Willkommen zu den Freitagstipps und meinem Gedankensalat. Manchmal habe ich so viel im Kopf, das ich loswerden möchte und muss mich bremsen, dass ich nicht jede Woche einen halben Roman schreibe.
Der erste Advent steht vor der Tür und ich bin nicht im Geringsten vorbereitet. Wo ist denn eigentlich der November geblieben? Da dachte ich am Anfang des Monats, ich habe viel Zeit und ich kann es in Ruhe angehen.
Dann kam Corona dazwischen, die Adventswerkstatt, Berlin und London und zack, ist Dezember. Nun ja, kein Stress, mich drängt ja niemand, außer mein eigener Anspruch. Zumindest habe ich inzwischen Winterreifen drauf und meine Grippeschutz-Impfung auch, yay!
London war wie immer großartig. ich hatte eine wunderbare Zeit mit Tochter und Schwiegertochter und die Stadt hat mich endgültig in Weihnachtsstimmung versetzt. London in der Adventszeit ist einfach nochmal intensiver als sonst.
Die Lichter, die Dekorationen, die Stimmung, es kommt inzwischen an New York ran. Ich habe bereits einen ausführlichen Bericht mit neuen Tipps für London geschrieben, vielleicht mögt ihr ja mal reinschauen. Ich würde mich freuen, denn jeder Klick, auch auf dem Blog, spült ein wenig Kleingeld in meine Portokasse für die Kosten des Blogs, falls ihr das noch nicht wisst.
Ansonsten habe ich in dieser Woche noch viel gearbeitet und organisiert. Morgen findet nach einigen Jahren Pause endlich mal wieder unser Haane Familientreffen statt. Ich freue mich sehr drauf, denn meine Nichten, Neffen, Großnichten und Großneffen sind weit verstreut und man sieht sich viel zu selten.
Am Sonntag stellen wir dann auch unseren Hofbaum auf, hoffentlich spielt das Wetter mit. Mein Doktorsohn ist auch gerade im Hotel Mama zu Besuch und als gute Mama muss ich noch entsprechend den Kühlschrank füllen und so weiter. Denn wenn ich alleine bin, herrscht da meist gähnende Leere.
Meine Weihnachtskartenproduktion habe ich auch später als sonst gestartet, aber so langsam komme ich in Schwung. Gestern Abend habe ich mich mit meinen Freundinnen zum traditionellen gemütlichen Bastelabend mit leckerem Essengetroffen und das war genau der Anstoß, den ich noch gebraucht habe.

Und sonst so?
Ich habe während meiner Zeit in London meinen Nachrichtenkonsum eingeschränkt. Aber da meine Tochter Fachfrau für PR ist und ihr Job bedingt, dass sie auf dem Laufenden ist, kann man das Thema nicht komplett ausblenden.
Worüber wir diskutiert haben: Nachdem sich herausgestellt hatte, dass etwa zwei Drittel der MAGA- und rechtsextremen Twitter-Accounts in Russland, Nigeria und Bangladesch ansässig sind, hat Musk die Standortfunktion nun deaktiviert. Haha, wer hätte das gedacht, es ist so durchschaubar. Fake News, rechte Propaganda und die immer schwerer zu erkennende KI basierte Propaganda sind ein Thema, das meiner Meinung nach noch mehr Aufklärung braucht.
Unser Kanzler sollte am besten keine Auslandsreisen mehr machen. Er hat wieder voll ins Fettnäpfchen getreten und auf seiner jüngsten Afrikareise deutsches Brot zum Frühstück vermisst. Über seinen Besuch in der angolanischen Hauptstadt Luanda sagte er kurz darauf in Hamburg: “Was man am deutschen Brot hat, merkt man immer wieder, wenn man im Ausland ist. Gestern Morgen in Luanda am Frühstücksbuffet hab’ ich gesucht, wo ist ein ordentliches Stück Brot – und keins gefunden.” (Deutsche im Ausland: wo ist mein Schnitzel).
Und was ich auch mal laut sagen möchte, denn mir geht diese deutsche Nörgelei sowas von auf den Keks: Jetzt hört mal auf zu jammern und ständig unser Land schlecht zu reden, was alles nicht funktioniert. Zur Erinnerung, wir wurden 1990 mit einem Land wiedervereinigt, dass absolut bankrott und verschuldet war. Wir haben in der Finanzkrise halb Europa vor dem Kollaps bewahrt. Wir haben die COVID Pandemie mit einer der geringsten Mortalitätsraten überstanden und wir finanzieren seit Jahren mit Milliarden die Selbstverteidigung der Ukraine und kümmern uns um deren Kriegsflüchtlinge. Unser Land, wir alle, leisten Großartiges. Wir haben eine gute soziale Versorgung und leben in Freiheit. Nur dabei dürfen wir trotzdem nicht vergessen, berechtigt Kritik aus zu üben.
Was mir mir in Deutschland allerdings gerade fehlt, ist eine politisch klarer Weg, der alle Gruppierungen mitnimmt. Das ist es doch was zur schlechten Stimmung führt. Keiner fühlt sich wahrgenommen und mitgenommen. Vieles wird problematisiert, anstatt Lösungen zu diskutieren.
Und der neuste Aufreger: Der Verband “Die Familienunternehmer” öffnet die Tür für die AfD. Während man uns einredet, die AfD sei „Protest” oder „Stimme des Volkes” , ist längst klar: Sie ist die Versicherung der Superreichen gegen gerechte Verteilung – gegen Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer und gesellschaftliche Verantwortung. Es geht darum, finanzielle und politische Macht ungebrochen an die nächste Generation weiterzugeben – natürlich steuerfrei.
Nicht zuletzt wegen des öffentlichen Drucks auf Social Media, ziehen Unternehmen jetzt Konsequenzen. Fritz Kola beendet seine Mitgliedschaft. Rossmann ist aus dem Verband ausgetreten. Vorwerk ist ausgetreten. BMW und andere ebenfalls.
Und selbst die Deutsche Bank zieht eine klare Linie: Sie stellt dem Verband keine Räumlichkeiten mehr zur Verfügung, nachdem erstmals AfD-Politiker eingeladen wurden. Während der Verband seine Brandmauer einreißt, zeigen verantwortungsbewusste Unternehmen Haltung und verlassen eine Lobby, die Rechtspopulismus normalisiert.
Werde ich mein Konsumverhalten anpassen? Ja, zumindest kaufe ich nicht mehr bei DM, denn die stehen nach wie vor zur Annäherung an die AfD. Ob meine fehlenden 2,50€ dem Konzern DM wehtun glaube ich nicht. Aber wie man am AfD nahen Müller Milch Konzern sieht, jammern die inzwischen. ganz schön rum wegen der Einbußen. Und nur durch Druck in der Öffentlichkeit und finanziellen Druck lässt sich vielleicht etwas erreichen.
Denn die AfD lebt nicht vom „Protest der kleinen Leute”. Sie lebt von Geld, Einfluss und Netzwerken ganz oben. Und einige der mächtigsten Wirtschaftsverbände öffnen ihr gerade die Türen. Rechtsextreme kommen nie allein an die Macht. Sie brauchen Verbündete mit tiefen Taschen und klaren Interessen. Der Faschismus kam nie von unten. Er kam immer von oben.
Das sieht man aktuell ja auch am Beispiel USA. Wenn mächtige Wirtschaftsakteure Rechtsextreme salonfähig machen, müssen wir lauter werden.
So, das war mein Wort zum Sonntag, ähm Freitag. Und das hier auch.

Good News!
Heute gibt’s gleich zwei gute Nachrichten aus der EU: Gleichgeschlechtliche Ehen, die in der Union geschlossen wurden, müssen künftig in allen Mitgliedstaaten anerkannt werden – selbst dort, wo es keine Ehe für alle gibt.
Und: Die EU verschärft die Spielzeugregeln: Künftig sind PFAS, hormonaktive Stoffe und Biozide in Kinderprodukten tabu, auch bei Importware. Ein digitaler Produktpass soll dafür sorgen, dass gefährliches Spielzeug gar nicht erst in den Handel gelangt.

1. Am ersten Advent ___________ .
2. __________ Geschenke besorgen.
3. Nächste Woche muss ich dringend _________ .
4. ________ ist mein absoluter Lieblingsfilm in der Adventszeit.
5. Plätzchen backen _________
6. __________ Glühwein.
3. Es riecht nach Weihnachten wenn _____________ .
7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf ___________ , morgen habe ich geplant, _________ und Sonntag möchte ich _________ !
Wenn ihr mitmachen wollt, könnt ihr die Fragen vom Freitagsfüller gerne auf euren Blogs beantworten und im Kommentar verlinken. Oder aber ihr beantwortet direkt hier in den Kommentaren, wenn ihr keinen eigenen Blog habt. Ich freue mich auf eure Antworten oder auf das Stöbern auf euren Blogs, danke für’s Mitmachen beim Freitagsfüller! Und euer Interesse an meinen Freitagstipps, die kommen jetzt. Ich freue mich übrigens auch, wenn ihr meine Freitagstipps durch eure eigenen Freitagstipps in den Kommentaren ergänzt!
Meine Freitagstipps für euch
Freitagstipps zum Gucken
Als ich in London war, haben wir einen Pizza und Kinoabend auf dem Sofa gemacht. Geschaut haben wir “Harriet – Der Weg in die Freiheit”. Wenn ich Filme über Rassismus sehe, reagiere ich inzwischen noch stärker als früher. Der Film basiert auf der Geschichte der legendären Freiheitskämpferin Harriet Tubman, ihrer Flucht aus der Sklaverei in den Südstaaten der USA und den anschließenden Missionen zur Befreiung Dutzender von Sklaven durch die „Underground Railroad“.
Der Film beeindruckt durch seine inspirierende Geschichte und das mitreißende Spiel seiner Hauptdarstellerin Cynthia Erivo. Die meiner Meinung nach in diesem Film oder eben vor 5 Jahren noch ganz anders aussah und natürlicher als jetzt nach den beiden Wicked Filmen. Mir gefiel die detailgenaue Ausstattung, sie erweckte das Historische zum Leben. Der Score – angefüllt mit Gospels – unterstützt das Dramatische und durch den großen erzählerischen Bogen taucht man ein in diese faszinierende Lebensgeschichte, die in Deutschland vielen unbekannt sein dürfte, und bleibt durch viele klug gesetzte Spannungsbögen immer ganz nah dran. Läuft auf Netflix.
Filmemacherin hier: tatsächlich wird der „Second Screen” Aspekt immer wichtiger. Viel zu viele Menschen scrollen am Handy während sie eine Serie gucken und verpassen Infos, die nur gezeigt werden. Menschen scrollen sogar im Kino am Handy Da muss
man sich leider manchmal auch den Konsumenten anpassen…
Dann habe ich – weil neu auf Netflix und weit oben in den Charts – die Serie “Absentia” angefangen, eine US-amerikanisch-israelische Thriller-Serie mit drei Staffeln. Die Handlung dreht sich um FBI-Agentin Emily Byrne, die nach ihrer geheimnisvollen Entführung und der Annahme ihres Todes wieder auftaucht, aber als Hauptverdächtige in einer Mordserie gilt. Bis jetzt ganz spannend. Aber ich merke Bereits, dass die Figur der Hauptrolle mich nervt. Schon wieder eine Frau, die nur irre in die Gegend starrt und meint, nur sie, und das auch ganz alleine, könne die Welt retten bzw den Killer zur Strecke bringen. Mal sehen, wie es sich entwickelt.
Maxton Hall weiter zu schauen ertrage ich leider nicht mehr. Ich habe dazu etwas interessantes gelesen, weil jemand die seltsame Dramaturgie kritisierte, dass immer häufiger etwas gleichzeitig gesagt und gemacht wird. Zum Beispiel sagt jemand: ich hole jetzt Brötchen. Früher galt in der Dramaturgie, es wird besser etwas gezeigt statt gesagt. Eine Filmemacherin sagte jetzt: tatsächlich wird der „Second Screen” Aspekt immer wichtiger. Viel zu viele Menschen scrollen am Handy während sie eine Serie gucken und verpassen Infos, die nur gezeigt werden. Menschen scrollen sogar im Kino am Handy Da muss man sich leider manchmal auch den Konsumenten anpassen… Tja, was soll ich da noch sagen.
Freitagstipps zum Lesen
Habt ihr schon eure Adventsdeko fertig? Da sind wir ja wieder beim Thema. Hier sind ein paar einfache Ideen: Weihnachtsdeko ist zu aufwendig? Das sind die schönsten Ideen für Faule!
Und hier sind noch ein paar einfache aber tolle Ideen für Mandarinenschalen, nicht wegwerfen!
Heute ist der berühmt berüchtigte Black Friday, ich kann es nicht mehr hören. Inzwischen gibt es leider auch viele damit verbundene Betrugsmaschen, besonders Online Betrug mit Fake Shops. Bitte checkt alles doppelt und dreifach! Ich selbst bin letztes Jahr auf einen Fake Diptyque Shop reingefallen und jetzt extrem vorsichtig. Und sagt nicht, das könnte euch nicht passieren, diese Fakes sind inzwischen so gut, dass es erst meim ganz genauen Hinschauen und Prüfen auffällt.
Freitagstipps zum Hören
In dieser Woche war ein besonderer Tag, um auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen. Ich habe auf meinem Rückflug aus London einen Recherche Podcast angefangen, der das Thema aufgreift und mir haben sich schon in der ersten Folge alle Nackenhaare aufgestellt. Umso wichtiger und unterstützenswert finde ich die journalistische Arbeit und Aufklärung dazu.
Erinnert ihr euch an den Fall der die Französin Gisèle Pelicot, die nach dem Prozess gegen ihren Mann im vergangenen Jahr zu einer Heldin wurde? Das war offenbar kein Einzelfall.
Für den NDR Podcast “Rape Tapes” recherchierten die Journalistinnen Isabell Beer und Isabel Ströh im Internet Nutzer, die sich über das heimliche Betäuben und Vergewaltigen von Frauen austauschen – und Videos ihrer mutmaßlichen Taten veröffentlichen. Die Opfer stammen offenbar aus dem eigenen Umfeld: Ehefrauen, Partnerinnen, Mütter. In einer jahrelangen Undercover-Recherche gewinnen die Journalistinnen das Vertrauen der Nutzer und decken ein internationales Netzwerk von Vergewaltigern auf, das ungestört wachsen und agieren konnte – bis jetzt.
Dafür (und beim Hören des Podcasts) braucht man starke Nerven. Aber Dank dieser erschütternden Recherchen wird in Niedersachsen gerade diskutiert, ob der Besitz sogenannter Vergewaltiger-Videos strafbar werden soll. Richtig so!
Das waren meine Freitagstipps und Gedanken für diese Woche. Vielen Dank für’s Vorbeischauen, ich hoffe, es ist etwas Interessantes für euch dabei.Und ich freue mich immer, wenn ihr meine Freitagstipps in den Kommentaren ergänzt!
Ich wünsche euch ein schönes erstes Adventswochenende!
Alles Liebe


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