Kennt ihr schon Periscope?
“Ein visueller Puls der das Jetzt zeigt”, sagt Twitter über seine neuste gehypte App.
Video Streaming in Echtzeit auf's Smartphone ist damit möglich, sehr vereinfacht gesagt. Als ich vor ca. drei Wochen das erste Mal darauf stieß dachte ich, hmm, braucht man das jetzt wirklich?
Natürlich nicht, Zweifler und Datenschützer lästern und warnen. Stolpersteine im Bezug auf urheberrechtliche Konsequenzen (z.B. Konzertübertragungen, Boxkämpfe usw) müssen ausgeräumt werden.
Der erste bekannte Periscope Live Stream in Deutschland war der von Bildreporter Daniel Cremer während des Abbruchs des GNTM Finales, angebliche Bombendrohung, ihr erinnert euch. Dabei lässt sich erkennen, wie genial diese Möglichkeit des Live-Streamings sein kann.
Ein weiterer Periscope Pionier ist Max Foster, ein CNN-Reporter, der in London stündlich via Periscope die Welt über die Geburt der jüngsten royalen Prinzessin informierte
Also habe ich mich bei Periscope über meinen Twitter-Account angemeldet und kurz gestöbert, wer da gerade weltweit so live interessante Sachen oder irgendwelchen Unsinn ins Netz streamte.
Na ja.
Und dann kam Heidi Swapp, Designer, Scrapbooking- und Mixed Media Superstar. Und sie periscopte (nennt man das so, keine Ahnung?) live, erst aus einem örtlichen Kreativsupermarkt in den USA, und dann aus ihrem Wohnzimmer. Sie zeigte live, umgeben von ihren rumalbernden Kindern und gefilmt von ihrer Tocher, eine schnelle Basteltechnik, faszinierend.
Richtig angefixt wurde ich aber vor drei Tagen, als ich meiner Bloggerfreundin, der Journalistin Heike Kaufholt nachts durch die Straßen einer Stadt am Polarmeer folgte, und mit ihr live "quatschen" konnte.
Ist das nicht irre, ich sitze im Bett, um 1 Uhr nachts, und Heike fährt live und gleichzeitig in dieser unwirklichen Landschaft umher. Es ist bei uns zappenduster und dort an der obersten Spitze Norwegens um die Zeit taghell. Wir können live kommunizieren. Es schalten sich Leute aus aller Welt dazu, es regnet Herzchen (das sind die likes bei Periscope). Man kann Fragen stellen, Heike antwortet. Mich hat das wirklich fasziniert, diese Technik, diese Möglichkeiten.
Ein Live Steam nimmt dich mit an einen anderen Ort, ich habe direkt Fernweh bekommen. Viele Markennamen nutzen die Möglichkeit der Werbung via Periscope bereits. Reiseveranstalter können von Events berichten, Hotelketten führen live durch ihre Häuser und um den Pool, Starbucks zeigt die Baristas bei der Arbeit und so weiter….
Die kostenlose App kombiniert Live Streaming mit Funktionalitäten aus WhatsApp und Snapchat.
Nach Expertenmeinung wird "Live Streaming den Journalismus verändern", ob man das gut findet oder nicht.
Einblicke, Ausblicke, Anleitungen, Kochvideos, Selbstdarsteller, alles momentan noch wild und ungefiltert vertreten im Web.
So, und was soll ich damit, was bringt mir das, ich höre es förmlich in euren Köpfen…
Wir brauchen auch keinen Vergnügungspark, kein Pfefferminzeis und keine Blogs, aber wir haben Spaß daran, oder?
Ich brauche Periscope nicht, aber es ist interessant, macht Spaß und ich bin gespannt, wie es sich entwickeln wird..
Wie geht das jetzt?
Auf der Website von Meedia ist es gut erklärt. Und bei Kölnformat auch, Heike hat inzwischen rechlich Tipps und Gedanken zu Periscope gepostet.
Und wer ist da so unterwegs?
Heavy User ist Bild-Chef Kai Diekmann. Was morgen in der Bildzeitung steht, hat er im täglichen Periscope Stream aus seinem Büro vielleicht schon angedeutet.
Begeistert ist auch Photoshop Guru Scott Kelby.
Beim Le Gourmand gibt es einen ersten Erfahrungsbericht.
Und den Rest müsst ihr selbst rausfinden.
Auf eure Kommentare und Erfahrungen bin ich sehr gespannt! Folgt ihr schon jemandem bei Periscope? Ich freu mich über Tipps!
Herzliche Grüße
Barbara