provokation, denn Märtha Louise hat sich 2019 gemeinsam mit ihrer Familie verpflichtet, den Prinzessinnentitel nicht für kommerzielle Zwecke zu nutzen. 2022 legte Märtha Louise alle offiziellen Aufgaben nieder, um Distanz zum Königshaus zu schaffen. Vereinbart wurde ausdrücklich, dass weder sie noch Durek Verrett den Titel in Medienproduktionen oder Social-Media-Kanälen verwenden dürfen.Die Dokumentation setzt sich darüber hinweg. “Prinzessin” fällt über 30-mal, “royal” mehr als 40-mal, dazu kommen Archivbilder aus dem Schloss. Kein Wunder, dass der Palast nach der Veröffentlichung ein deutliches Statement abgab: “Die Produktion stellt einen Verstoß gegen die Vereinbarung mit dem Königshaus dar.” Ich hatte während des Guckens manchmal den Eindruck, ich sehe keine Doku, sondern eine schlechte Soap Opera. So fasziniert ungläubig.
Eher mittelmäßig fand ich “Das Mädchen aus Oslo”. In der norwegisch-israelischen Netflix Serie wird eine junge norwegische Frau von islamistischen Terroristen entführt, während die Familie versucht, sie wieder freizubekommen. Das ist als Szenario zwar nicht unspannend, aber doch ein bisschen sehr konstruiert. Die nervige Hauptdarstellerin hätte ich manchmal gerne geschüttelt. Diese Serie erschien vor dem Massaker von über 1.200 Israelis am 7. Oktober 2023 durch palästinensische Mörder der Hamas.
Freitagstipps zum Lesen
Schon die nächste Kreuzfahrt gebucht? Welche Fehler solltet ihr vermeiden, wenn euer Schiff untergeht? Was hätte den Untergang der Titanic verhindern können? Angeberwissen um Unglücke auf hoher See.
Richard Grenell, früherer US-Botschafter in Deutschland, verlangt, dass ZDF-Studioleiter Elmar Theveßen sein Visum für die USA verliert. Theveßen sei ein “Aufwiegler”. Es greift um sich. Und das ist wirklich beunruhigend.
Ich möchte diesen Drink. Und vor allen Dingen wüsste ich gerne, wie das tolle Muster auf den Eiswürfel kommt.
Freitagstipps zum Hören
Gehört habe ich auf meinen letzten längeren Autofahrten mehrere Folgen eines neuen Lieblingspodcasts, der mir von einer politischen Referentin aus Berlin empfohlen wurde. Pod save America ist ein politischer Podcast und wird von vier ehemaligen Beratern von Barack Obama moderiert. Er geht etwas in die Tiefe der aktuellen Nachrichten und oft sind prominente Gäste wie Politiker, Entertainer, Aktivisten zu Gast.
Und ich habe ein neues Hörbuch angefangen. Mir war mal wieder nach etwas klassisch solidem. Ich habe die Justizdramen von John Grisham früher schon als Bücher verschlungen und “Die Erbin” kannte ich noch nicht. (dachte ich) Die Thematik – Südstaaten Rassismus – ist ja aktueller denn je. Beim Hören der ersten Kapitel kam mir irgendwas bekannt vor, ich dachte, wahrscheinlich im Bezug auf den verfilmten ersten Teil der Geschichte um Anwalt Jake Brigance, den ich neulich gesehen hatte. Als ich gerade den Link setzen wollte sehe ich bei Amazon, dass ich das Hörbuch bereits 2024 gekauft habe. Uuups. Ich habe es damals entweder nicht gehört oder vergessen, dass ich es gehört habe. Egal, es ist spannend, immer noch aktuell, John Grisham hat seitdem einen dritten Teil herausgebracht und nach 11 Jahren kann man ein Buch auch nochmal hören.
Das waren meine Freitagstipps und Gedanken für diese Woche. Vielen Dank für’s Vorbeischauen, ich hoffe, es ist etwas Interessantes für euch dabei.Und ich freue mich immer, wenn ihr meine Freitagstipps in den Kommentaren ergänzt!
Ich wünsche euch ein wunderbares Wochenende, drr Sommer soll ja nochmal kurz zurück kommen!
Alles Liebe