Bei meinen Experimenten mit Alcohol Inks und der Gelpress sind etliche große Hintergrund Papiere entstanden. Und dazu Probedrucke von der Tag Tausch Aktion. Die sind genau richtig für Mixed Media Layouts, die ich zurzeit am liebsten mache. Dazu greife ich in meine Fotokiste und verarbeite Bilder, die ausgedruckt seit Jahren darin schlummern. Wie dieses Foto aus dem Jahr 2012. Der berteits fertige Hintergrund in reduziertem Grau und Beige passte farblich perfekt zum Bild.
Mein Fokus liegt beim Scrapbooking primär auf Fotos und den Geschichten dazu. Die großen vier Ws, ihr wisst schon. Wer, Wann, Wo und Warum. Vielleicht hat das mit dem Alter zu tun, mit der Erkenntnis, dass Geschichten vergessen werden? Ich weiß es nicht, merke aber immer mehr, wie wichtig mir das ist. Nicht nur viele bunte schöne Embellishments und Fotos in Briefmarkengröße. Sondern immer ein Titel, ein Foto und ein Text dazu. Zumal es mir auch Spaß macht, mir passende Titel oder Wortspiele zu überlegen.
Wie ich das Storytelling auf Scrapbooking Layouts betone, und was es für Zufälle im Leben gibt
Um die kleine Story auf diesem Layout zu unterstreichen, suchte ich was Japanisches. Japanische Schriftzeichen am liebsten, ich bin ein Riesenfan von Typografie jeglicher Art. Das wird auch immer deutlicher an meiner Titelgestaltung sichtbar. Wühlen in der Stempelkiste und bei meinen Washi Tapes brachte keinen Erfolg, dabei hätte ich schwören können, sowas im Fundus zu haben. Also dachte ich: Gelpress Magazin Transfer mit einem japanischen Magazin. Bei uns in Düsseldorf gibt es eine große japanische Community und eine Menge japanischer Shops. Aber haben die zurzeit geöffnet? Ich fragte per Insta Nachricht eine befreundete Bloggerkollegin aus Düsseldorf, die oft japanisches Essen postete und Urlaub in Japan macht.
“Sag mal Christina, haben die Japan Shops auf der Immermannstraße geöffnet?”
“Ja, aber nur Lebensmittel, keine Zeitschriften. Warum?”
“Ich brauche ein japanisches Magazin”
“Ich miste gerade aus vor dem Umzug, und habe Stapel davon, kannst du gerne haben”
“Wie toll ist das denn, ich komme gleich vorbei für kontaktlose Übergabe!”
Und so habe ich jetzt einen Berg wunderbarer Magazine mit fabelhafter Typografie zum Spielen und für Workshops hier liegen, genial! Karma, Schicksal, danke Universum! Und danke natürlich an Christina, deren Blog Feines Gemüse ich euch für wunderbare Rezepte wärmstens empfehle.
Da es in der Geschichte zum Foto auf meinem Mixed Media Layout auch um Smartphones geht, habe ich eine Werbung aus einem Magazin mit der Magazin Transfer Technik einen Gelpress Abzug auf Seidenpapier gemacht und davon ein Stück mit Collage Medium auf das Hintergrundpapier geklebt. Dazu noch Embossingpaste in zartgrau eingefärbt und durch einen Stencil aufgetragen. Der Stencil (Schablone zu deutsch) hat das Muster eines Straßenplans, passte perfekt zu New York City. Ich habe für mich und für Workshops die Schablonen von Stencilgirl entdeckt, leider bisher nur in den USA zu bestellen.
Das Datum ist gestempelt, dazu weiter unten mehr. Ein paar Streifen Masking Tape, ausgestanzte Buchstaben für den Titel und ein paar Mini Stempelabdrücke. Mehr brauchte es für dieses monochromatische Layout nicht.
Messy Mixed Media Layout, Akzente mit der Nähmaschine
Für das zweite Layout habe ich noch tiefer in die Fotokiste gegriffen. Das Bild ist nicht scharf und mit der ersten Generation Smartphone gemacht. Und ich habe das zweite Fenster mitten im Gesicht hängen, haha. Aber es birgt unschätzbare Erinnerungen an einen unglaublichen Moment. Meine Jungens und ich stehen auf dem Top Of The Rocks mitten in New York und Skypen mit meiner Tochter, die zu der Zeit ihr Auslandssemester in Ohio machte. Vor fast genau zehn Jahren. Dazu gibt’s auch eine sehr schöne Geschichte, warum wir diese Reise nach Ohio gemacht haben.
Auch hier habe ich wieder als Untergrund ein 12″ Papier verwendet, auf dem ich mit Alkoholtinte experimentiert hatte. Dazu drei Tags von der Tauschaktion, die noch auf dem Tisch lagen und irgendwie gut ins Konzept passten. Um den Messy Mixed Media Stil zu unterstreichen, habe ich diverse Runden mit der Nähmaschine eingelegt. Und bis auf den Titel war es das auch schon an Deko. Alles andere wäre mir zu wild geworden.
Die Buchstaben habe ich aus selbstklebendem Moosgummi gestanzt. Der Titel ist größer ausgefallen als geplant, aber durch die Reduzierung auf Titel, Foto und Textstreifen war das für mich rund. Das selbstklebende Moosgummi finde ich so easy, leider gibt es das vom Hersteller Bazzill nicht mehr. Gerade für längere Titel geht das Aufkleben so viel schneller, besonders auch bei filigranen Formen oder Buchstaben.
Datum auf dem Scrapbooking Layout, ein wichtiges Thema und wie ich es mache
Weiter oben habe ich erwähnt, wie schnell man doch Sachen aus dem Gedächtnis verliert. Reizüberflutung und diese verrückte Welt füllen unsere Schubladen im Gedächtnis und lassen kleine Momente, die länger zurückliegen, manchmal zu leicht verschwinden. Deshalb bin ich sehr sehr glücklich, dass ich auf jeder unserer Reisen Tagebuch geschrieben habe bzw zeitnah Smashbooks und Travel Journals gemacht habe. Für die beiden Fotos auf den Layouts konnte ich so nachschauen, wann genau das war. Und mehr als nur das Aufnahmedatum, das man ja zur Not auch in den Exif Daten findet.
Das Datum und die Details zum Foto habe ich schnell nochmal nachgelesen und zum Stempeln des Datums, 12. September 2012, habe ich einen großen Ziffernstempel * verwendet. Er hat den Vorteil, dass man beliebig jedes Datum einstellen kann. Denn die handelsüblichen Datumsstempel haben ein Ablaufdatum, was die Jahreszahl angeht, jaja! Mein Stempel hat nur 6 Ziffern, inzwischen gibt es in der Größe auch einen mit 8 Ziffern, dabei kann man die Jahreszahl komplett ausstempeln. Gab es nicht, als ich letztes Jahr danach gesucht und dann den mit 6 Ziffern bestellt habe, schade.
Eine gewisse Sammelleidenschaft für Datumsstempel kann ich nicht leugnen. Aber wenn man wie ich das Datum auf Layouts und in Mini Books gerne so stempelt, braucht man ein gewisses Archiv. Besonders, wenn es um ältere Fotos geht. Normale Bürostempel haben meist eine Spanne von ca. 10 Jahren. Ich habe meine Stempel durchnummeriert und mir Muster auf kleine Tags gestempelt.
Mit meinem ältesten Datumsstempel kann ich sogar Bilder meiner eigenen Kindheit verscrappen, ich habe ihn auf einem Flohmarkt gefunden. Das Alter sieht man ihm an, aber er funktioniert noch bestens.
Auch für dieses Datum auf dem Layout habe ich einen meiner älteren Stempel verwendet, Nr. 4 um genau zu sein. Passend zum Messy Look habe ich es mehrmals random gestempelt.
Das war ein kleiner Exkurs zum Thema Datum beim Scrapbooking. Jeder hat andere Prioritäten und Vorlieben, meine liegen mindestens genau so auf Dokumentation wie auf Optik.
Wie seht ihr das? Verseht ihr eure Layouts und Fotos in Minibooks immer mit Datum? Wenn ja, wie? Und wenn nein, warum nicht?
Auf eure Antworten in den Kommentaren bin ich wirklich gespannt!
Alles Liebe
Barbara
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7 Comments
Liebe Barbara,
wieder ein toller Blogpost. Ich bin total bei dir was die W-Fragen und das Foto angeht. Mit kreativen Titel tu ich mich ja immer schwer – aber finds auch nich schlimm, Und wenn ich nur drauf schreibe, wann, wer und wo – ohne gehts nicht.
Der Datumsstempel bei dem man alle Zahlen seperat verstellen kann, ist schon auf der Merklist gelandet. Mal sehen wie lange 😉
Liebe Grüße Annette
Vielen Dank, liebe Annette! Und ich könnte ja mal einen Workshop zum Thema Titel machen, oder einen Blogpost. Vielleicht erwacht ja dann bei dir auch die Kreativität zu diesem speziellen Thema 😉
Hallo Barbara,
wie immer traumhaft schöne Layouts – Deine selbst gestalteten Hintergründe sind einfach klasse und gefallen mir richtig gut! Ein Datumstempel gehört bei mir auch schon immer fest zur (Grund)Ausstattung und ist mir auch sehr wichtig!
Liebe Grüße, Lena
Dankeschön Lena! Und wir teilen die LIebe zum Datumsstempel, das freut mich.
Hallo Barbara,
Deine Layouts sind toll geworden. Besonders gefällt mir das erste, vor allem das eingefügte zusätzliche Handybild :-)- Toll.
Datumstempel müssen auf jedes Layout und auch sonst auf alles, was ich so rum-bastel, zeichne, etc. Und dann denkt man: WAS, schon drei Jahre ist wieder das her?
Vor zwei Jahren mußte ich mir einen neuen Datumstempel kaufen, weil der alte Büro-Stempel nicht mehr aktuell war. Mit insgesamt drei Stück komme ich derzeit auch für alte Fotos lange hin. Und wenn nicht , dann muß doch mal die Schreibschrift her.
Ich freue mich schon auf Deinen nächsten Blog-Post bezüglich der Gel-Press-Tags.
Liebe Grüße von Ute
Liebe Ute, vielen Dank! Und ja, es ist schon interessant, wie die Zeit rast, deshalb ist es mir auch so wichtig, das Datum drauf zu haben.
Liebe Barbara, du machst immer so tolle Layouts. Heftest du die alle in einen Ordner oder was machst du da mit?
Alle aufhängen wäre wohl etwas viel 😉 Ich versuche immer noch Fotos halbwegs nach Jahrgängen auf zu arbeiten. Klappt aber nicht, da zu viele Fotos nachkommen …
LG Annette