Warum habe ich das vorher noch nie gemacht? Ein Junk Journal? Das frage ich mich immer noch. Für den Minibook Workshop beim Crop Am Rhein 2020 hatte ich das Thema auf dem Plan. Eigentlich schon im Frühjahr, aber dann kam ja alles anders. Im Beitrag über den CAR 2020 hatte ich euch bereits davon erzählt.
Und da das Thema Junk Journal etwas umfangreicher ist, bekommt es heute einen Extrabeitrag.
Was ist ein Junk Journal?
Begegnet war mit dieses Format für selbstgebundene Journals oder Alben bereits, seit ich mich vermehrt im Bereich Mixed Media herumtreibe. Und Sammler von Papier jeglicher Art war ich schon immer. Also fügte sich das perfekt zusammen. Der Name Junk Journal bedeutet übersetzt: Abfall Journal. Junk Mail, das habt ihr vielleicht auch schon mal gehört? Als Junk Mail bezeichnet man zum Beispiel Werbung im Briefkasten.
Aus dem Materialpaket auf diesem Foto haben wir im Workshop ein Junk Journal im Travellers Notebook Format gebunden.
Im Kit waren Scrapbooking Papiere, aber auch gesammelte Schätze wie Seiten aus alten Büchern, Landkarten, Papiere aus dem Bürobedarf (alles vom Flohmarkt) und aussortiertes Büromaterial. Und in mein Beispielalbum habe ich auch “Abfälle” von der Gelptinting Session des Layout-Workshops eingebunden.
Mein Junk Journal Berlin
Da ich zufällig einen Landkartenausschnitt von Berlin in meinem Material hatte, wurde dies auch Thema meines fertigen Albums.
Die Stempelsets aus den Workshopkits habe ich zur Beschriftung und Dekoration des Mini Albums verwendet. Da Journals mit fester Bindung oft sperrig werden, wenn zuviel reingepackt wird, habe ich auf dickere Embellishments wie z.B. Sticker verzichtet. Und keine Textstreifen, sondern Handschrift, auch, um unnötige Fülle zu vermeiden.
Gefüllt habe ich das Album mit ca. 30 Fotos im Format 7,5 x 10 cm. Ich zeige euch ein paar Beispielseiten. Eine Tüte vom Bäcker, die einen tollen Spruch hatte, ist am Anfang auch mit drin. Mir fällt aber gerade auf, dass ich den Anfang nicht fotografiert habe …
Da ein sehr schicker Einrichtungskatalog auf meinem Tisch lag, habe ich davon eine farblich passende Seite verwendet.
Hier auf der linken Seite ist zum Beispiel ein Blatt, die ich vorher zum Saubermachen meiner Schablonen benutzt habe. Statt weißes Schmierpapier lege ich mir zum Abrollen überschüssiger Farbe oder eben um Schablonen abzudrücken oft auch Buchseiten bereit. So sammle ich gleich einen Vorrat für das nächste Junk Journal.
Das waren ein paar Beispielseiten meines Berlin Junk Journals. Eine bunte Sache, wie ihr seht. Und eine Spielerei, die Spaß macht! Im Grunde genommen kann man ein Junk Journal wunderbar zur Resteverwertung verwenden. Eigentlich braucht man nichtmal Scrapbookingpapier, sondern kann alles mögliche verwenden. Zum Beispiel auch schöne Briefumschläge, Prospekte, Einkaufstüten, die wir Papierjunkies so gerne horten, einfach, weil sie eine schöne Typografie, ein tolles Design oder passende Farben haben. Raus aus der Kiste, rein ins Album. Und nicht zuviel überlegen, einfach machen!
So wird das Junk Journal gebunden
Gebunden ist das Journal ganz einfach mit Nadel und Faden. Dazu habe ich ein tolles Buchbinde Werkzeug Kit * verwendet, das ich meinen Teilnehmern auch für den Workshop empfohlen hatte. Gutes Preis-Leistungsverhältnis und alles drin, was man braucht.
Das Binden ist wirklich einfach. Für das Notebookformat (22 x 11 cm) sind die Scrapbookingpapiere auf 22 x 22 cm zugeschnitten. Die anderen Papiere ebenso oder kleiner, die Mischung macht es interessant. Alle Papiere werden in der Mitte gefaltet und scharf gefalzt. Dann legt ihr alle Papiere ausgebreitet in der gewünschten Reihenfolge ( Cover liegt unten) übereinander und bindet in der Falz in der Mitte mit einigen Stichen (für dieses Format habe ich vier Stiche gewählt). Dazu findet ihr auch Anleitungen auf You Tube. Verwendet habe ich das gewachste Buchbindeleinen aus dem oben verlinkten Set. Geht durch wie Butter, sehr viel einfacher als zum Beispiel Bäckergarn. Zum Schluss schneidet ihr noch den äusseren Rand zurecht. Nach dem Binden stehen die inneren Seiten leicht heraus. Aber das lässt sich mit Cutter und Lineal oder einer größeren Schneidemaschine oder Schere prima angleichen.
Die Fotos mit Rand für mein Album habe ich selbst ausgedruckt. Seitdem ich entdeckt habe, wie einfach ich jetzt in meinem Fotoprogramm jedes beliebige Format drucken kann, drucke ich noch lieber selbst. Und gerade auf buntem Hintergrund heben sich Fotos mit weißem Rand doch etwas besser ab. Da ich so oft nach Fotodruckern gefragt werde, empfehle ich euch nochmal meinen Allrounder Canon PIXMA TS8251 *. Ich nutze ihn auch als Bürodrucker und als Scanner/Kopierer und bis seit 3 Jahren mit diesem Modell immer noch sehr zufrieden.
Habt ihr schon mal ein Junk Journal gemacht? Oder habt ihr jetzt Lust drauf bekommen? Ich kann für meinen Teil nur sagen, dass ich hier jetzt eine Extrakiste stehen habe, in der gesammelt wird. Und das nächste Journal ist bereits in Arbeit. Dieses lockere etwas unstrukturierte Format gefällt mir extrem gut und eignet sich auch für random pics, also für eine bunte Sammlung von Fotos oder Notizen, die kein großes Thema haben und somit keine zusammenhängende Deko brauchen. Mal davon abgesehen ist es eine preiswerte Angelegenheit, entweder kostet das Material überhaupt nichts oder ihr könnt Reste aus der Scrapkiste mit verarbeiten.
So, ich danke für eure Aufmerksamkeit und für’s Vorbeischauen! So, das ist ja ein typisch deutsche Wort für: lass mal anfangen… Oder auch gerne : lass mal Schluss machen. Oder auch immer gerne genommen: So, fertig! Haha…
Alles Liebe
Barbara
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4 Comments
Liebe Barbara,
vielen Dank für deinen wunderbaren informativen Blogbeitrag. Ich bin auch eine von denjenigen, die Papier hortet. Tolle Idee, es auch zu verwenden.
LG Birgit
Danke liebe Birgit, es freut mich, wenn ich gleichgesinnte Papierhorter inspirieren kann.
Huhu Barbara, ein tolles Junk Journal hast du da gezaubert. Ich horte auch Papier, Papiertüten und sogar Flaschenetiketten für meine JJ’s. LG Tamara
Wow, das sieht wirklich toll aus!!
Liebe Grüße, Lena.