Teebeutel bedrucken oder bestempeln ist nichts Neues und in Mixed Media Projekten schon lange bekannt. Für mich war es aber das erste Mal, dass ich damit auf der Gel Press gespielt habe. Gleichzeitig läuft immer noch mein Experiment: Was eignet sich alles für Magazin Transfer auf der Gel Press Platte?
Und was soll ich sagen: Bücher! Ja, man kann auch Seiten aus Büchern zum Transfer verwenden. Unter bestimmten Voraussetzungen, aber dazu komme ich etwas später.
Widmen wir uns erstmal den Teebeuteln. Die ich mit Text von mit alten Buchseiten bedruckt habe.
Und dann direkt im Art Journal als Teil einer Collage verarbeitet habe. Diese zarte Transparenz ist einfach ein toller Hingucker und hat eine ganz besondere Haptik.
Teebeutel bedrucken auf der Gel Press Platte
Zur Vorbereitung hatte ich eine Menge gebrauchte Teebeutel getrocknet, aufgetrennt und geleert. Ich trinke täglich mehrere Tassen Tee, deshalb hatte ich schnell einen Vorrat. Zum Durchtrocknen brauchen die Teebeutel allerdings einige Tage. Mir gefällt es ja auch gut, dass man Teebeutel so recyceln kann und sie nicht nach einmaligem kurzen Gebrauch im Müll landen.
Die Teebeutel habe ich nach dem gleichen Prinzip bedruckt, wie Papiere mit der Magazin Transfer Technik. Nur habe ich dieses Mal verschiedene alte Bücher getestet. Die Technik funktioniert tatsächlich auch mit Büchern, solange sie glatte und leicht glänzende Seiten haben.
Ich habe ein altes Nachschlagewerk vom Flohmarkt verwendet. Beim Kauf hatte ich nur hinten kurz durch die Seiten geblättert, es sind ein paar schöne Zeichnungen von Tieren drin. Und optisch interessante Tabellen. Als ich dann meinen Fund zuhause richtig anschaute, habe ich erstmal die ersten Seiten direkt rausgerissen und vernichtet. Beim Datum des Werkes hätte ich mir denken können, wer das Grußwort geschrieben hat. Es ist ein aufschlussreiches und spannendes Zeitdokument, aber man muss die Texte vor dem Weiterverwenden schon richtig lesen.
Wie beim Magazin Transfer habe ich dünn schwarze Acrylfarbe* auf der Gelpress Platte ausgerollt und die Buchseite kurz draufgelegt, einmal drübergestrichen und sofort wieder abgenommen. Ihr seht eigentlich sofort, ob die Schrift sich auf die Gelli Plate übertragen hat. Eine genaue Anleitung und wichtige Tipps dazu findet ihr auch in dem erwähnten Beitrag über Magazin Transfer.
Damit die zarte Transparenz der Teebeutel nicht durch Farbe verdeckt wird, habe ich für den Druck Liquitex Gel Medium* verwendet und dünn auf der Platte ausgerollt. Dann kommen die Teebeutel darauf.
Etwas anders als beim Drucken auf Papier sollten beim Teebeutel bedrucken diese solange auf der Platte lassen, bis sie fast getrocknet sind. Ich habe sie mit der trockenen Farbrolle einmal kurz festgerollt und dann mindestens fünf Minuten mit dem vorsichtigen Abziehen gewartet.
Mit meinen ersten Versuchen bin ich ganz zufrieden, Experiment gelungen, würde ich sagen. Aber das ist sicher erst der Anfang, ich bin schon auf der Suche nach neuen Motiven. Eine Seite aus einem alten Schulatlas hat zum Beispiel auf Papier gut funktioniert, mal sehen, ob sich mit den Landkarten auch Teebeutel bedrucken lassen.
Bedruckte Teebeutel als Collage-Element im Art Journal
Mein aktuelles Art Journal aus einem alten Kinderbuch hat sich zum Collage Experiment entwickelt. Mit überwiegend monochromen Seiten. Ich verwende hier ausschließlich kostenloses Material, was ich im Laufe der Zeit sammle und so vor der Mülltonne rette. Inzwischen habe ich auch das für mich perfekte Aufbewahrungssystem für die Schnipsel gefunden. Mehr dazu weiter unten.
Hier auf den Seiten sind Reste von Verpackungen (u.a. eine Brötchentüte), Visitenkarten, Reste von Gelpress Drucken, Vintage Ephemera und so weiter. Die Teebeutel passten hier als zartes transparent drübergelegtes Element wunderbar.
Zum Kleben habe ich auf diesen Seiten einen Klebestift* verwendet. Da ich für dieses Art Journal jetzt nur mit Papierschnipseln und ohne weitere Farben oder Mixed Media Techniken mit Feuchtigkeit arbeite. Ansonsten verwende ich für Collagen oder Klebetechniken auch gerne klassisch Liquitex Gel Medium.
Monochromatische Collagen im Art Journal
Hier sind noch ein paar weitere Seiten, die in den letzten Tagen entstanden sind.
Der Schuh ist aus Seidenpapier, genauer gesagt aus einem Schuhkarton. Das letzte Paar Supergas habe ich vor mindestens 10 Jahren (oder noch länger her) gekauft. Die Schuhe sind lange weg, das Einwickelpapier habe ich aber so lange aufbewahrt und letzt kam es endlich zum Einsatz. Ihr seht also, ich bin schon sehr lange ein Jäger und Sammler von Papier.
Das Hintergrundpapier ist ein Gelpress Druck aus dem Mixed Media Workshop Gelpress Druck mit Blumen und Blättern. Der Schriftzug ist auch ein Gelpress Druck, mit einer Schablone auf Seidenpapier.
Organisation, wie ich meine Collage Schnipsel sortiere und aufbewahre
Irgendwann hatte ich so viele Kisten, Umschläge und Häufchen mit gesammelten Papierresten, dass es nervte und ich keinen Überblick mehr hatte. Ich fand nie, was ich suchte.
Also habe ich erstmal ausgemistet und sortiert.
Große Gelpress Drucke aus Workshops, Buchseiten, die ich zum Abrollen der Farbwalzen verwendet hatte, größere Reste von Scrapbooking Papieren und Magazinseiten usw sind jetzt in zwei größeren transparente Kisten*.
Die kleineren Schnipsel habe ich dann farblich sortiert, das passt für meine sehr stark auf Farben fokussierte Techniken am besten.
Die stapelbaren flachen Kisten haben eine Größe von ungefähr A5 und kleiner. Bestellt habe ich sie bei TEMU, weil die Sets unschlagbar günstig waren. Leider entstand durch das Versandmaterial viel Plastikmüll, es wird eine Ausnahme bleiben. Ähnliche Boxen findet ihr zum Beispiel hier und hier.
Das war es für heute mit meinen Tipps und Inspirationen für euch.
Habt ihr euch schon mal mit dem Thema Teebeutel bedrucken oder bestempeln beschäftigt? Man findet so viele Anregungen zu dazu im Netz, ich freue mich, dass ich es jetzt mal auf der Gelpress ausprobiert habe.
Alles Liebe
1 Comment
Danke für diesen inspirierenden Beitrag. Ich habe auch schon mal Teebeutel zum Stempeln verwendet. Ich denke, ich sollte das mal wieder machen.
Vor allem sollte ich endlich mal meine Gelliplatte in Gebrauch nehmen.
Lieben Gruß
Monika