Grundlagen des Scrapbooking Mixed Media Projects Scrapbooking Scrapbooking Layout Stempel Workshops

Mixed Media auf Scrapbooking Layouts, mit Instagram Story

21. September 2016

Mixed Media, das ist doch sowas mit Farben und Matschen, oder?

Nun ja, so kann man es auch nennen 😉

Ich nenne es Spielen und Experimentieren mit unterschiedlichsten Mal-Medien. Techniken, die man aus der Malerei kennt, oder aus der Drucktechnik, vom Stempeln und Basteln.

Und Mixed Media macht Spaß! Das sagten auch Teilnehmer in meinem Workshop beim Crop in Dortmund am Wochenende, nachdem sie anfangs leicht skeptisch zum ersten Mal Spatel, Schablonen und SprĂŒhfarben auf ihrem Papier verwendeten.

Zuhause und als AnfÀnger traut man sich oft nicht, einfach mal etwas Neues auszuprobieren. Und dann dieses Fachchinesisch! Wie soll man wissen, was das alles ist, und wie man es verwendet?

Texture Paste, Embossing Paste, Stencil, Texture Grid Paste, Spraypaint, Gesso, Distress Ink … hĂ€?

Alles halb so wild, wenn man es im Workshop selber probiert und es klick macht.

Ich habe ausserdem eine kleine step-by-step Fotoserie gemacht, und parallel alles fĂŒr eine Instagram Story gefilmt (das war etwas stressig, weil ich ja auch Farbe an den Fingern hatte, hahaha…)

Wenn ihr euch das Ganze also im Video angucken möchtet, könnt ihr das die nĂ€chsten 24 Stunden,wenn ihr mir auf Instagram folgt (ich glaube die Instagram Stories kann man nur direkt in der Instagram app auf dem Smartphone sehen). Einfach oben den Kreis anklicken, ich hatte Instagram Stories neulich schon mal beschrieben.

Aber nach den 24 Stunden ist es weg, so ist das bei den Stories, also musst ihr schnell sein. Oder euch mit den Fotos begnĂŒgen. Videos, ich meine richtige Videos, sind einfach sehr aufwĂ€ndig, das kann ich zu meinem Vollzeitjob nicht leisten, aber die Instagram Stories kann man nebenbei filmen, das ist der Hintergrund.

So, wie ich in fĂŒnf Schritten einen Mixed Media Hintergrund gestalte. Los gehts.

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Als Basis verwendet man am besten festen Cardstock (Tonkarton) in weiß, oder Aquarellpapier. DĂŒnner Cardstock wĂŒrde sich zu sehr wellen, nachdem er behandelt ist.

Ich arbeite meist in vier Schichten.

Erste Schicht: eine Lage Gesso mit Pinsel und Stencils, das sind feste Schablonen. Trochnen lassen, das dauert 2-3 Minuten.

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Zweite Schicht: verschiedene Sorten Texture Paste (Strukturpaste), ich verwende gerne die von Ranger/Tim Holtz oder die gold- oder silberfarbene von Heidi Swapp. Diese Schicht trocknet etwas lĂ€nger, ca. 10 Minuten. Der Trockenvorgang lĂ€sst sich mit dem Embossing Fön beschleunigen. 

Sehr gut gefĂ€llt mir die neue Texture Grid Paste, die ist von der Struktur wie Rauhputz. Aber Vorsicht, wenn man da mit zuviel Hitze drangeht, kann es kleine Blöschen geben. Der Meister himself empfiehlt das Trocknen mit Kaltluft (ich kann z.B. meinen Haarfön auch kalt pusten lassen). Alternativ ist Lufttrocknung. Oder eben kleine UnregelmĂ€ĂŸigkeiten bei Heißluft, finde ich persönlich jetzt nicht so störend.

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Dritte Schicht: SprĂŒhfarbe, z.B. Color Shine von Heidi Swapp oder Distress Stain Spray von Ranger oder selbstgemachte SprĂŒhfarbe aus Stempeltinte und Wasser im Mini Mister. Oder auch eine dĂŒnne Schicht Acrylfarbe.

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Ich verwische nach dem SprĂŒhen gerne die Farbe mit einem Feuchttuch. An manchen Stellen lasse ich sie aber auch stehen und trocknen, oder tupfe den Überschuss mit einem Zewa ab. An den Stellen, wo vorher mit Gesso gearbeitet wurde, entsteht ein Resist-Effekt, d.h. wird die Farbe wird abgestoßen.

Wie stark dieser Effekt ist, lĂ€sst sich durch das drĂŒber wischen mit dem Feuchttuch bestimmen. Die Trockenzeit richtet sich danach, mit wieviel Feuchtigkeit gearbeitet wurde, hat man heftig gesprĂŒht, muss man lĂ€nger trocken fönen (Heißluftfön) oder das Blatt trocknen lassen.

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Vierter Schritt: Akzente mit Stempeln oder Schablonen und Stempelfarbe. Sofort trocken 😉

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FĂŒnfter und letzter Schritt: Stempel. Ich bevorzuge schwarze StempelabdrĂŒcke, da sie sich gut abheben und der Sache einen schönen Kontrast verleihen.

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Entweder verwendet man das gestaltete Blatt jetzt komplett als Layout-Hintergrund. FĂŒr dieses Blatt, dass ich grade gemacht und dabei fotografiert habe, such ich jetzt passende Fotos und weiteren Schnick-Schnack und zeige euch das fertige Werk in der nĂ€chsten Woche.

Was man mit derart gestalteten HintergrĂŒnden aber auch machen kann: man zerteilt es, wie auf den folgenden Beispielen. Damit schafft man durch den weißen Hintergrund, auf den die einzelnen StĂŒcke dann aufgeklebt werden, ein wenig Ruhe fĂŒr das Auge. 

Was mir daran besonders gefÀllt: ich habe die Möglichkeit, ein genau zum Foto passendes Papier zu gestalten, farblich gesehen. Bei diesem Beispiel war es das Blau und Orange des Sonnenuntergangs. Wer mir auf Instagram folgt, wird das Foto erkennen, es entstand letzte Woche. Ja ja, meine Fotos werden ausgedruckt und verwendet, sie schlummern nicht nur auf dem Handy.

Hier seht ihr zum Beispiel das Layout, das ich fĂŒr den letzten Workshop (siehe oben) gemacht habe. Teilnehmer ohne jegliche Vorkenntnisse haben mit Spaß HintergrĂŒnde gestaltet und das Layout so oder nach Geschmack abgewandelt nachgebaut. 

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Damit das Foto nicht im Mixed-Media Untergrund verschwindet, setze ich es meist noch auf 1-2 UntergrĂŒnde, hier auf ein Schriftpapier und eine PergamintĂŒte. Und klebe es mit 3D-Klebepads auf. So schwebt es leicht ĂŒber dem Untergrund und es entsteht mehr Leichtigkeit.

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Hier ist ein anderes Beispiel, wie man auch auf clean&simple Layouts Akzente mit Mixed Media setzen kann. Das gleiche Prinzip: ein Bogen fester Cardstock wurde wie oben beschrieben gestaltet und in StĂŒckchen auf dem Layout eingesetzt.

Ganz bewusst habe ich hier GrĂŒn als KomplementĂ€rfarbe (Achtung, Kunstunterricht!) zum Blau des Fotos verwendet. Und mit silberner Texture Paste gearbeitet, silberne Schuhe, ihr versteht …

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Wie oben erwĂ€hnt lĂ€sst sich ein in Mixed Media Technik gestaltetes Papier auch so wie es ist, als Hintergrund fĂŒr das Layout verwenden, wie auf dem Layout vom letzten Jahr hier, dazu habe ich aber bewusst das Foto in Schwarz-Weiß ausgedruckt. 

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Ha ha, was fĂŒr ein Zufall merke ich grad, fast das gleiche Foto haben mir meine Töchter gestern wieder geschickt, denn da war "O'Zapft is!" auf der Wiesn. Und sie sind natĂŒrlich gleich am ersten Tag dabei. Jo mei 😉

So, das war ein kleiner Einblick in meine Mixed Media Spielereien.

Ich hoffe, man erkennt, wie kreativ man mit diesen Materialien arbeiten kann. Das Beste daran ist fĂŒr mich der Überraschungseffekt, denn man weiss vorher nie, was rauskommt. Jede Farbe reagiert anders mit jedem Medium, ich habe sowohl WOW-Erlebnisse, wie auch: na ja, das sieht jetzt Scheisse aus, habe ich mir anders vorgestellt. Entweder gehe ich dann nochmal mit Gesso drĂŒber, oder mit einer anderen Farbe. Einmal habe ich auch ein Exemplar in die Tonne gehauen, es war nur noch ein dunkles Etwas.

Man kann aus solchen Mixed Media  HintergrĂŒnden auch supergut Karten gestalten, Elemente ausstanzen, Kreise oder Sterne zum Beispiel. Oder Project Life Karten. Oder Verpackungen damit dekorieren, indem man AnhĂ€nger ausschneidet oder -stanzt.

Die Möglichkeiten sind fast unendlich, sowohl in der Gestaltung als auch in der Verwendung. Die vielschichtige Struktur lĂ€sst sich auf Fotos leider nicht optimal darstellen, ich garantiere euch, dass diese Sachen "in echt" noch viel schöner aussehen und sich anfĂŒhlen.

Versucht es einfach mal selber, traut euch!

Oder besucht einen Workshop 😉

Wenn ihr Fragen zu Produkten oder Techniken habt, beantworte ich sie auch gerne in den Kommentaren.

Alles Liebe

Barbara

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4 Comments

  • Reply Franziska Scholz 22. September 2016 at 20:50

    Hallo Barbara!
    Das ist ja mal wieder so was von inspirierend 🙂
    Klasse Post, vielen Dank.
    Aber sag mal, was ist das fĂŒr eine tolle
    Zahlen-Schablone? Die hÀtte ich ja zu gern!
    Viele GrĂŒĂŸe,
    Franziska

  • Reply amarie 26. September 2016 at 21:04

    Ich glaube ich brauche noch mehr masks…die Idee eigenes PP herzustellen gefĂ€llt mir sehr gut. Danke fĂŒr die Inspiration

  • Reply scrap-impulse 26. September 2016 at 21:39

    Franziska, die 12″ Schablone ist von Theresa Collins, leider weiss ich nicht mehr, wo ich sie gekauft habe. Aber sie ist toll!

  • Reply scrap-impulse 26. September 2016 at 21:40

    Genau, amarie, Masks sind so vielseitig einsetzbar!

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