Etiketten und Anhänger mit der Gelpress bedrucken

Ich tauche so langsam aus der sommerlichen Blogpause auf und zeige euch heute, wie ihr Anhänger selbst bedrucken könnt. Bei meiner spontanen Aktion von letzter Woche hatte ich nämlich nebenbei Fotos gemacht.

Jeder kennt es, ihr kauft euch was Neues zum Anziehen und schnibbelt zuhause erstmal die Etiketten ab. in 99 von 100 Fällen wandern sie dann in den Müll (ausser vielleicht bei uns Papiersammlern und Collage Künstlern).

Diese Etiketten (oder Tags, wie wir sie im Fachjargon nennen) könnt ihr aber auch wunderbar weiterverwenden. Bemalen, bekleben, und dann zum Beispiel als Geschenkanhänger oder für eure Papierprojekte nutzen.

Oder ihr bedruckt sie mit der Gelpress Platte, hier sind meine spontan entstandenen Tags.

Ich hatte mir an neulich einige neue Basics geleistet und als ich von allen T-Shirts die Etiketten abgeschnitten hatte, sah es so aus. Erster Impuls: die Seidenbändchen könnte ich weiterverwenden.

Da ich aber noch meine große Gelpress Platte und Farben daneben auf dem Tisch hatte, entstand spontan die Idee, die kleinen Tags nicht in den Müll oder die Sammelkiste zu schmeißen. Sondern: ich könnte ja Anhänger selbst bedrucken.

Gelpress Druck mit Etiketten und Anhängern, Schritt-für-Schritt

Um die Schrift auf den Etiketten komplett zu verdecken, habe ich mich für einen dreischichtigen Druck auf der Gelpress entschieden.

Erster Schritt: eine Schicht Farbe(n) auf der Platte ausrollen.

Dann habe ich eine Schablone an mehreren Stellen leicht auf die Platte gelegt und die Farbe durch die Schablone mit Seidenpapier (ihr könnt auch dünnes Kopierpapier nehmen) abgenommen. So entsteht ein dezentes Muster. Geht mit den Fingerspitzen ruhig tiefer in das Muster der Schablone.

Dann unbedingt erstmal gut trocknen lassen!

Zweiter Schritt: Kontrastfarben für das Muster dünn darüber ausrollen. Ich mag für diesen Schritt halbtransparente Farben, besonders die Top Qualität der Golden Acrylics.

Und auch diesen Zwischenschritt lasst ihr gut trocknen, so dass es “dry to the touch” ist, wenn ihr mit dem Finger vorsichtig testet.

Dritter Schritt: die Farbe zum Abnehmen des Drucks dünn aufrollen, ich habe ein cremefarbenes Weiß verwendet. Für einen leichten Vintage Look.

Dann legt ihr die Etiketten und Anhänger vorsichtig auf die nasse frische Farbe, legt ein Schmierpapier darüber und streicht mit den Fingern fest drüber. So entfernt ihr zum einen die überschüssige Farbe zwischen den Tags und drückt sie gleichzeitig auch fest in die Farbe. Zum Verstärken könnt ihr auch mit der Farbrolle zusätzlich Druck ausüben.

Und dann waren meine Tags auch schon fertig! Bestempeln oder bekleben könnt ihr sie dann nach dem Trocknen mit zusätzlichen Texten oder Mustern.

Als besonderer Bonus entstand dann noch ein ein Hintergrundpapier und Varianten.

Meine Gelliplate hatte durch die Tags nach dem Druck ein interessantes Muster, viel zu schade, um es einfach wegzuwischen.

Ich habe eine Mischung von Farben in Blautönen darüber ausgerollt und mit einem glatten 12″ Scrapbooking Cardstock* abgenommen. Man könnte auch sagen, ich habe einen sogenannten Ghostprint gemacht.

 

So habe ich entweder ein komplettes Hintergrundpapier für ein Scrapbooking Layout, oder ich kann es für für Karten, Minibook usw verwenden.

Noch ein Bonustipp:

Ich mache zwischen einzelnen Druckvorgängen nie die Gelliplate sauber. So bauen sich besonders an den Rändern Farbreste auf, die in weiteren Drucken tolle Effekte ergeben können.

Der Rand mit getrockneter Farbe sah zum Schluss bei mir so aus. Yummy!

Diese Farbränder lösen sich von der Platte, wenn sie wieder feucht werden bzw eine neue Schicht Farbe drüber kommt und ihr dann das Papier fest darauf drückt und wieder abzieht. Ich habe in diesem Fall eine dünne Schicht transparentes Gel Medium* verwendet, und einen der Anhänger kreuz und quer drauf gedrückt. So sind die blauen Streifen auf diesem Tag entstanden.

Ein paar Stempelabdrücke dazu und schon habt ihr erstens die Platte sauber und zweitens einen sehr individuellen und dekorativen Anhänger.

So, das war es schon für heute. Ich hoffe, diese kleine Anleitung zum Anhänger selbst bedrucken und, ganz wichtig: recyclen(!) hat euch ein paar Inspirationen vermitteln können.

Ich muss jetzt zu UPS flitzen, dort liegt seit Tagen ein großes Paket mit neuem Material für den Crop Am Rhein und konnte nicht zugestellt werden. Es wird sehnlichst erwartet! Und dann heißt es noch schnell Kofferpacken, morgen früh geht mein Flieger nach London.

Zum ersten Mal in diesem Jahr besuche ich meine Tochter wieder. Auf Instagram gibt’s wieder kleine Impressionen, wir fahren über das Wochenende ins wunderschöne Wiltshire, darauf freue ich mich besonders.

Alles Liebe

Barbara