Was kann man in fünf Tagen bei einem Mädelstrip in New York City alles erleben? Eine ganze Menge! Man fliegt ja schliesslich nicht zur Erholung in diese Stadt, sondern um alles aufzusaugen was geht, oder?
Über die “Highlights”, also die großen Sehenswürdigkeiten findet sich genug im Internet. Und über den Blick auf NYC von oben und unseren Ausflug nach Governors Island und den Road Trip in die Hamptons hatte ich euch bereits einiges erzählt.
Ich scrolle jetzt nochmal durch meine Bilder und stelle euch ein paar nicht minder schöne Ecken der Stadt vor, die ich auch immer wieder auf’s Neue entdecke. Weil sie sich auch ständig verändert.
New York ist laut, zumindest in Midtown, wo der Verkehr und die Geräusche der Polizeisirenen nie aufhören. Bei mir stellt sich nach einigen Stunden rumlaufen, staunen und shoppen gucken oft eine Art Reizüberflutung ein. Man braucht eine kleine Pause, auch für die Füße. New York hat viele Parks, angefangen vom gigantischen Central Park über die kleineren Bryant Park, Madison Square Park, Union Square Park usw.
Und dann gibt es noch kleinste Mini Parks, mitten zwischen den Häuserschluchten. Durch puren Zufall stießen wir im September auf den Greenacre Park eine kleine Oase der Ruhe in der Mitte der 51th zwischen 2nd und 3rd Ave.
Etwas bekannter weil weiter in Richtung Midtown ist der Paley Park auf Höhe 53rd Street zwischen der 5th Avenue und Madison Avenue zu finden. Dort ist der Wasserfall abends sogar beleuchtet.
Diese Stadt ist faszinierend, auch, wenn man sich einfach nur treiben lässt. Auf einmal sieht man, scheinbar mitten in den Straßen ein Kreuzfahrtschiff, das im Manhattan Cruise Terminal vor Anker liegt.
Und immer wieder dieses Wahrzeichen, das Empire State Building. Hier rechts sieht man es zwischen den neuen Wolkenkratzern, einer davon soll der höchste der Stadt werden.
Tipp: Die Highline, immer wieder neu, immer wieder anders
Die Highline ist inzwischen kein Geheimtipp mehr, so wie bei unserem Aufenthalt 2011. Damals war ich mit meinen Jungens in NYC und wir sind das erste damals ausgebaute Stück fast alleine entlang gelaufen.
Die Hochbahn Trasse, auf der Güterzüge bis in den Meatpacking District fahren konnten, wurde in den 1960er Jahren stillgelegt und große Teile wurden abgerissen. Durch eine Bürgerinitiative der Anwohner erreichte man, dass der restliche Teil erhalten bleiben konnte; die Stadt New York stimmte 2004 zu, für 50 Mio. USD eine Parkanlage zu errichten. Der erste Teil wurde 2009 der Öffentlichkeit übergeben.
Etwa 70 % der Baukosten des zweiten Bauabschnittes sollten durch Spenden eines Fördervereins aufgebracht werden. Die Friends of the High Line haben auch den Unterhalt der Anlage übernommen, die im Jahr 2011 eröffnet wurde. Der dritte und letzte Abschnitt wurde 2014 fertiggestellt. So gab es bei unseren New York Reisen in den Jahren jedesmal viel Neues auf der Highline zu sehen. Und leider wurde es auch immer voller, was die Zahl der Spaziergänger angeht. Ich empfehle euch die Highline unbedingt, aber am besten relativ früh morgens, da kann man noch in Ruhe laufen und Fotos machen, und wird nicht geschoben, wie am Nachmittag.
Ich finde die ganze Highline faszinierend. Die ganz besondere Bepflanzung, die Kunstwerke, die überall verteilt sind, dass man bei den Anwohnern ein klein wenig in die Häuser schauen kann. Wo sonst in New York ist das möglich?
Am Ende der Highline wird zurzeit unglaublich viel gebaut. Ein komplett neue Silhouette entsteht. Hotels und Wohngebäude, es ist ein Wahnsinn. Und die Gegend entwickelt sich zu einer der Top Lagen, die Preise für Wohnraum sind astronomisch.
Zwischen diesen Superbauten stehen die kleinen alten Häuser, ein krasser Gegensatz und das macht auch den besonderen Charme aus. Ob die Anwohner in den kleinen alten Häusern bleiben werden? Ob sie auf Dauer neuen Luxusbauten weichen müssen? Ich würde es ihnen wünschen, denn wenn nur noch supermoderne Hochhäuser links und rechts von diesem grünen Paradies stehen, wird es sehr an Einzigartigkeit verlieren.
Wir laufen immer vom Ende, den Hudson Yards in Höhe 30th St. in Richtung Süden, zum Anfang der Highline an der Gansevoort Street.
Zwischendurch gibt es immer wieder Sitzbänke und Liegen, die teilweise wie Designobjekte aussehen. Und es eröffnen sich seitlich Einblicke in die Straßenschluchten, ich könnte da stundenlang sitzen und schauen.
Die Highline ist immer einen Besuch wert und man kann am Ende im oder um den Chelsea Market gut eine Pause zum Frühstücken oder Lunchen einlegen. Zum Thema Essen in NYC schreibe ich aber noch einen separaten Post.
Tipp: Apple Store in der Grand Central Station
Selten habe ich einen so prächtigen Bahnhof gesehen wie die Grand Central Station, oder Grand Central Terminal, wie der Bahnhof richtig heißt. Dieses alte Gebäude hat so viele Gänge und Ecken und Etagen und ist dabei der Bahnhof mit den meisten Gleisen weltweit. Die gewölbte Decke ist mit Sternzeichenbildern bemalt. Es gibt eine Menge Restaurants und Shops, ein Bummel lohnt sich auf jeden Fall.
Hier sind im Laufe der Jahre zahlreiche bekannte Filmszenen gedreht worden. Welcher Gossip Girl Fan erinnert sich nicht an die legendäre Szene in der ersten Folge, als Serena van der Woodsen hier ankommt und alles seinen Lauf nimmt?
Und wenn ihr etwas von Apple kaufen möchtet (durch den Dollarkurs und die leicht günstigeren Preise drüben lohnt sich das), es gibt einen Apple Store auf der ersten Etage. Dort ist es lange nicht so voll wie im Flagship Store Ecke Central Park.
Notfall! Und wir haben dort beste Erfahrungen gemacht. Meine Freundin hatte einen akuten iPhone Fail, in der ersten Nacht hatte sie für ihr Handy ein Update gemacht, mittendrin abgebrochen und ihre kompletten Daten waren gelöscht. Horror, keine Telefonnummern, keine Bilder, keine Nachrichten, alles weg! Unser Hotel lag nur zwei Blocks entfernt, wir sind direkt dorthin. Der nette junge Mann im Apple Store hat aus der Cloud ihr letztes Backup wieder auf’s Handy speichern können und alles wieder betriebsbereit gemacht. Und es hat keinen cent gekostet, super Service.
In New York begegnen einem täglich erstaunliche Dinge. Wie dieses hier zum Beispiel, mitten in einer der Straßen der teuren Upper East Side. Nicht, dass ich hier in irgendeiner Weise mit dieser ominösen in Verbindung gebracht werde, auf keinen Fall. Aber ich habe mich gefragt: was ist das denn? Treffen sich da Tom Cruise und John Travolta? Sehr seltsam.
Als wir an diesem Schild vorbeikamen, waren wir auf dem Weg vom MEtropolitan Museum of Art zur Roosevelt Island Tram. Einmal durch die Upper East Side mit ihren schönen alten Häusern und ein Stück bergauf (ja, es gibt Hügel in der Stadt!) in Richtung Süden und East River.
Tipp: die Seilbahn Roosevelt Island Tramway
Auch damit muss man gefahren sein! Eine von nur noch zwei in den USA betriebenen Hochseilbahnen zum öffentlichen Personenverkehr. Die Station von der man abfährt befindet sich auf der Insel Manhattan an der Kreuzung 2nd Avenue/E 60th Street . Die Fahrt kann man ganz easy mit der Metro Card zahlen, die man als New York Besucher auf jeden Fall für die Nutzung der U-Bahn haben sollte.
Roosevelt Island ist eine Insel im East River zwischen Manhattan und Queens, die bis in die 60er Jahre Straf-und Krankenanstalten beherbergte. Bis 1973 hieß sie noch Welfare Island und beherbergte u.a. das berüchtigte New York City Lunatic Asylum und die Pockenklinik. Ich hab Kopfkino, wenn ich darüber nachdenke, was sich da abgespielt haben könnte.
Die Insel wurde nach Schließung der “Anstalten” in ein autofreies Wohngebiet umgewandelt und die Seilbahn wurde 1976 nördlich parallel zur Queensboro Bridge gebaut. Inzwischen gibt es einen U-Bahn Tunnel zur Insel, aber die Roosevelt Tramway ist viel zu beliebt, um sie stillzulegen.
Wie so oft war auch diese Seilbahn Schauplatz bekannter Filmszenen, ich mag das ja, Originalschauplätze in echt zu sehen, egal wo auf der Welt. Spider Man, City Slickers und in CSY: NY geschieht sogar ein Mord in der Gondel.
Die Gondeln fahren ca. alle 15 Minuten. Hier ein Blick aus der Kabine bei der Abfahrt, darunter ein Bild von der Mitte der Fahrt über den East River.
Auf der Insel angekommen kann man einen kleinen Rundgang machen. Es gibt allerdings nur Wohnhäuser und den im Süden gelegenen Four Freedoms Park, von dem man einen schönen Blick auf die Skyline von Manhattan hat. Haben wir nicht gemacht, da wir an diesem Tag wenig Zeit hatten. Deshalb passt in diesem Zusammenhang nochmal der sensationelle der Blick aus meinem Hotelzimmer auf den Park. Ich habe auch bei meinen vorigen Besuchen nirgendwo ein Cafe oder so etwas gesehen, es ist eben ein Wohngebiet und Universitätsgelände. Ab 3000 $ aufwärts für eine Zweizimmerwohnung, ich hab grad mal geschaut 😉
Und der Blick zurück nach Manhattan. Wie gesagt, die Insel an sich bietet jetzt kein großes Programm. Aber die Fahrt ist ein Erlebnis, die Sicht ist toll und es kostet so viel wie eine Ubahnfahrt. Sollte man mal gemacht haben!
Tipp: In NYC unbedingt Musical, Konzert oder Oper besuchen!
Am besten alles, wenn es zeitlich und finanziell geht.
Ich bin bekennender Musical Fan. Gesehen habe ich fast jedes bekannte Musical, in London, New York und auch in Europa.
Da die Auswahl hierzulande ja nicht so groß ist, nutze ich jede Gelegenheit, ein Musical muss immer sein in New York. Ich habe am Broadway Glenn Close in “Sunset Boulevard” gesehen, “Lion King” und “Phantom of the Opera” in New York und London und Hamburg. “Les Miserables” auch in New York und London, und noch irgendwo. “Elisabeth” in Wien, “Book of Mormon” und “Dreamgirls” in London, um nur einige Highlights zu nennen.
Im vergangenen September haben wir uns in New York “Bandstand” angesehen. Eine Geschichte über die Entstehung einer Veteranenband, mit Musik und hervorragenden Tanzszenen aus den 50er Jahren. Es war super, läuft aber nicht mehr.
Der Großteil der Shows in New York spielen im Theatre District. Die meisten Theater sind bereits älter, sind nicht sehr groß und versprühen auch deshalb einen ganz besonderen Charme. Es gibt viele Seiten, über die euch informieren und günstig Tickets im voraus buchen könnt, ich schaue gerne hier. Supergünstig bekommt man Rest-Tickets für den gleichen Tag in der Ticket Booth am Times Square, aber mir war das immer zu nervig, mich da anzustellen, ich plane und buche ganz gerne im Voraus.
Der Theatre District umfasst auch den Times Square, auf dem gefühlt 24/7 ein unglaublicher Trubel herrscht. Berittene Polizei mittendrin, bzw. hier vor em Theater. Nach den Vorstellungen sammeln sich die Fans vor dem Eingang für Autogramme.
Der Verkehr abends in dieser Gegend ist grausig, kein Vorwärtskommen. Mir fiel leider zu spät ein, dass wir ein paar Jahre vorher dieses Problem bereits hatten. Dummer Fehler!
Die Theatervorstellungen beginnen in der Regel früh, um 19.00 Uhr. Reservierte Karten sollten bis 18.00 Uhr an der Theaterkasse abgeholt werden. Wir waren natürlich erst kurz vor knapp mit unseren Einkaufstüten im Hotel. Vor der Lobby ein Taxi geschnappt und dem Fahrer die Adresse genannt. Bereits 50 Meter weiter ging nichts mehr. Es wurde später und später und die Entfernung vom Hotel zum Theater waren nur 10 Blocks. Also sind wir wieder ausgestiegen und haben einen Sprint eingelegt. Zu Fuß ist manchmal eben doch schneller!
Wenn ich das nächste Mal in New York bin steht Dear Evan Hansen und Mathilda auf meiner Liste, was Musicals betrifft. Die ja eigentlich Broadway Shows heißen.
Leider waren in den letzten Jahren nie passende Konzerte im Madison Square Garden, wenn ich in New York war, das ist immer noch ein Traum von mir. In diesem Jahr treten U2, Bon Jovi, Pink, die Foo Fighters und Justin Timberlake in der ersten Jahreshälfte auf. Vielleicht spiele ich Samstag mal Lotto.
Ein ganz besonderes Erlebnis sind auch Konzerte oder Ballett im Lincoln Center und der Metropolitan Opera, kurz Met genannt. In letzterer bin ich leider mal eingeschlafen, am ersten Abend. Es war deutsche Zeit drei Uhr nachts, es war warm und wir saßen in der vorletzten Reihe unterm Dach. Die Sänger waren klein wie Ameisen. Aber es war trotzdem ein ganz besonderes Erlebnis, dass ich ausgeschlafen gerne wiederholen würde.
Nach dem Theater bieten sich diverse Rooftop Bars in der Gegend an. Wir waren nach der Vorstellung in der St.Cloud Rooftop Bar im Knickerbocker Hotel sehr fein, sehr teuer, aber es lohnt sich auf einen Drink.
Auf der Seite lovingnewyork gibt es eine tolle aktuelle Übersicht aller angesagten Rooftop Bars.
Soviel für heute. Ich hab jetzt ganz ganz dolles Fernweh nach New York! Und auf den nächsten Mädelstrip in New York City, verrückt, oder?
Eigentlich wollte ich über einige schöne Events schreiben, die ich in den letzten Wochen besucht habe. Aber irgendwie stieß ich auf diesen angefangenen Artikel und die Fotos und dann gab es kein Halten mehr.
Ihr kennt mich ja …
Alles Liebe und eine schöne Woche!
Barbara
4 Comments
Oh, die Seilbahn zu Roosevelt Island ist toll. 1997 sind wir die gefahren, wollten 2010 mit Kind wieder, aber leider war sie da in Reparatur.
Vielleicht doch ein Grund, mal wieder New York zu besuchen. Aber ist nicht so meine Stadt – auch wenn sie Flair hat.
Toller Bericht von deinem Tripp.
LG
Julia
Hallo Barbara,
deine Berichte und Tipps lesen sich jedesmal so wunderbar, dass man selbst sofort los starten möchte.
Vielen Dank dafür.
LG Ute
Boah das liest sich toll! Jetzt will ich auch unbedingt mal hin 😀 und wer übrigens White Collar gesehen hat, kennt auch Roosevelt Island 😉
Ach, wie schön! Auch hier ganz große NY Liebe!