Im Advent muss es nach Advent riechen, findet ihr nicht? Vor vielen Jahren habe ich schon einmal weihnachtlich duftende Orangen Pomander Bälle angefertigt. Sie haben zur Adventszeit einen wunderbaren Duft in unserem Haus verbreitet. Und das jahrelang. Damals hatte ich das Rezept in einem Laura Ashley Buch entdeckt. Das Buch aus den 80ern ist leider irgendwann einer Ausmist-Aktion zum Opfer gefallen, genau wie die Pomander Bälle.
Aber Pomander aus natürlichen Zutaten sind ein Klassiker und haben eine lange Tradition. Im Zeitalter von Duftkerzen und künstlichen Aromen finde ich es einfach wunderbar, wenn das Haus aromatisch nach Orange, Zimt und Nelken duftet. Und das ganz ohne Chemie. Ausserdem sind Pomander Bälle eine klassische Dekoration, die sowohl in einer getöpferten Schale, wie auch in einem glänzenden Gefäß oder einem Glaszylinder was hermachen.
Da die Adventszeit in diesem Jahr irgendwie so plötzlich kam (das kann nur an dem langen Sommer liegen), wurde es höchste Zeit, heute neue Pomanderbälle zu basteln. Sie haben bis zur vollen Entfaltung ihres Duftes eine Trocknungszeit von mindestens drei Wochen. Da sie aber jahrelang halten und jedes Jahr zur Adventszeit verwendbar sind, lohnt es sich jetzt auf jeden Fall noch, welche zu machen!
Orangen Pomander Bälle selbermachen, so geht’s!
Die Anfertigung ist wirklich ganz einfach. Ihr braucht
- kleine Orangen mit glatter Schale
- Nelken
- gemahlenen Zimt
- gemahlenen Kardamon
- gemahlenen Piment
- gemahlener Muskatnuss
Die Gewürze werden gut zusammengemischt. Diese Mischung könnt ihr für die Fertigung von neuen Orangen Pomander Bällen einige Jahre immer wieder verwenden, wenn sie zwischendurch in einem gut verschlossenen Gefäß aufbewahrt wird. Ich habe Gewürztüten mit jeweils 40g Piment, Muskatnuss sowie 8 g Kardamon verwendet. Diese Zahlen gaben die abgepackten Tüten vor. Dazu die doppelte Menge Zimt, zwei Tüten á 45 Gramm. Aber es kommt hier nicht auf’s Gramm an, sondern auf die Menge an Orangen, die man einlegen möchte. Meine Menge wird schätzungsweise für 4-5 Orangen reichen.
Die Orangen werden relativ dicht mit den Nelken gespickt. Da sie während des Trocknungsvorgangs um ein Drittel kleiner werden, sollten die Nelken allerdings auch nicht zu dicht gesteckt werden. Am besten stecht ihr kleine Löcher vor, dazu eignet sich eine z.B. eine Stopfnadel, eine Prickelnadel oder ein Pin für eine Pinnwand. Ich habe es mir einfach gemacht und in meiner Küchenschublade Geräte mit mehreren Zinken gesucht. Pellkartoffelgabel ging, aber da waren mir die Löcher zu weil auseinander. Fonduegabel ebenso. Was vom Abstand perfekt passte, waren kleine Pikser, die ich im Sommer für Maiskolben verwende. Ihr wisst schon, die man in die Enden vom Maiskolben steckt. Da sie quitschgelb sind, haben sie es allerdings nicht auf’s Foto geschafft, wegen des adventlichen Styling und so …
Wenn die Orangen dicht an dicht rundherum mit Nelken besteckt sind, werden sie in die Mischung aus den trockenen Gewürzen gelegt und einige Male gewendet. Dann legt man die Orangen zum Trocknen in eine braune Papiertüte. Da ich nur kleine Tüten im Haus habe, kommt jede Orange heute in eine Tüte. Die fertigen Pomander kann ich euch natürlich noch nicht zeigen, aber sie sehen nach dem Trocknen ungefähr so aus, wie auf dem Foto, nur etwas kleiner.
Ganz wichtig: lasst die die Orangen Pomander Bälle gut durchtrocknen
Denkt daran, die die Orangen sollten wirklich gut durchtrocknen, sonst fangen sie an zu schimmeln. Dass sie trocken sind merkt ihr daran, dass sie steinhart geworden sind.
Ich finde es am schönsten, wenn 2-3 Pomander in einer Schale liegen, eventuell kombiniert mit Tannenzapfen. Ich hatte sie früher immer neben dem Kamin stehen, durch die Wärme entfaltet sich der wunderbare Duft noch intensiver. In der Nähe einer Heizung ist es auch super. Aber die Orangen Pomander Bälle duften auch ohne Wärme so nach Weihnachtszauber.
Nach Weihnachten habe ich sie früher in ein gut zu verschließendes Glas gepackt, bis zur nächsten Adventssaison. Das hat gut funktioniert.
So, ich piekse jetzt noch weiter. Denn für die Fotos und diesen Beitrag habe ich heute nur schnell eine Orange gespickt. Gestern hatte ich die spontane Idee, und die musste ich noch bei Tageslicht umsetzen. Das Werkeln mit den Orangen lässt sich zum Beispiel wunderbar beim Fernsehen machen, oder mit Kindern. Ich finde es mal ganz entspannend, so eine gleichförmige Tätigkeit über eine gewisse Zeit. Es duftet dabei schon herrlich und wenn man dazu einen kitschigen Weihnachtsfilm auf Netflix laufen hat, dann kommt das Adventsfeeling auch langsam um die Ecke.
Und ist hier jemand, der die Orangen Pomander Bälle auch kennt? Vielleicht aus der Kindheit? Ich bin gespannt.
Lasst es euch gutgehen!
Alles Liebe
Barbara
14 Comments
Ich kenne die mit Nelken gespickten Orangen. Die riechen nicht nur wunderschön sondern sehen auch großartig aus. Das man sie dann in einer Würzmischung trocknen lässt, das ist etwas Neues für mich.
Dein Rezept werde ich verwahren. Bald ist das Wichtigste erledigt und Zeit für Vorweihnachtsstimmung. DANKE!!!
Liebe Grüße
ela
Der Duft gehört für mich einfach in diese Zeit, das stimmt!
Eine tolle Idee, die ich noch nicht kenne. Ich werde es aber auf jeden Fall ausprobieren, da Weihnachten für mich auch mit Gerüchen zusammen hängt.
Liebe Grüße Petra
Ich bin gespannt, wie du sie findest, Petra!
Ich kenne die aus England! Beliebte Bastelei bei uns im Internat im Herbst, damit sie auf dem Weihnachtsbasar zugunsten wohltätiger Zwecke verkauft werden konnten! An die Gewürzmischung kann ich mich nicht mehr genau erinnern, wohl aber an den Duft und die Finger, die tagelang nach Nelken gerochen haben!
Ohh, ich kann mir vorstellen, dass es in England bekannter ist als hier! Und der Geruch nach Nelken, damit verbindest du sicher jetzt auch deine Zeit in England 😉
Was für eine schöne Idee – ich kannte auch nur die Orangen/Nelken-Variante, aber bis Weihnachten trocknen sie bestimmt noch, das macht sich mit Sicherheit toll als kleines Giveaway auf der Weihnachtstafel!
Das ist eine schöne Idee zum Verschenken, da hast du recht. Und bis Weihnachten sind sie bestimmt trocken!
Ich kenne die Nelken-Orangen 🙂 Ein echtes Stück Kindheit! Die Variante mit den Gewürzen ist mir neu. Das werde ich aber auf jeden Fall ausprobieren!
Stimmt, die gespickten Orangen sind bekannter, aber sie sehen so schnell hässlich aus und halten nicht jahrelang wie die Pomander. Bei der Arbeit, die das macht, wäre es auch schade, wenn man sie nicht lange verwenden könnte 😉
Hat wunderbar geklappt, jetzt müssen sie nur noch trocknen, der Duft ist herrlich! Danke für den Tipp Barbara
Oh super, Nina! Und bei mir riecht es auch schon herrlich weihnachtlich aus den Tüten, in denen die Pomander trocknen.
Das ist ja eine tolle Idee. Wie lange dauert es denn ungefähr, bis die Orangen trocken sind? Ich könnte mir vorstellen, dass sie dann erst nach Weihnachten so weit sind, oder?
Neugierige Grüße
Kristin
Es kommt darauf an, wie warm es ist. An einem warmen Platz dauert das ca. zwei Wochen. Es kommt auch darauf an, wie dick die Schale der Orangen ist, je dünner, desto besser!