So oder ähnlich könnte ich das vergangene Wochenende betiteln. Und die Workshops waren ein gutes Beispiel dafür, wie vielseitig das kreative Spiel mit der Gel Press Platte sein kann. Es wird nie langweilig, es gibt immer wieder neue kreative Möglichkeiten und Ideen und es ist für Anfänger einfach zu lernen und ein echtes Aha-Erlebnis.
Am Samstag hatte ich Gäste, die bereits Erfahrungen mit Gel Press Druck hatten. Entsprechend viel neuen Input hatte ich im Programm. Wir haben mit Hilfe von Kunstblumen, Magazin Transfer, Freezer Paper, gemustertem Seidenpapier und auf vorher geklebten Collagen mit Vintage Papier ganz unterschiedliche Muster gedruckt.
Um zu zeigen, wie unterschiedlich diese Papiere für Scrapbooking Layouts einzusetzen sind, hatte ich einige Layouts im klassischen 12″ Format vorbereitet.
Vier Beispiele zur Inspiration aus dem Gel Press Workshop
Im Workshop haben wir auf auf einer A4 Gel Press Platte* auf sehr glattem 200g A4 Papier* gedruckt. Für dieses Layout habe ich verschiedene Drucke im gleichen Farbspektrum erst in Quadrate und dann in Dreiecke geschnitten. Anregung für meine Farbwahl war wie immer mein Foto.
Mein favorisiertes Embellishment zurzeit: Briefmarken. Ihr werdet sie auf den meisten meiner Projekte entdecken. Hier passten sie natürlich noch dazu perfekt zum Foto und zum Thema Post.
Der Titel des Layouts ist gestempelt. Da die im klassischen Scrapbooking verwendeten Buchstaben Sticker immer mehr zur Mangelware werden – kaum ein Hersteller bietet noch welche an – greife ich für Titel immer mehr auf Alphabet-Stanzformen oder -Stempel zurück. Das ist im Grunde auch nachhaltiger, wer kennt sie nicht, die angebrochenen Stickerbögen ohne Vokale.
Mittelpunkt dieses nächsten Layouts ist ein Originalfoto meiner Mutter. Den Hintergrund habe ich als Kontrast extra frisch farbig gestaltet. Alte Fotos müssen ja nicht unbedingt im Vintage Stil in Szene gesetzt werden, finde ich.
Ich habe zuerst aus Vintage Papieren eine Collage geklebt und auf diese Collage dann mit der Gel Press ein Muster in mehreren Farben gedruckt. Das Ganze verbindet sich dann durch das an der Seite mit Mattints aufgeklebte Seidenpapier, einigen Stempelabdrücken und Schnipseln von Vintage Papieren und Washi Tape auf einem 12″ Cardstock zum Layout.
Und da sind sie wieder, die Briefmarken.
Eher schlicht (jedenfalls für meine Verhältnisse) ist das nächste Layout gestaltet. Schnell und einfach gemacht, mit auf der Gel Press ohne Muster in mehreren Farben gedrucktem Papier. Teile davon sind mit einer neuen Stanzform von Sizzix / Seth Apter ausgestanzt und aufgeklebt. Den Text habe ich mit der Schreibmaschine direkt auf das Layout getippt, alles andere als perfekt. Aber nachdem ich die große Maschine neulich mal entstaubt habe, werde ich das jetzt öfter wieder machen.
Das Foto hat so viele Erinnerungen geweckt! Damals habe ich gefühlt kiloweise Scrapbooking Magazine nach Hause geschleppt, da es hier in Deutschland kaum welche gab. Und Bücher. Ich habe schon seit meiner Teeniezeit alles in Englisch gelesen und in Zeiten vor Amazon war es nicht einfach, in deutschen Buchhandlungen welche zu finden.
Zum Glück waren die Airlines früher mit dem Gewicht des Gepäcks auch nicht so pingelig, ich hätte jedes Mal Übergepäck zahlen müssen, denn Papier ist schwer.
Vorbei die Zeit. Es begann die Zeit von Social Media und Audible und gedruckte Magazine und Bücher verschwanden und verschwinden langsam.
Und auch hier ein Stempelabdruck, ein Fitzelchen Washi Tape und ein gestempelter Titel
Für dieses Layout habe ich ein auf A4 gedrucktes Papier auf den 12″ Cardstock geklebt und großflächig gemustertes Seidenpapier von PaperArtsy mit Mattints darüber befestigt. Die Mattints sind transparente Farben, die gleichzeitig auch flüssiges Gel Medium sind und so perfekt für diese Technik. Passend zu den Farben des Fotos habe ich zwei Farben aus dem blau-grünen Spektrum verwendet.
Für die Dekoration habe ich einige Papierschnipsel mit den neuen A5 Embossingfoldern von Tim Holtz geprägt. Wenn ihr genau hinschaut seht ihr, dass ich auch dafür eine Collage aus alten Papieren vorher mit der Gel Press bedruckt habe. So entstehen schöne vielschichtige Strukturen.
Impressionen aus dem Gel Press Workshop
Im Materialpaket der Workshops hatten meine Gäste jede Menge Vintage Papiere zum Bedrucken und für Collagen, Mixed Media Cardstock für die Layouts und A4 Papier sowie Stempel und Washi Tape.
Mixed Media Papier* ist perfekt für Techniken mit feuchten Farben und viel Kleber, da er sich nicht wie “normaler” Cardstock wellt. Und zum Bedrucken mit der Gel Press eignet sich dagegen sehr glatter Cardstock* am allerbesten, jedenfalls nach meiner Erfahrung.
Wir haben in diesen Gel Press Workshops mit Farben von PaperArtsy gearbeitet. Die matten Fresco Finish Farben trocknen im Vergleich zu herkömmlichen Acryl-Künstlerfarben wie zum Beispiel Golden Acrylics oder Liquitex schneller und eignen sich so gut für meine Workshops (und für Ungeduldige).
Hier ein schönes Beispiel aus dem Workshop, Druck mit Kunstblumen und eine Art Marmor-Effekt mit Freezer Paper.
Ich mag ja den Kontrast mit Schwarz gerne in meinen Gel Press Drucken. Also haben wir im Workshop auch Magazin Transfer als Collage gemacht, der mit der leider eingestellten Zeitschrift meines Namens perfekt und einfach funktioniert, wenn man einige Punkte beachtet.
In der kurzen Mittagspause gab es einen schnellen Snack auf die Hand, dieses Mal hatte ich gefüllte Blätterteigtaschen gebacken. Das Rezept dazu findet ihr auf meinem Pinterest Rezepte Board.
Die Mattints von PaperArtsy sind noch nicht lange auf dem Markt und waren für die meisten meiner Gäste Neuland. Umso begeisterter waren sie, wie einfach und effektvoll es sich damit kleben und malen lässt. Ich werde sie auch in meinen Workshops beim Crop Am Rhein einsetzen und habe heute nochmal einen Schwung nachbestellt.
Beim Crop Am Rhein werdet ihr übrigens auch ganz viele neue der tollen Produkte, Farben und Stempel von Paperartsy kaufen können.
Früher in the good old days haben wir nach oder in jedem Workshop Fotos gemacht, Gruppenfotos und Selfies. Irgendwie ist diese Tradition leider eingeschlafen. Wahrscheinlich auch, weil kaum noch jemand Project Life macht, seufz. Ich habe auch irgendwie den Schwung dafür verloren und wenn ich meine älteren Project Life Alben anschaue, macht mich das traurig.
Vielleicht gebe ich mir doch nochmal einen Schubs … Auf jeden Fall freue ich mich, dass mir doch noch liebe Stammgäste Selfies schicken, danke Melanie und Kirsten!
Um nochmal ganz auf den Anfang dieses Textes zurück zu kommen: am Sonntag hatte ich dann eine Gruppe Damen zu Gast, die komplette Anfänger waren und neugierig auf Mixed Media und die Gel Press.
Es war eine erfrischende Herausforderung, aus meinem Fachchinesisch raus und zu den Basics zurückzukehren. Und ich glaube, ich konnte mit meiner Begeisterung anstecken und ein paar neue Fans für Mixed Media und die Gel Press gewinnen. Denn es ist wirklich nicht schwer, damit tolle Ergebnisse zu bekommen.
Gel Press Druck ist einfach eine so kreative Technik, um Bilder, Muster oder Texturen auf Papier oder andere Oberflächen zu drucken. So entstehen schöne, oft einzigartige Drucke. Diese Methode ist nicht umsonst so beliebt bei Künstlern und in meinen Gel Press Workshops, weil sie einfach zu handhaben ist und tolle, vielseitige Ergebnisse liefert. Wenn ihr mehr darüber wissen möchtet oder Tipps zum Ausprobieren braucht, schaut doch gerne in meine zahlreichen Blogbeiträgen zu diesem Thema.
Und weil ich so viele Nachfragen bekommen habe, gibt es noch einen zusätzlichen Workshop Termin im Oktober, das Thema wird voraussichtlich Alcohol Ink auf der Gel Press sein. Bis dahin sind die neuen Tim Holtz Neon Alcohol Inks hoffentlich endlich hier angekommen. Denn wegen der Handels-Beschränkungen – sie dürfen nicht per Luftfracht befördert werden – dauert das Schippern über den großen Teich sehr lange.
Alles Liebe
Barbara
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