Schon seit längerer Zeit verfolge ich, wie ein inzwischen scheinbar großer Teil der Scrapbooking-Community, das Thema Project Life, ein Konzept für einfaches schnelles Scrapbooking, entwickelt von Becky Higgins.
Becky Higgins ist schon sehr lange im Geschäft, bekannt geworden ist sie hauptsächlich durch ihre Sketche. Schon damals suchte sie nach Möglichkeiten, Scrapbooking unkompliziert zu gestalten. Durch ihren religiösen Hintergrund, sie ist Mormonin,ist es sozusagen ihre Aufgabe und Pflicht, die Geschichte ihrer Familie zu dokumentieren. Sie verkauft seit dem letzten Jahr komplette Project Life Kits, man braucht im Grunde nur noch die ausgedruckten Fotos in die Fächer der Protektoren zu schieben und andere Taschen mit den beschrifteten Journalingkarten aus dem Kit zu füllen, fertig. Einfacher geht es wirklich kaum.
Ihre Kits sind momentan nur über Amazon US zu beziehen, ich hatte das Glück im Herbst vergangenen Jahres eines in England zu bekommen. Dort, bei Amazon UK werden auch in nächster Zeit wieder KIts für den europäischen Markt zu bestellen sein, diese Info bekommt man auf Becky's Website.
Ich muss sagen dass mir die Farben der Papiere des Amber Edition Kits persönlich nicht so sehr gefallen, aber ich war froh die Protektoren zu bekommen. Also werde ich das Kit mit eigenen Sachen ergänzen, so machen das viele Scrapbooker momentan. Wenn ich es recht überlege werde ich kaum Karten aus dem Kit verwenden, sondern Papiere die mir gerade gefallen, die Kärtchen für die Protektoren hat man ja schnell zugeschnitten.
Ein paar, wie ich finde, wichtige und essentielle Informationen über Project Life habe ich für euch mal zusammengetragen.
Ein ganzes Jahr zu dokomentieren, hält man das durch ? Einen Versuch habe ich schon mal vor 3 Jahren gestartet, gescheitert nach 3 Wochen, aber es war ein " Photo-a-day" Project und durch den Tod meines Mannes in der Zeit ging nichts mehr.
Jetzt versuche ich es mit Project Life, und ich dokumentiere wochenweise,d.h. eine Doppelseite im Album mit Fotos und Notizen einer Woche.
Ich denke das A und O ist, es einfach zu halten. Man sieht jetzt schon tolle Seiten und Inspirationen überall im Netz, aber es kann einen überwältigen. Das Geheimnis des "machbaren" Projektes ist meiner Meinung nach Einfachheit. Ha, ha, das sagt ausgerechnet die Queen of Embellishments*grins*.
Aber ehrlich, nicht zu viel überlegen, machen ! Ich versuch's …
Hier sind noch mehr Tipps:
– es ist sehr praktisch, einen Packen fertig gestaltete oder bestempelte Journaling-Karten oder Taschenfüller zu haben. Als Taschenfüller bezeichne ich mal alles was kein Foto ist. Die großen Taschen in den Protektoren sind 4×6 inches, die kleinen 3,75×4,75 inches, in diesen Maßen zugeschnittene Papiere sollte man einige immer im Vorrat haben. Ich mag es wenn, wie bei den Original-PL-Zuschnitten, alle Ecken gerundet sind, ich benutze dazu den Corner Chomper mit der 1/4 Ecke.
– regelmäßig die Fotos von der Kamera auf die Festplatte ziehen! Ich mache das fast täglich, und ziehe meine Fotos in Monatsordner in Picasa. Für meine Fotos liegt zuhause immer die große Kamera mit vollem Akku bereit. Ich habe eine kleine Digicam, die ist meistens in der Handtasche oder der Jackentasche. Mein einfaches Handy macht passable Fotos, glückliche Besitzer eines iPhones sind natürlich fein raus;-) Am Ende der Woche oder wann immer man Zeit hat schon mal ein paar Fotos ausdrucken, das Datum findet sich ja immer in den Eigenschaften des Fotos
– sehr viel einfacher durchzuhalten ist diese Herausforderung, wenn man zuhause die Fotos ausdruckt. Mit dem Kodak Hero 5.1, den ich zur Zeit nutze, ist das einfach, praktisch und preiswert. Wer fit in Photoshop oder ähnlichen Programmen ist, kann sich Fotos für die kleineren Taschen im Format 7,1×9,6 cm in der Größe ausdrucken. Da ich weitestgehend momentan noch Picasa nutze werde ich in 10×15 cm ausdrucken und manuell zuschneiden.
– beim Fotografieren dran denken, dass die großen Fotos für Project Life immer im Querformat sind, die kleinen eher im Hochformat
– am einfachsten ist es sicher, immer nach dem gleichen Schema vorzugehen, nicht jede Woche ein Meisterwerk schaffen zu wollen. Das Mantra sollte lauten : einfach, einfach, einfach
– es ist auch o.k. in manchen Wochen nur Fotos in die Taschen zu schieben 😉
– sehr hilfreich sind sicher auch Post Its für die grobe Planung, wenn man mal keine Zeit für eine vollständige Fertigstellung innerhalb einer Woche hat
– zu den Seitenschützern: die Original Project Life Style A Protektoren sind für mich das Optimum. Ich versuche auch bei nächster Gelegenheit noch zusätzliche zu bekommen. Alternativ lassen sich natürlich auch Protektoren anderer Hersteller verwenden, Ali Edwards hat z.b. American Crafts im Maß 6×12" zwischen ihren Project Life Seiten, in die man 4×6" große Fotos oder Karten schieben kann. We R' Memory Keepers hat auch ähnliche Protektoren.
– es geht um dich, dein Leben, deinen Alltag! Das Gute und das Traurige, das Normale und die Highlights, das Essen und Trinken und der Haushjalt und der Job und die Kinder und so viel mehr, die kleinen und die großen Dinge die unser aller Leben ausmachen. Es lassen sich auch Gedanken, die nicht jeder Betrachter sofort lesen soll gut unterbringen, ich zeige euch demnächst Beispiele.
– am schnellsten ist es, das Journaling mit der Hand zu schreiben, dafür sollte man sich seine Lieblingsstifte in die Project Life Kiste packen. Ich werde denke ich eine Mischung aus Handschrift und Computer-Journaling und Schreibmaschine machen, mal schauen. Auch dazu gibt es demnächst noch ausführliche Tipps aus meinem Erfahrungsschatz.
– das Album immer sichtbar oder greifbar zu haben ist eine große Hilfe, so lassen sich zwischendurch immer schnell mal Belege, Schnipsel oder Fotos in die Taschen schieben, oder Post Its dranpappan mit spontanen Ideen
– und am besten ist es natürlich auch, sich eine PL-Kiste zurecht zu basteln. Auf dem Blog von Michelle lässt sich ihre Project Life Organisation in absoluter Perfektion bestaunen, mir blieb wirklich der Mund offen stehen als ich das gesehen habe*seufz*
Na ja, ich versuche das gar nicht nachzumachen, sondern habe mir meine persönliche Mini-Version zurechtgemacht. Ich habe nie Platz auf meinem Scrap-Tisch, darum steht meine Kiste daneben und sollte auch noch nett aussehen.
Den Holzkorb habe ich in einem Möbelladen gefunden, und ich habe ein Plastiktray von IKEA zerschnibbelt um einige Fächer zu haben
Hier habe ich erstmal alles gesammelt, was ich denke zu brauchen, genaue Erfahrungen habe ich ja noch nicht.
Links sind die kleinen zugeschnittenen Kärtchen, Datums- und andere Stempel, Kleber, Tiny Attacher und Corner Chomper
Auf der anderen Seite des Korbes sind Schere und Stifte,die größeren Karten aus dem Set, einige Buchstabensticker, selbstgemachte Journaling-Schnipsel (mehr dazu demnächst) und einige Kärtchen von October Afternoon und Sassafras. Ich habe bestimmte Produkte sortiert mit kleinen Wäscheklammern zusammengeheftet. Ich wede auch noch einen kleinen Ziplock-Beutel mit in die Kiste einbauen, da kommt im Laufe der Woche alles an sogenannten "Ephemera" (scheinbar gibt es kein deutsches Wort dafür) rein, die ich dann eventuell ins Album einbauen kann
An der Seite noch ein paar Rollen unverzichtbares Washi Tape
Ich bin gespannt wie ich in der Praxis damit zurechtkomme. Auf jeden Fall sieht es schön aus 😉
•••• •BARBARA