Wie warm ist es bitte für Mitte November? Hier im Rheinland waren es heute 15 Grad. Einerseits freut es mich, dass man sich noch nicht so dick einmummeln muss. Aber normal ist das nicht. Nächste Woche soll es sich allerdings ändern, es wird Zeit für die Winterreifen. Und die Adventszeit und Weihnachten. Ja, ich bin bereits in der richtigen Stimmung!
Am vergangenen Wochenende in Berlin waren wir in der Weihnachtsabteilung vom KaDeWe. Alter! Ein Traum. Ich konnte mich kaum beherrschen und habe “nur” zwei Kleinigkeiten für den Baum gekauft. Wir standen auch kurz vor dem Tisch mit Berlin Ornamenten, aber so richtig umgehauen hat uns da nichts. Der Fernsehturm erinnert eher an eine Rakete oder an den roten Platz in Moskau, oder?

Ansonsten war ich wie immer begeistert von Berlin. Diese Stadt ist irgendwie eine einzigartige Mischung aus Geschichte und Moderne, Kultur, Kreativität und multikulturellem Leben, gepaart mit einer Vielzahl an Grünflächen und einem rauen, aber charismatischen Flair. Der starke Kontrast zwischen klassischer Architektur und zeitgenössischem Flair und die Unterschiede in den einzelnen Bezirken und Kiezen sind faszinierend.
Wir hatten einige Pläne für das Wochenende, die sich aber alle zerschlagen haben. Außer die neue Show im Friedrichstadtpalast, dafür hatten wir schon vor Wochen Tickets gebucht. Ansonsten bin ich gerne spontan und entscheide nach Wetter oder Laune, was man unternehmen könnte. Was lernen wir daraus? Spontan klappt halt manchmal nicht. Wir wollten Schloss Babelsberg besichtigen: geschlossen wegen Renovierung. Die Joop Ausstellung in Potsdam: keine Tickets bzw Zeitslots mehr verfügbar. Der Kartenraum in der StaBi (davon hatte ich euch in den Freitagstipps vorletzte Woche erzählt): am Wochenende geschlossen. Also sind wir Samstags einfach so planlos in der Stadt rumgebummelt und haben trotzdem viel erlebt und gesehen.
Sonntags wollten wir zu einem großen bekannten Hallenflohmarkt. Als wir nach einer halben Stunde Fahrt dort ankamen, fand statt dessen dort eine Hochzeitsmesse statt. Obwohl der Flohmarkt online angekündigt war. Nun ja, wir sind dann irgendwo anders auf einem Hornbach Parkplatz gelandet und ich habe selten so viele ähm .. seltsame Sachen auf einem Flohmarkt gesehen. Det ist Berlin.

In der kommenden Woche schaffe ich es sicher, einem Beitrag mit neuen Tipps zu schreiben, denn ich habe einige gesammelt.
Bis dahin bin ich noch extrem beschäftigt mit der Vorbereitung der ausverkauften Adventswerkstatt am Wochenende. Ich freue mich sehr drauf, endlich mal wieder ein volles Haus und die beiden Projekte gefallen meinen Gästen hoffentlich genau so gut wie mir. Die Adventswerkstatt ist für mich in jedem Jahr der schönste Einstieg in die kreative Vorweihnachtszeit und nächste Woche starte ich dann auch durch mit dem Weihnachtskarten-Marathon.
Vorgestern hatte ich dann noch ein Erlebnis der besonderen Art. Ich hörte nachmittags Musik, packte Kits für den Workshop und hatte für mein Abendessen eine Quiche in den Ofen geschoben. Auf einmal zack, Musik aus, Licht aus. Im ganzen Haus. Stromausfall, in unserer Nachbargruppe auf Whatsapp hatten alle das gleiche Problem. Ein Nachbar war gerade beim Einkaufen, der komplette Supermarkt auf einmal dunkel. Meine Nachbarin, die im Home Office arbeitete schrieb mir: schönes Wetter draußen, Lust auf eine Kaffeepause im Hof? Ich so: wie willst du Kaffee kochen? Haha, stimmt.
Während wir dann draußen in der Sonne saßen und quatschten, kam der Strom irgendwann wieder. Ich hatte die Quiche vergessen, die war dann dunkeldunkelbraun.
Eine Stunde später musste ich zur Post, gehe in die Garage und denke: huch, ein schwarzes Loch. Wieder war der Strom weg, ich kam zum Glück mit dem Notfallschalter aus der Tiefgarage und fuhr zur Post in einem anderen Stadtteil. Es wurde langsam draußen dunkel, alle Ampeln und die Straßenbeleuchtung waren aus und alle Häuser ohne Licht.
Vereinzelt sah man Kerzen in Fenstern und aufladbare Lampen. Und Menschen mit Handy-Taschenlampen durch die Dunkelheit irren. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie dunkel es bei einem kompletten Stromausfall ist. Ich schlich mit einer Kerze durchs Haus und dachte, man kann nichts machen. Kein WLan, kein Fernsehen, kein Ofen. Zum Glück hatte ich noch eine volle Powerbank, den mein Handy war bei 10% Akku. Nach drei Stunden kam der Strom dann endlich wieder da, es kam mir vor wie sechs Stunden. Komplett surreal alles. Es war auf jeden Fall eine interessante Erfahrung, sich dieser Abhängigkeit bewusst zu werden.
Und sonst so?
Der Podcaster und ehemaliger Trump Berater Steve Bannon sprach vor einigen Tagen aus, was sonst niemand sagt: „Wenn wir die Zwischenwahlen und die Wahlen 2028 verlieren, werden einige von uns im Gefängnis landen, mich eingeschlossen.“ Zu schön, um wahr zu sein.
Nach gut sechs Wochen geht der sogenannte Shutdown in den USA zu Ende. Trauriger Rekord. Vor wenigen Stunden hat das von den Republikanern kontrollierte Repräsentantenhaus den Weg endgültig frei gemacht und Donald Trump hat den Übergangshaushalt unterschrieben, der geht allerdings nur bis Januar. Zuvor schon hatten einige Demokraten im Senat ihren Widerstand aufgegeben und dem US-Präsidenten damit diesen unerwarteten Sieg beschert. Alle Demokraten, die umgekippt sind, stehen 2026 nicht zur Wiederwahl an, ein Schelm, der Böses dabei denkt. Es ging um Steuergutschriften für Krankenkassenbeiträge für mehr als 20 Millionen Menschen, die Ende des Jahres auslaufen. Die Demokraten wollten diese Zuschüsse verlängern. Die Republikaner stellten sich dagegen, weshalb nun vielen Versicherten eine Verdoppelung der monatlichen Beiträge droht.
Und durch die Vereidigung der vor 50 Tagen neu gewählten demokratischen Abgeordneten Adelita Grijalva (ihre Vereidigung wurde vom republikanischen Sprecher so lange blockiert) kam endlich Bewegung in die Sache, die wie ein Damokles Schwert seit Monaten über Trump und seinen Kumpeln schwebt. Durch die Unterschrift dieser Abgeordneten konnte gestern die Herausgabe bzw Veröffentlichung der sogenannten Epstein Files angestoßen werden.
Epstein, Epstein alles muss versteckt been….oder so ähnlich, naja. Jedenfalls kommt nun wieder Bewegung in die Nummer und ganz klar,Trump steckt bis über beide völlig unversehrten Ohren mit drin, wie überraschend, nicht.
Dass er sich dafür jemals vor Gericht für verantworten muss halte ich mittlerweile für genauso unwahrscheinlich wie dass er darüber politisch zu Fall gebracht wird, ich hoffe ich täusche mich bei beidem. Er hat sich jedenfalls seit 24 Stunden nicht zu Wort gemeldet und beantwortet keine Fragen, ungewöhnlich für ihn. Was in den letzten Stunden bereits an Epstein-Mails ans Tageslicht gekommen ist, versetzt das Weiße Haus anscheinend in Panik. Es bleibt spannend.
Und in den letzten 24 Stunden von der Merz CDU:
CDU-Wirtschaftsministerin Katharina Reiche fordert, den Kündigungsschutz weitgehend abzuschaffen und den Angestellten ab dem ersten Krankentag den Lohn zu kürzen. Der CDU-Drogenbeauftragte Hendrik Streeck schlägt indes vor, besonders alten und kranken Menschen medizinische Hilfe zu verwehren, um “Verschwendung” zu stoppen und die Krankenkassen zu entlasten.
Da ich grundsätzlich keine Talkshows mehr schaue, kann ich mich nur über einige Zitate aus Sendungen der letzten Tage wundern, da muss es ja wieder gruselige Aussagen gegeben haben. Und Figuren wie Sarah Wagenknecht oder Richard David Precht behaupten in jeder Talkshow, man könne nichts mehr sagen – während sie genau das tun: alles sagen.
Erinnerungen an die Ampel: Die eine leitet Versammlungen der Vereinten Nationen. Ein anderer arbeitet an Universitäten in Kopenhagen und Berkeley. Und wieder ein anderer (CL) verkauft neuerdings Gebrauchtwagen. Offensichtlich sagt die Anschlussverwendung schon etwas über die Qualität der betreffenden Ex-Regierenden aus.
Deutschland hat meiner Meinung nach auch schon lange ein massives Bildungsproblem. Seit Jahrzehnten wird viel zu wenig für die Bildung getan und das Ergebnis müssen wir jetzt ausbaden. An allen Ecken und Enden werden Tatsachen geleugnet, ob es um Impfungen, Klimawandel, Geschichte oder welches Fachgebiet auch immer geht. Volltrottel glauben nach dem Konsum von ein paar Stunden Videos von anderen Volltrotteln alles besser zu wissen, als die Menschen, die sich seit Jahren und Jahrzehnten beruflich mit einem Thema befassen.

Good News!
Wer regelmäßig mehrere Sprachen spricht, bleibt geistig länger fit – das zeigt eine europaweite Studie mit mehr als 80.000 Teilnehmenden. Mehrsprachigkeit trainiert laut Forschenden die Aufmerksamkeits- und Kontrollmechanismen im Gehirn und schützt so vor beschleunigtem Altern. Ich lese immer schon Bücher und Texte in Englisch und spreche es fast ausschließlich, wenn ich bei meiner Familie in England bin. Also werde ich mindestens 100. Oder bleibe zumindest fit im Kopf.
Schnecken sind bekanntermaßen nicht meine Freunde. Aber sie können anscheinend doch nützlich sein. Ein Forschungsteam aus der Schweiz und Irland hat in einer Meeresschnecke eine Substanz mit krebshemmender Wirkung entdeckt. Der Stoff könnte langfristig neue Therapien gegen aggressive Lymphome ermöglichen – ein Hoffnungsschimmer in der Krebsforschung.

1. In einer Zeit von ___________ .
2. _________ mit Enttäuschungen .
3. Wenn man ___________ .
4. _________ Adventskalender .
5. Ich finde ja, _________ .
6. _________ in der Badewanne.
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf ___________ , morgen habe ich geplant, _________ und Sonntag möchte ich _________ !
Wenn ihr mitmachen wollt, könnt ihr die Fragen vom Freitagsfüller gerne auf euren Blogs beantworten und im Kommentar verlinken. Oder aber ihr beantwortet direkt hier in den Kommentaren, wenn ihr keinen eigenen Blog habt. Ich freue mich auf eure Antworten oder auf das Stöbern auf euren Blogs, danke für’s Mitmachen beim Freitagsfüller! Und euer Interesse an meinen Freitagstipps, die kommen jetzt. Ich freue mich übrigens auch, wenn ihr meine Freitagstipps durch eure eigenen Freitagstipps in den Kommentaren ergänzt!
Meine Freitagstipps für euch
Freitagstipps zum Gucken
Als ich bei meiner Tochter in Berlin war, haben wir uns die neue düstere Science-Fiction-Neuinterpretation “Frankenstein” auf Netflix angesehen. Jacob Elordi ist in der Rolle des Monsters kaum zu erkennen, eine grandiose Leistung des Maskenbildners. Mit Frankenstein hat Netflix letzte Woche einen seiner größten Filme des Jahres veröffentlicht. 120 Millionen US-Dollar hat die Verfilmung des gleichnamigen Romans aus der Feder von Mary Shelley verschlungen. Für Regisseur Guillermo del Toro war es ein Passionsprojekt, seit fast zwei Jahrzehnten arbeitete er an einer Verfilmung. Trotz seines Blockbuster-Charakters stellt “Frankenstein” am Ende ganz ungeschmückte, wesentliche Fragen – darüber, was es bedeutet, menschlich zu sein, und wie existenziell es ist, geliebt zu werden. Es ist normalerweise nicht mein Film Genre, aber die Ausstattung, die grandiosen Kostüme und die Leistung der Schauspieler hat mich dann doch bis zum Schluss gefesselt.
Ansonsten schaue ich auch seit Wochen “The Americans” und bin inzwischen bei der vierten Staffel. Die Serie lief ursprünglich von 2013 – 2018 und wurde von einem realen Paar, Elena Vavilova und Andrey Bezrukov, inspiriert , die als russische Undercover-Spione in den Vereinigten Staaten arbeiteten. Keri Russell und Matthew Rhys (die sich während der Dreharbeiten ineinander verliebten und tatsächlich heirateten) spielen in der Serie verdeckte sowjetische Spione im Amerika der späten 80er Jahre – einer Zeit, die vom kalten Krieg geprägt ist. Ich finde es faszinierend, wie sie durch ihre “Verkleidungen” immer wieder andere Typen darstellen.
Es gibt viele sehenswerte Serien zum Thema Umsturz einer Regierung, Homeland etwa oder Designated Survivor. “The Americans” kann da ohne weiteres mithalten und die Spannung baut sich immer weiter auf. Joe Weisberg, der sich The Americans ausgedacht hat, war vorher zehn Jahre lang Offizier bei der CIA. Bisher verlieren in der Story eigentlich alle, die in den Kalten Krieg verwickelt werden und sich zunehmend unsicher sind, auf der für sie passenden Seite zu kämpfen. Aber Gehirnwäsche hat leider schon immer funktioniert. Ich mag es, wenn Serien viele Staffeln haben und man da so richtig eintauchen kann. Und sich nicht immer wieder was Neues suchen muss.
Freitagstipps zum Lesen
Ich liebe flache Witze. Aus der Vorliebe für Witze kann man ableiten, wie komplex unser Denken ist. Willibald Ruch hat seine Doktorarbeit über Witze geschrieben. Nach der Lektüre stelle ich fest, das ich Typ Nonsens Witze bin.
Ganz anderes Thema.Und erschreckend. Vize-Miss-Germany und Weltmeisterin im Kickboxen Hanna Hansen ist inzwischen Salafistin. Und die 41-Jährige versucht, über Soziale Medien vor allem junge Mädchen zu radikalisieren – das zeigen jetzt Recherchen von Spiegel TV. Der Verfassungsschutz schätzt sie als gefährliche Influencerin ein.
Oben in den Freitagstipps zum Gucken bin ich bereits auf den Film eingegangen. Mary Shelley, die Erfinderin von Frankenstein und Autorin des gleichnamigen Romans war übrigens erst 18 Jahre alt, als sie das berühmte Werk schrieb. Sie hatte bis dahin bereits ein ungewöhnlich bewegtes Leben. Im Jahr 1818 wird der Roman veröffentlicht, zunächst anonym, dass Frauen Bücher schrieben, galt damals als kaum möglich. “Mary Shelley: Die Frau, die ein Monster erschuf” wer war sie wirklich?
Freitagstipps zum Hören
Ich habe auf meiner langen Autofahrt nach Berlin und zurück ein neues Hörbuch angefangen.Und interessanterweise hat es zufällig den gleichen Titel wie der super spannende Grisham*, den ich zuvor gehört hatte. Ich speichere mir immer mal interessante Titel auf meiner Merkliste bei Audible, und “Die Erbin” von Claire Winter* stand da als nächstes drauf. Eine Geschichte über Liebe, Macht und einen Mord, der in die dunkle Vergangenheit einer großen deutschen Industriellenfamilie führt. Die Handlung spielt auf zwei Zeitebenen zwischen 1929 und 1957, die sich immer weiter annähern. Erbin Cosima Liefenstein erfährt immer mehr über ihre Industriellen-Familie und ihre politischen Machenschaften zu Zeiten des Nationalsozialismus. Leichte Unterhaltung mit gut recherchiertem historischen Hintergrund, bis jetzt (bin ungefähr in der Mitte) finde ich es gut.
Und einen einzigen Podcast habe ich (nur) gehört. Anne Will spricht mit der Journalistin Melanie Amann. Die hat den Oktober in den USA verbracht und erzählt im Detail, wie schwierig es dieses Mal für sie war, als kritische Journalistin ein USA Visum zu bekommen. Wow, es geht also los, soviel zum Thema Meinungsfreiheit. Ich bin gespannt, wie kritischer und faktenbasierter Journalismus sich in Europa entwickeln wird, wenn Journalisten in Zukunft solche Repressalien erwarten könnten.
Das waren meine Freitagstipps und Gedanken für diese Woche. Vielen Dank für’s Vorbeischauen, ich hoffe, es ist etwas Interessantes für euch dabei.Und ich freue mich immer, wenn ihr meine Freitagstipps in den Kommentaren ergänzt!
Ich wünsche euch ein entspanntes Wochenende!
Alles Liebe


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