Art Journal Spielerei mit Acrylfarbe und Magicals

Eigentlich wollte ich das Chaos auf meinem Basteltisch aufräumen. Aber dann kam alles ganz anders. Genauer gesagt kam ein Paket mit neuen Farben und Stanzen. Selbstverständlich verschoben sich dadurch die Prioritäten! Denn das Art Journal lag auch noch auf dem Tisch. Und lachte mich an.

Zum ersten Mal habe ich mit den sehr hochwertigen Farben von Golden Acrylics gearbeitet. Und direkt noch ein paar Farben mehr bestellt! Die Pigmentierung und Leuchtkraft ist unschlagbar und ein kleiner Tropfen reicht fast für eine Seite, ich bin begeistert.

Wenn ich in meinem Art Journal spiele, ist das immer total intuitiv. Ich fange meistens mit einem neuen Produkt an, oder einer Technik, die ich ausprobieren möchte. Der Rest kommt dann irgendwie durch die Materialien die ich noch auf dem Tisch habe oder eine Idee entwickelt sich aus der nächsten.

Art Journal Seiten, Schritt für Schritt

Ich arbeite in einem Art Journal von Dina Wakley / Ranger. Es gefällt mir vom Format her gut, aber die Seiten aus unterschiedlichem Material sind manchmal eine Herausforderung. Leinen, Canvas, Kraftpapier und strukturiertes Aquarellpapier wechseln sich ab. Mein nächstes wird sicher das  Strathmore Mixed Media Art Journal *

Auf diesen Seiten aus Aquarellpapier habe ich mit einer dünnen Grundierung aus Gesso *(Grundierfarbe auf Kreidebasis) angefangen.  Aufgetragen mit einem breiten Borstenpinsel, mit groben Strichen. So verhindert ihr, dass das Papier zu sehr durchweicht.

Zwischen jedem Schritt sollte alles trocknen.  Dazu verwende ich mein Ranger Heat Tool*, denn ich habe absolut keine Lust auf Warterei, und keine Geduld. Das ist bei mir im DAuereinsatz, wenn ich irgendwas mit Mixed Media mache. Als nächstes kam (glaube ich, manchmal weiß ich nachher nicht mehr genau, was ich eigentlich gemacht habe, haha) ein dünner Auftrag von den Golden Acrylics in Teal*, auch unregelmäßig. Ich hatte diese neue Stanzform mit den technischen Kreisen auf einem Stück meiner Mixed Media Hintergründe ausprobiert, die Stanzteile habe ich aufgeklebt. Auch ausgestanzte Buchstaben vom Project Life lagen noch rum, die kamen dazu.

Nächster Einsatz: Stencils (Schablonen). Streifen in weißer Acrylfarbe und Punkte in der Payne’s Grey Golden Acrylfarbe *. Ein traumhaftes schwarz-blau, ich liebe es. Auf dem Tisch lagen noch Schnipsel einer Tüte von McDonalds, passte. Zeitungsausschnitt mit meinem Namen: passte. Gelpress Druck auf Seidenpapier, gerissen und aufgeklebt. Zum Kleben verwende ich gerne das Tim Holtz Collage Medium *, das lässt sich auch gut, sollte man im Chaos den Pinsel nicht finden, mit den Fingerspitzen verwenden.

Was habe ich dann gemacht? Ach ja, dieses Farbpulver von Lindy’s mit ein paar Tropfen Wasser angemischt und locker mit einem Fächerpinsel drübergepinselt. In den Magicals sind kleine Goldpigmente, es schimmert superschön und dezent. Und die Farben sind so ergiebig, mit einer Pinselspitze Pulver lässt sich eine ganze Seite bepinseln. Oder ihr streut das Pulver direkt auf das Papier , sprüht Wasser drüber und lasst es verlaufen.

Mit einem weißen Posca Marker* habe ich dann herumgedoodelt und noch einige gestempelte Akzente gesetzt. Zum Schluss wollte ich mit einem schwarzen Posca Stift schattieren, das war mir aber dann zu hart und ich habe alles mit den Fingern weichgezeichnet (schick ausgedrückt für verschmiert).

Collage im Art Journal

Die Negative der ausgestanzten Teile habe ich auf der nächsten Seite dann als Schablone verwendert und mit Golden Acrylics Payne’s Grey und einem Schwämmchen Tool * getupft. Untergrund dieser Seite ist ein nicht gut gelungener Gelpress Druck. Ich habe bei diesen Versuchen festgestellt, dass der Druck mit der Gelpress am besten mit möglichst glattem Papier funktioniert. Die Seite im Art Journal hat so eine Struktur wie Leinen und der Abdruck gefiel mir nicht besonders. Aber diese blauen Kreise , einige Fetzen von bedrucktem Seidenpapier, ein paar Stempelabrücke und weiße Doodles haben die Seite für mich gerettet.

Überhaupt mag ich Collagen, mochte ich immer schon. Und habe sie wieder für mich entdeckt. Als Scrapbooker hebt man ja sowieso jedes Schnipselchen auf, und so ergibt sich eine perfekte Verwendung für die gesammelten Schnipsel.

Hier ist noch eine Seite, die aus einem verunglückten Gelpress Druck entstanden ist. Ich wollte es ja nochmal wissen, und wieder war der Druck nicht so wie gewünscht. Ein wenig um den Rand gepinselt, ein Stück Gelpress Druck Seidenpapier aufgeklebt, große Punkte mit Stencil in weiß, kleine Punkte mit Payne’s Grey und Doodles, das gleiche Rezept. Mit dem braunen Juteseiten weiß ich zurzeit garnichts anzufangen, die bleiben erstmal leer. Das Schöne am Art Journal ist ja, dass es kein richtig oder falsch gibt, Seiten können frei bleiben oder halbfertig, alles ist erlaubt.

Dann wollte ich etwas pastelliges und leichteres ausprobieren. Same procedure, Grundierung mit Gesso und ein Muster mit weißer Strukturpaste * auf beiden Seiten gespachtelt.

Die neuste Farbe von Tim Holtz ist Salvaged Patina. Ich sagte ja, ich hatte ein Paket mit einer Bestellung erhalten. Bestellt hatte ich auch den Distress Reinker , das sind die kleinen Fläschchen zum Nachfüllen der Stempelkissen. Davon habe ich 2-3 Tropfen auf die Seite gegeben und darauf reichlich Wasser aus der Ranger Tim Holtz Distress Sprühflasche* , die bei mir im Dauereinsatz ist, gesprüht. Schön verlaufen lassen. Auf der anderen Seite Reinker in der Farbe Kitsch Flamingo. Und für den Verlauf noch stark verdünnte Golden Acrylics in , ihr wisst es schon, Payne’s Grey und Indian Yellow Hue auf der anderen Seite.

Techniktipp: Teebeutel bedrucken

Ich hatte irgendwo in einem You Tube Video gesehen, dass man für Collagen auch Teebeutel verwenden kann. Das zarte transparente Material kann man entweder von benutzten getrockneten Teebeuteln verwenden. Dann sind sie leicht bräunlich. Oder einen frischen Teebeutel auffriemeln und den Tee lose verwenden. So habe ich es für meinen ersten Versuch gemacht.

In kleine Stücke gerissen lässt sich dieses Material wunderbar zart als Deko verwenden, einfach mit Tim Holtz Distress Collage Medium* aufkleben. Es wird fast komplett transparent. Das werde ich sicher noch öfter und in Varianten versuchen, man kann es sicher auch zart einfärben.

Und hier ist noch eine linke Seite, die ich irgendwann mal angefangen hatte, zum Saubermachen von Stempeln oder Sprühflaschen glaube ich. So sah es vorher aus:

Und so sieht es jetzt aus, nachdem ich die Technik Stempeln mit Schablonen ausprobiert hatte.

Mein letzter Versuch mit der kleineren Gelpress Platte endete dann auch unbefriedigend. Man ahnt nur in der Mitte der Seite einen Abdruck. Also habe ich neue Stempel ausprobiert, den letzten Rest vom bedruckten Seidenpapier mit verwurstet und ein sensationelles breites neues Washi Tape probiert. Davon bestelle ich jetzt erstmal was für die nächsten Workshops..

Jetzt muss ich aber wirklich aufräumen. Inzwischen finde ich nix mehr in dem kreativen Chaos auf dem Tisch und möchte morgen mein Project Life weitermachen. Aber diese Art Journal Sessions waren so befriedigend!

Wobei ich zugeben muss, dass ich sehr im Scrapbooking verankert bin und mir oft ein Focal Point auf den Seiten fehlt. Normalerweise ist das ja bei mir das Foto. Aber hier liegt auch schon Material für einige Layouts bereit. Die sind nächste Woche dran. Abwechslung ist ja auch mal gut, hier auf dem Blog und im realen Leben. Gibt ja wenig genug zurzeit …

Ich wünsch euch was, passt weiter gut auf euch auf!

Alles Liebe

Barbara

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