Welche Farben eignen sich am besten für den Gelli Plate Druck? Meine Empfehlungen

Welche Farben sind gut für Gelli Print? Welche Farben eignen sich am besten zum Drucken mit der Gel Press Platte? Diese Frage wird mir oft gestellt. Und wie versprochen gebe ich euch heute eine Übersicht der Farben, die ich gerne für Monoprints und meine anderen Drucke verwende und  mit denen ich auch in Workshops  gute bis sehr gute Erfahrungen gemacht habe.

Wobei die Frage nicht so pauschal zu beantworten ist. Es kommt halt auch ein wenig darauf an, ob ihr auf ein bestimmtes Ergebnis ihr aus seid, welche Technik ihr auf der Gel Press Platte anwenden möchtet, welches Budget ihr habt und noch so einiges mehr.

Vorab: Es gibt verschiedene Medien, mit denen ihr auf der Gelli Plate drucken könnt. Am bekanntesten ist sicherlich Acrylfarbe, damit starten wir heute.

Für dieses Scrapbooking Layout habe ich das Hintergrundpapier im mehrschichtigenen Druck auf der Gel Press gemacht. Dazu einige schwarze Streifen, damit das Foto einen Ankerpunkt hat.

Zum Abrollen der Farbwalze nach den einzelnen Farbaufträgen auf die Gelli Plate hatte ich ein kleineres Stück vom gleichen Mixed Media oder Aquarellpapier neben der Platte liegen. Dieses wurde quasi nebenher mit eingefärbt und eignete sich anschließend perfekt zum Ausstanzen der Zweige.

Auf dem Foto seht ihr dazu meine neuste Obsession: Neon-Nähgarn! Es ist derzeit in meiner Nähmaschine eingefädelt und kommt so als Akzent jetzt öfter zum Einsatz.

Jetzt aber zum Thema Farben.

Welche Farben eignen sich am besten für Gelli Print?

Heute verrate ich euch, welche Farben ich am liebsten für meine Gel Press Drucke verwende. Alle sind länger getestet, ich probiere und experimentiere aber gerne immer wieder neu. Die folgenden Farben sind aber meine All Time Favorites. Hier seht ihr mein griffbereites Standard Sortiment.

Golden Fluid Acrylics

Los geht’s direkt mit meinen absoluten Lieblingsfarben. Die GOLDEN FLUID Acrylfarben* weisen eine flüssige Konsistenz auf, haben gleichmäßige Fließeigenschaft mit hochwertigen Künstlerpigmenten und sind lichtecht, permanent, flexibel. Die Farbintensität ist stark, sie eignen sich super zum Mischen und sind extrem ergiebig.

Zwei bis drei Tropfen reichen oft für einen satten Farbauftrag auf der Gel Press und so ist ein kleines Fläschchen sehr ergiebig. Dies rechtfertigt meiner Meinung nach den etwas höheren Preis der Farben. Und die Auswahl an Farbtönen ist gigantisch.

In meinen Workshops sehe ich oft, dass anfangs zu viel Farbe aus der Flasche gedrückt wird. Lieber erstmal sparsam, mehr geht dann immer noch. Aber zuviel Farbe landet dann meist auf dem Schmierpapier in der Tonne, das ist schade.

Die Farben gibt es in drei verschiedenen Konsistenzen: deckend (opaque), leicht deckend (semi opaque) und transparent. Ihr könnt dies am Pinselstrich auf dem Etikett der Fläschchen erkennen.

Gerade diese Transparenz ermöglicht wunderschöne Farbverläufe und mehrschichtigen Druck. Wenn ihr transparente Farbe mit deckender Farbe mischt, könnt ihr den Deckungsgrad zusätzlich verändern.

Auf dem nächsten Foto seht ihr meine absoluten Lieblingsfarben in Kombination, mit diesen Farben seid ihr schon gut aufgestellt und könnt fast unendliche Kombinationen daraus mischen. Blau und Gelbtöne ergeben Variationen von Grün. Mit Magenta und Gelb habt ihr eine Palette von Orange bis rot. Ein Hauch von Gold ist bei mir fast immer dabei.

Und ich liebe, liebe, liebe mein Quinaquidrone Nickel Azo Gold* . Der transparente Knaller veredelt alles, finde ich. Satt, warm, geheimnisvoll und edel.

Die Farben sind auch in größeren Flaschen erhältlich, ich finde die 30 ml Fläschchen aber optimal zum Dosieren für den Gelli Plate Druck. Ein paar Tröpfchen reichen oft, diese Größe sprengt das Budget nicht direkt und die Kleinen lassen sich gut verstauen.

Liquitex Professional Heavy Body Acrylfarbe

Diese Farben in butteriger Konsistenz kommen für mich direkt hinter den Goldens. Der Hersteller Liquitex stellt ebenfalls hochpigmentierte professionelle Acrylfarben in Künstlerqualität her. Diese Heavy Body Farben* in mittelgroßen Tuben sind extrem ergiebig und lassen sich perfekt dosieren und vermischen. Man bemerkt beim Auswalzen der Farben auf der Gel Press Platte einen Unterschied zu den günstigeren Farben weiter unten, sie sind extrem geschmeidig im Auftrag.

Kostengünstig und gut: Liquitex Basic Acrylics

Kommen wir jetzt zu den Farben in der mittleren Preisklasse, die ich gerne verwende. Sowohl die Basics von Liquitex wie auch die Winsor & Newton Galeria Acrylfarbe* sind super für den Gel Press Druck geeignet. Nicht ganz so hoch pigmentiert und mit einem höheren Wasseranteil lassen sie sich trotzdem gut verteilen und mischen. Ich verwende sie gerne, wenn ich eine größere Menge drucken möchte und auch in Standardfarben wie schwarz und weiß zum Abnehmen des Drucks nach Magazin Transfers.

Eine meiner Lieblingsfarben zum Abnehmen der Drucks ist übrigens nicht reinweiß, sondern das leicht abgetönte Unbleached Titanium*, ein sanftes natürliches Beige.

Gel Press Druck mit Farben von Paper Artsy Fresco Finish

Welche Farbe eignet sich gut für die Gelli Plate? Natürlich habe ich mir diese Frage auch irgendwann einmal gestellt, als ich vor Jahren die erste Demo auf der Messe gesehen hatte. Die Vorführung damals fand mit den Fresco Finish Farben von Paper Artsy statt und sie sanften Farben und harmonische Farbverläufe waren das, was mich sofort an der Technik begeistert hat. Und so entstand vor viereinhalb Jahren mein erster Beitrag zum Thema Drucken mit der Gel Press hier auf dem Blog.

Diese besonderen Farben haben einen Anteil an Kreide und sind deshalb leicht pudrig und matt. Es gibt sie (genau wie die Golden Acrylics) auch in deckend (opaque), halbdeckend (semi opaque) und transparent (translucent).

Beim letzten Gel Press Workshop hier bei mir haben die Teilnehmer mit den Paper Artsy Farben wunderbare Papiere bedruckt. Ich habe nicht so viele Bezugsquellen für die Farben gefunden, aber ihr könnt sie zum Beispiel bei der Stempelfee bestellen oder kaufen.

Amsterdam Acrylics, die Basics

Mit diesen Farben habe ich auch damals angefangen zu drucken und verwende sie immer noch gerne. Sie sind kostengünstig und trotzdem von guter Qualität. Wenngleich ich auch inzwischen den Unterschied zu den höher pigmentierten Farben weiter oben inzwischen feststelle. Farben im unteren Preissegment bestehen überwiegend aus Bindemitteln und Wasser, deshalb lassen sie sich nicht ganz so gleichmäßig und geschmeidig ausrollen und haben eine wesentlich längere Trocknungszeit.

Es kann auch vorkommen, dass sich euer Papier durch den höheren Wasseranteil der günstigeren Farben wellt. Da kann das klassische “zwischen Küchenkrepp über Nacht unter diche Bücher legen” helfen.

Und dickeres Papier, welches das Wasser besser aufsaugt, zum Beispiel das Florence Aquarellpapier*, das ich in meinen Workshops verwende.

Für einen gleichmäßigen Farbauftrag rolle ich inzwischen die Amsterdam Acrylics* auf einer kleineren Gel Press Platte* , die ich neben der großen Druckplatte liegen habe, aus. So vermeidet ihr diese typischen Flatschen oder Flecken, die manchmal entstehen, wenn man die Farbe direkt aus der Tube auf die Platte drückt.

Die Amsterdam Acrylics sind eine gute Möglichkeit zum Anfangen, Ausprobieren, und wenn ihr erstmal nicht so viel investieren möchtet oder könnt. Aber vielleicht gönnt ihr euch doch wenigstens ein kleines Fläschchen Golden Acrylics, damit ihr den Unterschied selbst feststellen könnt, welche Farbe sich für Gelli Print besser anfühlt.

Und was ist mit den Farben von Ranger?

Ihr wisst, dass ich großer Fan der Distress Farbenpalette von Ranger / Tim Holtz bin. Leider sind die Distress Paints meiner Erfahrungnach so garnicht für die Gel Press geeignet. Tim Holtz hat sie vorwiegend für Techniken mit viel Wasser entwickelt, und das ist auf der Gelli Pate sozusagen kontraproduktiv.

Was allerdings ganz gut funktioniert, sind die Heavy Body Acrylfarben von Ranger / Dina Wakly. Ich hatte sie mal zum Ausprobieren gekauft und brauche sie jetzt auf. Kaufe sie aber nicht wieder neu.

Zwischendurch habe ich auch immer mal wieder andere Farben ausprobiert. Zum Bespiel die von Sostrene Grene wie in meinem Art Journal. Die eignen sich aber genau wie die Distress Paints meiner Meinung nach nicht gut für die Gel Press.

Angefangen habe ich heute mit der Frage: welche Farbe eignet sich am besten für die Gelli Plate? Wie immer gibt es keine einfache und kurze Antwort.

Mein Fazit: Top Ergebnisse mit Premium Qualität Farben. So ist es, keine große Überraschung.

Aufgrund meiner langen Erfahrung weiß ich inzwischen, dass sich Investitionen in gutes Werkzeug und Qualität langfristig lohnt.

Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem Beitrag weiterhelfen und inspirieren und freue mich wie immer sehr auf Fragen, Kommentare und Feedback!

Alles Liebe

Barbara

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