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Paperworld und Creativeworld 2016

1. Februar 2016

Der Januar ist der Monat der Messen für Design. Für Trends des kommenden Jahres bei Möbeln, Lifestyle, Gestaltung usw., eine Messe nach der anderen.

Die maßgeblichen Messen für Händler und Verkäufer weltweit im Bereich Papier, Basteln und kreatives Gestalten sind die CHA in den USA und die Paperworld in Frankfurt.

Gestern, am zweiten Messetag, war ich mit zwei Freundinnen wieder mal da, ich glaube zum sechsten Mal. Das Messegelände in Frankfurt ist riesig, und diese Messe ist eine Kombination aus Paperworld, Christmasworld und Creativeworld in 11 Messehallen.

Schafft man nicht an einem Tag, klar. Wir haben uns deshalb auf die Creativeworld beschränkt, die im Bereich kreatives Gestalten die größte Auswahl an Herstellern und Großhändlern bietet. Die Paperworld ist größtenteil mit Waren für den Schul- und Officebereich ausgestaltet.

Und die Christmasworld, na ja, wenn man als Endverbraucher gerade seinen Weihnachtskrempel zuhause weggeräumt hat und dann (das weiß ich noch vom letzten Jahr) erschlagen vor der Masse an Weihnachtsbäumen und Weihnachtsdeko steht, das ist totale Reizüberflutung. Ausserdem bestanden die meisten Aussteller der Christmasworld leider in diesem Jahr auf striktem Fotografierverbot. Ohne Fotos war deshalb für mich der Besuch der drei Hallen dieses Messebereichs nicht interessant. Schade, irgendwie, aber so isses.

Wir trafen uns morgens als kleine Runde Blogger auf Einladung der Messe Frankfurt im Pressezentrum. Ich war (dachte ich!) gut vorbereitet. Handy aufgeladen, Kamera mit zwei Ersatzakkus, Visitenkarten, Dokumente, alles dabei. Nur, das stellte sich erst auf der Autobahn zwischen Limburg und dem Taunus heraus, hatte ich die WiFi-Speicherkarte der großen Kamera im Computer stecken gelassen. Mist!

Erstaunlicherweise und zu meiner großen Freude gab es an der nächsten Autobahntankstelle normale SD-Karten, der Tag war gerettet. Die Kamera meines alten 5er iPhones lässt nämlich zu wünschen übrig.

Bis auf eine kurze Mittagspause mit Paige Taylor-Evans war ich acht Stunden primär auf zwei Ebenen der Messehalle 4 unterwegs. Füße platt, fast ununterbrochen mit Ausstellern und potentiellen Sponsoren und Kooperationspartnern geredet, größtenteils in Englisch. Fotos mit der Kamera gemacht, bis mir einfiel, dass ich die (siehe oben) nicht auf Instagram oder Facebook posten konnte. Also nochmal zusätzliche Fotos mit dem Handy gemacht, puhhh.

Ich habe (weil so viele Leute getroffen!) in diesem Jahr mehr geredet und geschaut als fotografiert. Deshalb geht es jetzt hauptsächlich um meine Favoriten, die ich euch zeigen möchte.

Der schönste und am liebevollsten gestylte Messestand war meiner Meinung nach der von Sizzix. Das Design-Team, zu dem zum u.A. Annika Flebbe und Stephanie Schütze gehören, hat phantastische Arbeit geleistet!

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Die Firma stellt Stanzen und Prägefolder her, die vermehrt nicht nur für Papier, sondern auch für Stoff eingesetzt werden. 

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Der universellen Alleskönner Big Shot (das ist DIE Stanzmaschine, mit der aus Stoff, Papier usw. mit den Stanzschablonen die Zuschnitte gemacht werden) hat eine praktische seitliche Ablage bekommen, so finden sich die Platten und weiteres Zubehör bequem griffbereit direkt an der Maschine, gefällt mir!

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Damit lassen sich zum Beispiel aus Papier die Grundformen für solche entzückenden Häuser ausstanzen. Eine schöne Deko, die man für jede Jahreszeit individuell anfertigen kann. Ich könnte mir diese Häuser zurzeit mit etwas Moos oder dann mit einem Osternest sehr schön unter einer meiner Glasglocken vorstellen, hachz! Und erst zu Weihnachten…

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Die Stanzen sind, wie diese Must Haves hier unten von Sizzix Designer Tim Holtz.

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Mein Begleit-Team brauchte 'ne Pause, dieser Raum am Sizzix-Stand lud dazu ein! Die Mädels schleppten meine Kataloge, ich schleppte die Kamera.

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Den Preis für das innovativste Produkt 2016 wurde auf der Creativeworld für dieses Material vergeben, Korkstoff.

Die Fotos sind am Stand von Rayher entstanden. Eine große Anzahl von Beispielen zeigt, wie super sich der Korkstoff vernähen lässt.

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Im Bastelbereich gibt es selbstklebenden Kork, den man auch wunderbar ausstanzen kann, schon länger. Aber als Stoff zum Nähen? Klasse!

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Meine persönliche Neuentdeckung der Messe ist das Start Up ALTENEW aus New York. Im Gespräch mit Firmengründerin Tasnim Ahmed fragte ich natürlich auch nach dem interessanten Namen des Familienunternehmens. Die Mischung von Alt in Deutsch und New in Englisch beinhaltet die Firmenphilosophie. Alte Designs, zum Beispiel indische, arabische und japanische, kombiniert zu klassischen und modernen Mustern.

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Die Blumenstempel bestehen aus mehreren Einzelteilen, die übereinander gestempelt werden. Das Prinzip ist zwischenzeitlich von anderen Herstellern aufgegriffen worden. So ergeben sich diese wunderbaren dimensionalen Stempelabdrücke. Und ist ganz einfach, ich habe es selber probiert, an diesem Beispiel in blau. Die Stempelkissen sind wasserlöslich und haben einen leichten Aquarelleffekt, sind aber trotzdem nicht verschwommen. Deshalb der Name" crisp ink".

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Tasnim entwirft Stempel mit sehr unterschiedlichen Kombinationsmöglichkeiten. Diese Cityscape Stempel zum Beispiel lassen sich nicht nur für Reisethemen einsetzen, sondern, wie der dritte Stempel von links mit der Londoner Westminster Abbey, auch für Trauerkarten oder Hochzeitskarten oder andere Gelegenheiten, die kirchliches Thema haben. Gefällt mir!

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Das Thema mit den Mondbildern oder die Flasche, alles lässt sich sehr vielseitig nutzen. Leider lassen sich bei den spiegelnden Fotos nicht alle Details erkennen. Schaut unbedingt auf dem Altenew-Blog vorbei, dort gibt es so schöne Beispiele mit guten Fotos.

DSC03453Unterschiedliche Weltreligionen sind ja nun auch hierzulande immer mehr ein Thema. Stempel für christliche, muslimische, jüdische und indische Feste, alles ist möglich. Multi-Kulti-Stempel, sozusagen.

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Ich hoffe, dass ALTENEW einen größeren Vertriebspartner in Deutschland findet! Bis dahin werde ich gleich mal eine Direkt-Bestellung tätigen 😉

Was ist uns noch aufgefallen?

Schöne Dinge für den Alltag zum Beispiel diese Klammern in Holzoptik, dazu passende Cutter. Gesehen bei einem Hersteller aus Fernost.

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Drucken mit der Gelli Plate. Eine vielseitige Technik, die sich auch gut mit Stempeln umsetzen lässt. Das werde ich demnächst probieren und falls möglich auch im Workshop einsetzen. 

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Kennt ihr das schon? Vom bekannten Masking Tape Hersteller MT gibt es MT Wrap, zum Beispiel zum schnellen Verpacken. Man reisst ein Stück von der Rolle faltet es und drückt es an den selbstklebenden Außenrändern zusammen. Fertig! Find ich gut.

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Zum ersten Mal war der Hersteller für Stempel und neuerdings auch Stanzformen, HERO ARTS, auf der Messe vertreten. Ich denke, jeder Stempler und Scrapbooker kennt die Firma, schön, dass es sie immer noch gibt und dass sie den europäischen Markt im Blick haben.

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Die Viecher auf dem HERO ARTS Stempel "Hipster Animals"rechts sind ja wohl oberwitzig. Der Stempel wandert in meinen Korb!

Eindeutig auf weibliche Konsumenten ausgerichtet sind diese neuen Produkte von Tonic Gold UK. Diese Fläschchen mit Glitzer in Pulverform könnten auch in der Beautyabteilung stehen. 

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Und die passenden Glitterdrops. Der Inhalt lässt sich (ähnlich wie Stickles von Ranger) zur Dekoration verwenden, flacht aber beim Trocknen schöner ab. So lassen sich zum Beispiel die beliebten Enamel Dots selber herstellen. 

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Für die Mixed Media Fraktion ist das Embellishment Mousse interessant. Ähnlich wie z.B. mit Texture Paste von Ranger oder Heidi Swapp lassen sich durch die metallisch schimmernden Paste mit Stencils (Schablonen) oder einfach aufgespachtelt tolle Effekte schaffen.

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Am längsten habe ich mich am Stand von American Crafts / We R Memory Keepers aufgehalten. Zum Einen wegen der liebenswerten Paige Taylor-Evans, die bereits zweimal als Referentin für Workshops zum Crop Am Rhein bei mir zu Gast war und jetzt ihre erste Kollektion für Pink Paislee vorstellte. Leider kommen die Farben und überhaupt alles auf den Fotos nicht optimal zur Geltung. Das Fotografieren mit künstlichen Licht, dazu alles in den spiegelnden Verpackungen, und einen Moment erwischen, wo kein Kunde davor steht, nicht einfach.

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Das Besondere an den Klebebuchstaben, den Thickers, die passend zuPapierserien entworfen werden, ist in der Kollektion von Paige, dass drei Bögen in der Packung sind. Zwei Bögen mit Buchstaben und ein Bogen mit Zahlen, gefällt mir.

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Und Paige ist happy, wie man sieht! Sie hatte einige Layouts dabei. Uns fiel wieder einmal auf, wie viel schöner diese Kunstwerke in Wirklichkeit, also in echt aussehen. Das kommt auf Produktfotos oder z.B.auf dem Blog von Paige nie so schön rüber wie in der Realität.

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Seid ihr auch im Planner-Fieber?

Bisher habe ich mich nicht anstecken lassen und widerstanden. Nicht noch was anfangen. Ich hab meinen Moleskin-Kalender und Project Life.

Dann holte gestern Paige ihren Planner aus der Tasche. Sie sagt, hoher Suchtfaktor! Himmel, sah das gut aus!

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Ganz heiß bin ich ja auf die neuen Möglichkeiten, die sich für die Verwendung der MINC bieten. Bisher konnte man mit dem Gerät Laserdrucke in Metallicfarben folieren. Neu sind ein Stift, ein Spray, eine Farbe und Screenprint Farbe, die auf die Wärme reagieren. So lassen sich wieder neue Effekte erzielen, egal ob auf Karten, im Mixed Media oder Verpackungs -Bereich oder für's Scrapbooking.

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Das W-Lan der Messe war leider zu schwach für ein Periscope, das war ärgerlich. Ich filmte statt dessen Paige mit der Video-Funktion des Handys, während sie das Screen Printing Verfahren mit der MINC zeigt. Mittendrin rief aber ständig jemand bei mir an, und das Video stoppte jedes Mal, arrgghhh! Ein kleines Filmchen könnt ihr aber trotzdem auf der Scrap-Impulse Facebookseite sehen.

So sieht es aus, das Ergebnis. Die Art Screen Ink wird durch eine Schablone zum Siebdruck gestrichen, gut trocknen lassen, und ab damit durch die MINC. Ein toller dimensionaler Effekt, den man so mit dem bisherigen Laserdruck-Verfahren nicht erzielen kann.

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Glänzendes fotografiert, wieder mal mit mittelmäßigem Foto-Ergebnis. Es sieht in der Realität megaklasse aus. Von links wurde verwendet: Farbe, Spray, Farbe, Stift.

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Von Heidi Swapp gibt es dazu neue Stencils, Schablonen und Art Screens für diese und andere Techniken. Wunderbare Möglichkeiten!

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Was man (also ich) sonst noch braucht: Gold. Goldene Schere, , yesss! Und wenn ich nicht schon zwei Tackerzangen hätte, den passenden goldenen Tacker.

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Ruler Studio von We R Memory Keepers. Nnnnnnnein. Sieht nett aus, muss man nicht kaufen.

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Jaaaa! Die Buchstaben von Jen Hatfield, zu weißem Papier mit ein wenig Aquarellfarben. Gekauft.

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Und das Stapleboard vom We R Memory Keepers. Ich kann es kaum erwarten!

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Man kennt das Problem der kurzen Tacker. Ich tackere gerne und viel beim Scrapbooking, beim Verpacken und so weiter. Mit handelsüblichen Tackern kann man ja nur max. 7-8 cm vom Rand weg tackern.

Das Stapleboard funktioniert nach dem Prinzip der All-Over-The-Page Stanzer. Unter die Stelle, an der getackert werden soll, kommt die weiße Magnetplatte. Darauf, oben auf das Papier der Rahmen, klick.

Dahinein legt man der Tacker in der gewünschten Größe. S für Miniklammern, M für normalgroße Klammern, und L für übergroße Klammern

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Hier sieht man die größte Klammer, darüber die kleinste. Die Tackerklammern gibt es auch farbig.

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Ausprobiert habe ich auch das neue Alphabet Punch Board von We R Memory Keepers.

Einfach zu bedienen, es lassen sich große Buchstaben, z.B. für Buchstabengirlanden und Banner herstellen. Nicht schlecht. Allerdings muss man einen Stanzer, der die kleinen Schlitze und Verbindungsstücke stanzt, extra kaufen. Nun ja.

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Zum Schluss noch ein paar Schnappschüsse von zwischendurch, oder auch Kuriositäten.

Leider gab es in diesem Jahr ausser der Demo von Paige am Stand von American Crafts für mich keine wirklich interessanten Vorführungen neuer Produkte. Es gab sie vereinzelt, für Anfänger und Einkäufer wichtig. Aber der Knaller, so wie in den vergangenen Jahren die Vorführungen von Stardesigner Tim Holtz, war nicht dabei.

Hier zeigt für Ranger Dyan Ravely ihre Produkte. Farbenfroh, wie immer, mit Puschen an den Füßen. Aber die waren wenigstens von UGG 😉

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Bei der Sache mit den abwesenden High Class Demonstratoren spielen für die Hersteller und Großhändler sicher auch Kosten eine Rolle, eine leichte Rezession im Verkauf mag auch Ursache sein. Der für Europa ungünstige Dollar-Wechselkurs ein weiterer. Die europäischen Groß-und Einzelhändler ächzen unter gestiegenen Frachtkosten und dem fast 1:1 Umrechnungskurs. Das treibt leider die Preise für Produkte von US-Herstellern noch weiter in die Höhe.

Zudem bestellen vermehrt die Endverbraucher, in der irrigen Annahme, es wäre günstiger, direkt in den USA. Eine Milchmädchenrechnung. Mit Versand und Zoll sowie Einfuhr-Umsatzsteuer hat man im Endeffekt oft nix gespart, sondern schwächt den deutschen Handel. Und dadurch die deutsche Wirtschaft und so weiter, ich kann es nicht oft genug sagen. Selbstverständlich bestelle ich auch mal was in den USA, siehe weiter oben. Aber nur, wenn es das Produkt nicht bei einem deutschen Händler gibt, das ist das Kriterium.

Das war mal eben kurz das Wort zum Sonntag 😉

Bei Tombow war man sehr clever und hat die bezaubernde Tanja Capell, a.k.a. Frau Hölle verpflichtet. Sie ist der deutsche Shootingstar des Brush Lettering, ihre Periscope Videos haben in den letzten Wochen die Nation zum Stift greifen lassen. Wir kennen uns noch kurz aus ihren Kölner Blogger-Zeiten.

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Guter Kleber ist gerade für's Scrapbooking extrem wichtig. Die Layouts und Fotoalben sollen sich weder wellen, noch nach zwei Jahren auseinanderfallen. Bei Billigkleber passiert das zwangsläufig. Wir bekamen Testmuster vom neuen Tombow Kleberoller und Klebestift. Ich werde beides testen und berichten! Ein Blogbeitrag über unterschiedliche Klebemittel und die Verwendung war sowieso mal fällig hier, ich werde zu diesem Thema so oft gefragt.

Und ich habe meinen Namen als Unikat von Frau Hölle. Der schönen Spruch, den sie auch noch für mich geschrieben hat, ist irgendwo noch im großen Berg der Messekataloge. Der wird gerahmt!

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Marquee Letters und Lightboxen sah man auch bei vielen Ausstellern. Dieses Exemplar in Metall gefällt mir persönlich besser als die Heidi Swapp Letters.

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Unverständlich blieb mir wieder mal, warum deutsche Hersteller keine Produkte in deutscher Sprache herstellen!

So wie hier beim deutschen Hersteller Rico. Als gäbe es nicht schon an die hundert verschiedene Datumsstempel in englischer Sprache! Da hat der Weltmarkt drauf gewartet, auf das Ding. Und deutsche Kunden sollen zwangsläufig ihre handgemachten Sachen oder Geschenke in Englisch bestempeln? Schade, sehr schade finde ich das.

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Das waren meine Eindrücke vom Messebesuch gestern. Das Blöde ist ja immer, dass so viele Gelüste geweckt werden und es dann manchmal noch Wochen dauern kann, bis die tollen Sachen in den Geschäften zu kaufen sein werden!

Auf jeden Fall werdet ihr das eine oder andere Produkt demnächst verarbeitet oder in Aktion hier auf dem Blog entdecken 😉

Alles Liebe

Barbara

 

 

Allgemein Allgemeines Blogging Give Away

Mein herzlichster Dank für eure Besuche. Vier Millionen!

26. Januar 2016

Diesen Blog gibt es jetzt seit fast 10 Jahren, seit August 2006. Er ist mir an's Herz gewachsen, und so manchem von euch auch, wie ich aus vielen supernetten Mails und Kommentaren weiß. Ich teile so gerne meine Ideen, Scrapbooks, Reisen, Rezepte und Gedanken mit den besten Lesern.

10 Jahre, eine ganze Dekade – und damit ein großer Teil meines Lebens. Irgendwie unfassbar, wenn man sich diese Zeitspanne mal vorstellt.

Gestern abend um kurz vor Mitternacht ist der Zähler in meiner Blogstatistik über die 4.000.000 Grenze gesprungen. Vier Millionen Mal wurden Seiten des Blogs bisher angeklickt, eine unglaubliche Zahl, die mich sehr, sehr freut!!!!!!

Heidi Swapp Lightbox

Aber noch wichtiger als Zahlen sind die Begegnungen, die ich im Laufe vieler Jahre durch den Blog hatte. Die Freundschaften die durch das Bloggen entstanden sind. Jeder Leser, dem ich zum Beispiel während meiner Workshops, beim CAR, bei Bloggertreffen,  Besuchen auf Messen oder anderen Veranstaltungen die Hand schütteln darf, ist mir 1000x wichtiger als jedes anonyme Like. Wenn jemand sagt: "Du bist die Barbara? Ich lese deinen Blog!", dann hab ich manchmal Gänsehaut vor Freude.

Wichtig sind mir aber auch die Geschäftspartner, die ich kennengelernt habe. Ja, das muss auch mal gesagt werden.

Weil ich ab und zu ein wenig Werbung hier machen darf, für Produkte, die ich selbstverständlich auch selber habe, teste und gut finde, kann ich euch teilhaben lassen und muss die Kosten für den Blog nicht aus eigener Tasche bezahlen.

Sponsoren ermöglichen Verlosungen (wie diese!) mit tollen und wertvollen Preisen, Goodie Bags bei Veranstaltungen, und zum Teil auch Futter für den Blog, wenn ich zum Beispiel über Events, zu denen ich eingeladen werde, berichte und euch dabei Tipps für Reisen und vieles mehr geben kann. 

Ich bin dankbar für jeden Leser, der gerne hier liest – der etwas aus diesem Blog mitnimmt. Und ich bin super dankbar, dass ich das seit fast 10 Jahren erleben darf.

Ich danke jedem, egal ob er per RSS-Feed, Twitter, Facebook, Bloglovin oder anders hier liest. Ihr seid ein Grund, warum ich immer noch so gerne blogge und weiter bloggen möchte. DANKE für vier Millionen Klicks und auf die nächsten…. keine Ahnung;-)

1.995 Einträge habe ich bisher verfasst und 50.746 Kommentare habt ihr geschrieben.

Das muss gefeiert und belohnt werden! Ich verlose dank meiner großzügigen Sponsoren WD und Logitech gleich zwei supertolle und praktische Geschenke, nicht nur, aber auch für Scrapbooker. 

Wie wichtig bei der Masse an Daten auf unseren Computern, Smartphones und Kameras eine Datensicherung ist, brauche ich nicht extra zu erwähnen. Ich sichere täglich diesen Blog und die anderen Daten meines Computers automatisch auf eine externe Festplatte. Meine Fotos schiebe ich alle 6 Monate vom Computer auf die externe Festplatte, auch um den Speicher meines iMac, der langsam in die Jahre kommt, nicht zu sehr zu belasten.

     My Passport white

Besonders handlich und praktisch für ein Backup ist die My Passport Ultra 1TB. Auch für unterwegs, wenn ihr zum Beispiel viele Fotos oder Videos im Urlaub macht und die Speicherkarten zwischendurch leeren wollt. Oder einfach nur die wertvollen Urlaubserinnerungen direkt sichern wollt.

Und genau diese My Passport Ultra mit riesigem 1TB Speicher verlose ich heute als Dankeschön.

Aber ich hab noch etwas!

Ein K380 Multi-Device Bluetooth Keyboard von Logitech. Eine mobile Tastatur, mit der ihr Smartphone oder Tablet so bequem wie mit der Tastatur am PC bedienen könnt.

Das Foto unten zeigt euch die Tastatur. Da es jetzt schneller als gedacht soweit war mit der magischen Zahl, konnte ich selber noch keine schönen Fotos mit dem Produkt machen und musste auf dieses Bild der Agentur mit dem LILA (!) Kaktuspott zurückgreifen. Nicht dass ihr denkt, mir käme ein solcher Topf in die Küche, ha ha. Welcher Stylist da wohl am Werk war …

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Die kleine handliche Tastatur wiegt nur 423 Gramm und ist somit gut geeignet, wenn ihr den Tippkomfort des PCs auch unterwegs genießen möchtet, um längere Texte auf dem Smartphone oder Tablet zu schreiben. Flexibel im ganzen Haus, zum Beispiel auf dem Sofa sitzend, nicht am Schreibtisch vor dem Computer. Ein praktisches Teil!

Was ihr tun müsst, um an der Verlosung teilzunehmen:
 
Kommentieren! Und schreibt bitte im Kommentar unter diesem Beitrag, ob ihr die portable Festplatte My Passport Ultra oder lieber die Bluetooth Tastatur von Logitech gewinnen möchtet.
 
Ich freue mich natürlich sehr darüber, wenn ihr die Verlosung auf euren Facebookseiten oder bei Instagram teilt. Das ist aber keine Bedingung.
 
Das Gewinnspiel gilt für Leser aus Deutschland, Österreich und Schweiz.
Teilnahme unter 18 Jahren nur mit Erlaubnis der Erziehungsberechtigten.
Rechtsweg ausgeschlossen, eine Barauszahlung der Gewinne nicht möglich.
 
Bitte beachtet, dass ich keine Gewinner anschreibe – ich veröffentliche sie auf dem Blog.
Sollten sich die Gewinner der Verlosung innerhalb von 2 Wochen nicht melden, verlose ich den Gewinn noch einmal.
Die Kommentare für dieses Gewinnspiel sind ab sofort bis zum 29. Januar 23.59 Uhr geöffnet, am 30. Januar veröffentliche ich die Gewinner. 
 
XOXO und alles Liebe!
 
Barbara
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# 353

22. Januar 2016

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1.    Ich sage keinem, dass ich   _________ im Fernsehen gucke 😉

2.    _________ uralt, aber sehr bequem.

3.   Mein Impulskauf beim Einkaufen ____________ .

4.    ________aufgeben, aber ich will es eigentlich nicht.

5.    Wenn ich heute frei hätte,  ________   . 

6.    Meine  Kramsschublade ________ .

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf _______, morgen habe ich  _______ geplant und Sonntag möchte ich_________ !

Habt ihr es bemerkt? Heute ging es mal um kleine Sünden….

Wenn ihr mitspielen wollt, könnt ihr die Fragen gerne auf euren Blogs beantworten und im Kommentar verlinken. Oder aber ihr füllt den Lückentext direkt hier, wenn ihr keinen eigenen Blog habt oder keine Lust habt zu verlinken.

Danke für's Mitmachen, viel Spaß beim Ausfüllen und ein schönes Winterwochenende!

Liebe Grüße

Barbara

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Auf ein gutes 2016!

31. Dezember 2015

Hier gibt es jetzt und heute keinen Rückblick und keine guten Vorsätze. Ich verschone euch damit.

Ehrlich jetzt, ohne jemandem auf die Füße treten zu wollen, wenn man etliche Blogs liest, kann das schon mal zuviel werden. So ging es mir jedenfalls in den letzten zwei Tagen. Ein Rückblick und ein "meine Top Ten Blogposts"  jagte den nächsten, wohin man auch klickte.

Alles o.k., aber ich freue mich, wenn ihr auch so kreuz und quer durch meinen Blog klickt, wie seit fast 10 Jahren. Der Blog-Geburtstag steht an, im August 2016 gibt es Scrap-Impulse seit 10 Jahren, ist das nicht unglaublich? Im Januar irgendwann feiern wir erstmal den Meilenstein von 4 Millionen Seitenaufrufen, dazu werde ich mir noch eine Überraschung einfallen lassen.

Happy new year 2016

Diese Champagnerflasche hängt inzwischen auch schon 16 Jahre an unserem Weihnachtsbaum, eine Erinnerung an die Jahrtausendwende, unfassbar, wir haben damals eine sagenhafte Party gefeiert, kommt mir vor wie gestern……

Es gibt einen Gedanken, der Johann Wolfgang von Goethe zugeschrieben wird. Der in unserer Zeit, in der man den Glauben an das Gute und den Mut zu leben oft zu verlieren scheint, passt, auch wenn diese Sätze 200 Jahre alt sind:

"In dem Augenblick, in dem man sich endgültig einer Aufgabe verschreibt, bewegt sich die Vorsehung auch. Alle möglichen Dinge, die sonst nie geschehen wären, geschehen, um einem zu helfen. Ein ganzer Strom von Ereignissen wird in Gang gesetzt durch die Entscheidung, und er sorgt zu den eigenen Gunsten für zahlreiche unvorhergesehene Zufälle, Begegnungen und materielle Hilfen, die sich kein Mensch vorher so erträumt haben könnte. Was immer du kannst, oder dir vorstellst, das du es kannst, beginne es. Kühnheit, Macht und Magie. Beginne jetzt."

Beginnen wir also.

Beginnen wir jetzt.

Ich weiß, dass ich ohne eure Besuche, Worte, Klicks und Likes nicht da wäre, wo ich jetzt bin und meinen Weg nicht so gehen könnte, wie ich es möchte. Daher freue ich mich, dass ihr immer noch gern hier kommentiert und wünsche euch von ganzem Herzen ein friedliches, gesundes, erfrischendes, inspirierendes, aufregendes, kreatives und wunderbares Jahr 2016. 

Alles Liebe

Barbara

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Merry Christmas 2015! Fröhliche Weihnachten!

24. Dezember 2015

Danke für die vielen schönen Feedbacks, die mich erreicht haben. Danke für alles Gemeinsame, jede Aufmerksamkeit, jedes Engagement, jedes Vertrauen, jedes Danke.

Der Weihnachtsmann hat heute den Umständen entsprechend den Grill rausgeholt, die Vögel zwitschern, Gänseblümchen auf dem Rasen, hach, Weihnachten ist schön!

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Ich freue mich riesig auf die vor uns liegenden Weihnachtstage, die ich zuhause mit meinen Kindern und vielen Freunden und Verwandten verbringen werden.
 
Und ich wünsche Euch allen wunderbare, bezaubernde, entspannte, fröhliche und ganz fabelhafte Festtage.
 
So, jetzt aber schnell, die Nachbarn warten mit dem traditionellen Champagnerfrühstück auf mich, ich bin dann mal weg 😉
 
Alles alles Liebe
 
Barbara
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Giveaway, das persönliche Geschenk von caseable für euch

4. Dezember 2015

*Achtung, dieser Beitrag enthält Spuren von Werbung*

Und der Freitags-Füller fällt heute aus, sorry ihr Lieben, ab nächster Woche wieder wie normal!

Denn heute gibt es noch eine lange geplante Verlosung, das geht jetzt zack, zack hier 😉 Weil bald Weihnachten ist, natürlich. Eigentlich wollte ich zwischendurch noch meine ersten Tage aus dem Dezembertagebuch zeigen, hab aber keine Fotos bei Tageslicht geschafft. Ich bin gut im flow, die ersten drei Tage sind fertig. Am Wochenende zeig ich euch dazu auch,wie ich mein Material dazu aufbewahre, damit geht es schnell und praktisch.

Und WOW, die Kommentare bei der Verlosung des Scrap-Paketes (noch einen Tag könnt ihr da mitmachen) ! Ich hatte eigentlich gedacht, zum 5jährigen Jubiläum der sensationellen "Lexie die Lottofee Verlosung" wieder ein Video zu machen, aber als ich das Erstlingswerk gerade noch mal angeschaut hatte, beschloss ich: neee, das war damals schon peinlich genug 😉

Da werde ich lieber wie immer mit dem Zufallsgenerator arbeiten.

Habt ihr schon gesehen, dass mein Blogheader sich der Jahreszeit angepasst hat und ein wenig weihnachtlich geworden ist?

Er zeigt ein wie immer ein paar meiner Lieblingsfotos. Und weil ich ihn so mag trage ich ihn jetzt bei mir, auf den Rücken meines Smartphones. Wenn meine Kinder oder mein Hund noch Babies wären, hätte ich sie wahrscheinlich auf der Handyhülle, aber so ist es eben jetzt mein Blog.

Fotos im Portemonaie war gestern, heute trägt man die schönsten Urlaubsfotos oder die Familie außen auf dem Smartphone, oder der Hülle für's Tablet. Ich verwende mein Handy nicht gerne ohne Hülle, da es mir nackt zu flutschig und glatt ist. Die Hülle macht es griffiger und schützt, und macht es jetzt noch zum "conversation piece", da ich seitdem oft auf das Foto meines Blogheaders angesprochen werde.

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Vor einigen Jahren habe ich schon mal im Shop von caseable gestöbert, und damals für meinen Sohn eine iPhone-Hülle bestellt. Die Qualität ist hervorragend! Schaut euch mal die tollen Beispiele und Ideen im caseable-shop an, da könnte man jeden Monat dem Handy ein neues schickes Kleidchen kaufen. 

Symphatisch wird dieses Label auch dadurch, dass die stylischen Hüllen und Taschen aus recycelten Materialien in Berlin und Brooklyn handgefertigt werden. Nachhaltigkeit, gefällt mir!

Oder verschenkt ihr vielleicht einen Kindle zu Weihnachten? Noch persönlicher wird er durch eine Hülle von caseable, die das kostbare Geschenk rundum schützt. Ihr könnt zwischen tollen Künstlerdesigns oder einem von euch selbst gestalteten Design oder Foto wählen. Das macht aus einem eher langweiligen technischen Geschenk etwas ganz Besonderes zu Weihnachten.

Mit dem Rabattcode scrap5 erhaltet ihr ab heute 5,-€ Rabatt bei einer Bestellung im Shop von caseable, der Rabattcode gilt bis zum 11. Dezember.

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So, das war aber noch nicht alles! 

Jaaaaaaaa…. 

Ich hab ja noch etwas Besonderes für euch, jemand kann sich in vier Tagen (am 8. Dezember) über einen Gutschein von satten 50,00€ für den caseable Shop freuen!

Entweder löst ihr den 50,00€ Gutschein dann für euch selber ein und gönnt euch was!

Oder ihr sucht ein Geschenk für einen lieben Menschen aus, ganz nach Belieben. Das perfekte Weihnachtsgeschenk. Eine Laptop-Tasche, eine Hülle für einen E-Reader oder das iPad, ein Cover oder eine Fliphülle für's Smartphone, die Auswahl an Modellen und sehr geschmackvollen Designs ist grandios, von klassisch bis hip.

 

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Was ihr tun müsst, um an der Verlosung für diesen Gutschein teilzunehmen:
 
1. Einen Kommentar unter diesem Beitrag hinterlassen! Und:
  • Wer bei Facebook den Link zur Verlosung teilt, hat DOPPELTE Gewinnchancen.
  • Wer die Verlosung auf seinem Blog verlinkt, hat eine ZUSÄTZLICHE Gewinnchance.
  • Wer die Verlosung auf seinem Instagram-Account teilt, hat eine ZUSÄTZLICHE Gewinnchance!
    Bitte verwendet hierzu den Hashtag #scrapimpulse und markiert mich auf dem Bild- sonst kann ich es nicht sehen.
Gerne könnt Ihr dafür das obere Bild (mit Text GUTSCHEIN) mitnehmen. Schreibt auch das bitte als Vermerk in Euren Kommentar.
 
Das Gewinnspiel gilt für Leser aus Deutschland, Österreich und Schweiz.
Teilnahme unter 18 Jahren nur mit Erlaubnis der Erziehungsberechtigten.
Rechtsweg ausgeschlossen, eine Barauszahlung der Gewinne nicht möglich.
 
WICHTIG:
Bitte beachtet, dass ich keine Gewinner anschreibe – ich veröffentliche sie auf dem Blog.
Sollten sich die Gewinner der Verlosung innerhalb von 2 Wochen nicht melden, verlose ich den Gewinn noch einmal.
Die Kommentare für diesen Gewinn sind ab sofort bis zum 7. Dezember geöffnet, am 8. Dezember veröffentliche ich den Gewinner (ihr wisst, Las Vegas ruft mich am 9. Dezember!).
 
Viel Glück!
 
Alles Liebe
Barbara
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Die Angst und der Alltag, we are Paris

16. November 2015

Ich versuche seit gestern, einen Blogbeitrag über die Adventswerkstatt zu schreiben.

Aber mein Bauchgefühl spielt nicht mit. Kann man einfach über scheinbar Belangloses schreiben? Obwohl die Adventswerkstatt beileibe nicht belanglos ist, genau sowenig wie meine große Leidenschaft Scrapbooking.

Es scheint im Licht und im Nachklang der Ereignisse vom vergangenen Freitag aber so zu sein, es fühlt sich so an.

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People light candles in the form of the "Peace for Paris" symbol during a vigil in Kathmandu. (REUTERS/Navesh Chitrakara)

Seit ich am Freitagabend zuhause (zu der Zeit knietief in Bastelmaterial verschwunden) die erste unklare Twitter Push Mitteilung auf's Handy bekam, kreisen meine Gedanken fast ununterbrochen um das Grauen von Paris, um die Bedrohung durch den Terror. Fernseher angemacht, die erste Live-Schaltung nach Paris hatte CNN. Langsam entfaltete sich die ganze Tragweite der Tragödie, auf allen Kanälen. Die Hashtags #parisattacks und #prayforparis wurden im Sekundentakt aufgerufen, erste Periscope Streams aus Paris starteten, aber die app brach kurzzeitig zusammen.

Bis drei in der Nacht klebte ich am Fernseher und am Handy, unfassbar nah rückte der Terror, auch in meinen Kopf.

Mein Samstag war vermutlich wie bei vielen von Euch belastet, überschattet, gedämpft von den Ereignissen der Nacht zuvor. Ein mulmiges Gefühl, das mir beim Aufwachen in Erinnerung rief – heute ist es nicht wie sonst. Erinnerungen an 9/11 wurden wach.

Am Sonntag tauchte ich ab in den Workshop mit vielen netten Gästen und viel Glimmer, keine Zeit zum Nachdenken.

Dann, abends erschöpft aber wieder in Ruhe zuhause ging es eben nicht, einfach so über das adventliche Basteln zu schreiben

Ich bin zu Zeiten der RAF großgeworden, damals war das Wort Terror fast täglich in den Medien zu hören, aber abstrakt für mich. Und weit weg, obwohl im eigenen Land. Ich lernte in meiner Ausbildung bei Lufthansa, wie man nach einer Bomb Search Checklist ein Flugzeug nach Sprengstoff untersucht, überall im Land hingen damals die Fahndungsplakate. Aber ich hatte niemals Angst, obwohl die Bedrohung ja NUR in Deutschland bestand. Das Ziel der damaligen Attentate waren Politiker und Menschen, die nach meinem subjektiven Empfinden weit weg von mir waren.

Und jetzt?

Jederzeit und überall.

Die großartige Tanja hat auf ihrem Blog Lucie Marshall mir heute aus der Seele gesprochen: "Dieses Gefühl, dass jemand ohne zu fragen deinen geschützten Raum betreten hat. Dass der Terror nicht im Libanon, in Syrien oder im Irak stattfindet, sondern hier bei uns. In Cafés, auf Konzerten und eben nicht in Kriegsgebieten, wo man es erwartet."

In drei Wochen werde ich mit zwei Freundinnen zu einem USA-Reise-Abenteuer aufbrechen, darauf freuen wir uns seit einem Jahr. Heute morgen frage mich eine der Mädels: sollen wir nicht lieber ins Sauerland fahren? Da ist es wenigstens ungefährlich.

No way! Wir fliegen! Jetzt erst recht.

Ich möchte nicht in einer Welt von Hass und Angst leben, ich möchte mich nicht nicht auf jedem Bahnhof oder Flughafen ständig umsehen. Ausblenden kann man das ganze Ausmaß der Entwicklung sicher nicht, aber ich habe das oft unfassbare Glück, in einem freien Land geboren zu sein. Das bedeutet mir von Tag zu Tag mehr.

So soll es bleiben, ich will Spaß haben, feiern, reisen, das Leben geniessen, ohne Angst. Lassen wir sie nicht gewinnen, diese abscheulichen Bestien.

Alles Liebe

Barbara

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Adventskalender zum Selbermachen

10. November 2015

Noch ist es kaum richtig Herbst, da geht es schon los mit den adventlichen Blogbeiträgen, aber Ideen sammeln muss man ja rechtzeitig. Gut vorbereitet startet es sich auch besser in den Dezember. Ausserdem bin in den halben Monat Dezember auf Reisen, deshalb gibt es von mir im November schon mehr zum Thema Advent zu lesen.

Ich liebe Adventskalender, in jeder Form. Ihr auch?

Als meine Kinder klein waren, haben sie selbstverständlich jeder einen Adventskalender gehabt. Wenn Zeit oder Geld knapp waren, mussten sie sich auch zu zweit einen teilen, gerade und ungerade Zahlen.

In Zeiten, als es mir nicht so gut ging vor ein paar Jahren, haben mir meine Freundinnen als Balsam für die Seele eine Riesenfreude mit einem Adventskalender mit liebevoll verpackten Kleinigkeiten gemacht.

Seit drei meiner Kinder zu Studium ausgezogen sind, ist diese Tradition etwas eingeschlafen.

Deshalb mache ich in diesem Jahr sechs Kalender, nicht kleckern, klotzen!

Vier sind natürlich für meine Kinder. Zwei Kalender sind für mich, beides sind Tauschkalender mit lieben Mädels.

Über den ATC-Tauschkalender hatte ich neulich schon geschrieben, heute sind wieder prallgefüllte Umschläge bei mir eingetrudelt, ich bin so gespannt!

Dann habe ich an einen Tausch-Adventskalender teilgenommen, den Steffi organisiert.

Meinen Beitrag dazu habe ich in schlichte Tüten verpackt und mit Washi Tape und kleinen Holzelementen dekoriert. Da ich für die Nummer, also den Tag 14 zuständig bin, habe ich das Datum auf kleine ausgestanzte Papiersterne gestempelt.

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Der erste Adventskalender aus der Reihe " Für die Kinder" ist auch fertig. Die Tüten und kleinen Schachteln sind, wie beim Kalender oben, auch von Depot.

Adventskalender selbstgemacht

Die weissen Tüten habe ich mit weihnachtlichen Motiven schlicht in schwarz bestempelt, am besten eignet sich schnelltrocknende schwarze Stempelfarbe von Archival Ink.

Die Textstempel sind aus verschiedenen Stempelsets aus der diesjährigen Kollektion von Dani Peuss, ich habe zum Beispiel dieses und dieses Set verwendet (psstt, davon gibt es auch bald etwas zu gewinnen..).

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Die Motivstempel sind von Tim Holtz aus verschiedenen Sets. Da es sich um sogenannte Cling Stamps handelt, also Stempel die aus Platz- und Kostengründen nicht auf Holz montiert sind, benötigt ihr zum Stempeln zusätzlich einen Acrylblock.

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Die Zahlen dieses Kalenders, die ich für alle Kinderkalender verwenden werde, sind von Depot. Ich habe die Tüten jeweils noch mit Washi Tape und teilweise mit Holzelementen von Depot dekoriert, und einfach zugetackert. Wenn man die Tüten wieder verwenden möchte (und nicht so viele wie ich in diesem Jahr machen will), kann man sie auch klassisch mit einem Bändchen oder Bakers Twine verschliessen, tackern geht aber einfach schneller.

So ihr Lieben, ich zieh mir jetzt 'ne warme Jacke an, bei uns ist heute der Martinsumzug der Kinder, der jedes Jahr an unserem Haus vorbei zieht. Dann gehen die Kinder mit den Laternen singen und gripschen, dazu gibt es Glühwein und Currywurst, das hat Tradition auf unserem Hof.

Ich wünsch euch was!

Alles Liebe

Barbara

Allgemein Allgemeines

# 344

30. Oktober 2015

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1.    Es hat keinen Zweck,  _________ .

2.   _________ ein leuchtender Kürbis. 

3.   In einem Monat _________ .

4.    ________ gegen kalte Füße.

5.   Mein Lieblingstee  ________ .

6.    ________ Snack am Abend.

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf _______, morgen habe ich  _______ geplant und Sonntag möchte ich_________ !

Wenn ihr mitspielen wollt, könnt ihr die Fragen gerne auf euren Blogs beantworten und im Kommentar verlinken. Oder aber ihr beantwortet direkt hier, wenn ihr keinen eigenen Blog habt oder keine Lust habt zu verlinken.

Danke für's Mitmachen, viel Spaß beim Ausfüllen und TGIF!

Ich wünsche euch ein schönes Halloween-Wochenende!

Liebe Grüße

Barbara

Allgemein Allgemeines Blogging

# GermanBloggerCharity, für und mit Flüchtlingen, ein Erfahrungsbericht

19. Oktober 2015

Als wir unserer Gruppe vor vier Monaten diesen Jahres diesen Hashtag verpassten ahnten wir noch nicht, was sich in den nächsten Wochen und Monaten in unserem Land für eine dramatische Situation entwickeln würde.

Wir, eine kleine Gruppe Blogger aus Köln und Umgebung, trafen uns im Brauhaus Quetsch in Köln zu einem Brainstorming und überlegten, wie und womit wir unsere Reichweite nutzen könnten, um … ja, um irgendwie was Gutes zu tun.

Zusammen mit unserem Kooperationspartner Pixum, ich hatte in Zusammenhang mit einem Charity-Marathon für das Kinderhospiz Regenbogenland schon über das tolle Engagement dieser Firma geschrieben. Und wir wollten weitermachen mit unserem Engagement.

Damals war die erste kleinere Menge Flüchtlinge aus Syrien in Köln eingetroffen und wir dachten verschiedene Möglichkeiten an, für Familien mit Kindern: ein Grillfest, ein Spielenachmittag, ein Ausflug usw. Wie "naiv" wir damals an diese Sache herangingen, heute wird mir das erst voll bewusst.

Seitdem haben Einige aus unserer Gruppe Unmengen an Telefonaten geführt, Termine gemacht, es war alles schwierig, wir haben weiter beraten und überlegt, und fanden uns auf einmal im Strudel der großen Flüchtlingswelle.

Mehr oder weniger zeitgleich hatte ich in meiner Heimatstadt erste Begegnungen mit geflüchteten Menschen, der ganzen Tragweite und den praktischen Problemen.

Ich hätte auch nicht gedacht, dass es so einen Unterschied macht, aber die Dinge mit eigenen Augen zu sehen, die Geschichten mit eigenen Ohren zu hören, die Menschen zu spüren, das verändert. Das geht nicht spurlos an einem vorbei.

Sei es jetzt die Geschichte von Yodit und Erdi, oder die für mich unabdingbar selbstverständliche Hilfe im Alltag der Hilfsorganisationen, über die ich im August schon geschrieben habe.

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Sich mit anderen ehrenamtlichen Helfern durch Säcke und Kisten von Kleiderspenden zu wühlen, das ist kein Vergnügen.

Leider nutzen einige Leute Spendenaufrufe für eine nennen wir es mal "Aktion Sperrmüll". Oder für "ich wollte schon lange den Keller ausmisten, wo seit zwanzig Jahren Altkleider und Bettwäsche aus den 70ern vor sich hinmüffeln". Teilweise treibt es einem den Zorn ins Gesicht, dreckige Unterwäsche, zerissene Sachen, fleckige Sachen und viele Kleiderspenden aus Oppas Schrank und in Größen, in die ein kleiner schmächtiger junger Mann aus Syrien oder Eritrea dreimal reinpasst. 

Aber man hat was gespendet, für die Flüchtlinge, ja, man ist ein guter Mensch. Für Flüchtlinge ist das alles noch gut genug. FREMDSCHÄMEN!

Hier in unserer Stadt haben wir zwei Erstaufnahme-Einrichtungen, jede Woche kommen neue Flüchtlinge an, die versorgt werden müssen. Deshalb müssen ständig auf's Neue Spenden sortiert und verteilt werden. Zum Glück ist hier in der Stadt momentan alles unter den Umständen gut organisiert worden.

Aber darüber wollte ich heute gar nicht schreiben, das musste nur mal raus. 

Zurück zu unserer #BloggerForCharity Aktion. Wie erwähnt haben wir versucht, in Kontakt mit Flüchtlingsfamilien in Unterkunften in Köln zu kommen, da die Firma Pixum als Sponsor der Aktion in Köln ansässig ist. Das war nicht einfach, soviel sei schon mal gesagt.

Die Heimleitungen sind zum Teil komplett überfordert mit dem Alltag, und dann kommen so ein paar Blogger daher und wollen "etwas unternehmen mit Kindern und Familien". Ob es darum ging, Termine zu koordinieren oder ob die Flüchtlinge geschützt werden sollten vor ???, es war schwierig, überhaupt ins Gespräch mit Verantwortlichen zu kommen.

Viele Flüchtlings- Unterkünfte sind hermetisch abgeschirmt, teilweise mit Security. Nachvollziehbar, einerseits. Aber wenn man einfach nur ein wenig im Rahmen der Möglichkeiten helfen möchte, schafft das scheinbar noch mehr Probleme. Nur auf hartnäckigstes immer wieder Anrufen und Nachfragen kam dann schliesslich ein Termin zustande. So ganz erschliesst sich uns das immer noch nicht, warum es so problematisch war. Wir hoffen, dass unser Beispiel Nachahmer findet und es selbstverständlicher sein wird, mit Flüchtlingen Zeit zu verbringen. Die Langeweile, das zur Untätigkeit verdammt sein in den Unterkünften, das ist unmenschlich, finde ich.

Am vergangenen Freitag war es dann soweit. Eigentlich wollten wir einen Ausflug in den Tierpark machen, aber aufgrund der Wetterlage wurde es ein Indoor-Spielplatz.

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Drei Familien aus Albanien mit insgesamt vier Kindern wurden in ihrer Unterkunft abgeholt. Alleine die Autofahrt durch Köln war für die Kinder schon ein Erlebnis. Okida hatte an diesem Tag ihren 7. Geburtstag, deshalb gab es Kuchen und Geschenke, nicht nur für das Geburtstagskind.

Wir hatten vorher besprochen, dass die Familien von diesem Tag ein Fotobuch als Geschenk erhalten sollten, wir aber keine Fotos mit Gesichtern veröffentlichen wollten. Letzteres verstanden die Familien überhaupt nicht, der Umgang mit Fotos im Internet wird nicht überall so kritisch gesehen wie in unserem Land. Ich habe aber trotzdem nur ein paar Schnappschüsse mit dem Handy gemacht.

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Der Nachmittag war für die Kinder ein Erlebnis, das war das Wichtigste, und das haben wir geschafft. Liebenswerte Kinder, die sich mit strahlenden Augen immer wieder bedankten.

Für uns Erwachsene war es nicht so einfach. Ich hatte oft einen dicken Kloß im Hals bei den Gesprächen. Es waren gute Gespräche, ein Ehepaar sprach sehr gutes Englisch. Der Mann ist Diplom.-Ingenieur für Lebensmitteltechnik, und seine Frau erwartet in drei Wochen ihr zweites Kind. In Albanien sieht er keine Möglichkeit für die Familie, eine Zukunft oder eine gute Ausbildung für seine Kinder.

Die Entscheidung der Politik zu sicheren Herkunftsländern vor einen Tag vorher hatten diese albanischen Familien vage mitbekommen. Bange Fragen, was bedeutet das? 

Sehr höflich, gebildet, dankbar für die herzliche Aufnahme in Deutschland, dankbar ein Zimmer für die Familie alleine haben zu dürfen, nach der Reise über Italien und Monate in riesigen Aufnahmelagern. Sie sagen, in Italien haben Menschen ihnen geholfen, aber nur oberflächlich. Nicht mit dem Herzen, in Deutschland hilft man mit dem Herzen, sagen sie.

Sie sitzen mir gegenüber, diese netten gebildeten und wertvollen Menschen, die sicher langfristig ein Gewinn für unsere Gesellschaft wären.

Und mir fehlen die Worte. Mein Verstand sagt mir natürlich, Ja, es stimmt und gehört zur Wahrheit dazu: wer aus wirtschaftlichen Gründen nach Deutschland kommt, hat kein Anrecht auf Asyl und muss so schnell wie möglich in sein Land zurückgeführt werden. Auch das gehört dazu, wenn man das Asylrecht schützen möchte. Nicht schön, dennoch unvermeidbar.

Wir sind nicht die Richter. Wer sind wir, anderen zu verbieten, das Beste für sich und die eigenen Kinder zu suchen?

Am Ende des Tages sind die Kinder ausgepowert, verschwitzt und happy. Die Eltern bedanken sich zum x-ten Mal, und dieser kleine fröhliche Bursche fällt mir um den Hals und drückt mich.

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Wir werden als Bloggergruppe in Verbindung mit diesen Familien bleiben, wir werden MP3 Player mit Audio-Dateien zum Deutschlernen besorgen. Ich werde versuchen, mich für Kindergartenplätze stark zu machen. Ja, ich weiss, es gibt nicht genug Plätze, aber es muss doch Möglichkeiten geben, die Kinder wenigstens für ein paar Stunden in der Woche aus diesem Flüchtlingsheim zu holen. Damit sie mit anderen Kindern ihre Zeit verbringen können, gefördert werden, Kind sein dürfen!

Am nächsten Tag, am Samstag, fand hier in meiner Heimatstadt ein Willkommens-Fest für Flüchtlinge statt. Organisiert von einer starken Frau, unserer stellvertretenden Bürgermeisterin Sabine Lahnstein. Fast alle örtlichen Vereine und Hilfsorganisationen machten mit, und während des musikalischen Rahmenprogramms tanzten Flüchtlinge, die zum Teil erst seit ein paar Tagen in Deutschland waren, eine Polonaise zu Klängen von Düsseldorfer Karnevalsmusik.

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Während verschiedener Talkrunden auf der Bühne erzählte zum Beispiel der Leiter des Sozialamtes von den Schwierigkeiten der Behörden, wie ausserordentlich die Hilfe durch Ehrenamtler und wie ausgezeichnet die Arbeit der Hilfsorganisationen in unserer Stadt sei. 

Und Flüchtlinge erzählten ihre Geschichten, von Flucht und Vertreibung und Grausamkeit. Und wie gerne sie in unserer Stadt sind.

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Die Flüchtlinge, die alles hinter sich gelassen haben, Haus, Job, Leben, Würde, Zukunft… Die Flüchtlinge, die im Meer versinken, in Lastwagen ersticken, vergewaltigt werden, weil sie von uns ein Taschengeld wollten? Asylschmarotzer?

Es gibt in meinen Augen keine Asylschmarotzer. Das Asylrecht ist ein Menschenrecht. 

Die braune Pampe, die durch manche Ritzen des Internets sickert, widert mich an. Dieses schnell in die Tasten gehauene "ja aber…"

Und die Unwissenheit vieler Klugscheisser, die zum Beispiel sagen, in Eritrea herrsche kein Krieg, deshalb müsse keiner fliehen oder hier aufgenommen werden. Wer sich auch nur ansatzweise über dieses Land informiert weiss, dass es dort weder Demokratie noch Menschenrechte gibt. Kindersoldaten, Folter, schlimmere Zustände als in Nordkorea. 

Die Ausübung von Grundrechten, wie z.B. Rede– und Meinungsfreiheit, Versammlungs- und Religionsfreiheit, ist nicht oder nur extrem eingeschränkt möglich. Eine freie Presse existiert nicht; Rundfunk und Fernsehen unterliegen staatlicher Kontrolle.

Die Justiz ist als Teil des Justizministeriums von diesem abhängig, es gibt Sondergerichte.Das Parlament tritt nur auf Anforderung des Präsidenten, zuletzt 2001, zusammen. Es ist damit faktisch inaktiv. Eine organisierte politische Opposition innerhalb Eritreas gibt es nicht. Zahlreiche Regimekritiker wurden seit 2001 ohne rechtsstaatliches Verfahren verhaftet und sind seit Jahren ohne jeden Kontakt zur Außenwelt an geheimen Orten inhaftiert.

Wenn junge Männer sich nicht im Grenzkrieg zu Äthiopien oder zur Militärherrschaft zwangsrekrutieren lassen wollen, bleibt ihnen das Gefängnis, der Tod oder die Flucht. Ich wusste das alles auch nicht so genau, nur, dass schon seit vielen Jahren Menschen aus diesem Land flüchten. Wenn man sie zurückschicken würde, bedeutet das unweigerlich den Tod.

Wie bereits erwähnt, geht mir die Geschichte von Yodit und Erdi sehr ans Herz. Sie nennen mich Frau Barbara;-) Yodit ist zwischenzeitlich operiert worden. Diese bildhübsche liebenswerte junge Frau war durch einen Thalamus-Hirntumor erblindet. Dank des unfassbar energischen und unermüdlichen Einsatzes unserer oben schon erwähnten Bürgermeisterin Sabine Lahnstein wurde der Tumor entdeckt, kurz nachdem Yodit in unserer Erstaufnahme-Massenunterkunft gekommen war, und in der Uniklinik Düsseldorf in einer 15-stündigen OP entfernt.

Yodit geht es gut, sie hat keine Schmerzen mehr, wird weiterleben, hat ihre Sehkraft aber leider noch nicht zurück. Der rechte Arm ist durch die OP ohne Kontrolle, aber die Ärztin ist guter Dinge, dass in der jetzt folgenden REHA-Maßnahme eine Besserung erreicht werden kann. Deutsch lernen, wenn man nicht sehen kann und sich von einer OP erholen muss, ist auch nicht leicht, aber Yodit bemüht sich sehr und ich versuche zu helfen, wo ich kann.

Ihr Mann Erdi möchte gerne eine Ausbildung zum Altenpfleger machen, wenn sie in Deutschland bleiben dürfen. Die Geschichten ihrer Flucht durch die Wüste und über das Mittelmeer wollen sie mir demnächst erzählen, noch geht es nicht ganz ohne Dolmetscher.

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Ich habe während des Festes auch den Infostand unserer örtlichen Ehrenamtsbörse betreut. Vom Nikolaus bis zur Kuchenbäckerin für das Flüchtlingscafe haben wieder Menschen Hilfe angeboten. Ja, ihr lest richtig, Nikolaus, warum soll man Flüchtlingskindern nicht den deutschen Brauch des Nikolaus zeigen? 

Als der nette wohlbeleibte Hobbynikolaus mir sein Anliegen mitteilte, zuckte ich innerlich zusammen, weil ich schon die Argumente der überdemokratischen Berufstoleranzler in meinem Innenohr hörte. Muslimische Kinder und der Nikolaus? Darf man denen das zumuten?

Aber warum denn nicht, ein deutscher Brauch, es wird ja niemand gezwungen und auch nicht mit der Bibel gewedelt.

Ausserdem sind auch viele nicht-muslimische Kinder in Erstaufnahme-Einrichtungen und Flüchtlingsheimen. Gerade jetzt sollte man ein Zeichen setzen, Traditionen und Brauchtum verschiedener Nationen schliessen sich doch nicht aus und sollten nebeneinander existieren können. Ich habe den Nikolaus weitervermittelt an die für die Einrichtungen zuständigen Sozialarbeiter und hoffe, sein Angebot lässt sich verwirklichen.

Warum erzähle ich euch das alles?

Um zu zeigen, dass wir alle helfen können, sollten, müssen, die schwierige Situation etwas leichter zu machen. Jeder kann dazu beitragen, es gibt in jeder Stadt Hilfsorganisationen oder private Initiativen, in denen man sich engagieren kann, auch, wenn man nur wenig Zeit oder Geld hat.

Die Tochter meiner Freundin Andrea hat in einer spontanen Hilfsaktion Regenschirme für Flüchtlinge in der Nachbarstadt gesammelt, als das Wetter schlechter wurde. Die meisten Flüchtlinge sind hier zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs, da braucht man einen Schirm. Es fanden sich ausser spendenbereiten Bürgern in der Stadt auch schnell zwei Schirmhersteller, die die Aktion großzügig gesponsert haben, klasse!

Die überwiegende Hilfsbereitschaft ist da, überall in unserem Land. 

Zum Abschluss zitiere ich die großartige Dunja Hayali:

"Das Geburts-Lotto ist vielen bewusst, deshalb denken sie ohne Grenzen. Deutschland steht eng zusammen. 
Das macht Mut! Hoffe, das bleibt."

Dem ist nichts hinzuzufügen, von meiner Seite.

Alles Liebe

Barbara