Es wir immer besser und damit einfacher, ich komme langsam in einen Flow beim Gestalten meiner Project Life 2021 Seiten. Auch wenn immer noch der Anspruch da ist, jede Karte und jede Seite anders zu gestalten, da komme ich nicht so einfach von los. Eigentlich ist es Quatsch, denn wenn mir ein Design gefällt, könnte ich es ja mehrfach verwenden. Aber die Lust am Ausprobieren, an der Spielerei mit Fotos, Farben und Stempeln ist meist stärker.
In den Wochen 16 und 17 hatte ich nicht so viele Fotos, zurzeit passiert ja auch nicht viel in meinem Leben. Andererseits soll mein Project Life 2021 auch den Alltag zeigen, es ist eine Herausforderung. Deshalb habe ich pro Woche hier nur anderthalb Seiten gemacht. Eine klassische PL Hülle auf der einen Seite, und eine halbierte Hülle für die restlichen Bilder und Texte auf der rechten Seite. Ich mag es auch ganz gerne, wenn die Hüllen sich in der Größe ab und zu abwechseln.
Und hier die Woche 18, da war wieder mehr los. Die Mixed Media Karten sind übrigens aus verschiedenen Serien, ich erzähle euch weiter unten mehr dazu. Farblich passten sie trotzdem perfekt zusammen und zu den Fotos.
Und die Woche 19. Ich setze zusätzlich zu meinen selbstgemachten Mixed Media Karten auch ab und zu Karten aus meinem Fundus von älteren Project Life Sets ein. Beim großen Ausmisten habe ich Karten mit schöner Typografie aufgehoben und ergänze sie mit Details.
Project Life 2021, hilfreiche Tipps und wie ich dran bleibe
Ein wenig stolz bin ich schon und klopfe mir mal selbst auf die Schulter. 12 Wochen in diesem Jahr sind bereits dokumentiert und schon jetzt freue ich mich wie ein Schnitzel darüber, wenn ich sie durchblättere. Je einfacher die Gestaltung und der Workflow, desto besser ist die Chance, dass ihr dranbleibt. Das ist jedenfalls meine Meinung und Erfahrung. Ich persönlich habe eine Tendenz zum Perfektionismus, wenn es um Farbharmonie geht, und um Details. Davon freimachen kann ich mich nicht, aber das ist auch gar nicht notwendig. Ein passendes Verhältnis zwischen: “es muss perfekt sein” und “Hauptsache fertig” ist das Geheimnis, und ich habe es für mich so gelöst.
Mein Schema hat sich gefestigt. Selbstgemachte Karten, überwiegend passend zu den Fotos. Stempelabdrücke in Schwarz als Kontrast zu den farbigen Hintergründen. Einige Embellishments (Dekoelemente), die ich aus älteren Project Life Karten geschnibbelt habe. Oben links immer die Karte mit der passenden Wochenzahl und dem Datum. Hier mag ich Variationen, ab und zu ein ausgestanztes Element. Ab und zu kommt die Nähmaschine zum Einsatz, mit schwarzem Faden.
Mein eigener Project Life Workflow
Einmal in der Woche oder alle zwei Wochen, wie es gerade passt, drucke ich Fotos für das Project Life Album aus. Dabei hat sich mein Vorsatz, mehr quer mit dem Handy zu fotografieren, noch nicht so richtig manifestiert im Alltag. Zurzeit gibt’s ja auch nicht viel sehenswertes zu fotografieren, meist nur der langweilige Pandemie Alltag ohne großes Panorama. Entweder habe ich dabei meinen Papierkalender zum Notieren neben mir liegen, oder ich mache mir anhand der Datumsangaben der Fotos einen Spickzettel für die jeweilige Woche. In der Fotobibliothek meines Smartphones (oder auf dem Computer, ich nutze die iCloud) gehe ich dann den entsprechenden Zeitraum durch und notiere mir kurz, welche Fotos ich für die Woche bzw den jeweiligen Wochentag verwenden möchte. Auf dem Spickzettel steht dann zum Beispiel:
10. Mixed Media quer
11. Salat
12. Frittenwerk mit Benni u.s.w.
Die entsprechenden Fotos ziehe ich in einen Ordner (der heißt bei mir ganz banal Druck). Im Programm Fotos kann ich die Druckgröße individuell einstellen, für die Hochkantbilder stelle ich 7,5 x 10 cm ein (das sind die kleineren Fächer der PL Hüllen). Wenn ich viel Zeit habe, mache ich Collagen aus jeweils zwei Fotos, die ich dann auf 10 x 15 cm Canon Fotopapier drucke. Das könnt ihr auch gut am Fotoautomaten oder wenn ihr Fotos online bestellt, so machen. Ich drucke dann 4 Fotos auf ein A4 Fotopapier. Das ist mehr Schnibbelei, fällt mir gerade erst auf, was für eine Milchmädchenrechnung! Typisch Barbara, clever Zeit sparen wollen und letztendlich dauert es länger, haha! Egal, jedenfalls gibt es mehrere Wege ans Ziel …
Die größeren Fotos im Querformat (wenn ich in der Woche welche gemacht habe) drucke ich direkt auf 10×15 cm Fotopapier und zack, die können direkt in das passende Fach der Seitenhülle. Prinzipiell drucke ich ein Foto pro Tag aus, wenn ich für den betreffenden Tag eins habe. Bei besonderen Ereignissen aber auch mal mehr.
Wenn die Doppelseite mit Fotos gefüllt ist, fülle ich die restlichen Fächer mit den zugeschnittenen Mixed Media Karten, die ich farblich passend zu den Fotos auswähle.
Das sieht dann so aus, die Woche 20 ist halbfertig, Post It (für den Text)ist drauf. Es fehlen die Texte und die Feinheiten.
Dann gestalte ich die Wochenseite und die Karten mit dekorativen Stempeln und schreibe den Text für die Woche am Computer. Zu 90% nutze ich Textstreifen, die ich auf 120 g Papier drucke und zuschneide. Manchmal drucke ich direkt auf Karten, das hatte ich euch in der letzten Woche beschrieben. Manchmal nutze ich auch die Schreibmaschine, und ganz selten meine Handschrift.
Zum Schluss ergänze ich noch Kleinigkeiten wie kleine Dekoelemente und klebe teilweise die Fotos bzw Karten aufeinander. Denn wenn beim Blättern etwas verrutscht und dann ein schmaler Rand der Rückseite sichtbar sein könnte, kommt Little Miss Perfect sofort zum Vorschein.
Project Life mit selbstgemachten Karten, ohne gekaufte Musterpapiere
Erinnert ihr euch an meinen ersten Post zum Thema Project Life 2021? Ich hatte einige 12″ (30,5 x 30,5 cm) Hintergrundseiten mit der Gelpress Druckplatte gewerkelt und auf die Größe der Fächer in den Project Life Hüllen zugeschnitten. Anfangs habe ich für die Woche X dann nur Karten aus einem Druck, also einem 12″ Bogen verwendet. So ergab sich eine komplette Einheit, ein gleichmäßiges Bild.
Langsam sammelten sich dann überschüssige Karten, oder ich habe mit zugeschnittenen weißen Karten aus Mixed Media Cardstock und anderen Techniken experimentiert. Viel mit Aquarell, Schablonentechnik u.s.w.. Zu den Techniken gibt es bald auch einen Blogpost.
Inzwischen mische ich aber auch Karten aus verschiedener Produktion, wenn sie farblich gut passen. Letztendlich ist mir die Harmonie zu den Fotos immer wichtig. Mein Vorrat an Karten ist nun weitgehend aufgebraucht, ich werde am Wochenende mal wieder eine Farbschlacht einlegen und einen Schwung Karten auf Vorrat produzieren. Durch die Spielerei in meinem Art Journal habe ich auch festgestellt, wieviel Spaß mir das eigene Gestalten macht. Fertig gekaufte Papiere zuschneiden und gekaufte Tüten mit bunten Embellishments aufreißen (von denen ich höchstens 10% schön finde und verwende) finde ich kaum noch reizvoll.
Mit Farben und Stempeln könnt ihr so viel freier gestalten! Und das mit weniger Verpackungsabfall und nachhaltiger. Die Stempelsets in meiner aktuellen Project Life Kiste sind überwiegend von Klartext / Dani Peuss. Da ich schon sehr lange stemple ist mein Vorrat und die Auswahl natürlich groß, so eine Sammlung wächst im Laufe der Jahre ja immer weiter. Mir ist es auch wichtig, dass die Texte einigermaßen zum Thema oder zur Stimmung passen.
Ich habe für diese Wochen folgende Stempelsets verwendet:
MO-SO (das verwende ich oft für die Wochenkarte), Lieber eine Karte, Beste Wünsche (die ist eigentlich für Glückwunschkarten, aber ich mag den Blumenkranz aus Muster sehr), Special 1, Scribbles, Grünzeug (ein Mixed Media Traum), Pattern, Mia, Nicht OK (genau richtig für die Pandemie), Fröhliches Futtern, Special 2, Neue Wege, Jule und Jule Outline (die Kombi ist mein momentaner Favorit).
Fazit und das Wort zum Sonntag
Ich hoffe, ich kann euch inspirieren, motivieren und animieren, selbst mal Project Life in irgendeiner Form auszuprobieren. Ob klein im Journal oder Planner, oder im Junk Journal oder einem anderen Format. Was immer euch gefällt oder zur Hand ist.
Es gibt so viele Möglichkeiten und wenn ich meine älteren Alben oder auch nur die vergangenen Wochen ansehe, geht mir das Herz auf. Wir haben nur das eine Leben! Im Hier und jetzt können so viele kleine Glücksmomente liegen, die im Corona-Depri-Jahr und der Schnellebigkeit von Social Media zu leicht in Vergessenheit geraten. Ihr seid die Autoren eurer eigenen Chronik, nehmt die Kamera und den Stift in die Hand. Oder die Farben, die Stempel und euer Bastelspielzeug.
Alles Liebe
4 Comments
Hallo Barbara,
toller Beitrag, nehme gerne deine Anregungen auf. Was irre ist, deine Stempelvorschläge habe ich alle zu Hause, sie aber so noch nicht genutzt. So ein PL-Projekt mache ich zwar nicht (noch nicht), aber ich habe seit Januar angefangen, die whatsapp Bilder und “Gespräche” mit den Töchtern in einem Heft zu dokumentieren. Und vor allem auch die Stimmung, das jewilige GEfühl irgendwie in Worte zu fassen. Macht schon Spaß und selbst beim Blättern in dieser kurzen Zeitspanne, gibt es doch das ein und andere, worüber man schmunzeln kann. Auf dem Handy wären die Fotos etc “verloren”.
Viel Spaß beim Werkeln wünscht dir
Conny
P.S. Pass auf dich auf! Sch… Corona
Hallo Barbara,
Dein PL mit den Papieren sieht wieder toll aus!
Ich habe die GelPress gerade fast jeden Tag im Einsatz. (31Tage GelPress mit Birgit Koopsen auf Instagram)
Das Experimentieren damit macht so viel Spaß!
Es ist nicht immer der erste Abdruck der begeistert, sondern der Zweite oder Dritte oder “nur” das Papier der Reinigung der Platte….Aber wenn ich die dann vor mir sehe, muss ich gleich noch kleine Mini-Collagen beginnen, die den ersten Abdruck wunderbar ergænzen. Und meine 6×6″ Formate landen in einem Album, dass ich bei einem Deiner Kurse beim CAR erstellt habe. Ich sehe das Album an und freue mich. Meins, selbstgemacht und vieles sehr schön.
Ich wünsche allen ein schönes Wochenende!
Liebe Grüße von Ute
Hallo Barbara,
ich finde es super, dass Du wieder ein Project Life gestaltest. Die Erinnerung ist wirklich so viel wert.
Ich selbst mache es in diesem Jahr (und teilweise auch rückwirkend für 2020) etwas anders: am Ende eines Monats suche ich mir alle Fotos raus, die ich für den Monat repräsentativ finde (das können auch Screenshots oder aus Facebook gespeicherte Fotos). Einige verscrappe ich dann auf “klassischen” 12×12 Layouts und für den Rest verwende ich dann unterteilte Hüllen (meistens mindestens eine PL-Hülle direkt zum Monatsanfang). So habe ich dann quasi auch alles aus einem Monat dokumentiert, aber nicht wochenweise (und auch nicht von jedem Tag ein Foto). Das macht aber auch total viel Spaß und ich bin froh, dass ich Januar bis März schon komplett und den April halb im Album habe. Das ist doch schöner, wenn man den Alltag mit drin hat.
Viele Grüße
Katrin
Barbara, ich bin wie immer begeistert und warte sehnsüchtig auf mehr. Ich habe eine Frage, wie groß ist dein Album?