Man ist ja nie zu alt, um sich auf etwas Neues einzulassen, das ist eigentlich mein Motto. Aber zwischen Theorie und Praxis ist dann doch oft ein kleiner Quantensprung und mit zunehmendem Alter wird es nicht besser. Den Sprung habe ich jetzt gewagt, bzw. mir wurde eiskalt der Saft abgedreht.
Thema: Fotos . Sie sind ein Hauptelement meines Hobbys, meiner Workshops, des Blogs. Ich möchte Fotos einfach bearbeiten, sortieren, archivieren und drucken. Ohne viel Schnickschnack, Geld und Zeit.
Seit ich blogge, verwende ich Picasa zum Sortieren, Archivieren, Bearbeiten und Drucken meiner Fotos. Bereits vor zwei Jahren wurde das Programm bzw. der Support von Google (leider) eingestellt, damals habe ich schon gejammert. Für jemanden wie mich bedeutete das ein großes: Oh nein!!! Denn ich bin nicht besonders technikaffin und hatte schlicht und einfach weder Lust noch Zeit, mich mit komplizierten und kostenpflichtigen Programmen wie Photoshop oder Lightroom anzufreunden.
Mein Sohn so ständig: Mama, du musst endlich von diesem veralteten Picasa weg! Und ich so: aber das kann ich, und es ist so praktisch! Ich finde alles sofort und für Collagen ist es super. Ohne Picasa zu arbeiten ist undenkbar, Hilfe!
Jetzt ergab sich vor einigen Wochen, dass meine beiden externen Festplatten, auf denen ich meine Fotos abgespeichert hatte, nur noch rumzickten. Also habe ich eine große neue bestellt, auf denen jetzt ca. 80.000 Fotos liegen. Von 2006-2020. Die früheren Bilder sind noch auf CDs und die muss ich noch einlesen. Um darauf permanent Zugriff zu haben (das geht aus Picasa nicht), hat mein Sohn mir dann ganz schick das Programm Fotos für meine Bedürfnisse neu eingerichtet. Fotos heißt das zu Apple gehörende Bearbeitungsprogramm, leider kann ich deshalb hier und heute nur iMac oder Macbook Usern dazu etwas erzählen. Für Windows gibt es analog die Microsoft Fotos – Windows 10 App. Schätzungsweise funktioniert sie ähnlich.
Fotobearbeitungs-Programm integriert in Fotos!
Ich habe jetzt bereits ein wenig mit dem Programm rumgespielt und was soll ich sagen: es ist großartig! Seit neustem ist eine Bearbeitungsfunktion integriert, die fast so umfangreich wie Lightroom ist, jedenfalls recht sie für meine Ansprüche.
Was jetzt noch vor mir liegt, ist das Einrichten intelligenter Ordner für meine 80.000 Fotos. 2020 ist eingerichtet, für zurückliegende Jahre muss ich noch Ordner anlegen. Das Programm sortiert dann automatisch die Bilder in die entsprechenden Monatsordner. Gleichzeitig miste ich aus, was für ein Schrott sich da angehäuft hat! Eigentlich sollte man das ja regelmäßig machen, die doppelten, unscharfen und sonstig unbrauchbaren Bilder löschen. Aber Prokastination ist eine meiner herausragenden Eigenschaften, haha!
Mein Sohn hat direkt die Gesichtserkennung für alle wichtigen Personen aktiviert, auch eine sehr praktische Suchfunktion. Und was er noch sehr schlau gemacht hat (oder ganz schön fies): zack, direkt Picasa vom Rechner geschmissen. Mir bleibt also gar nichts anderes übrig, als mit dem neuen Programm zu arbeiten. Wenn die Kinder schlauer als die Eltern sind, was will uns das sagen?
Die Bearbeitung der Bilder mache ich ebenfalls direkt im Programm. Es gibt erstaunlich viele Funktionen, Kurven und sonstigen Schnick Schnack, Lightroom light sozusagen. Für mich reicht das vollkommen aus. Seit Jahren habe ich Lightroom auf dem PC, aber ich habe weder große Lust verspürt, noch Zeit gehabt, mich da reinzufuchsen. Ich bewundere Menschen, die das können. Dazu gehöre ich nicht, und das ist o.k., es gibt noch anderes im Leben als perfekte Bilder, die mir oft fast zu künstlich aussehen. Im Screenshot oben seht ihr nur einen kleinen Teil der Funktionen im Programm.
Fotos selbst ausdrucken aus dem Programm Fotos
Was mich auf jeden Fall sehr begeistert, ist die Druckfunktion aus dem Programm. Es ist einfach eine grandiose Verbesserung zu Picasa!
Ich drucke ja einen Großteil meiner Bilder selbst aus, der Luxus gönne ich mir für Scrapbooking. So kann ich aktuell und spontan bestimmte Bilder direkt verarbeiten. Dafür nutze ich den großen Drucker, zurzeit ist es der Canon PIXMA TS8251 *. Bilder vom Handy drucke ich ich manchmal direkt mit dem dem Canon Selphy, wenn ich Standardformate möchte und den Umweg über den Computer vermeide. Dazu bearbeite ich die Bilder vorher auf dem Handy, darüber hatte ich bereits zur App Snapseed geschrieben.
Hier ist ein Screenshot, da könnt ihr sehen, was ich mit passgenauer Größe zum Drucken meine.
In das Projekt Mini Book für den letzten Workshop passten nur winzige Bilder, vorgegeben durch das kleine Format. Die optimale Größe war 4,5 cm x 6,5 cm. Dazu wollte ich noch einen weißen Rand. Früher hätte ich die Bilder in Picasa nur etwas größer drucken können, mühsam alle von Hand zuschneiden müssen. Und dann noch auf weißen Cardstock matten müssen, um den weißen Rand zu erhalten. Jetzt spare ich viel Zeit und kann meine Bilder in besonderen Formaten passgenau ausdrucken, super!
Zum Zuschneiden der Bilder nutze ich am liebsten den Tonic Hebel-Schneidemaschine von Tim Holtz * . Wenn man die Fotos so anlegt, wie auf dem Bild unten, bekommt man schnell und gleichmäßig die gewünschten weißen Ränder. Der Rand des Fotos liegt genau unter der Schutzschiene, der Hebel schneidet ca. 3 mm davon entfernt. Das funktioniert jedesmal und man muss nicht groß aufpassen oder abzumessen. Natürlich nutze ich den Hebelschneider auch für Karten, Papiere usw.
Ich habe meine Fotos in diesem Fall auf 10 x 15 cm Fotopapier von Canon gedruckt. Ich verwende überwiegend dieses Papierformat, weil es am günstigsten ist. Nur für größere Bilder habe ich auch A 4 Fotopapier vorrätig.
Collagen erstellen mit Instantane
Bleibt noch das Problem mit den Collagen. Ich benutze sie häufig. Einmal für den Blog wie zum Beispiel weiter oben. Und auch, um zum Beispiel Fotos in der beliebten Größe 10 x 7,5 cm ohne Verschnitt auszudrucken. Das ist die Größe für die Project Life Hüllen, ich mag sie aber auch so gerne, wie auf dem Paris-Layout vom letzten Workshop. Mit der Collage-Funktion drucke ich zwei Bilder auf ein Fotopapier.
Für Collagen ist jetzt das Programm Instantane installiert. Die Lizenz hat 8,99€ gekostet. Klappt alles prima, ich bin damit sehr zufrieden. Und es ist sogar noch besser als die Collage-Funktion in Picasa war.
Hier sehr ihr eine Collage, die ich in Instantane gemacht habe. Der Vorteil zu Picasa ist auch, dass man im Collagefenster die Bilder noch drehen, entweder ranzoomen oder rauszoomen kann, je nach gewünschtem Bildausschnitt.
Und es gibt eine wesentlich größere Auswahl an Vorlagen für verschiedene Collagen, im Vergleich zu Picasa. Ich mag ja auch kleine quadratische Bilder zum Beispiel, sechs auf ein 10 x 15 cm Fotoblatt. Die Abstände zwischen den Fotos lassen sich stufenlos verschieben, je nachdem, ob man Bilder mit oder ohne Rand möchte.
Und die fertige Collage lässt sich direkt aus dem Programm auch ausdrucken, wenn gewünscht. Oder man speichert sie ab, um bei einem Fotoanbieter drucken zu lassen.
Ich bin jedenfalls ganz happy mit meinem neuen Fotoprogramm und den Funktionen. Und jetzt heißt es endgültig bye bye Picasa, es waren gute Jahre aber vorbei ist vorbei.
Verratet ihr mir eure Bearbeitungsprogramme? Wie sortiert ihr eure Fotos? Und natürlich gibt es auch viele andere tolle Collage-Programme, aber die meisten nur für’s Handy.
Was nutzt ihr? Tipps?
Ich sage schon mal vorab herzlichen Dank, wenn ihr eure Erfahrungen hier teilt!
Alles Liebe
Barbara
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12 Comments
Liebe Barbara, danke für den informativen Beitrag. Ich bin im Februar auch gezwungen worden auf neue Programme umzustellen (neuer Laptop) und verwende seitdem Lightroom (bzw. quäle ich mich noch durch tutorial videos… 😅)
Manchmal habe ich das Gefühl ich verbringe mehr Zeit vor dem Bildschirm als am basteltisch – das nervt… Aber früher oder später werden wir das schon hinbekommen!
Alles Liebe Eli
Ja, genau, Eli, wenn ich mehr Zeit am Computer, als am Basteltisch verbringen muss, stimmt was nicht 😉
Einen schönen guten Morgen liebe Barbara! Ich kann deine Aversion gegen Programmänderungen sehr gut verstehen und allzu oft wird mit neuen Releases das Altbewährte verschlimmbessert. Andererseits – wie deine Geschichte sehr schön zeigt – manchmal macht es doch einfach Sinn, sich von alten Zöpfen zu trennen. Ich bearbeite meine Fotos mit Photoshop Elements, allerdings auch nur seeeehr oberflächlich. Wie Eli oben schrieb, mir geht es mehr darum, zu basteln, als hinterher das perfekte Foto zu haben. Die Verwaltung meiner Bilder mache ich ganz simple und old school auf meiner Festplatte, mit dem Windows Explorer und einem strukturierten Ordnersystem. Ich bin sicher, da gäbe es durchaus praktikablere Varianten. Ich müßte mich nur mal umsehen…. aber wie war das noch mit dem Prokrastinieren? 😉 Auch neige ich dazu, die Mehrfach-Aufnahmen zu behalten. Nach dem Motto “könnte man doch nochmal brauchen”. Unsinn, ich weiß. Da muß ich noch an mir arbeiten…. *lach*
Danke für deinen Beitrag, auch wenn ich leider mit den Tipps für Apple-User nichts anfangen kann.
Herzliche Grüße vom HirschEngelchen
Anka
Dann hast du ja eine gute Lösung gefunden! Und das mit den doppelten Fotos und dem Aussortieren, puhh, da haben wir ja etwas gemeinsam.
Hallo Barbara,
auch ich nutze schon seit Jahren Lightroom und finde es einfach klasse. Auch der Fotodruck direkt aus dem Programm lässt sich recht leicht und schnell erledigen.
Ich exportiere die Fotos allerdings meist, um sie per Saal Digital oder Pixum ausdrucken zu lassen, nur bei spontanen Aktionen kommt der Selphy ins Spiel, der ja auch eine Collagen-Funktion hat.
Was mich bei LR jetzt allerdings stört ist, dass man es abonnieren muss, früher kaufte man sich einfach mal eine Version, das konnte man sich noch leisten. Darum bin ich auch auf der alten Version stehen geblieben 😉
Ich freue mich immer an deinen ausführlichen Berichten – finde ich sehr inspirierend!
Alles Liebe
Sabine
Hallo Barbara,
ich hatte bis vor kurzem Lightroom, bin aber seit der Umstellung auf ein Abo zunehmend unzufrieden mit den damit verbundenen Kostem gewesen. Daher bin ich vor kurzem auf ACDsee umgestiegen und sehr zufrieden. Es läuft sowohl auf Windows als auch auf unserem Mac sowie den iPhones, was für uns ausschlaggebend war nicht auf Fotos umzusteigen.
Alles Liebe, Gaby
Wie gesagt bewundere ich jeden, der sich in Lightroom reingewurschtelt hat. Das mit den Kosten haben allerdings mehrere geschrieben, das ist ein Aspekt, der gegen Veränderungen spricht!
Danke Sabine! Und toll, dass du mit Lightroom klar kommst! Das mit den Abo-Kosten verstehe ich, hoffentlich kannst du deine alte Version noch lange nutzen.
Hallo Barbara,
ich nutze schon seit Jahr und Tag irfanview (für windows) – finde ich immer noch genial. Die Pluspunkte in meinen Augen:
+ kostenfrei
+ einfache Bedienung
+ unglaublich vielseitig durch unzählige Plugins
+ muss nichtmal installiert, sondern nur entpackt werden
+ erkennt (fast) alle Bildformate (und nicht nur die, sondern auch Audio- und Videoformate)
+ erstellt Kontaktabzüge nach Maß
usw. usw.
Läuft obendrein blitzschnell – für meinen Bedarf lässt es keine Wünsche offen. Hab gerade mal getestet: auch der weiße Rand um ein Bild lässt sich damit blitzschnell erstellen; die Randbreite lässt sich pixelgenau einstellen. Herz, was willst du mehr?
Was mir außerdem immer wichtig ist: unabhängig von einem Betriebssystem zu bleiben. Deshalb verzichte ich gerne auf Bordmittel von Windows (wie z.B. die integrierte Fotoverwaltung), weil man nie weiß, a) wohin die Software die Arbeitsdaten speichert und b) ob nach dem nächsten Update oder einem Upgrade noch alles da ist 😉
lg Irmgard
Danke für den Tipp für Windows! Ich kann dazu leider nichts beisteuern, aber das hört sich ja gut an!
Hab mir auch Gabys Tipp zu ACDsee gerade mal angeschaut – kenn ich auch noch aus Zeiten vor der Jahrtausendwende … huiiii, da hat sich aber einiges getan! Das sieht mittlerweile SEHR professionell aus. Scheint mir vor allem wegen der Nutzungsmöglichkeit auf windows UND apple interessant. Auf den ersten Blick finde ich allerdings die vielen unterschiedlichen Pakete etwas verwirrend, außerdem kostet es natürlich. Den Preis finde ich aber auch noch angemessen, wenn man dafür Daten auf PC und Apple synchron und bequem verwalten kann – was heute ja eher die Regel als die Ausnahme ist. Nachtrag zu irfanview: ist natürlich nur für den Privatgebrauch kostenfrei; aber selbst die kommerzielle Nutzungsgebühr ist lächerlich gering.
Super toll geschrieben! Vielen, vielen Dank für die mega nützlichen Infos!! Das werde ich beim nächsten Fotodruck doch gleich mal ausprobieren! 🙂
Ich hadere nämlich beim Scrapbooken eigentlich immer mit dem Fotodruck – mir geht es da wie dir und meiner Vorrednerin Eli: Ich möchte einfach nicht so viel Zeit mit dem Bearbeiten, Sortieren und Drucken verbringen, sondern mehr am Basteltisch 🙂 <3
In diesem Sinne: Ein herzliches Dankeschön für die Erklärungen! :*
Ach übrigens, du betreibst ja seit Jahren immer wieder Aufklärungsarbeit zu unserem schönen Hobby – jetzt hatte ich auch mal die Gelegenheit, ein kleines bisschen über die Liebe zum Papier zu plaudern, auf dem Blog meiner wunderbaren Übersetzerkollegin Marta (die ausnehmend schön schreiben kann, und das auch noch in ihrer Fremdsprache Deutsch, ein echtes Talent):
https://www.marta-pagans.com/journal/ausgleich-uebersetzerinnen
Ganz liebe Grüße aus BaWü!! 🙂
Nina