Was ist bloß los in dieser Welt? Und in diesem Netz?
Bin ich als zufriedener und durchweg optimistischer Mensch inzwischen die Ausnahme?
Manchmal frage ich mich das ernsthaft, in letzter Zeit sogar immer öfter. Um mich herum und in den Medien wird gemeckert und gehatet, was das Zeug hält. Mich nervt das!
Von kleinen Beispielen wie:
Ich habe Karten für’s Kino, fragt jemand: in welchen Film? Ich sagt: XX. Sagt der/die Andere: soll ja total Scheisse sein.
Was soll das? Warum sagt man sowas? Man kann durchaus unterschiedlicher Meinung sein, aber muss man das mir, wenn ich mich auf etwas freue, so ins Gesicht klatschen? Buffz, peng, ohne Differenzierung oder Höflichkeit.
Schreibe ich unter ein Bild bei Facebook: heute ist Superwetter, schreibt jemand drunter: mir zu heiß/zu kalt/zu nass, morgen soll das Wetter schlecht werden usw. Kann man diese negativen Vibes nicht für sich behalten?
Ich schätze Kommentare unter meinen Posts hier und auf Social Media sehr und freue mich darüber, bitte nicht falsch verstehen. Man darf auch seine Meinung sagen, keine Frage. Aber dieses buffz, klatsch, schlechte Laune auslassen oder einfach nur negativ oder missgünstig, das muss doch nicht sein, oder?
Bis hin zu großen Beispielen wie:
man kann in Deutschland nicht mehr auf die Straße gehen im Dunkeln, da wird man sofort ausgeraubt/angegriffen/abgestochen/ u.s.w., ihr wisst, was ich meine. Was für eine dämliche Aussage ist das denn? Und ja, das höre ich von meiner eigenen Tante (die meint, das ihr völlig unbekannte Internet sei ein gefährliches Ding und das hier nie lesen wird, deshalb kann ich sie zitieren). Klimawandel, alles normal, hat der Mensch nix mit zu tun, wir können die Welt sowieso nicht retten, also weiter mit Plastik und CO2.
Es ist sicher ein subjektives Empfinden von mir, weil ich mir in letzter Zeit sehr viele Gedanken darüber mache, warum in einem Land, in dem es “uns” verhältnismäßig gut geht, so viel Missgunst, Neid und schlechte Laune unterwegs ist. Und Ungeduld. Und Kompromisslosigkeit.
Warum schreibe ich das jetzt? Ich muss es einfach loswerden, dazu ist ein Blog ja schliesslich auch da.
Meine Lieblingsapp Instagram, die ich seit Jahren wegen der Bilder und Infos über Hashtags und der tollen positiven Community schätze, verkommt immer mehr zu einem zweiten Facebook. Gerade heute habe ich zwei Stories bzw. Posts von inspirierenden erfolgreichen Frauen gesehen. Beide produzieren guten Content mit sehr viel Mehrwert für ihre Follower, größtenteils kostenlosen Content wohlgemerkt.
Und dafür gibt es leider nicht nur positive Kommentare unter den Bildern, sondern auch jede Menge Missgust, Übergriffigkeit und fast schon Beleidigungen.
Darf man jetzt nicht mehr zeigen, dass man glücklich ist, ein pflegeleichtes zufriedenes Kind zu haben, ohne dass andere Mamas auf einem rumprügeln? Wie es bei Tanja Frau Hölle heute der Fall war?
Darf man kein lockeres Kleid tragen ohne öffentliche Kommentare wie: bist du schwanger? Warum sind deine Zähne so gelb? Ich fand es sehr cool, wie zum Beispiel Caroline Preuss heute in ihren Instastories darauf reagierte. Ein Großteil der Bilder auf Instagram, gerade für jüngere Zielgruppen, sind bearbeitet. Da wird mit Facetune und Instafake apps alles schlank und glatt gemacht, Zähne weißer, Bauch weg. Für #mehrrealität auf Instagram hagelt es dann negative Kommentare, die Caroline direkt zu Recht gelöscht hat.
Über diese Fake Fashion Blogger, die jungen Menschen ein verzerrtes Bild von der Realität vermitteln, könnte ich mich aufregen, mache ich aber nicht. Gefährliches Influencer-Business, zum Glück macht das nur einen kleinen Teil von Instagram aus.
Ich finde viele tolle Inspirationen auf Instagram, und mag die Stories oder Live Streams mit der Möglichkeit der Interaktion wirklich gerne. Was mich nicht interessiert, wische ich weiter, zack, ganz schnell. Aber demjenigen schreiben: du siehst ja heute Scheisse aus? Warte mal ab, bis dein Kind größer wird, dass ist der Spaß vorbei?
Nein.
Das, liebe Leser, war mein Wort zum Sonntag und meine Meinung.
Neulich las ich in irgendwo diese kleine Weisheit:
Ein Wanderer fragte: “Wie wird das Wetter heute?” Der Schäfer spricht: “So, wie ich es gerne habe”. “Woher wisst Ihr, dass das Wetter so sein wird, wie Ihr es liebt?” ” Ich habe die Erfahrung gemacht, mein Freund, dass ich nicht immer das bekommen kann, was ich möchte. Also habe ich gelernt, immer das zu mögen, was ich bekomme. Deshalb bin ich ganz sicher: das Wetter wird heute so sein, wie ich es mag.”
Tja, da ist doch was dran, oder? Lasst uns doch mal darüber nachdenken, welche Impulse dieses Zitat geben könnte, ein paar Minuten nur, schade kann es nicht.
In diesem Sinne …
Alles Liebe
Barbara
25 Comments
Liebe Barbara,
Ich bin sonst eine eher stillere Leserin, aber hier muss ich einfach mal meinen Senf dazu geben. Mir geht es genau so. Dieser Neid/Missgunst/Miesepetrigkeit vieler Leute geht mir auch oft auf die Nerven, auch ich bin ein positiv denkender Mensch und mein Lebensmotto heißt “life is beautiful”. Und genau so lebe ich das auch und finde es toll und erfrischend, wenn jemand das auch so tut.
Und ja, ich folge auch Frau Hölle und war entsetzt über so manche Konmmentare auf Grund ihres unverblümten Berichts über ihre Gesundheit. Nein, es muss nicht immer alles schön geredet werden. Die Realität ist doch auch wichtig und gerade bei diesem Thema finde ich es gut, wenn andere junge Mütter lesen können, dass nicht immer alles easy und superschön mit einem Neugeborenen ist. Sonst glauben sie ja, sie wären ganz alleine auf dieser Welt mit ihren Problemen.
Also: danke liebe Barbara für Deine offenen Wort und: genieße einfache DEIN Leben.
Vielen Dank für deinen Kommentar, Sigrit. Ich freue mich, dass ich mit meiner Meinung nicht alleine bin 😉
Vielen Dank für Deine Ehrlichkeit, liebe Barbara😍
Das musste gesagt werden, es wurde Zeit, danke!
Hallo Barbara – welch wahre Worte, find ich gut – ein ganz, ganz dickes DANKESCHÖN dafür!! Weiter so! Gruß, Lena.
Wofür schreibt man einen Blog, nicht nur für Werbung oder schöne Bilder, ich danke dir für deinen Kommentar, Lena!
Liebe Barbara, Du hast Recht. Ursprünglich wollte ich einen längeren Kommentar posten, der hätte aber nur bestätigt, was Du schon gesagt hast. So habe ich alles gelöscht und danke Dir für Deine offenen Worte.
Gruß Britta
Danke liebe Britta, ich freue mich, dass du meine Meinung teilst!
Liebe Barbara,
Du sprichst mir so aus dem Herzen. Ich kann Dir nur zustimmen und empfinde diese Verrohung im Umgang der Menschen untereinander oft unmöglich und einfach nur anstrengend. Also arbeite ich schon seit ein paar Jahren in meinem Leben so gut es geht dagegen und kultiviere die kleinen Höflichkeiten, wie beispielsweise “Bitte” und “Danke” ganz bewusst. Oder ich mache Menschen auch einfach mal ein Kompliment, wenn mir zum Beispiel – wie gestern bei der Nachbarin – ihr Kleid sehr gut an ihr gefällt. Anfangs hat mir das ein paar komische Blicke eingebracht, aber in der Zwischenzeit hat sich mein Umfeld daran gewöhnt und werden bei Freundlichkeiten nicht gleich misstrauisch. Mir geht es damit besser und ich hoffe, dass sich auch die Kassiererin im Supermarkt freut, wenn ich ihr einen schönen baldigen Feierabend wünsche. 🙂
Liebe Grüße und bitte bleibe genauso wie Du bist – das ist nämlich prima!
Kerstin W.
Liebe Kerstin, du hast so recht, kleine Dinge können schon viel bewirken, und sie kosten keinen Cent, das ist das Schöne daran 😉
Hallo! Sehr schöne Worte, ich sehe das auch so. Ich verteile gerne Komplimente, auch für Kleinigkeiten. Und die Menschen freuen sich darüber! Warum also nicht? Ich kann mir doch selber das Leben schwer machen, aber das ist mir zu anstrengend. Ganz schlimm finde ich es, wenn mir Bekannte stolz erzählen, wie sie z.B. eine Verkäuferin fertig gemacht haben, damit sie irgendetwas (ungerechtfertigt!) umgetauscht bekommen haben. Oder wie sie jemanden das letzte Produkt/den letzten Parkplatz etc. vor der Nase weggeschnappt haben. Bäh! Ich hoffe immer, dass, wenn ich jemanden was Gutes tue, diese Person auch zu jemand anderem nett ist usw.
Vielen Dank für deine schönen Worte
Saskia
Stimmt, Saskia, Schadenfreude kann manchmal auch richtig fies sein. Sich zu freuen, wenn man Andere ärgern kann, bäh, das wirkt sich auf Dauer sicher schlecht auf’s Karma aus;-)
Mir tat es gestern bei Frau Hoelle auch sehr leid, was für einen Mist sie lesen muss und ich bedaure, dass andere sich nicht einfach auf zwei Dinge einigen können: a.) mögen=lesen/kommentieren oder b.) nicht mögen=nie mehr lesen, basta.
Sonnige Vibes zu Dir, Barbara und Danke für den 484. Freitagsfüller 😘
Danke Steffi, die auch ein schönes sonniges Wochenende!
Liebe Barbara,
ich stimme dir in deinen Punkten voll und ganz zu. Ich find es toll bei Instagramm zu stöbern und mir Input zu holen. Kommentieren tu ich so gut wie nie. Da es mir persönlich immer komisch vor kommt. Hin und wieder lese ich dann solche dämlichen Kommentare und muss dabei nur den Kopf schütteln. Du schreibst, dass wir in einem Land leben, wo es uns doch recht gut geht. Und genau das ist meiner Meinung das Problem. Es geht uns zu gut. Den meisten zumindest. Jeder möchte immer besser sein als andere oder mehr verdienen als der andere, schlanker sein als der andere. Ich meinem Umfeld sehe ich das zumindest immer mehr und ich frage mich ebenfalls, wohin soll das denn noch führen. Oder wenn ich dann die Stars sehe . Wenn sie nach der Geburt zu schnell schlank sind, gibt es Häme, lassen sie sich Zeit, gibt es genauso Häme. Egal was sie machen, es muss immer Kommentiert werden. Der Respekt unter einander ist durch das zum Teil annonyme Internet doch total verloren gegangen. Ich finde das sehr schade und versuche für mich selbst nicht über Menschen zu urteilen, jeder so wie er will, kann und glücklich ist. Genau das versuche ich auch meinem Kind bei zu bringen.
Wie recht du hast, Silvia. Social Media ist oft ein Mülleimer für Frust. Traurig ist es aber, dass man damit oft jemanden persönlich trifft oder beleidigt. Und du hast recht, wir müssen unseren Kindern den richtigen Umgang damit vorleben!
Ohhhh, ich danke dir für diese Worte, liebe Barbara. Ich finde das auch ganz entsetzlich, ob in den “sozialen” Netzwerken oder im analogen Leben 1.0. Ich habe diese Erfahrung, wie in deinem Beispiel mit den Kinokarten, schon so oft erlebt und jedes Mal stehe ich danach fassungslos da und frage mich, warum mein Gegenüber mir nun eine solche Aussage ins Gesicht klatschen musste. Was treibt die Menschen um, immer alles negativ zu belegen. Ich verstehe das auch nicht. Aber jedes Mal versuche ich daraus für mich zu lernen und noch viel mehr auf meine eigenen Aktionen und Reaktionen zu achten, damit ich nicht versehentlich ins gleiche Fahrwasser gerate. Und ich habe mir angewöhnt, mein Gegenüber bei solchen Aussagen direkt mit dieser Aussage zu konfrontieren und zu fragen, was das jetzt sollte. Meistens sind die Menschen dann über sich selbst ganz erschrocken. Viele merken gar nicht mehr, dass sie ständig alles schlecht reden. Egal, ich will mich davon nicht anstecken lassen und ich finde es toll, dass du mir mit diesem Beitrag den Anstoß gegeben hast, wieder darüber nachzudenken und mich darin bestärkt hast, dem “Gehate” entschieden entgegenzutreten.
Auf einen schönen Freitag, ein schönes Wochenende und auf das Wetter, wie es uns gefällt. 🙂
Hab es fein und jede Menge Herzensgrüße für dich von Anni
Entgegentreten mit Freundlichkeit, das ist sicher ein gutes Rezept, Anni! Und auch eigenes Handeln immer wieder reflektieren, das muss sein. Denn man ist ja kein Heiliger und könnte schnell in den negativen Sog eingezogen werden, wenn man nicht darauf achtet.
Liebe Barbara,
ich lese deinen Blog ehrlich gesagt nicht wirklich en detail, da das Scrapbooken nicht so wirklich zu meinen Hobbys gehört. Genaugenommen bin ich vor allem wegen dieser großartigen Idee des Freitagsfüllers (Danke dafür!) hier unterwegs.
Dieser Blogeintrag ist mir allerdings ins Auge gefallen und ich habe ihn gelesen – und ich kann nicht umhin, dir ein ganz großes Kompliment auszusprechen für die vielen wahren Worte, die du hier mit uns geteilt hast. Du sprichst mir sowas von aus dem Herzen!
Ich kann auch immer nicht verstehen, wieso es so schwierig ist, andere Menschen einfach in Ruhe ihr Ding machen zu lassen und ihnen – auch bei anderer Meinung oder Einstellung – trotzdem höflich und mit Respekt zu begegnen. Ich finde da den Ansatz der Smartphone-App Jodel toll: im Feld, in daas man den Text eintippt, ist vorab immer zu lesen #GoodVibesOnly
Wenn sich das doch nur alle zu Herzen nehmen würden!
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Gaby 🙂
Danke für deinen Kommentar! Und die app schaue ich mir an, der Tipp ist prima, danke!
Liebe Barbara,
vielen lieben Dank für deinen Schäferspruch! Der ist toll!
LG
Hallo Barbara
Ich stimme dir vollkommen zu. Und finde es ganz wichtig, dass wir uns nicht unterkriegen lassen … und die vielen netten Menschen Oberhand behalten…. auch in unserer Wahrnehmung. Wie oft habe ich mich im Alltag schon über eine unschöne Begegnung länger geärgert, dabei gab es vorher 10 nette Begegnungen. Da arbeite ich gerade an mir.
Ich wünsche dir eine schöne Woche.
Liebe Grüße Petra
Danke für den Text. Und übrigens – hübsche Blumen hast du da.
Viele Grüße
Ilka
Hallo Barbara!
Erst gestern im Mitarbeiter-Gespräch fragte mich meine Chefin, ob ich denn noch Kritik zu üben hätte, egal ob positiv oder negativ. Dann fing ich an, darüber zu sprechen, dass ich sehr zufrieden auf der Arbeit bin, dass ich meine Kollegen und das Team mag, dass ich auch sie als Chefin mag und schätze und dass ich mit meiner Entscheidung mich versetzen zu lassen, die beste Entscheidung meines Lebens getroffen habe. Wir unterhielten uns weiter und wieder kam die Frage, ob ich noch was zu kritisieren hätte und noch mal unterstrich ich, dass ich mich gut aufgehoben fühle und alles so bleiben könne. Nach einiger Zeit fragte sie noch mal, ob ich denn auch etwas Negatives zu sagen hätte 🙂
Auf meine Antwort, dass mir nicht einfallen würde, was ich negativ zu sagen hätte, weil ich einfach zufrieden bin und mir die Situation gerade sehr gut gefällt, war sie doch sehr erstaunt. Ich glaube auch, dass sie selten jemand so ausgeglichenen bei sich zum Gespräch sitzen hat. Nebenbei gab es noch Kuchen…..wie soll ich da negative Gedanken haben.
Aber auch ich denke immer daran: Jetzt gleich kommt es und dann sagt oder schreibt wieder einer was negatives. Anstatt einfach zu genießen, was wir haben (und wir haben ne Menge) und einfach zu sein, wer wir sind (und nicht ständig anderen Idealen hinterher jagen zu müssen), sind viele einfach unzufrieden.
Schön dass es aber doch auch noch die Gemeinde der Zufriedenen gibt und man sie ab und an trifft und sieht, wie sie das Wetter genießen, sich einen schönen Tag machen, mit dem was sie gern tun, oder einfach nur leben, ohne schlechte Gedanken! Das wünsche ich viel mehr Menschen, denn dann wären auch alle entspannter 🙂
Dein Zitat mit dem Schäfer gefällt mir sehr gut, das wird in meine Lieblingssammlung an Zitaten aufgenommen. Vielen Dank für deine ehrlichen Worte und einen schönen Tag
Was für ein schöner ausführlicher Kommentar, liebe Cary! Da sieht man mal, wie Menschen wie z.B. deine Chefin förmlich auf der Suche nach Negativem sind und es eher die Norm als die Ausnahme ist, traurig. Aber du hast die richtige Einstellung, das gefällt mir, vielen Dank für deine inspirierenden Gedanken!