Allgemein Allgemeines

Starkult

23. Januar 2010

Der kulturelle Unterschied zwischen Scrapbookern weltweit oder speziell zwischen Amerikanern und Deutschen wird in einigen Dingen deutlich. Tendenziell wird von uns vieles aus den USA übernommen, aber eben nicht alles. Sehr verbreitet drüben ist z.B. inzwischen, seine Kinder passend zu bestimmten gemusterten Papieren anzuziehen, um optimal passende Fotos für's Layout zu bekommen. Hier bei uns sieht man das zum Glück noch nicht.

Ein weiterer Unterschied ist der Starkult, der zuweilen seltene Blüten treibt. Ich berichtete schon vom Dinner mit Ali Edwards, für 200,00 US$. Von Vollprofis aus dem Mutterland des Scrapbooking kann man immer etwas lernen, aber sicher besser bei Workshops als beim Dinner. An Hand der Kommentare zu meinem Artikel damals lässt sich schon ablesen, dass so etwas in Deutschland nicht unbedingt funktionieren würde.

Ein aktuelles Beispiel ist auch der Hype um Tim Holtz, der wird von seinen amerikanischen Anhängern zur Zeit wie ein Superstar gefeiert. Ich sehe gerne seine Vorführungen, in Videos oder bei Demos. Auch hier fragt man sich aber, ob man für ein Buch mit Signatur das Dreifache seines Preises oder Wertes bezahlen muss, nur weil man beim Kauf die Hand des Autors schütteln kann.

In Buchhandlungen ist mir das noch nie begegnet. Die Idee, für eine Verkaufs- und Promoveranstaltung den Kunden ein nicht unbeträchtliches Eintrittsgeld abzuverlangen, wird sich hier sicher nicht durchsetzen lassen.

674

In Deutschland wird Starkult meiner Erfahrung nach auch niemals so ausufern wie in den USA. Bei uns steht immer noch die Sache, der Inhalt des Hobbys, Erinnerungen und Geschichten erzählen mehr im Focus. Qualität,(mir drängt sich gerade der typische Begriff der soliden deutschen Wertarbeit auf) scheint hierzulande den Scrapbookern auch wichtiger zu sein, als Glamour, Glitz und Glitter.

Inzwischen hat Scrapbooking in Deutschland ein eigenes Gesicht bekommen, und ist nicht mehr ausschliesslich eine Kopie der amerikanischen Vorbilder.

Eine erfreuliche Entwicklung.

•••• BARBARA

You Might Also Like

10 Comments

  • Reply Heike P. 23. Januar 2010 at 10:23

    Du sprichst mir soooo aus dem Herzen!! Vielen Dank für diesen Post!!!

  • Reply tina 23. Januar 2010 at 12:28

    jaaa, das stimmt. und gsd lässt sich das auch auf viele andere dinge/ hobbys übertragen 😉
    einen schönen tag
    tina

  • Reply simone 23. Januar 2010 at 12:41

    och…
    ich stelle mir gerade den meister im dschungelcamp vor. zum rummatschen hätte er da jedenfalls genügend material zu seinen füßen. ; )

  • Reply Ute 23. Januar 2010 at 13:48

    In einer Buchhandlung bezahle ich für eine Autorenlesung mit anschließender Signierstunde je nach lesendem Autor und Buchhandlung auch Eintrittsgelder, die an den Verkaufspreis des beworbenen Buches heran reichen. Das Buch ist natürlich nicht im Preis mit inbegriffen sondern muss extra (und meist vor Ort) gekauft werden. Da kommt dann für ein Buch mit “persönlicher” Widmung unterm Strich auch der doppelte Preis zusammen.
    Ob der “Mehrwert” einer Veranstaltung nun in einer Lesung, einer Kreuzfahrt, einem Dinner oder einem Buffet, Verlosung sowie einem Workshop besteht – wo ist der Unterschied? Der Kunde/Fan entscheidet, ob er sich das leisten möchte (falls er sich die Teilnahme leisten kann).

  • Reply Ute L. 23. Januar 2010 at 14:09

    Ja OK jetzt muß ich doch auch meinen Senf dazu abgeben. Du weißt wie ich zu dem besagten Shop stehe und ich finde den Betrag durchaus angemessen auch wenn es ein anderer Shop wäre. Es wird ja nicht so ablaufen das man hin geht, die Hand schüttelt, ein Buch mit Unterschrift in die Hand gedrückt bekommt und wieder geht. Da kommt schon noch einiges anderes dazu und ich freu mich auf den Tag! 200 Dollar für ein Abendessen würde ich wahrscheinlich auch nicht ausgeben, obwohl ich bin da nicht ganz objektiv, weil ich in meiner Vergangenheit schon so einiges an DM für meinen Starkult ausgegeben habe, da ist der Betrag ehr lächerlich! Aber so bin ich eben 😉

  • Reply Gisi 23. Januar 2010 at 14:24

    Och naja, ich finde grade hier wird doch auch den Amerikanern nachgeeifert, nachgekauft und nachgemacht, wo es nur geht, da wird sich in Klassen eingeschrieben, und auf Ami-Seiten rumgetrieben, wieso denn auch nicht? Es verdient immer jemand daran.
    Ob ich nun dafür mein Geld ausgebe, weil ich es wirklich will oder für einen langweiligen Workshop, der sich dann im Nachhinein als “Nix neues dabei gewesen” rausstellt ist doch egal. Aber auch da verdient die Kursleiterin dran. Es ist also jedem selbst überlassen.
    Und nein, ich denke in der deutschen Scrapgemeinde gibt es gar keinen Starkult in eignen Reihen, oder möchte hier jemand den Titel als deutsche Scrapqueen. Nein, das kann ich mir nicht vorstellen!

  • Reply Scrapidea 23. Januar 2010 at 14:40

    Gottseidank entscheidet ja jede für sich wofür sie ihr Geld ausgibt, nicht wahr? 🙂

  • Reply Jenni 23. Januar 2010 at 15:09

    Ich finde auch, dass es jeden selbst überlassen ist, wieviel Geld jeder für sein Hobby ausgibt.Ich gebe auch viel Geld aus für Taschen, nur weil sie gerade in sind.Und was ist, wer profitiert davon, meine Töchter, weil ich sie gar nicht nutze. Zum Thema abkupfern von Amerika:Ich finde dass wir gar nicht anders in der Lage sind zu scrappen, da die Ware ja auch aus den USA kommt.Beispiel.Mein heutiges Layout ist auf meinem Mist gewachsen.Diejenigen, die schon lange im Netz herumsurfen denken aber, aha, das hat sie von der, oder demjenigen.
    Und so sieht es wieder so aus, als gab es das schonmal.
    Übrigens, kann mir mal einer verraten, wo Tim Holtz gerade in Deutschland ist(oder wohin er kommen wird(Ich kriege schon wieder nix mit!?
    :o)

  • Reply Cornelia Löffler 23. Januar 2010 at 15:42

    Ja genau – die muss ja auch wieder ihren Senf dazu geben – werden jetzt einige sagen – aber ich hatte genau zu diesem Thema “Starkult” auch schon einen Blogbeitrag. Ich habe als Kind auch meine Idole gehabt aber im Gegensatz zu den heutigen Kids hielt sich das wahrlich in Grenzen. Tim Holtz ist auch mein jetziges Idol – ich finde seine Arbeiten Klasse und sein Buch – na mal sehen. Ich habe viele Sachen von ihm aber dass ich ohne dass es einen weitergehenden WS geben würde – Geld ausgeben würde – nöööö eigentlich nicht – aber das muss halt jeder selbst wissen. Wir können ihn ja bei QVC bewundern – @ Jenni a- am 5. Februar ist er dort bei Lablanche zu Gast mit tollen Sets und wird bestimmt das eine oder andere erzählen und das ganz kostenlos! Jeder von uns wird auch Bücher mit LO’s von vielen hochgehandelten Köpfen haben – sicherlich bleibt immer was hängen aber wichtig ist doch der eigene Stil – heute ist mir nach rosa und bling – morgen nach blau und graphisch und übermorgen nach braun und vintage – und das ist es – was uns das Scrapbooking bedeuten soll – In diesem Sinne – Danke Barbara für Deinen Beitrag!

  • Reply Conny 23. Januar 2010 at 18:18

    ich bin eine eifrige Leserin dieses Blogs und freue mich immer, wenn wieder ein neuer Post steht, auch finde ich die Bewertungen und Meinungen immer sehr lesenswert. Nun glaube ich nicht, dass hier in Deutschland so ein Aufhebens um Scrapbooker gemacht wird, vielen ist dieses Thema noch völlig unbekannt. Aber irgendwie ist es doch vergleichbar mit anderen Starkults, denn wenn wir nicht in die Stadien rennen würden, um Fußball zu schauen, wenn wir nicht Cds von unserer bevorzugten Musikgruppe kaufen würden…. deren Kassen würden nicht so schön klingeln, oder?
    Gottseidank ist das jedem selbst überlassen, wenn es nur so Menschen wie mich geben würde, keiner würde so richtig Geld verdienen *grins*
    Und Tim Holtz werde ich mir am nächsten Wochenende anschauen, ich habe gehört, dass er bei der Paperworld in Frankfurt vorführt. Ich finde den auch ganz Klasse, aber einen Kult werde ich nicht um ihn veranstalten.
    Viele Grüße
    Conny

  • Leave a Reply