Bevor ich zu den Freitagstipps komme, muss ich mir erstmal wieder etwas von der Seele schreiben.
Die Woche ist bereits fast vorbei und ich frage mich, wo die Tage geblieben sind. Mein Kopf war zu voll mit Gedanken, um Zeit bewusst wahrnehmen zu können.
Denn ich habe ein Wochenende voll mit Freude und gleichzeitig Trauer hinter mir. Wie oft gibt es doch im Leben Momente, wo man sich die Frage nach dem warum stellt? Selten gibt es darauf eine klare Antwort, und oft überhaupt keine.
So ging es mir am Sonntag, als ich die Nachricht vom Tod meiner Kollegin erhielt. Sie war auch eine kurze Zeit meine Vorgesetzte und seitdem kreisen meine Gedanken immer wieder um das Thema Abschied.
Ein Thema, das mit zunehmendem Alter in meinem Leben immer mehr Raum einnimmt. Und doch versuche ich, mich nicht zu intensiv damit auseinander zu setzen, denn es ist für mich mit Schmerz verbunden. Mal mehr als ich aushalten kann und möchte, mal weniger, wenn die Vernunft einsetzt. Das Leben ist voller Momente, in denen es notwendig ist, loszulassen und sich zu verabschieden. Diese Momente zuzulassen ist sicher wichtig, aber nicht einfach. Die meisten von uns wissen intuitiv, wie wichtig es ist, sich zu verabschieden, auch wenn wir oftmals versuchen, die Biege zu machen, sobald sich ein Abschied am Horizont ankündigt.
Ich habe in den letzten Wochen immer wieder gedacht: du musst sie unbedingt wieder besuchen. Oder wenigstens anrufen. Das Leben, der Alltag, irgendwie schob ich es. Mit einem undefinierbar unguten Bauchgefühl. Wahrscheinlich, weil ich unbewusst bereits wusste, dass es ein Abschied sein würde. Und dann war es zu spät.
Ihre wunderbare menschliche Zugewandtheit, ihre besonders wertschätzende Art der Kommunikation, ihre Offenheit, ihr Humor, ihre Klarheit, und ihre Klugheit – sie war in ihrer ganzen Art ein besonderer Mensch. Sie wird mir sehr fehlen.
Dass man nie weiß, wann man einen Menschen vielleicht zum letzten Mal sieht, gehört zum Leben dazu, das ist klar. Trotzdem habe ich mir vorgenommen, ab heute ein wenig bewusster damit umzugehen.
Denn dieses ständige “ich bin so gestresst, ich habe keine Zeit, der andere ist gestresst, zuviel im Kalender, ich bin so beschäftigt, im nächsten Monat vielleicht …. “. Nein. Das kann es doch nicht sein, oder? Ein Anruf ohne besonderen Grund, eine Nachricht einfach so oder ein spontaner Besuch bei jemandem ist doch jedes Mal ein realisiertes „Ich denke an Dich“. Und ist das nicht schön?
Sein Arbeitsplatz ist der Forstbetrieb Nordhalbenund der Frankenwald. Ich habe während meines Aufenthaltes einige Insider Stories auf Instagram gepostet und viel positives Feedback dazu erhalten. Einblicke in die Forstwirtschaft und die Zusammenhänge zwischen Naturschutz und Infrastruktur sind interessant und der Wald trägt einen großen Anteil an sauberer Luft, Erholung und Freizeit und Versorgung mit einheimischen Hölzern. Das Naturschutzkonzept in Bayern unterscheidet sich von dem im Nachbarstaat Thüringen, das sieht man dort an der Grenze extrem krass.
In Thüringen sind die durch Borkenkäferfraß entstandenen kahlen Flächen erschreckend. Dem Land fehlen aber die finanziellen Ressourcen, um entsprechend nachhaltig wirtschaften und handeln zu können. Auch Privatwaldbesitzer kümmern sich nicht immer so um ihren Wald, wie es eigentlich vorgeschrieben und langfristig sinnvoll ist.
Naturschutz muss man sich als Staat und auch als Privatmensch leisten können, er darf aber meiner Meinung nach nicht zum Luxus werden. Leider sehen einige Politiker es anders, aber das ist ein anderes Thema.
Sehr traurig fand ich die menschenleeren Dörfer in der Gegend. Verfallene unbewohnte Häuser, der Rest überwiegend bewohnt von Rentnern, kaum Infrastruktur für Familien, und kaum Arbeitsplätze. Der Forstbetrieb meines Sohnes ist der größte Arbeitgeber im Ort. Jenseits der Landesgrenze in Thüringen sieht es noch trostloster aus. Ich verstehe, warum Menschen in der Region sich abgehängt fühlen. In Städten wie Leipzig, Erfurt, Coburg und Bayreuth sieht es sehr schön aus. Aber auf dem Land und in den Waldgebieten sieht es leider anders aus.
Wenn man wie ich in einem Ballungsgebiet wie NRW wohnt und auch sonst viel in Städten unterwegs ist, ist die totale Ruhe und Dunkelheit wo Fuchs und Hase sich gute Nacht sagen auch ungewohnt. Aber es hatte etwas Magisches im Nebel. Sehr erdend und zum Runterkommen. Wie ich die lange Fahrt über Landstraßen, teilweise in der Dunkelheit, gut überstanden habe findet ihr in den Freitagstipps.
Apropos Runterkommen, noch 10 Tage bis zur Schicksalswahl,in den USA, und von Tag zu Tag schaukeln sich die Absurditäten und Lügen immer weiter hoch. Es wird gekämpft mit inszenierten Friteusen Geschichten und den Genitalien eines Golfspielers. Und dass der demokratische Teil der Bevölkerung wie ein unartiges Mädchen ist, das eine ordentliche Tracht Prügel von Papa Trump braucht (O-Ton Tucker Carlson).
Inzwischen werden Lügen auch offen zugegeben, es ist ist den Trump Wählern egal, sie feiern ihn.
Es werden ein paar spannende nächste Wochen. Inzwischen kann mich fast nichts mehr schockieren.
1. Die letzte Person, die ich umarmt habe, ___________ .
2. __________ das Beste an kalten Herbstabenden.
3. Was denkt _____________ .
4. _________ von zuhause aus.
5. Halloween _________
6. ___________ aber ich habe keine Lust darauf.
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf ___________ , morgen habe ich geplant, _________ und Sonntag möchte ich _________ !
Wenn ihr mitmachen wollt, könnt ihr die Fragen vom Freitagsfüller gerne auf euren Blogs beantworten und im Kommentar verlinken. Oder aber ihr beantwortet direkt hier in den Kommentaren, wenn ihr keinen eigenen Blog habt. Ich freue mich auf eure Antworten oder auf das Stöbern auf euren Blogs, danke für’s Mitmachen beim Freitagsfüller! Und euer Interesse an meinen Freitagstipps, die kommen jetzt. Ich freue mich übrigens auch, wenn ihr meine Freitagstipps durch eure eigenen Freitagstipps in den Kommentaren ergänzt!
Meine Freitagstipps für euch
Gesehen
… habe ich gestern die Mini Serie Nemesis. Wer hätte gedacht, dass die Holländer so gutes spannendes Fernsehen machen können? Die achtteilige Serie kombiniert Elemente von Krimiserie und Thrillerserie und hebt sich durch das Thema Finanzkriminalität und Machtspiele von anderen Produktionen ab, die in der oberen Gesellschaftsschicht spielen
Sie basiert auf dem gleichnamigen Roman von Simon de Waal und handelt von der Verfolgung finanzieller Verbrechen in den obersten Kreisen der Gesellschaft. Die Hauptfiguren sind eine Staatsanwältin aus Den Haag , und einer Ermittlerin der niederländischen Steuerbehörde.
Ich bin halb durch und finde die Serie extrem spannend, und toll mit zwei starken Frauen als Hauptfiguren besetzt. Läuft auf Disney +. Witzigerweise erkennt man auch deshalb, dass die Handlung in Holland spielt, weil die Hauptdarstellerinnen im Auto Pommes mit Majo essen. Sieht man weder in amerikanischen noch britischen Serien, haha.
Und in den Tagen davor habe ich mich in einem Binge Marathon durch die extrem gehypte achtteilige Verfilmung von Rivals gesuchtet. Sensationell! Dazu muss ich etwas ausholen. In den Achzigern und Neunzigern habe ich jedes Buch von Bestsellerautorin und Ikone Jilly Cooper (die inzwischen Dame Jilly Cooper ist) verschlungen. Wie Millionen andere Frauen. Mit Riders* hat es bei mir angefangen, das habe ich glaube ich im Lauf der Jahre dreimal gelesen.
Ihr neustes Buch Tackle hatte mir meine Schwiegertochter bzw ihre Mutter letztes Jahr zu Weihnachten geschenkt, ich habe euch dazu bereits etwas erzählt , in vorigen Freitagstipps Jetzt wurde also ihr Roman Rivals von Disney + verfilmt. Und das in typisch britischer Art. Leicht drüber, leicht trashig, skurril, ein wenig Satire, typisch britischer schwarzer Humor und und unfassbar gut im achziger Vibe. Die Klamotten! Und besonders feiere ich die Frisuren. Die schlechtesten Perücken aller Zeiten.
Rivals spielt in der Welt des Independent-Fernsehens der 80er Jahre und die Handlung folgt der langjährigen Rivalität zwischen Sportminister und Frauenschwarm Rupert Campbell-Black und Lord Tony Baddingham (sensationell gut gespielt von David Tennant) , die ihren Höhepunkt erreicht.
Lediglich die Besetzung von RCB (so wird er in Kreisen von Jilly Cooper Fans genannt) hat mich etwas enttäuscht. Im Roman wird er als eine Art blonder Gott dargestellt, in der Serie ist er ein dunkelhaariger schmächtiges Männlein mit einem komischen Gesicht.
Das war auch Thema auf Tiktok, dort versammeln sich gerade Damen mittleren Alters, die sich darüber aufregen dass ihr Schwarm nicht so wie im Buch besetzt wurde.Übrigens basieren Buch und Serie auf Jilly Coopers eigenen Erfahrungen mit dem Leben in den 80er Jahren und dem Leben in den Cotswolds. Und tatsächlich ist Rupert Campbell-Black von zwei Freunden Coopers im wirklichen Leben inspiriert: Andrew Parker-Bowles, dem Ex-Mann von Königin Camilla, und dem britischen Modedesigner Rupert Lycett Green.
Super interessant dazu fand ich dazu diesen Artikel in der Cosmopolitan. Dort beschreibt eine Gen Z Journalistin, wie sie als Kind vom Anblick der Jilly Cooper Bücher im Regal ihrer Großmutter fasziniert war. Und aufgrund der Verfilmung von Rivals jetzt dieses 700 Seiten starke Buch gelesen hat. Erst nur zu Recherchezwecken, dann voller Begeisterung. Ich verstehe das nur allzu gut, man wird in diese Soap Opera der Upper Class voll mit komplexen unterschiedlichen Charakteren, Intriegen, Romanzen und natürlich einer guten Portion Sex förmlich hineingesaugt. Meine Kinder haben sich auch früher gefragt, was das für Bücher sind, die da bei mir im Regal stehen. Wegen der leicht frivolen Cover ….
Gelesen
Habt ihr eigentlich aufgefallen, dass die bekannten Kaugummistreifen, ihr wisst schon, diese kleinen Päckchen, wo die Streifen in Silberpapier waren, nicht mehr da sind sind? Warum der Kultstreifen verschwand.
Warum wir im Leben ständig nach Bestätigung suchen. Und warum es auch zuviel werden kann. Ich gebe zu, dass mir übertriebene People Pleaser manchmal auf den Wecker gehen, aber ein wenig davon steckt wohl in den meisten von uns. Wobei Männer, die immer mit merkwürdigsten Mitteln unter Beweis stellen müssen, dass sie den längsten haben, sind einfach nochmal mehr unangenehm.
Noch sind Ferien und damit Reisezeit. Warum ihr im Hotel niemals nach dem Kontostand schauen solltet und andere vielleicht euch noch nicht bekannte nützliche Reisetipps
Gehört
… habe ich auf der Fahrt nach Bayern einen Hotel Matze Podcast nach dem anderen. Angefangen habe ich mit einer Episode, die trotz des Themas einen positiven Effekt auf mich hatte. Zukunftsforscherin Florence Gaub – Wem gehört die Zukunft? Super interessant, auch die Person Florence Gaub, die zugleich Militärexpertin der NATO ist.
Dann scrollte ich während der Fahrt wahllos rum und landete bei Markus Lanz – Wer ist Markus?. Im Ernst? Aber ich bin neugierig und offen, also dachte ich: gib dem Mann noch eine Chance. Ich finde den in seinen Talkshows und seinem Podcast mit Precht nämlich furchtbar. Und was soll ich euch sagen? Es war ein komplett anderer Lanz da im Podcast bei Matze Hielscher. Sensibel, interessant, vielfältig. Ich war erstaunt und habe mit Spannung bis zur letzten Sekunde durchgehört.
Im Archiv von Hotel Matze gibt es eine tolle Auswahl an unterschiedlichsten Gesprächspartnern. Auf der Rückfahrt, mein Kopf beschäftigte sich mit meinen Eindrücken aus Thüringen habe ich die Episode – Warum bleibt der Osten so anders? mit Soziologe Steffen Mau gehört. Danach verstand ich einiges etwas besser.
Das waren meine Freitagstipps für diese Woche. Vielen Dank für’s Vorbeischauen, ich hoffe, es ist etwas Interessantes für euch dabei.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende !
Alles Liebe