Allgemein Allgemeines Basteln Stempel Unterhaltsames

Adventskalender zum Selbermachen

10. November 2015

Noch ist es kaum richtig Herbst, da geht es schon los mit den adventlichen Blogbeiträgen, aber Ideen sammeln muss man ja rechtzeitig. Gut vorbereitet startet es sich auch besser in den Dezember. Ausserdem bin in den halben Monat Dezember auf Reisen, deshalb gibt es von mir im November schon mehr zum Thema Advent zu lesen.

Ich liebe Adventskalender, in jeder Form. Ihr auch?

Als meine Kinder klein waren, haben sie selbstverständlich jeder einen Adventskalender gehabt. Wenn Zeit oder Geld knapp waren, mussten sie sich auch zu zweit einen teilen, gerade und ungerade Zahlen.

In Zeiten, als es mir nicht so gut ging vor ein paar Jahren, haben mir meine Freundinnen als Balsam für die Seele eine Riesenfreude mit einem Adventskalender mit liebevoll verpackten Kleinigkeiten gemacht.

Seit drei meiner Kinder zu Studium ausgezogen sind, ist diese Tradition etwas eingeschlafen.

Deshalb mache ich in diesem Jahr sechs Kalender, nicht kleckern, klotzen!

Vier sind natürlich für meine Kinder. Zwei Kalender sind für mich, beides sind Tauschkalender mit lieben Mädels.

Über den ATC-Tauschkalender hatte ich neulich schon geschrieben, heute sind wieder prallgefüllte Umschläge bei mir eingetrudelt, ich bin so gespannt!

Dann habe ich an einen Tausch-Adventskalender teilgenommen, den Steffi organisiert.

Meinen Beitrag dazu habe ich in schlichte Tüten verpackt und mit Washi Tape und kleinen Holzelementen dekoriert. Da ich für die Nummer, also den Tag 14 zuständig bin, habe ich das Datum auf kleine ausgestanzte Papiersterne gestempelt.

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Der erste Adventskalender aus der Reihe " Für die Kinder" ist auch fertig. Die Tüten und kleinen Schachteln sind, wie beim Kalender oben, auch von Depot.

Adventskalender selbstgemacht

Die weissen Tüten habe ich mit weihnachtlichen Motiven schlicht in schwarz bestempelt, am besten eignet sich schnelltrocknende schwarze Stempelfarbe von Archival Ink.

Die Textstempel sind aus verschiedenen Stempelsets aus der diesjährigen Kollektion von Dani Peuss, ich habe zum Beispiel dieses und dieses Set verwendet (psstt, davon gibt es auch bald etwas zu gewinnen..).

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Die Motivstempel sind von Tim Holtz aus verschiedenen Sets. Da es sich um sogenannte Cling Stamps handelt, also Stempel die aus Platz- und Kostengründen nicht auf Holz montiert sind, benötigt ihr zum Stempeln zusätzlich einen Acrylblock.

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Die Zahlen dieses Kalenders, die ich für alle Kinderkalender verwenden werde, sind von Depot. Ich habe die Tüten jeweils noch mit Washi Tape und teilweise mit Holzelementen von Depot dekoriert, und einfach zugetackert. Wenn man die Tüten wieder verwenden möchte (und nicht so viele wie ich in diesem Jahr machen will), kann man sie auch klassisch mit einem Bändchen oder Bakers Twine verschliessen, tackern geht aber einfach schneller.

So ihr Lieben, ich zieh mir jetzt 'ne warme Jacke an, bei uns ist heute der Martinsumzug der Kinder, der jedes Jahr an unserem Haus vorbei zieht. Dann gehen die Kinder mit den Laternen singen und gripschen, dazu gibt es Glühwein und Currywurst, das hat Tradition auf unserem Hof.

Ich wünsch euch was!

Alles Liebe

Barbara

Freitags Füller

# 345

6. November 2015

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1.    An der Spitze von  _________ .

2.   _________ soll ja spektakulär sein. 

3.  Urlaubspläne für 2016  _________ .

4.    ________, diesen Umstand prangere ich an!

5.   In der Vergangenheit ________ .

6.    ________ Lieblingsbrot.

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf _______, morgen habe ich  _______ geplant und Sonntag möchte ich_________ !

Wenn ihr mitspielen wollt, könnt ihr die Fragen gerne auf euren Blogs beantworten und im Kommentar verlinken. Oder aber ihr beantwortet direkt hier, wenn ihr keinen eigenen Blog habt oder keine Lust habt zu verlinken.

Danke für's Mitmachen, viel Spaß beim Ausfüllen und TGIF!

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!

Liebe Grüße

Barbara

Dezember-Tagebuch Give Away Scrapbooking Shopping Stempel Workshops

Christmas Scrapbooking 2015, meine Favoriten und das erste Give Away der Saison!

5. November 2015

Mich hat in den letzten Tagen ein Virus flachgelegt und ich konnte nur auf Sparflamme laufen, deshalb gibt es heute nur ein kurzes huhu, ich lebe noch …

Aufgeheitert hat mich aber heute die Zustellung diverser feiner weihnachtlicher Scrapsachen, auch in Vorbereitung für die Adventswerkstatt 2015.

Deshalb habe ich trotz später Stunde und schlechtem Lampenlicht (denn ich bin zu schlapp, um die Fotoleuchten und Reflektoren rauszuholen, sorry) meine diesjährigen Favoriten abgelichtet. Diese Papiere werde ich in meinem Dezembertagebuch (in Ergänzung zum Material der Adventswerkstatt) verwenden.

Ein ausführlicher Beitrag über meine Vorbereitungen für das Dezember-Tagebuch 2015 folgt übrigens in Kürze. Wie ich mein Material optimal parat habe,, verstaue, Ideen und Tipps usw.

So, zurück zum neuen Material. Da wäre als erstes die Serie "Christmas Magic" von Shimelle, ganz wunderbar, etwas verspielt, aber genau richtig.

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Dann fand ich im Lieblingsladen die Serie "Dear Santa" eines neuen Hersteller, Photoplay. Sehr schöne Papiere!

Sevaha Chiofalo wird mit einer Riesenauswahl an weihnachtlichem Scrapzubehör bei der Adventswerkstatt auch diese Papiere dabei haben, meine Workshopgäste können sich schon mal freuen 😉

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Ein Klassiker, wie immer gefallen mir auch die Papiere von Simple Stories sehr gut. Ein wenig Holz, klassische Weihnachtsfarben, schön!

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Meine Top-Favoriten sind aber eindeutig bei den diesjährigen Produkten des Herstellers My Minds Eye zu finden.

Hier sind ein paar Papiere und Die Cuts aus der Serie Cozy Christmas:

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Die Tapes sind aus der Serie Christmas on Market Street:

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Und hier sind Sticker und Chipboard Sticker aus beiden MME Serien kombiniert.

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Auch rechtzeitig zur Adventswerkstatt sind die neuen Klartext-Weihnachtsstempel heute bei mir eingetroffen.

Und soll ich euch was verraten? Zeit für Geschenke!

Ja, jetzt schon, nicht erst im Dezember! Dani Peuss hat mir freundlicherweise jedes Set zusätzlich als Give Away zur Verfügung gestellt!

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Als besonderen Bonus für meine Gäste bei der Adventswerkstatt werde ich drei der Sets während des Workshops am 15. November verlosen, und drei weitere hier auf dem Blog.

Aber nicht heute, ich muss wieder ins Bett, echt jetzt Leute.

Schnell noch den Freitags-Füller schreiben, und dann melde ich mich am Wochenende wieder. Heute ist auch der erste dicke Umschlag für meinen ATC-Adventskalender eingetroffen, jippie, das steigert die Vorfreude auf den Dezember.

Lasst es euch gut gehen!

Alles Liebe

Barbara

Allgemein Allgemeines

# 344

30. Oktober 2015

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1.    Es hat keinen Zweck,  _________ .

2.   _________ ein leuchtender Kürbis. 

3.   In einem Monat _________ .

4.    ________ gegen kalte Füße.

5.   Mein Lieblingstee  ________ .

6.    ________ Snack am Abend.

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf _______, morgen habe ich  _______ geplant und Sonntag möchte ich_________ !

Wenn ihr mitspielen wollt, könnt ihr die Fragen gerne auf euren Blogs beantworten und im Kommentar verlinken. Oder aber ihr beantwortet direkt hier, wenn ihr keinen eigenen Blog habt oder keine Lust habt zu verlinken.

Danke für's Mitmachen, viel Spaß beim Ausfüllen und TGIF!

Ich wünsche euch ein schönes Halloween-Wochenende!

Liebe Grüße

Barbara

Artist Trading Cards

Ein 2015 ATC-Adventskalender, wer hat Lust mit mir zu tauschen?

28. Oktober 2015

Vor einigen Jahren entdeckte ich, wieviel Spaß das Anfertigen und Tauschen von Artist Trading Cards macht.

Was ist eine Artist Trading Card, kurz ATC genannt? Ein kleines Kunstwerk, ein Tauschobjekt, eine Sammelkarte, es gibt viele Möglichkeiten ATCs zu beschreiben. Auf der englischen Wikipedia-Seite gibt es auch eine umfangreichere Erklärung.

Bei Forumstreffen, beim Stempelmekka und natürlich per Post, seit vielen Jahren tauschen ATC-Bastler auf der ganzen Welt ihre selbstgefertigten Mini-Werke.

Es gibt nur zwei wichtige Regeln: Die Größe ist 8,9 cm x 6,3 cm (2,5 inch x 3,5 inch), damit sie in die weltweit üblichen Täschchen für Sammelkarten passen und sie dürfen niemals verkauft, sondern nur getauscht werden (sonst wären es ja keine Tauschkarten = Trading Cards mehr).

Die Hüllen für die Karten sind die gleichen, die auch für das Sammeln von Baseball oder Pokemon Karten usw verwendet werden, und sind z.B. im Schreibwarenbedarf oder bei Amazon erhältlich.

Gestalten kann man ATCs wie immer man möchte. Stempel, Farben, Mixed Media, Aquarell, geklebte Papiercollagen aus Scrapbook-Resten, eigentlich lässt sich fast jede Technik in Verbindung mit Papier anwenden.

Es ist wie spielen! Man kommt irgendwann in einen Tausch-Rausch…..

Warum ich euch das erzähle? Tja, vorgestern fiel mir mein ATC-Album in die Hände, und ich blätterte, und blätterte. Und dachte: wow, ich hab so Lust drauf, mit meinen Weihnachtsstempeln und Stanzern mal wieder was anderes zu machen als klassische Weihnachtskarten und Geschenkanhänger.

Im Dani Peuss Forum habe ich in 2010 an einem ATC Tausch für einen Adventskalender teilgenommen. Ich erinnere mich sehr gut, wie viel Freude es mir gemacht hat, jeden Morgen im Dezember meinen ATC-Adventskalender auszupacken.

Es ist jetzt schon dunkel und das Licht ist nicht besonders gut, aber ich habe trotzdem mal schnell ein paar der Karten, die ich damals bekommen habe, fotografiert.

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Jetzt hätte ich so Lust, das nochmal zu machen!

Ich weiss dass viele von euch gerne ATCs werkeln, ich bin aber leider aus Zeitgründen in keiner festen Tauschgruppe.

Hat jemand Lust, mitzumachen?

Ich würde die Organisation übernehmen, d.h. ihr würdet 24 ATCs (aus einer Serie) zu mir schicken, ich stelle die 24 Umschläge aus allen Teilnehmern zusammen und jeder bekommt eine gemischte Tüte zurückgeschickt.

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Ich hatte vor fünf Jahren wie man sieht die wunderschön verpackten ATCs an meine Girlande gehängt, ich glaube, das würde ich wieder so machen wollen!

Also, ich würde mich sehr freuen, wenn sich 23 ATC-Fans bei mir melden würden!

Bis ca. Mitte November sollten die einzeln verpackten Karten bei mir sein, sonst wird es zu knapp. Bitte meldet euch gerne in den Kommentaren oder schickt mir eine Mail, wenn ihr auch im Dezember mit einem ATC-Kalender euch und Anderen eine Freude machen wollt.

Ich schicke euch dann alle weiteren Infos per Mail.

Mir ist so gar nicht nach Weihnachten oder Dezember bis jetzt, aber so kann man langsam in Stimmung kommen. Ein Satz weihnachtliche Tauschkarten sind doch ein guter Einstieg in den weihnachtlichen DIY- und Bastelwahn, oder ? 😉

Alles Liebe für euch

Barbara

Freitags Füller

# 343

23. Oktober 2015

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1.    Meine Freundin  _________ .

2.   _________ würde ich gerne noch mal hören. 

3.   Wie argumentiert man gegen _________ .

4.    ________ der entscheidende Trick.

5.   Laub  ________ .

6.    ________ möchte ich unbedingt im Kino sehen.

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf _______, morgen habe ich  _______ geplant und Sonntag möchte ich_________ !

Wenn ihr mitspielen wollt, könnt ihr die Fragen gerne auf euren Blogs beantworten und im Kommentar verlinken. Oder aber ihr beantwortet direkt hier, wenn ihr keinen eigenen Blog habt oder keine Lust habt zu verlinken.

Danke für's Mitmachen, viel Spaß beim Ausfüllen und TGIF!

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende, genießt den goldenen Oktober!

Liebe Grüße

Barbara 

Allgemein Allgemeines Blogging

# GermanBloggerCharity, für und mit Flüchtlingen, ein Erfahrungsbericht

19. Oktober 2015

Als wir unserer Gruppe vor vier Monaten diesen Jahres diesen Hashtag verpassten ahnten wir noch nicht, was sich in den nächsten Wochen und Monaten in unserem Land für eine dramatische Situation entwickeln würde.

Wir, eine kleine Gruppe Blogger aus Köln und Umgebung, trafen uns im Brauhaus Quetsch in Köln zu einem Brainstorming und überlegten, wie und womit wir unsere Reichweite nutzen könnten, um … ja, um irgendwie was Gutes zu tun.

Zusammen mit unserem Kooperationspartner Pixum, ich hatte in Zusammenhang mit einem Charity-Marathon für das Kinderhospiz Regenbogenland schon über das tolle Engagement dieser Firma geschrieben. Und wir wollten weitermachen mit unserem Engagement.

Damals war die erste kleinere Menge Flüchtlinge aus Syrien in Köln eingetroffen und wir dachten verschiedene Möglichkeiten an, für Familien mit Kindern: ein Grillfest, ein Spielenachmittag, ein Ausflug usw. Wie "naiv" wir damals an diese Sache herangingen, heute wird mir das erst voll bewusst.

Seitdem haben Einige aus unserer Gruppe Unmengen an Telefonaten geführt, Termine gemacht, es war alles schwierig, wir haben weiter beraten und überlegt, und fanden uns auf einmal im Strudel der großen Flüchtlingswelle.

Mehr oder weniger zeitgleich hatte ich in meiner Heimatstadt erste Begegnungen mit geflüchteten Menschen, der ganzen Tragweite und den praktischen Problemen.

Ich hätte auch nicht gedacht, dass es so einen Unterschied macht, aber die Dinge mit eigenen Augen zu sehen, die Geschichten mit eigenen Ohren zu hören, die Menschen zu spüren, das verändert. Das geht nicht spurlos an einem vorbei.

Sei es jetzt die Geschichte von Yodit und Erdi, oder die für mich unabdingbar selbstverständliche Hilfe im Alltag der Hilfsorganisationen, über die ich im August schon geschrieben habe.

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Sich mit anderen ehrenamtlichen Helfern durch Säcke und Kisten von Kleiderspenden zu wühlen, das ist kein Vergnügen.

Leider nutzen einige Leute Spendenaufrufe für eine nennen wir es mal "Aktion Sperrmüll". Oder für "ich wollte schon lange den Keller ausmisten, wo seit zwanzig Jahren Altkleider und Bettwäsche aus den 70ern vor sich hinmüffeln". Teilweise treibt es einem den Zorn ins Gesicht, dreckige Unterwäsche, zerissene Sachen, fleckige Sachen und viele Kleiderspenden aus Oppas Schrank und in Größen, in die ein kleiner schmächtiger junger Mann aus Syrien oder Eritrea dreimal reinpasst. 

Aber man hat was gespendet, für die Flüchtlinge, ja, man ist ein guter Mensch. Für Flüchtlinge ist das alles noch gut genug. FREMDSCHÄMEN!

Hier in unserer Stadt haben wir zwei Erstaufnahme-Einrichtungen, jede Woche kommen neue Flüchtlinge an, die versorgt werden müssen. Deshalb müssen ständig auf's Neue Spenden sortiert und verteilt werden. Zum Glück ist hier in der Stadt momentan alles unter den Umständen gut organisiert worden.

Aber darüber wollte ich heute gar nicht schreiben, das musste nur mal raus. 

Zurück zu unserer #BloggerForCharity Aktion. Wie erwähnt haben wir versucht, in Kontakt mit Flüchtlingsfamilien in Unterkunften in Köln zu kommen, da die Firma Pixum als Sponsor der Aktion in Köln ansässig ist. Das war nicht einfach, soviel sei schon mal gesagt.

Die Heimleitungen sind zum Teil komplett überfordert mit dem Alltag, und dann kommen so ein paar Blogger daher und wollen "etwas unternehmen mit Kindern und Familien". Ob es darum ging, Termine zu koordinieren oder ob die Flüchtlinge geschützt werden sollten vor ???, es war schwierig, überhaupt ins Gespräch mit Verantwortlichen zu kommen.

Viele Flüchtlings- Unterkünfte sind hermetisch abgeschirmt, teilweise mit Security. Nachvollziehbar, einerseits. Aber wenn man einfach nur ein wenig im Rahmen der Möglichkeiten helfen möchte, schafft das scheinbar noch mehr Probleme. Nur auf hartnäckigstes immer wieder Anrufen und Nachfragen kam dann schliesslich ein Termin zustande. So ganz erschliesst sich uns das immer noch nicht, warum es so problematisch war. Wir hoffen, dass unser Beispiel Nachahmer findet und es selbstverständlicher sein wird, mit Flüchtlingen Zeit zu verbringen. Die Langeweile, das zur Untätigkeit verdammt sein in den Unterkünften, das ist unmenschlich, finde ich.

Am vergangenen Freitag war es dann soweit. Eigentlich wollten wir einen Ausflug in den Tierpark machen, aber aufgrund der Wetterlage wurde es ein Indoor-Spielplatz.

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Drei Familien aus Albanien mit insgesamt vier Kindern wurden in ihrer Unterkunft abgeholt. Alleine die Autofahrt durch Köln war für die Kinder schon ein Erlebnis. Okida hatte an diesem Tag ihren 7. Geburtstag, deshalb gab es Kuchen und Geschenke, nicht nur für das Geburtstagskind.

Wir hatten vorher besprochen, dass die Familien von diesem Tag ein Fotobuch als Geschenk erhalten sollten, wir aber keine Fotos mit Gesichtern veröffentlichen wollten. Letzteres verstanden die Familien überhaupt nicht, der Umgang mit Fotos im Internet wird nicht überall so kritisch gesehen wie in unserem Land. Ich habe aber trotzdem nur ein paar Schnappschüsse mit dem Handy gemacht.

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Der Nachmittag war für die Kinder ein Erlebnis, das war das Wichtigste, und das haben wir geschafft. Liebenswerte Kinder, die sich mit strahlenden Augen immer wieder bedankten.

Für uns Erwachsene war es nicht so einfach. Ich hatte oft einen dicken Kloß im Hals bei den Gesprächen. Es waren gute Gespräche, ein Ehepaar sprach sehr gutes Englisch. Der Mann ist Diplom.-Ingenieur für Lebensmitteltechnik, und seine Frau erwartet in drei Wochen ihr zweites Kind. In Albanien sieht er keine Möglichkeit für die Familie, eine Zukunft oder eine gute Ausbildung für seine Kinder.

Die Entscheidung der Politik zu sicheren Herkunftsländern vor einen Tag vorher hatten diese albanischen Familien vage mitbekommen. Bange Fragen, was bedeutet das? 

Sehr höflich, gebildet, dankbar für die herzliche Aufnahme in Deutschland, dankbar ein Zimmer für die Familie alleine haben zu dürfen, nach der Reise über Italien und Monate in riesigen Aufnahmelagern. Sie sagen, in Italien haben Menschen ihnen geholfen, aber nur oberflächlich. Nicht mit dem Herzen, in Deutschland hilft man mit dem Herzen, sagen sie.

Sie sitzen mir gegenüber, diese netten gebildeten und wertvollen Menschen, die sicher langfristig ein Gewinn für unsere Gesellschaft wären.

Und mir fehlen die Worte. Mein Verstand sagt mir natürlich, Ja, es stimmt und gehört zur Wahrheit dazu: wer aus wirtschaftlichen Gründen nach Deutschland kommt, hat kein Anrecht auf Asyl und muss so schnell wie möglich in sein Land zurückgeführt werden. Auch das gehört dazu, wenn man das Asylrecht schützen möchte. Nicht schön, dennoch unvermeidbar.

Wir sind nicht die Richter. Wer sind wir, anderen zu verbieten, das Beste für sich und die eigenen Kinder zu suchen?

Am Ende des Tages sind die Kinder ausgepowert, verschwitzt und happy. Die Eltern bedanken sich zum x-ten Mal, und dieser kleine fröhliche Bursche fällt mir um den Hals und drückt mich.

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Wir werden als Bloggergruppe in Verbindung mit diesen Familien bleiben, wir werden MP3 Player mit Audio-Dateien zum Deutschlernen besorgen. Ich werde versuchen, mich für Kindergartenplätze stark zu machen. Ja, ich weiss, es gibt nicht genug Plätze, aber es muss doch Möglichkeiten geben, die Kinder wenigstens für ein paar Stunden in der Woche aus diesem Flüchtlingsheim zu holen. Damit sie mit anderen Kindern ihre Zeit verbringen können, gefördert werden, Kind sein dürfen!

Am nächsten Tag, am Samstag, fand hier in meiner Heimatstadt ein Willkommens-Fest für Flüchtlinge statt. Organisiert von einer starken Frau, unserer stellvertretenden Bürgermeisterin Sabine Lahnstein. Fast alle örtlichen Vereine und Hilfsorganisationen machten mit, und während des musikalischen Rahmenprogramms tanzten Flüchtlinge, die zum Teil erst seit ein paar Tagen in Deutschland waren, eine Polonaise zu Klängen von Düsseldorfer Karnevalsmusik.

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Während verschiedener Talkrunden auf der Bühne erzählte zum Beispiel der Leiter des Sozialamtes von den Schwierigkeiten der Behörden, wie ausserordentlich die Hilfe durch Ehrenamtler und wie ausgezeichnet die Arbeit der Hilfsorganisationen in unserer Stadt sei. 

Und Flüchtlinge erzählten ihre Geschichten, von Flucht und Vertreibung und Grausamkeit. Und wie gerne sie in unserer Stadt sind.

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Die Flüchtlinge, die alles hinter sich gelassen haben, Haus, Job, Leben, Würde, Zukunft… Die Flüchtlinge, die im Meer versinken, in Lastwagen ersticken, vergewaltigt werden, weil sie von uns ein Taschengeld wollten? Asylschmarotzer?

Es gibt in meinen Augen keine Asylschmarotzer. Das Asylrecht ist ein Menschenrecht. 

Die braune Pampe, die durch manche Ritzen des Internets sickert, widert mich an. Dieses schnell in die Tasten gehauene "ja aber…"

Und die Unwissenheit vieler Klugscheisser, die zum Beispiel sagen, in Eritrea herrsche kein Krieg, deshalb müsse keiner fliehen oder hier aufgenommen werden. Wer sich auch nur ansatzweise über dieses Land informiert weiss, dass es dort weder Demokratie noch Menschenrechte gibt. Kindersoldaten, Folter, schlimmere Zustände als in Nordkorea. 

Die Ausübung von Grundrechten, wie z.B. Rede– und Meinungsfreiheit, Versammlungs- und Religionsfreiheit, ist nicht oder nur extrem eingeschränkt möglich. Eine freie Presse existiert nicht; Rundfunk und Fernsehen unterliegen staatlicher Kontrolle.

Die Justiz ist als Teil des Justizministeriums von diesem abhängig, es gibt Sondergerichte.Das Parlament tritt nur auf Anforderung des Präsidenten, zuletzt 2001, zusammen. Es ist damit faktisch inaktiv. Eine organisierte politische Opposition innerhalb Eritreas gibt es nicht. Zahlreiche Regimekritiker wurden seit 2001 ohne rechtsstaatliches Verfahren verhaftet und sind seit Jahren ohne jeden Kontakt zur Außenwelt an geheimen Orten inhaftiert.

Wenn junge Männer sich nicht im Grenzkrieg zu Äthiopien oder zur Militärherrschaft zwangsrekrutieren lassen wollen, bleibt ihnen das Gefängnis, der Tod oder die Flucht. Ich wusste das alles auch nicht so genau, nur, dass schon seit vielen Jahren Menschen aus diesem Land flüchten. Wenn man sie zurückschicken würde, bedeutet das unweigerlich den Tod.

Wie bereits erwähnt, geht mir die Geschichte von Yodit und Erdi sehr ans Herz. Sie nennen mich Frau Barbara;-) Yodit ist zwischenzeitlich operiert worden. Diese bildhübsche liebenswerte junge Frau war durch einen Thalamus-Hirntumor erblindet. Dank des unfassbar energischen und unermüdlichen Einsatzes unserer oben schon erwähnten Bürgermeisterin Sabine Lahnstein wurde der Tumor entdeckt, kurz nachdem Yodit in unserer Erstaufnahme-Massenunterkunft gekommen war, und in der Uniklinik Düsseldorf in einer 15-stündigen OP entfernt.

Yodit geht es gut, sie hat keine Schmerzen mehr, wird weiterleben, hat ihre Sehkraft aber leider noch nicht zurück. Der rechte Arm ist durch die OP ohne Kontrolle, aber die Ärztin ist guter Dinge, dass in der jetzt folgenden REHA-Maßnahme eine Besserung erreicht werden kann. Deutsch lernen, wenn man nicht sehen kann und sich von einer OP erholen muss, ist auch nicht leicht, aber Yodit bemüht sich sehr und ich versuche zu helfen, wo ich kann.

Ihr Mann Erdi möchte gerne eine Ausbildung zum Altenpfleger machen, wenn sie in Deutschland bleiben dürfen. Die Geschichten ihrer Flucht durch die Wüste und über das Mittelmeer wollen sie mir demnächst erzählen, noch geht es nicht ganz ohne Dolmetscher.

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Ich habe während des Festes auch den Infostand unserer örtlichen Ehrenamtsbörse betreut. Vom Nikolaus bis zur Kuchenbäckerin für das Flüchtlingscafe haben wieder Menschen Hilfe angeboten. Ja, ihr lest richtig, Nikolaus, warum soll man Flüchtlingskindern nicht den deutschen Brauch des Nikolaus zeigen? 

Als der nette wohlbeleibte Hobbynikolaus mir sein Anliegen mitteilte, zuckte ich innerlich zusammen, weil ich schon die Argumente der überdemokratischen Berufstoleranzler in meinem Innenohr hörte. Muslimische Kinder und der Nikolaus? Darf man denen das zumuten?

Aber warum denn nicht, ein deutscher Brauch, es wird ja niemand gezwungen und auch nicht mit der Bibel gewedelt.

Ausserdem sind auch viele nicht-muslimische Kinder in Erstaufnahme-Einrichtungen und Flüchtlingsheimen. Gerade jetzt sollte man ein Zeichen setzen, Traditionen und Brauchtum verschiedener Nationen schliessen sich doch nicht aus und sollten nebeneinander existieren können. Ich habe den Nikolaus weitervermittelt an die für die Einrichtungen zuständigen Sozialarbeiter und hoffe, sein Angebot lässt sich verwirklichen.

Warum erzähle ich euch das alles?

Um zu zeigen, dass wir alle helfen können, sollten, müssen, die schwierige Situation etwas leichter zu machen. Jeder kann dazu beitragen, es gibt in jeder Stadt Hilfsorganisationen oder private Initiativen, in denen man sich engagieren kann, auch, wenn man nur wenig Zeit oder Geld hat.

Die Tochter meiner Freundin Andrea hat in einer spontanen Hilfsaktion Regenschirme für Flüchtlinge in der Nachbarstadt gesammelt, als das Wetter schlechter wurde. Die meisten Flüchtlinge sind hier zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, da braucht man einen Schirm. Es fanden sich ausser spendenbereiten Bürgern in der Stadt auch schnell zwei Schirmhersteller, die die Aktion großzügig gesponsert haben, klasse!

Die überwiegende Hilfsbereitschaft ist da, überall in unserem Land. 

Zum Abschluss zitiere ich die großartige Dunja Hayali:

"Das Geburts-Lotto ist vielen bewusst, deshalb denken sie ohne Grenzen. Deutschland steht eng zusammen. 
Das macht Mut! Hoffe, das bleibt."

Dem ist nichts hinzuzufügen, von meiner Seite.

Alles Liebe

Barbara

Freitags Füller

# 342

16. Oktober 2015

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1.   Es hat Vorteile,   _________ .

2.   _________ darüber gehört.

3.   Wenn ich sehe,  _________ .

4.    ________ geschnitzt.

5.    Gestern habe ich die ersten ________ .

6.    ________ falsche Vorstellungen.

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf _______, morgen habe ich  _______ geplant und Sonntag möchte ich_________ !

Wenn ihr mitspielen wollt, könnt ihr die Fragen gerne auf euren Blogs beantworten und im Kommentar verlinken. Oder aber ihr beantwortet direkt hier, wenn ihr keinen eigenen Blog habt oder keine Lust habt zu verlinken.

Danke für's Mitmachen, viel Spaß beim Ausfüllen und TGIF!

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende, packt euch warm ein!

Liebe Grüße

Barbara 

Basteln Drucken Grundlagen des Scrapbooking Karten Scrapbooking Unterhaltsames Workshops

Mini Tutorial: Heidi Swapp silk artscreen printing auf Folie

14. Oktober 2015

Siebdruck kennt man schon lange, für den Hobbybedarf und für Scrapbooking hat Heidi Swapp diese Technik vereinfacht, ich hatte eines ihrer Sets bereits auf einem Layout ausprobiert.

Gestern kam Nachschub, Farbe in Gold und Silber, und einige kleinere Schablonen.

Diese spezielle Farbe trocknet sehr schnell, deshalb eignet sie sich super für's Drucken auf Folie.

Ich hab es ausprobiert und dabei spontan und ungeschönt ein paar Fotos gemacht. Verwendet habe ich eine Schablone, Art Screen Paint in gold, Masking Tape und den passenden Spatel aus dem Kit, es lässt sich aber eventuell auch ein anderer Spachtel verwenden. Dieser hier ist leicht biegsam, eher gummiartig. Und ein Stück Acetatfolie, auch als Windradfolie im Bastelbedarf erhältlich, das habe ich auf dem Foto vergessen.

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Die Schablone befindet sich auf einer Trägerfolie, diese zieht man hinten ab und legt die Schablone auf die Folie (oder alternativ auf Papier, Stoff etc.) 

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Einen Klecks Farbe auf die Unterlage oder wie ich direkt auf den Spachtel geben, ich hab hier zuviel genommen, stellte ich später fest.

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Die Farbe wird über die Schablone gestrichen, genau wie beim Arbeiten mit Stencils und Strukturpaste zum Beispiel.Wichtig ist, gleichmäßig und schnell zu arbeiten, möglichst mit einem Strich. Und selbstverständlich sollte man die Farbe nicht über den Rand der Schablone streichen, so wie es mir versehentlich passiert ist. Um dem vorzubeugen, kann man auch den Rand der Schablone komplett mit Masking Tape umkleben.

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In jedem Fall muss man wie gesagt schnell arbeiten, da die Farbe sozusagen direkt trocknet und sich die Schablone in dem Fall nicht mehr ohne Probleme von der Unterlage abziehen lässt.

Und die Schablone sollte man auch zügig nach der Verwendung mit Wasser abwaschen, sonst verklebt das feine Netz in den Zwischenräumen.

Man kann auch andere Acrylfarbe verwenden, schrieben mir einige Leser, die es ausprobiert haben, die trocknet dann nicht ganz so schnell, das kann ja auch von Vorteil sein.

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Ich bin ganz zufrieden mit dem ersten Ergebnis!

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Hier sieht man, trotz der schlechten Lichtverhältnisse, wie schön der Druck auf Folie aussieht. In Natura wirkt Gold ja immer noch intensiver. Ich bekomme leider beim Fotografieren goldener oder schimmernder Elemente nie richtig zufriedenstellende Ergebnisse, geht es euch auch so? Vielleicht habe ich aber auch nicht genug Geduld, und immer zuwenig Zeit 😉

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In jedem Fall ist das Drucken mit diesen art screen Schablonen eine schöne Sache, einfach und schnell. Als nächstes probiere ich es mal auf Stoff, oder selbstklebendem Canvas.

Leider gibt es noch keine große Auswahl an Schablonen, schade.

Kennt ihr noch andere Quellen für art screens, außer die von Heidi Swapp oder die aus den Studio Calico Kits?

Alles Liebe

Barbara 

Reisen Scrapbooking Scrapbooking Layout Unterhaltsames Workshops

Entreartistes in Montpellier, die Reise, das Scrapbooking Event und warum ich nur die Hälfte

13. Oktober 2015

… der Projekte geschafft habe, wollte ich schreiben. Aber dann wäre die Überschrift zu lang geworden.

Wer mir auf Instagram und Facebook folgt kennt ansatzweise schon das Ali Edwards Drama (na ja, verhältnismäßig, aber es fühlte sich so an) meiner Reise nach Südfrankreich am ersten Oktoberwochenende.

Bereits Anfang des Jahres hatte ich mir, relativ spontan zusammen mit Dani, einen Platz bei diesem Scrapbooking Event in der Nähe von Montpellier gesichert. Das passende Drumherum fand sich bei Expedia, denn Hotel, Anreise und Verpflegung mussten selbst organisiert werden. Veranstaltet wurde das Ganze (leider zum letzten Mal, wie sich später herausstellte) von Celine Navarro und ihrer Freundin Karine Cazenave-Tapie. Celine ist Besuchern des CAR 2013 als Referentin noch in sehr guter Erinnerung, ihre Workshops sind immer eine Reise wert. Und dann war als special guest Ali Edwards angekündigt, wer kann da schon nein sagen? Das Ganze einigermaßen bezahlbar und in Europa, zack, gebucht.

Zeitsprung zum 2. Oktober zur Anreise nach Montpellier, Dani flog von Hamburg über Paris, mein Flug war von Düsseldorf über Amsterdam geplant, morgens um 11, Freitags, das Event fand Samstag und Sonntag statt.

Am Gate in Düsseldorf gab es keine guten Nachrichten, Nebel in Amsterdam, der Flieger, der mich von Düsseldorf nach Amsterdam bringen sollte, stand dort noch am Boden. Fast drei Stunden später landete ich endlich bei strahlendem Sonnenschein in Amsterdam, alle wunderten sich, weg war der Nebel. Und mein Flieger nach Montpellier auch, er verliess Gate 21 genau zu der Minute, als ich an Gate 30 mit dem Flieger ankam.

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” Please go to Transfer Desk T 2, Mrs Haane”. Danke sehr. Eine Viertelstunde zu Fuß später (Gott sein Dank nur mit Handtasche, ich hatte wegen der für die Workshops mitzubringenden Farben und Schneidewerkzeuge den Koffer aufgegeben) fand ich mich in einer Warteschlange. Da den ganzen Vormittag Flüge ausgefallen waren und Amsterdam ein gigantischer Hub, also ein Knotenpunkt für internationale Flugverbindungen ist, hatten hunderte Leute ähnliche Probleme wie ich. Vor mir ca. 80 Leute, hinter mir dann sehr schnell ca. 50. Vor mir in der Schlange eine Gruppe Mexikaner, hinter mir eine russische Großfamilie. Nach einigen Minuten bekam ich eine SMS von KLM auf’s Handy, sorry für die Unannehmlichkeiten, sie sind auf den Flug nach Montpellier am nächsten Nachmittag gebucht, Mrs Haane. Bitte was? Bye bye Ali, dachte ich nur, das war’s.

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