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a day in the Hamptons, und wie es dazu kam

9. April 2015

Bücher wie Scott F. Fitzgerald's "Der große Gatsby" und Nelson De Mille's "The Gold Coast" weckten vor Jahren schon meine Neugierde auf die Hamptons, Sommerspielplatz und Mekka der Superreichen von Manhattan. 

Seit ich das erste Mal im Film "Something's Gotta Give" Bilder von der Küste der Hamptons gesehen habe, wollte ich irgendwann definitiv dort hin.

"The Hamptons" nennt man den nordöstlichen Teil von Long Island, am bekanntesten sind wohl die Orte Sag Harbour, Montauk, East Hampton und Southampton.

Und als mir dann in Gossip Girl und Revenge immer wieder Bilder von den Hamptons (und den Häusern!) begegneten, fing ich an, konkret zu recherchieren. Und fiel fast vom Hocker, als ich die Preise der Unterkünfte dort sah, im Sommer wohlgemerkt.

Fast unbezahlbar, jedenfalls für Normalverbraucher. Außer, man nächtigt in einem 6-Bett-Zimmer oder einer Bretterbude, das macht man aber in meinem Alter nicht gerne.

Also hieß es: Hamptons for a day.

Wahr wurde der Traum dann im Sommer 2012. In Kombination mit einer Neu-England Reise (die wir übrigens über den Veranstalter America Unlimited gebucht hatten).

Wir starteten in Boston, verbrachten einige Tage in New Hampshire und Maine, und fuhren dann über Cape Cod nach Newport, RI. Zu diesem Teil der Reise schreibe ich demnächst noch einen eigenen Blogpost.

Ursprünglich wollten wir weiter an der Küste Connecticuts entlang nach New York City fahren.

Aber da war ja noch der Plan, einmal die Hamptons zu erleben. Mein Sohn wollte auch so gerne an die Ostspitze von Long Island, nach Montauk. Die Lösung: Fähre fahren statt Straße.

Von New London, CT. fährt die Cross Sound Ferry über den Long Island Sound nach Orient Point, NY., einem kleinen Hafenort an der als North Fork bezeichneten Seite der Insel. Soweit hatte ich bei den Reisevorbereitungen zuhause (Google Maps sei Dank) schon recherchiert.

Mein Plan sah eigentlich die Fähre (sie fährt stündlich) um 8 Uhr morgens vor. Da wir aber abends vorher  im malerischen Hafen von Newport so lange rumgedröselt hatten, schafften wir es nicht früh genug aus den Betten unseres Hotels. Um 07.10 ging es los. Tank leer, das auch noch, an der Tanke gab es Dunkin Donuts, da wurde das Frühstück on the go direkt mit erledigt.

Um 08.25 waren wir an der Fähre in New London. Ich wurde leicht nervös, als ich die lange Schlange von Autos vor uns sah, denn wir hatten einen langen Tag und viele Meilen vor uns und deshalb einen recht engen Zeitplan.

Unsere Fahrt nach New York fiel genau auf den 11. September, die Sicherheitsvorkehrungen mit sprengstoffsuchenden Hunden und Homeland Security waren gründlicher als an anderen Tagen. Interessant, das zu beobachten.

Bis mir einfiel, dass wir noch keine Tickets hatten. Mein Sohn sprintete los zum Ticketschalter, ich verfiel in leichte Panik, was wiederum augenrollende genervte Kinder zur Folge hatte. Aber wir schafften es rechtzeitig auf's Schiff.

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Direkt nach uns fuhr dann noch ein Haus auf die Fähre, das sieht man auch nicht alle Tage.

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Es war eine angenehme Fahrt von 1.50 Std. bei Traumwetter. 

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Dann ging es ein Stück mit der North Ferry nach Shelter Island.

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Shelter Island Ferry

Und mit South Ferry das letzte Stück in Richtung Sag Harbor.

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Es begegneten uns auf der Fahrt durch kleine Orte und viel Wald nur wenige Autos, dafür aber ein paar Rehe.

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Bis nach Montauk an der Ostspitze der Insel wäre es leider an diesem Tag zu weit gewesen, denn wir mussten bis spätestens abends um 7 das Auto in Manhattan abgeben.

Wenn Wahlkampf in den USA ist, stellt übrigens jeder in seinem Vorgarten dementsprechende Schilder auf, und macht kein Geheimnis aus seiner politischen Gesinnung.

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An diesem Tag war die Hauptsaison gerade vorbei, traditionsgemäß geht in der ersten Woche im September in den USA die Schule wieder los, und so war es ruhig in Southampton auf der Main Street.

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Da es der erste richtig warme Tag unserer Reise war, wollten wir auch wenigstens einmal in den Atlantik springen und etwas am Stand entlang laufen.

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Genau das taten wir dann am East Hampton Main Beach, dort sind diese Fotos entstanden.

East Hampton Beach

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Mein Sohn hatte im Jahr zuvor den Film "Eternal Sunshine of the spotless mind" gesehen. Ja, wir sind so verrückt und suchen unsere Reiseziele manchmal auch nach Movie Locations aus, darüber hab ich euch schon im Bericht über North Carolina erzählt.

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Jedenfalls wollte er dieses Haus aus dem Film unbedingt sehen, allerdings wussten wir nicht genau, wo genau an dem kilometerlangen Strandabschnitt es sich befand. Ich gab nach einer Stunde Laufzeit auf, der Sohn hielt 4 Meilen (eine Strecke) durch und wurde belohnt, das ist es:

House from movie Eternal sunshine of the spotless mind

 An diesem Strandabschnitt gibt es übrigens noch ein anderes bekanntes Film-Haus, das aus "Something Borrowed". So ist das eben, in etlichen Filmen, die in NYC spielen, fahren die Leute mal eben am Wochenende in die Hamptons.

Wir hatten kein Problem, unser Auto direkt an den Strandzugängen abzustellen, in der Hochsaison sieht das sicher anders aus. Alle Strände sind öffentlich, am East Hampton Main Beach gibt es z.B. auch Duschen und Umkleiden.  DSC02814

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Die Weite der Strände und die unglaublichen Villen und Traumhäuser machen Strandspaziergänge zu einem Vergnügen der Extra-Klasse.

Gestern übrigens, das nur so am Rande, da sagte Zac Efron in einem Film ("That Awkward Moment"), den ich nebenher laufen hatte: "der besondere Charme von New York ist der, dass es voll von Dingen ist, die man nicht haben kann".

Tja. da ist was dran, jeder der schon einmal diese unglaubliche Stadt besucht hat, wird das bestätigen können. Das Gleiche gilt sicher auch für die Hamptons.

Aber es ist eben so, dass es auch ganz viele Dinge gibt, die man haben kann, und sei es auch nur für einen Tag.

Zurück zu unserem Tag auf Long Island.

Am späten Nachmittag machten wir uns auf zum letzten Stück der Fahrt, immer die Uhr im Blick, da wir das Auto pünktlich abgeben mussten. Es waren noch knapp zwei Stunden bis Manhattan zu fahren.

Der erste Moment, wenn die Skyline in Sicht kommt, nimmt mir jedesmal den Atem.

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Ich hatte mächtig Bammel, in Manhattan selber zu fahren, denn die Taxen, Fahrradfahrer und weitere Verkehrsteilnehmer kennen keine Gnade.

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Am Ende war es nicht so schlimm wie befürchtet, die Fahrt auf dem Long Island Expressway ist easy, ich musste auch nur nach dem Queens-Midtown Tunnel direkt in Manhattan ein paar Blocks bis zum Hotel fahren. Natürlich hab ich direkt auf dem Fahrradstreifen geparkt, was lautes Geschrei von Doorman Hector nach sich zog.

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Einige Straßenblocks weiter war dann die Rückgabestation vom Autovermieter Alamo, noch mal Augen zu und durch.

Aber das Ganze hat sich sowas von gelohnt!

Natürlich würde ich gerne länger mal Urlaub machen auf Long Island, und ich möchte Montauk, die wilde felsige Ostspitze der Insel unbedingt noch sehen.

Wenn ich das nächste Mal in NYC bin, schaffe ich es vielleicht. Mit der Long Island Rail Road ist man in knapp drei Stunden in East Hampton. Schneller geht es im Sommer mit dem Express Cannonball, da hab ich gerade eine amüsante Geschichte über die Tickets der Reichen dazu gelesen.

Im Winter ist Long Island menschenleer und sicher auch reizvoll, weil es eben nicht nur die Insel der Upper East Siders ist, sondern auch eine grandios schöne Landschaft bietet.

Die Gegend hat eine sehr entfernte Ähnlichkeit mit der deutschen Insel der Reichen und Schönen, sagt man. Kann ich jetzt nicht selber beurteilen, da ich es nach Sylt noch nicht geschafft habe.

Aber ich war in den Hamptons, wenn auch nur für einen langen wunderbaren Tag. 

Wisst ihr übrigens, warum ich mich an viele Einzelheiten so gut erinnere?

Weil ich alles ganz genau aufgeschrieben habe, in meinem Smashbook von diesem Urlaub, sehr praktisch, da habe ich jetzt mal schnell nachgesehen, wie das mit der Fähre genau war.

Bis bald, ich wünsche euch ein schönes Wochenende!

Alles Liebe

Barbara