Gestern dachte ich: es wäre nicht schlecht, wenn der November länger wäre. Man könnte alles in Ruhe für die Adventszeit vorbereiten und hätte im Dezember nichts mehr zu tun, als alles zu genießen. Wäre man ein gut organisierter Mensch, würden die 30 Tage im November vermutlich auch für die Adventsvorbereitungen reichen. In meinem Fall ist das definitiv momentan nicht der Fall. Nun gut, minimalistische Deko reicht auch und man muss dann auch im Januar nicht soviel wegräumen, oder?
Lichter habe ich zumindest genug rundherum, das ist erstmal das Wichtigste. Duftende Kerzen und Lichterkränze in jedem Fenster. Und für unseren großen Baum im Innenhof hat ein Nachbar zusätzliche Beleuchtung spendiert. Sehr fancy Lichterketten, die er mit einer App steuern kann. Momentan wechseln die Lichter ganz sanft die Farbe und werden leicht hell und wieder dunkel. Anfangs dachte ich: oh je, das kann ja was werden, es gibt sicher Beschwerden meiner anderen Nachbarn und Hofbewohner. Aber erstaunlicherweise habe ich mich daran gewöhnt und finde es sogar beruhigend, dem sanften Lichterspiel zuzuschauen. Mal schauen, ob es der Rest der Nachbarschaft genauso sieht oder es einigen mit der Zeit auf die Nerven geht.
Der Deutsche tut sich ja im Allgemeinen schwer mit Veränderungen, alles soll immer so bleiben, wie es ist. Zumindest für einen selbst. Ich bin da auch zwiegespalten, aber eher relativ offen für Neues.
Gestern Abend waren einige meiner Freundinnen zum jährlichen Weihnachtskarten-Basteln bei mir. Da wir uns länger nicht gesehen hatten, kam außer Quatschen, Essen und Trinken nicht viel zustande. Jedenfalls bei mir. Aber auch das sehe ich sehr entspannt. Mein Ziel ist es in diesem Jahr, einfache, schnelle und trotzdem superschöne Weihnachtskarten zu machen.
Da ich mit meinem Dezembertagebuch 2023 Ende November einen Schock erlebte (hier könnt ihr es nachlesen) und mein Ehrgeiz dann kaum zu bändigen war, ging dafür gut eine Woche am Basteltisch drauf, die ich eigentlich für andere Dinge vorgesehen hatte. Über das Ergebnis, mein komplettes und prall gefülltes Dezembertagebuch 2023, bin ich jetzt aber mehr als glücklich.
Was ich noch gemacht habe: neue duftende Orangen-Pomander Bälle. Ich habe eine sehr ausgeprägte olfaktorische Wahrnehmung. Und der Duft von Zimt, Nelken und Orangen verkörpert für mich Wärme und Weihnachten. Mein Haus muss im Sommer nach frischer Luft und frischer Wäsche riechen. Im Oktober und November leicht nach Duftkerzen. Und im Dezember nach Weihnachten. Dafür sorgen zum Beispiel Pomander in schönen Schalen, kombiniert mit diversen Zapfen. Die nach einiger Zeit komplett durchgetrockneten Pomander halten ein paar Jahre, wenn man sie nach der Adventszeit für den Rest des Jahres in einem luftdichten Behälter aufbewahrt.
Habt ihr schon alle Weihnachtsgeschenke? Ich schenke gerne und viel. Viel im Sinne von schön verpackten Kleinigkeiten. Ich habe erst die Hälfte der Dinge besorgt oder bestellt, die ich mir überlegt habe, um meinen Liebsten eine Freude zu machen. Aber es ist ja noch ein wenig Zeit dafür. Meine Familie ist groß und wächst immer weiter, ich muss bald eine Art Geschenke-Buch führen, damit ich nicht den Überblick verliere. Und auch Freundinnen und Kolleg*innen beschenke ich gerne.
Apropos, heute gibt’s mal ein Bild mit Gesicht, das ich gestern spontan im Büro gemacht habe. Da ist auch gerade Endspurt. Verwendungsnachweise für Fördermittel, die noch fertig werden müssen. Weihnachtsgrüße verfassen. Weihnachtsfeier vorbereiten. Letzte Schulungen vorbereiten und dokumentieren. Termine für 2025 auf die Website setzen.
Falls es euch in dem Zusammenhang interessiert: ich arbeite beim Paritätischen in Düsseldorf. Früher im Bereich Arbeit, Armut, soziale Hilfen und Europa. Und nachdem dieser Fachbereich in die Landesgeschäftsstelle nach Wuppertal verlegt wurde (wo ich never ever arbeiten möchte), wechselte ich in den Fachbereich Kinderschutz.
An jedem Morgen freue ich mich zurzeit auch über den tollen Adventskalender, den mir meine Kinder in diesem Jahr geschenkt haben. Und werde selbst jedes Mal ein wenig zum Kind, wenn ich ein Törchen aufmache (er ist von Rituals und wirklich ein Knaller).
Und sonst so? Joe Biden hat seinen Sohn Hunter begnadigt. So nach dem Motto: Fuck you, nach mir die Sintflut. Er hat bereits zwei seiner drei Kinder verloren. Und wer weiß, was die Republikaner nach der bisherigen Hexenjagd noch mit seinem Sohn gemacht hätten. Ich kann seine Entscheidung persönlich nachvollziehen. Präsidenten sind auch Menschen. Manche jedenfalls.
Der irre Trump will sich jetzt auch noch Kanada einverleiben.
Und auf You Tube gibt es einen Live Stream zum Thema: Wer hält länger durch, Christian Lindner als Parteivorsitzender der FDP oder diese Banane? So wie damals mit Liz Truss und dem Salatkopf, erinnert ihr euch?
Genug Politik-Wahnsinn für heute.
1. Drei Dinge, die ich am Advent liebe: ___________.
2. ___________ platt auf der Couch.
3. Heute am Nikolaustag ___________.
4. __________ genug gesehen.
5. Gott sei Dank ist __________.
6. _________ werde ich perfekt ______________.
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf ___________ , morgen habe ich geplant, _________ und Sonntag möchte ich _________ !
Wenn ihr mitmachen wollt, könnt ihr die Fragen vom Freitagsfüller gerne auf euren Blogs beantworten und im Kommentar verlinken. Oder aber ihr beantwortet direkt hier in den Kommentaren, wenn ihr keinen eigenen Blog habt. Ich freue mich auf eure Antworten oder auf das Stöbern auf euren Blogs, danke für’s Mitmachen beim Freitagsfüller! Und euer Interesse an meinen Freitagstipps, die kommen jetzt. Ich freue mich übrigens auch, wenn ihr meine Freitagstipps durch eure eigenen Freitagstipps in den Kommentaren ergänzt!
Meine Freitagstipps für euch
Gesehen
… habe ich die gerade erschienene zweite Staffel von “Die Kaiserin”. Die deutsche Netflix-Produktion ist bereits mit internationalen Preisen ausgezeichnet worden, zumindest die erste Staffel. Die habe ich mir zur Einstimmung vorher nochmal nebenbei angesehen.Warum fasziniert Sissi bis heute das Publikum? Und bleibt Romy Schneider auch für die Neuverfilmungen das unerreichte Vorbild? Der klassische Sissi Film gehört seit vielen Jahren traditionell bei uns in der Familie in die Adventszeit. Regisseur Ernst Marischka zementierte 1955 das Märchenbild der unschuldigen Prinzessin, die sich gegen die gestrenge Schwiegermutter zur Wehr setzt. „Sissi“ stilisierte die Kaiserin zur Heilsfigur des österreichischen Vielvölkerstaats und befriedigte die „Heile-Welt-Sehnsucht“ der Nachkriegsjahre.
Die Serie “Die Kaiserin” greift in ihren Erzählungen auf die Filme der 1950er-Jahre zurück. Sie entwickelt ihre Heldin (meiner Meinung nach perfekt gespielt gespielt von Devrim Lingnau) aber weiter zur proto-feministischen Individualistin. Man sieht Intrigen bei Hofe, einen mit seiner Position hadernden Franz Joseph, der sich gegen seinen umstürzlerischen Bruder behaupten muss und, zwangsläufig, eine gehörige Portion Sex. „The Crown“ und „Bridgerton“ lassen grüßen.
Das dramatische Ende dieser zweiten Staffel ist ein echter Cliffhanger und lässt auf eine dritte Staffel hoffen.
Ich finde die Serie sehr sehenswert. Kostüme, Ausstattung, alles top. Sie bemüht sich um ein vielleicht deutlich weniger liebenswertes, dafür aber psychologisch vielschichtigeres und damit deutlich authentischeres Bild der Kaiserin.
Manchmal habe ich mich aber auch aufgeregt. Was haben Frauen damals ertragen müssen! Und was für widerliche Typen manche Kirchenfürsten immer schon waren und zum Teil noch sind.
Verstärkt wurde dieses Gefühl noch dadurch, dass ich fast parallel die letzten Folgen von Grand Hotel schaute und auch dort, in einer Art spanischem Downton Abbey, wird um die Jahrhundertwende ein Frauenleben gezeigt, bei dem ich häufig den Kopf geschüttelt habe. Wie gut geht es uns Frauen in demokratisch westlichen Ländern dagegen heute! Auch, wenn in puncto Gleichberechtigung immer noch einiges im Argen liegt.
Von Frauen in Afghanistan ganz zu schweigen. Es ist einfach nur furchtbar, was da gerade passiert, mehr dazu unten in den Freitagstipps.
Gelesen
… habe ich die sensationelle Meldung, dass die beliebte Prinzenrolle jetzt auch vegan produziert wird. Mich tangiert das eher weniger, ich liebe jede Variante. Interessant fand ich aber die typische Clickbait Überschrift: Warum Veganer:innen trotzdem aufpassen müssen.
Eine sehr schöne Geschichte: Wie eine Rentnerin aus Sambia zum Fashionstar wurde.
Ein Geheimnis wird gelüftet. Eventuell. Ein wenig. Kommt nun ans Licht, warum sich die Beatles trennten? Ich meine, es ist ungefähr 54 Jahre her. Aber neu aufgetauchte Dokumente versprechen neue Hinweise.
Was mich extrem geschockt und voll Bedrückung zurückgelassen hat: Die Taliban verbieten Frauen jegliche medizinische Ausbildung. Auch Hebammen und Krankenschwestern dürfen nicht mehr weiblich sein. Es ist furchtbar. Und hier redet man über Afghanistan nur noch, wenn es um Abschiebung geht.
Gehört
… habe ich weiter hauptsächlich die Biografie Freiheit von Angela Merkel. Bis jetzt finde ich das Buch bzw Hörbuch total interessant. Die Geschichte ihrer Kindheit und Jugend in der DDR zeigen meiner Meinung nach gut, warum sie so geworden ist, wie sie ist.
Um das Tagesgeschehen wenigstens ansatzweise mitzubekommen, habe ich diese Episode von Apokalypse & Filterkaffee gehört. Interessante Themen gut aufbereitet und kommentiert. Hat mir gut gefallen.
Begleitet hat uns beim Kartenbasteln eine Spotify Playlist, die mir meine Tochter empfohlen hatte . A Ralph Lauren Christmas hatte ich bereits den ganzen Tag beim Putzen und aufräumen rauf und runter gehört. Ein Traum, wenn man Weihnachtsmusik etwas altmodischer mag. Man kommt sich die ganze Zeit vor, wie in einem kitschigen Weihnachtsfilm aus den 50ern. Super schön, um so richtig in Weihnachtsstimmung zu kommen!
Das waren meine Freitagstipps für diese Woche. Vielen Dank für’s Vorbeischauen, ich hoffe, es ist etwas Interessantes für euch dabei.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende, macht es euch fein und gemütlich am zweiten Adventswochenende!
Alles Liebe