Da mich so viele Fragen nach dem Rezept erreichten, kommt noch schnell vor Jahresende ein Beitrag zum Thema Hörnchen.
In unserer Familie, also bei Familie Haane, hat dieses leckere Gebäck eine lange Tradition. Meine Schwiegermutter bewahrte den Vorrat, den sie in einer größeren Back-Aktion jedes Jahr vor Weihnachten backte, in großen alten Milchkannen auf, daran erinnerte sich mein Mann noch aus seiner Kindheit.
Bei uns heißen sie Eiserkuchen und es gibt sie immer zu Weihnachten, in anderen Familien oder Gegenden sind sie als Neujährchen bekannt und werden zu Silvester oder Neujahr verspeist.
In jedem Fall sind sie etwas Besonderes und ich kenne niemanden, dem sie, gefüllt mit Schlagsahne, nicht schmecken.
Hier ist unser Familienrezept, davon kann man ca. 15 Hörnchen backen (ich verdopple die Menge meistens direkt):
60 g sehr weiche Butter
200 g Zucker
250 g Weizenmehl
ca. 3/8 l Wasser
ein gestr. Teel. Anis (ganz)
eine Prise Zimt
Alles zu einem dünnflüssigen Teig vermixen (im Thermomix, in der Küchenmaschine oder mit dem Handrührgerät).

Die Menge Teig, die ihr in euer Hörncheneisen füllt, müsst ihr am besten selber austüfteln, es sollte soviel sein, dass nichts aus dem Eisen quillt oder es einen zu dicken Rand ergibt. Ich verwende einen kleine Saucenkelle, das ist etwas mehr als ein Esslöffel, aber weniger als zwei Esslöffel.

So ungefähr sieht es dann fertig gebacken aus, und wird am besten mit einer Gabel aus dem Eisen genommen.

Mein Hörnchenautomat hat eine Backautomatik und piept, wenn das Hörnchen fertig ist. Ich brauche diese Funktion ganz dringend, da ich selten die Geduld und Ruhe habe, einfach neben dem Eisen zu stehen und zu warten.
Da räume ich mal nebenbei schnell die Waschmaschine ein, oder die Spülmaschine aus, und so manches Hörnchen oder auch einige Kuchen sind kurz vor einem Zustand, der an Holzkohle grenzt. Deshalb ist das erinnernde Piepen ein Must Have für so hibbelige Bäcker wie mich.

Und jetzt ist Geschwindigkeit gefragt! Die gebackene Teigplatte wird rucki-zucki um den Holzkegel gerollt. Schnell deshalb, damit es nicht bricht, und damit man sich nicht die Finger verbrennt beim Einrollen.

Bis das nächste Hörnchen gebacken ist, lässt man am besten den Holzkegel zum Auskühlen so liegen

und zieht ihn dann vorsichtig heraus, um das nächste Hörnchen einzurollen.

Mein Hörnchenholz habe ich vor vielen Jahren auf einem Weihnachtsmarkt gekauft, aber man kann es als Waffelhorn bestellen.
Die fertig gebackenen Eiserkuchen sollten, wenn sie nicht direkt gegessen werden, unbedingt in einer großen Blechdose aufbewahrt werden. In Tupper und Co. werden sie weich, und in Blech bleiben sie knusprig.

Ich habe es zwar geschafft, das Backen für den Blog zu fotografieren, aber die Eiserkuchen waren so schnell weg, dass ich nur ein schnelles Handyfoto vom gefüllten Zustand habe.
Eiserkuchen oder Neujährchen, egal, wie man sie nennt, wir lieben sie. Weil sie lecker sind und damit Kindheitserinnerungen verbunden sind. Vielleicht auch, weil es sie bei uns in der Familie nur in dieser Zeit des Jahres gibt.
Aber eigentlich könnte man sie auch im Sommer backen, und mit Eis oder Sahne und frischen Beeren füllen. Fällt mir nur gerade so ein. Tradition hin oder her.
Ich habe übrigens die freie Zeit jetzt auch für weitere Berichte von unserer NewYork Reise genutzt, darauf könnt ihr euch in den nächsten Tagen freuen. Ich möchte sofort wieder buchen, wenn ich das fast fertiggestellte Video und die Fotos sehe!
•••• •BARBARA