Workshop: abstrakte Farbfelder auf der Gelpress drucken, Thema leicht verfehlt und ein Tipp für Buchstabensticker

Wenn ich einen Workshop plane und ausschreibe, habe ich selbstverständlich einen Plan, eine bestimmte Projektidee dazu. So auch, als ich vor einigen Wochen zum aktuellen Workshop einlud. Ich hatte Bilder des Künstlers Mark Rothko entdeckt und war sofort begeistert. Grafische und abstrakte Farbfelder drucken, das müsste sich doch auch gut auf der Gel Press Platte drucken lassen. Dachte ich.

Soweit, so gut.

Farbfelder drucken, in mehreren Schichten

Wie es aber im kreativen Prozess so ist. lässt dieser sich nicht immer steuern und verselbstständigt sich manchmal. Und das ist auch ok. Ich fing an, verschiedene Proben zu drucken und dachte: hmmm, mehrschichtige Farbfelder drucken wäre auch eine gute Idee für den Workshop. Mit deckenden und transparenten Farben. Und so habe ich es meinen Gästen dann auch gezeigt.

Bei diesem Beispiel Layout kann man die Farbfelder, die teilweise deckend und teilweise transparent gedruckt sind, gut erkennen.

Die Platzierung meines Fotos ergab sich quasi automatisch durch die Linien des Farbfeldes in der Mitte, es passte einfach.

Das Foto Dilemma

Seit ich überwiegend selbstgemachte Mixed Media Hintergrundpapiere für meine Scrapbooking Layouts verwende, ergibt sich für mich folgendes Dilemma: eigentlich verwende ich gerne mehrere Fotos, denn die Bilder und damit verbundenen Erinnerungen sind bei mir der Haupt-Fokus. Früher habe ich gerne 2-3 auf meine Layouts gepackt. In kleinerer Größe ausgedruckt.

Aber so schöne und mit viel Liebe gewerkelte Papiere kann man doch nicht zur Hälfte mit Fotos zudecken? Na ja, dann sind es jetzt eben überwiegend Layouts mit einem Foto. Was schert mich mein Geschwätz von gestern. Und da ich zurzeit bereits ausgedruckte Fotos im größeren Standardformat aus den Kisten befreie, sind es eben Ein-Foto-Layouts.

Die Embellishments, sprich die Deko, fällt auch dementsprechend minimalistisch aus. Ein wenig Transparentpapier, das ich gerne für Ghost Prints (also den zweiten Abzug) auf der Gel Press Platte verwende. Ein paar Stempel plus Collage Elemente , einmal mit der Nähmaschine drüber gerattert und fertig. Der Hintergrund wirkt für sich, das Bild spielt die Hauptrolle.

Auch bei meinen zweiten Beispiel Layout erinnern die Farbfelder ein wenig an abstrakte Kunst. Wie unschwer zu erkennen habe ich die Inspiration für die Farben wieder aus dem Foto geschöpft.

Zusätzlich hatte ich noch ein paar Tags (Etiketten) zum Druck mit auf die Gel Press Platte gelegt. So hat man gleich farblich passende Deko. Ein paar goldene Mini Brads greifen das Gold aus dem Bild ebenfalls auf.  Ich wäre ja dafür, dass Brads endlich wieder in Mode kommen, denn ich habe noch eine ganze Schublade voll.

Ihr auch?

Tipp: Buchstaben Sticker schnell und einfach passend auf der Gel Press einfärben

Mein Vorrat an Buchstabenstickern ist ebenfalls beachtlich. Besonders die angebrochenen, aber fast vollen Packungen. Wer kennt es nicht. Ich kaufe extra schon länger keine neuen.

Schlichte dunkle Buchstaben als knalliger Kontrast sollten es sein. Aber ich hatte nur noch unvollständige Bögen in schwarz. Gib mir ein E!

Statt die Buchstaben einzeln anzupinseln habe ich den kompletten Schriftzug einfach auf ein Lineal geklebt und in dunkelgrau ausgerollter Farbe auf die Gel Press Platte gedrückt. Das ist super schnell gemacht und bei einer dünnen Farbschicht sind sie schnell trocken und weiter verwendbar.

So könnt ihr Buchstabensticker, die sonst immer weiter ein tristes Dasein in der Kiste fristen, passend einfärben und aufbrauchen. Mit deckender Acrylfarbe in einem Rutsch auf der Platte funktioniert es super, und meiner Erfahrung nach besser als mit Stempelfarbe.

Organische Muster auf der Gel Press Platte drucken, mit Farbspray

Außer mehrschichtige Farbfelder drucken habe ich meinen Gästen im Workshop noch eine andere interessante Technik gezeigt. Die ich beim Hintergrundpapier dieses Layouts ausprobiert hatte.

Ein Effekt wie Tropfen, ein unregelmäßiges Pünktchenmuster, das aber sehr organisch aussieht.

Die Technik hatte ich vor einiger Zeit in einem You Tube Video einer amerikanischen Malerin gesehen, aber leider habe ich diese Quelle danach nicht abgespeichert.

Das Prinzip: man druckt klassisch mit Acrylfarbe einen einfarbigen oder ruhigen Hintergrund. Dann kommt eine Kombination aus verschiedenen Farbsprays auf die Platte, die in bestimmter Kombination und Konsistenz dann langsam anfangen zu perlieren.

Ich habe die Technik mit verschiedene Distress Sprays und andere Sprühfarben aus meinem Bestand ausprobiert, ohne gute Ergebnisse. Etwas frustrierend. Nur mit herkömmlichen Farbsprays auf Wasserbasis ergab sich kein gleichmäßiges organisches Muster, nur Schlieren und Kleckse.

Erst die im Video verwendeten etwas öligen Stainz, die ich dann extra in den USA bestellt habe, brachten das perfekte Ergebnis. In Kombination mit Tim Holtz Mica Sprays*, denn ich wollte zusätzlich einen zarten Metallic Schimmer.

Zur Deko habe ich einen zweiten Gel Press Druck verwendet, ein paar Collage Elemente und Stempel. Und ein passendes Zitat, auf transparente selbstklebende Folie mit meinem Phomemo Drucker* gedruckt.

Beim Verlinken habe ich gerade gesehen, dass der Drucker zu einem Schnapperpreis im Angebot ist. Ich hatte euch den Phomemo Drucker in einem früheren Beitrag bereits vorgestellt.

Für meine Gäste im Workshop hatte ich eine Auswahl ganz unterschiedlicher Papiere zusammengestellt. Weißer glatter Fotokarton im Scrapbooking Format* für die Layout Hintergrundpapiere.

Dazu feines japanisches Reispapier, Sketchpapier, Transparentpapier, Vintage Papiere und so weiter. Als besonderes Goodie gab es noch für jeden ein Anpresswerkzeug, das hilft beim Drucken.

Wir haben überwiegend die pudrig matten Fresco Finish Farben von PaperArtsy verwendet. Sowohl in deckender als auch in transparenter Qualität.

Dazu als letzte Schicht noch einige transparenten stark pigmentierte Farben von Golden Acrylics*, die für mich absolute Profi Premium Qualität mit phantastischen Ergebnissen.

Da fällt mir ein, dass ich zu Farben, Papieren und Empfehlungen noch einen grundsätzlichen Beitrag schreiben wollte, der kommt!

Wie so häufig war ich während des Workshops zu beschäftigt, um viele Fotos zu machen. Aber ein paar Schnappschüsse von den Ergebnissen meiner Gäste habe ich.

Während der kurzen Mittagspause, die wir zum Glück draußen im Garten verbringen konnten, gab es die bewährten Laugenstangen plattgemacht, geht schnell und ist immer ein leckerer Snack auf die Hand.

Jedes Blatt wurde dann von den Teilnehmerinnen noch bedruckt, teilweise mit Ghost Prints, durch die man die Platte gut säubern kann.  Das ergibt tolle Collage Papiere. Ich verwende sie gerne im Art Journal oder im Junk Journal. Und natürlich auch zum  Scrapbooking.

Es waren wieder richtig schöne Workshops, in denen meine Gäste ihre Kreativität entdecken konnten und nach Herzenslust experimentiert und ausprobiert haben. Und wir hatten Spaß dabei!

Bevor ich am nächsten Tag beim großen Aufräumen und Schrubben die 50+ Farbflaschen und Tuben säuberte, hatte ich spontan die Eingebung, doch noch mal ganz im Stil von Mark Rothko einige Drucke zu machen. Abstrakte Farbfelder drucken, die sich nicht überschneiden.

Ganz anders, schlicht und ungewohnt. Mal sehen, ob und wie sich jetzt Scrapbooking Layouts daraus zaubern lassen. Oder auch ein Minibook?

Ich halte euch auf dem Laufenden.

Alles Liebe

Barbara

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