On the road again. Zurzeit sitze ich gefühlt viel im Auto.
Am vergangenen Wochenende war ich bei meiner Tochter, meinem Sohn und einem Workshop in Berlin. Heute fahre ich zum Förstersohn in den Bayrischen Wald. Darauf freue ich mich, denn seit er dort fest einen Betrieb leitet, habe ich ihn in seinem neuen Domizil noch nicht besucht.
Er wohnt und arbeitet in Nordhalben. Als er dort seine Stelle angetreten hat sagte er: Mama, guck mal den Film “Ballon”. Der spielt vor der Wende in der DDR und wurde in dem Ort gedreht. Wir haben den Film dann zusammen geschaut und er sagte, es sieht da jetzt noch so aus. Ich bin sehr gespannt!
Das Wochenende in Berlin war wieder großartig. Die Gäste in meinem Workshop waren super nett und motiviert, es hat wirklich Spaß gemacht.
Am Freitagabend habe ich mit meiner Tochter noch einen kleinen Abendspaziergang gemacht, um ein wenig vom phantastischen Festival of Lights mitzubekommen. Zahlreiche Gebäude und Plätze in der Hauptstadt werden jedes Jahr im Herbst bunt illuminiert. Viele Wahrzeichen, historische Orte, Straßen, Plätze, Szeneviertel und interessante Orte jüngsten Berliner Geschichte werden mit Licht inszeniert.
Wir sind zur Siegessäule und zum Brandenburger Tor gelaufen. Mehr schaffte mein kranker Fuß an dem Abend leider nicht.
Absolut phantastisch! Wenn ihr mal im Herbst zu der Zeit in Berlin seid, schaut euch das Spektakel unbedingt an, es lohnt sich.
Am Sonntag war ich dann noch mit meinem Sohn auf dem Teufelsberg. Dort gibt es eine neue sehr sehenswerte Ausstellung und der ganze Ort ist einfach mega cool. Ich schreibe dazu noch einen Blogbeitrag zum Abspeichern, damit meine Tipps für Berlin immer wieder Neues bieten.
Hier in NRW sind, wie fast überall, Herbstferien. Es ist etwas ruhiger und leerer auf den Straßen.
Ruhiger in den Nachrichten ist es dagegen leider nicht. Es sind noch drei Wochen bis zur Schicksalswahl in den USA und ich habe den Eindruck, je bekloppter sich Trump benimmt, desto höher steigt er in den Umfragen. Es ist einfach gruselig. Gestern sagte einer seiner Berater im Interview bei CNN: die Leute wollen keine Antworten auf Fragen, sie wollen eine Show.
Brot und Spiele, das erinnert mich irgendwie sehr ungut an einen römischen Kaiser.
Und was mir auch aufgefallen ist: seine Rhetorik wird zurzeit 1:1 hierzulande von einigen deutschen Fürsten übernommen. Ich denke da besonders an den Sauerländer, der gerne König wäre.
In der „Not” (die wir ja garnicht haben, die nur von den Medien herbeigeredet wird) sucht der Pöbel einen Führer, der ihm sagt, was er tun soll. Das ersetzt dieses unbequeme selbstständige Denken. Dann tritt man noch ein bisschen von oben auf Minderheiten ein und schon ist der Erfolg da. Das war immer so und wird immer so bleiben. Der olle Goethe wusste schon: „Das Menschenpack fürchtet sich vor nichts mehr als dem Verstand. Vor der Dummheit sollte es sich fürchten, wollte es wissen, was fürchterlich ist.”
Die Wahlen in den USA sind ja schon ganz anders als hier bei uns. Kamala Harris hat bis jetzt die unvorstellbare Summe von einer MILLIARDE Dollar an Spenden für ihren Wahlkampf gesammelt. Und das Geld wird auch dafür ausgegeben. Überhaupt könnte man meinen, den Amerikanern wird das Wählen extra schwer gemacht. Man muss sich aktiv erstmal registrieren. Und die Wahlen sind an einem Dienstag, das bedeutet, die Leute müssen dafür Urlaub oder frei nehmen. Vor den Wahllokalen sieht man immer sehr lange Schlangen, man muss Geduld haben und motiviert sein.
Ich beobachte das alles mit Sorge und versuche, trotzdem optimistisch zu bleiben.
Was noch? Ach ja, vorgestern bekam ich eine Einladung zu einem Treffen im kommenden Jahr: 50 Jahre Abitur. Bitte was? Ach du Schreck, wie konnte das passieren? Aber ich freue mich auch, zumindest einige meiner ehemaligen Schulfreundinnen wieder zu sehen. Obwohl, ich werde wahrscheinlich die Hälfte nicht erkennen, das wird spannend. Denn ich bin nie gerne zur Schule gegangen und habe besonders die Oberstufe gehasst und viel geschwänzt.
Den Weihnachtsbaum für unseren Innenhof haben wir auch in dieser Woche bereits ausgesucht und reserviert, denn schöne große Bäume für einen bezahlbaren Preis sind nicht mehr leicht zu finden. Der frühe Vogel …
Und ich bin gestern spätnachmittags in beide Arme geimpft worden, Covid und Grippe. Nachts musste ich auf dem Rücken schlafen, weil beide Stellen etwas zwickten. Aber heute geht’s mir gut, keine weiterten Nebenwirkungen. Ich bin also ready für den Winter mit dem ganzen Virenzeugs, was jetzt bereits durch die Gegend fliegt.
1. Die Nachrichten ___________ .
2. __________ kalte Füße.
3. Herbstferien _____________ .
4. _________ in meiner Tasse.
5. Mal so ganz unter uns gesagt, _________
6. ___________ gehört.
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf ___________ , morgen habe ich geplant, _________ und Sonntag möchte ich _________ !
Wenn ihr mitmachen wollt, könnt ihr die Fragen vom Freitagsfüller gerne auf euren Blogs beantworten und im Kommentar verlinken. Oder aber ihr beantwortet direkt hier in den Kommentaren, wenn ihr keinen eigenen Blog habt. Ich freue mich auf eure Antworten oder auf das Stöbern auf euren Blogs, danke für’s Mitmachen beim Freitagsfüller! Und euer Interesse an meinen Freitagstipps, die kommen jetzt. Ich freue mich übrigens auch, wenn ihr meine Freitagstipps durch eure eigenen Freitagstipps in den Kommentaren ergänzt!
Meine Freitagstipps für euch
Gesehen
… habe ich mit meiner Tochter ein wenig Netflix zum Wohlfühlen. Die neue Staffel “Outer Banks” ist einfach schön zum Abschalten und die Küste vor North Carolina ist einfach ein Traum. Ich möchte da so gerne nochmal hin, bei unserem Trip durch die Südstaaten vor einigen Jahren haben wir es leider nicht so weit nach Norden geschafft.
Komplettes Kontrastprogramm war dann die Doku “Hitler und die Nazis: Das Böse vor Gericht” auf Netflix. Man hat ja ein gewisses Wissen durch den Geschichtsunterricht und es gibt viele Filme und Dokus zu diesem Thema. Die sechsteilige Serie über Aufstieg und Fall der NS-Diktatur ist eine Geschichtsdokumentation der besseren Art, mit manchen beklemmenden Parallelen zur Gegenwart. Zumindest teilweise wird zu erklären versucht, wie das alles kommen konnte. Es wird also nicht nur nach dem „was“ geschaut, sondern auch nach dem „warum“. Das bleibt ein Stück weit sicher immer Spekulation.
Und dann bin ich beim Zappen durch Netflix auf die italienische Drama-Miniserie “Betrügerische Liebe” gestoßen (leider finde ich gerade keinen deutschen Trailer). Bekannte Geschichte: ältere reiche Frau und junger Lover. Aber durchaus unterhaltsam, mit diversen heißen Szenen, Verwicklungen und einem überraschenden Ende. Hauptdarsteller Giacomo Gianniotti kam mir direkt bekannt vor, und na klar,von 2015 an bis März 2021 spielte er den Assistenzarzt Dr. Andrew DeLuca in der Serie Grey’s Anatomy. Gute Unterhaltung in schöner Kulisse. Und eher ein Frauenfilm, würde ich sagen.
Gelesen
Kennt ihr das, wenn man gefragt wird: wie gehts? und eigentlich möchte man nicht die Floskel “danke, gut” sagen, weil es eben nicht so ist? Es gibt auch andere Antworten in solchen Momenten, ohne zu lügen – und ohne ein Fass zu öffnen, das man geschlossen halten wollte.
Man kommt nicht an ihm vorbei. Die Aussichten, die NTV im Falle eines Wahlsieges von Trump beschreibt, sind insofern gruselig, als dass sich Superreiche wie Musk und Thiel bereits in Stellung gebracht haben, um die Demokratie komplett abzuschaffen, den Staat komplett zu zerstören und das Land in eine Tech Diktatur zu führen. Das hört sich an, wie ein dystopischer Thriller, und liegt dennoch im Bereich des Möglichen. Unvorstellbar.
Gehört
… habe ich auf der Fahrt nach Berlin den kompletten Soundtrack des neuen “Twisters” Films. Zweieinhalb Stunden. Und nochmal von vorne. Dann war ich da.
Ich kann euch den zum Autofahren einfach nur sehr empfehlen. Der komplette Soundtrack besteht aus zwei Teilen. Der Anfang mit 29 Songs perfekt passender Country Musik zum Mitsingen. Wie zum Beispiel Luke Combs “Aint’t no love in Oklahoma”. Dann der zweite Teil, von Komponist Benjamin Wallfisch. Atemberaubend, abenteuerlich und unverfroren donnernd ist es von Anfang bis Ende ein spektakuläres Hörerlebnis. Man hat sozusagen das Gefühl, mit dem Auto zu fliegen. Ich verlinke euch den Soundtrack bei Spotify , es gibt ihn aber auch auf anderen Streaming Platformen, und hier ist eine kleine Kostprobe auf You Tube.
Mein Sohn meinte scherzhaft, als er zu mir ins Auto stieg: “Mama, man könnte meinen du bist Trump Wähler bei der ganzen Country Musik die du hörst. Die Texte sind auch oft grenzwertig frauenfeindlich.” Ehrlich gesagt höre ich da garnicht so genau hin. Es geht immer um Girls, Beer und Trucks. Macht mir aber einfach gute Laune.
Auf der Rückfahrt habe ich einen neuen Podcast angefangen.Die SZ Journalisten Boris Herrmann und Christian Zaschkes entdecken einen vergessenen Song über die Familie Trump – und damit beginnt ein ebenso überraschender wie unglaublicher Roadtrip durch ein Land am Abgrund. Und die Reporter merken: Es ist alles noch viel irrer als befürchtet.
Wer Amerika verstehen will, muss Trump verstehen. Und wer Trump verstehen will, muss Amerika verstehen. Ich war nach der ersten sehr spannenden Folge, von “Old Man Trump”, die frei verfügbar ist so angefixt, dass ich auf einen Rastplatz gefahren bin, um ein monatliches Probeabo der SZ abzuschließen. Ich wollte unbedingt weiterhören und finde, für guten Journalismus kann man auch mal bezahlen.
Ich weiß inzwischen viel über das Land und Trump, aber da hörte ich soviel Neues und Erstaunliches, dass ich sehr gespannt auf die nächsten Folgen bin. Trumps Vater war bereits als Rassist bekannt und Mitglied im Ku Klux Klan. Wundert jetzt nicht wirklich.
Das waren meine Freitagstipps für diese Woche. Vielen Dank für’s Vorbeischauen, ich hoffe, es ist etwas Interessantes für euch dabei.
Habt ein schönes Wochenende und eine tolle Woche!
Alles Liebe