Eigentlich rege ich mich nicht mehr über jeden Mist auf, im Gegensatz zu vielen Zeitgenossen. Aber heute morgen war wieder mal so ein Punkt wo ich dachte: Leute! Das Internet ist doch keine Kotztüte!
Überhaupt habe ich manchmal den Eindruck, wir sind ein Volk geworden, das überwiegend aus "ja aber…" Typen besteht. Und im Internet kann man das alles viel besser rauslassen, als im wirklichen Leben. Gefällt mir nicht!
Wie eben heute morgen. Da stoße ich beim Scrollen durch meinen Facebook-Feed auf ein leicht verständliches Video zur Herstellung von Macaroons, gepostet von irgendeiner Seite für Rezepte. Harmlos, nett gemacht. Darunter sind sage und schreibe 789 Kommentare!
So wie:
- unverständlicher Hype um ein langweiliges staubtrockenes Hipsterchichikekschen
- viel zu süß und zu fett
- zu teuer
- gekaufte schmecken bestimmt besser
- wie kann man dafür Geld ausgeben
- ungesundes Zeug, und so weiter und so weiter.
Ich wette keiner dieser Kommentatoren, die anscheinend von Frust und Langeweile befallen sind, käme auf die Idee, einen dementsprechenden Leserbrief zu schreiben, sollte das Rezept in einer Zeitschrift gedruckt sein. Es ging ganz banal um Macaroons, wie kann man sich da so drüber aufregen, geht's noch?
Ach ja, das Internet, ich liebe es wirklich sehr. Es macht unser Leben einfacher, bereichert, und hat mein eigenes Leben in den letzten 10 Jahren echt positiv verändert. Aber kaum irgendwo begegnet uns so viel schnell in die Tasten gehackt Mobbing, Schikane, Lächerlichmachen einer Person, Demütigung, Diskriminierung, Ausgrenzung, Attacken, Beleidigung, Bedrohung, Verleumdung ….
Dazu kommt die notorische Nörgel-Mentalität in unserem Lande, ungehemmt und voll mit Rechtschreibfehlern läuft da so mancher im Web zu Höchstform auf. In unserem örtlichen Kleinstadt-Forum zum Beispiel braucht nur jemand einen knallenden Auspuff zu hören, schon sind es Schüsse von kriminellen Banden mit Migrationshintergrund, das nur als kleines Beispiel. Nervig!
Ich würde mir wünschen, dass die positiven Aspekte der digitalen Vernetzung öfter mal wieder im Vordergrund stehen. Facebook ist nicht böse, Whatsapp ist keine kriminelle Vereinigung (kennt ihr das, wie panisch manche Menschen sagen: um Gottes Willen, ich bin nicht bei Whatsapp) und die schönen Fotos auf Instagram verbreiten gute Laune. Von den tollen Möglichkeiten der Reisetipps, die man per Hashtag oder Location Tag findet, mal ganz abgesehen (dazu hab ich übrigens auch grad einen interessanten Beitrag auf meiner Facebook-Seite geteilt). Klingt vielleicht naiv, ist aber meine Meinung.
Die schicke Hipster-Kaffeebude in München oder die Beachbar am Chiemsee habe ich zum Beispiel während meines letzten Trips nach Bayern auf Instagram entdeckt, finde ich super! Da braucht man keinen klassischen Reiseführer mehr.
Zum Glück gibt es eben auch noch die positive Netz-Community, die wunderbaren Blogger und Instagrammer. Das revidiert meine Überschrift dann wieder, ich rege mich nicht mehr über die Hetzer und Nörgler auf, wenn ich das Internet unter diesem Aspekt betrachte.
Vor allem geniesse ich das Glück, dass ich durch Bloggen und soziale Netzwerke so viele interessante und nette und inspirierende Menschen kennengelernt habe, die ich sonst wohl nie getroffen hätte.
So, das war mein Rant des Monats, ich musste das jetzt grad mal rauslassen!
Seid nett zueinander Leute, auch im Web, so schwer ist das doch nicht.
Beim Schreiben dieses Beitrags und meinen Überlegungen, warum ich zum Beispiel auch das Bloggen so liebe, stieß ich übrigens auf einen älteren aber immer noch aktuellen Beitrag meiner Blogger-Freundin Bine, den ich mir abgespeichert hatte. Lesenswert! Ich unterschreibe jedes Wort, allerdings würde ich das Wort Nähen durch Scrapbooking ersetzen 😉
Alles Liebe
Barbara



















