Neues Spielzeug im Haus!
Nicht, dass ich euch dauernd dazu verleiten will, etwas Neues zu kaufen. Aber ich bin selbst so neugierig und probiere gerne neue Tools und Techniken aus đ
In diesem Fall geht es um die GoPress & Foil, ich hatte das GerÀt auf der Creativeworld in Frankfurt in Aktion gesehen und hab sie direkt bestellt. Sie ist zwar bereits seit dem letzten Sommer auf dem Markt, aber bei mir wird ein Kaufreiz oft erst erzeugt, wenn ich Produkte oder Tools in Gebrauch sehe. Deshalb gehe ich gerne auf Messen oder zu Workshops, zum Anfassen, Anschauen und Ausprobieren.
Vorgestern kam das Paket mit Maschine und Folien an, leider ohne die mitbestellten Folierstempel. Die werden nachgeliefert, darauf bin ich gespannt.
Folierte Akzente und Motive auf Karten, Scrapbooking Layouts, Project Life Karten und Geschenkverpackungen nebst AnhĂ€ngern sind immer noch ein Trend, der mir sehr gefĂ€llt. Ich habe, auch fĂŒr den Einsatz in Workshops, zwar bereits die Heidi Swapp Minc, aber fĂŒr Techniken mit der Minc benötigt man Toner, entweder aus dem Laserdrucker oder durch Tonerfarbe oder Paste. GefĂ€llt mir super, aber es schrĂ€nkt den Gebrauch der Minc ein.
Mit der wesentlich kleineren und handlicheren GoPress & Foil ist es möglich, mit Folierstempeln (das sind Motiv-Metallschablonen) und ganz normalen vorhandenen Cutting Dies, also Stanzformen aus Metall, zu arbeiten. Auch Embossing-Schablonen lassen sich verwenden. ZusĂ€tzlich benötigt man eine Stanzmaschine, die Go Press Foil ist mit allen handelsĂŒblichen Systemen (Big Shot, Cuttlebug etc.) kompatibel.
Die Handhabung ist wirklich einfach, allerdings ist die Bedienungsanleitung keine groĂe Hilfe; ich habe mir kurz eins der vielen Videos auf You Tube dazu angeschaut.
Das GerĂ€t wird kurz aufgeheizt, die Metallform (ich habe fĂŒr meine ersten Versuche verschiedene Stanzformen mit SchriftzĂŒgen verwendet) auf die aufgeheizte schwarze gummierte FlĂ€che gelegt und mit geschlossenem Deckel kurz aufgeheizt. Die GoPress & Foil ist ungefĂ€hr so groĂ wie die langen Platten der Big Shot und hat einen Klappdeckel ca. in der Dicke einer durchsichtigen Big Shot Platte.
In der Zwischenzeit schneidet man die gewĂŒnschte Folie passend zurecht, legt diese auf die Metallform, Cardstock oder Papier obendrauf und dann benötigt man als Abschluss noch einen sogenannten “shim”. Das kann ein StĂŒck Cardstock sein, ein StĂŒck dĂŒnne Pappe oder so etwas. Da jede Stanzmaschine unterschiedlich arbeitet, muss man den fĂŒr das eigene GerĂ€t passenden Druck individuell ausprobieren. Bei mir waren es zwei Lagen dĂŒnner Cardstock (Fotokarton), bis ich zufrieden war. Ist der shim zu dĂŒnn, ist der Abdruck nicht stark genug. Ist er zu dick, drĂŒckt sich die Form zu stark ins Papier.
Wenn alles geschichtet ist klappt man den Deckel zu, wartet sicherheitshalber noch ca. 30 Sekunden und zieht am Griff die Platte aus dem Aufheizteil. Und nudelt das ganze dann langsam durch die Stanzmaschine. Es darf kein wirklicher Druck zu spĂŒren sein, anders als beim “richtigen” stanzen. Und keine Angst, man muss sich schon sehr ungeschickt anstellen, um sich zu verbrennen, so heiĂ wird das Ganze nicht. Zum Abheben wird eine sehr praktische magnetische Pinzette mitgeliefert, denn die heiĂe Metallform ist nach dem Gebrauch schon besser mit der Zange anzufassen.
Ich habe einige SchriftzĂŒge auf Karteikarten mit Goldfolie foliert. Eine Bookplate (wie heiĂen die Dinger eigentlich in deutsch?) aus Chipboard in Silber, sieht sehr gut aus, wenn auch etwas vintage.
Und in Kupfer einen Schriftzug aus Wood Veneer (dĂŒnnes Holz). Die metallischen Dinger so zu fotografieren, dass man den Glanz sieht, ist ja immer so eine Sache, ich hab mein Möglichstes getan, damit ihr es erkennen könnt.
FĂŒr das groĂe Ampersand in gold habe ich einen Embossingfolder verwendet, der erste Versuch ging etwas ĂŒber das Ziel hinaus, da muss ich noch ĂŒben. Aber ich kann mir tolle Möglichkeiten vorstellen, wie man seine vorhandenen Folder so noch öfter nutzen kann. Das Folieren von Chipboard (Graupappe) und dĂŒnnen Holzelementen ohne jeglichen Toner, einfach so, finde ich schon mal super!
Auch auf BĂ€nder kann man SchriftzĂŒge oder Muster mit der Go Press Foil aufbringen, das habe ich allerdings noch nicht probiert, da ich kein passendes Satinband im Haus hatte. Stoff , Karten, Tischkarten, Einladungen, es gibt viele Ideen!
Den Deckel einer Buntbox habe ich mit kupferfarbener Folie geprĂ€gt und foliert. Die SchriftzĂŒge der Metallstanzen in meinem Besitz sind alle relativ filigran, foliert und leicht geprĂ€gt wird der Schriftzug nur in den Bereichen der Schneidekanten. Der Effekt ist hier besonders schön, eine leichte PrĂ€gung und der Metallglanz. Ich hatte die Box in meinen Insta-Stories bereits gezeigt, in der Bewegung sieht man den Glanz noch besser als auf Fotos.
Ich hatte die in verschiedensten Kombinationen zusammenstellbaren praktischen Boxen bereits in meinem Bericht zur Creativeworld gezeigt. Der Deckel dieser Box geht natĂŒrlich nur durch die Big Shot Stanzmaschine, wenn er noch nicht zusammengebaut ist. FĂŒr diese M-Box habe ich die groĂe Big Shot verwendet, die kleine S-Buntbox geht von der Breite her durch die 6″ breite Stanzmaschine.
In Kombination mit dem Kupfergarn von Garn & Mehr sieht die Box jetzt sehr edel aus und gibt eine ganz groĂartige Geschenkverpackung ab.
Gestern abend habe ich in diversen Online-Shops direkt nach schönen SchriftzĂŒgen gesucht, ausser love und inspiration habe ich nix passendes im Schrank. Aber zum Beispiel “Happy Birthday” oder “Zum Geburtstag” oder “Frohe Weihnachten” auf so einer Box, das stelle ich mir super vor. Und individuell! Von Couture Creations /Anna Griffin, dem australischen Hersteller der GoPress & Foil gibt es da eine ganz gute Auswahl englischer SchriftzĂŒge (hier zum Beispiel). Aber wie gesagt, jede Stanze funktioniert, und manchmal finde ich deutsche Texte einfach schöner.
Mit einzelnen Buchstaben-Stanzen werde ich auch mal experimentieren, denn theoretisch mĂŒsste man auch den Namen des Beschenkten damit folieren können. Um Verwacklungen beim folieren zu vermeiden hatte ich Schriftzug und Folie mit Masking Tape fixiert, das hat die hohen Temperaturen bestens ĂŒberstanden.
In der Letterpress-Technik lÀsst sich mit den Folierstempeln auch arbeiten, wenn man sie mit Stempelfarbe einfÀrbt, dazu braucht das GerÀt nicht erhitzt zu werden. Ich hoffe, ich erhalte die Stempel bald zum Ausprobieren.
Die passenden Folien gibt es in vielen tollen Farben. Und nein, die Folien der Minc lassen sich mit der GoPress & Foil nicht verwenden, leider nicht kompatibel. DafĂŒr sind die Folien der GoPress & Foil aber kleiner, die Rollen sind nur 12,5 cm breit und lassen sich platzsparend aufbewahren.
Ich bin mit meinen ersten Versuchen jedenfalls sehr zufrieden und werde das GerĂ€t sicher auch in Workshops einsetzen. Das GerĂ€t habe ich zurzeit am gĂŒnstigsten bei Amazon * gefunden.
So, jetzt setze ich mich noch mit meinem Kaffee ein paar Minuten in die Wintersonne, wir haben ja lange genug darauf gewartet đ
Alles Liebe
Barbara
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2 Comments
Sieht interessant aus… metallisch schön. Das Band passt auch gut dazu.
Ich wĂŒnsche dir viel SpaĂ in Bonn und einen schönen Sonntag – Olympiade gucke
ich im Moment immer beim Scrappen .. ausser Curling. Ist glaube ich EisstockschieĂen.
Das kann ich auch nicht gut gucken – obwohl, da ich gewisse Begabung beim Putzen haben,
könnte ich mich ja auch mal bewerben.
Liebe GrĂŒĂe
Petra
Ich hab das auf ig schon vor ner Weile beobachtet, aber irgendwie nie ganz gecheckt. bzw. “nicht noooch n GerĂ€t”…
Kann man die Dies denn nicht anders aufheizen?? :-/
HĂŒbsche deutsche Text-Dies findest du sonst bei create a smile stamps! Recht klein, aber total sĂŒss! Und ganz viele AusdrĂŒcke!!
Und: es braucht nicht immer laser-behandelte UntergrĂŒnde, oft reicht schon Leim. Findest du bestimmt auf YouTube, viele Letterer machen das auch so. Oder Plotter-Ladies, man kann nĂ€mlich diese Veredelungsfolien auch auf Flex-, also Textilfolien, applizieren.
LG aus der Schweiz, Ahuefa