Schon mal selber Brot gebacken?
Ohne Maschine, Schnick-Schnack und Gedöns? Gesund und preiswert, ohne Zusatzstoffe?
Seit ich das No Knead Bread nach dem Rezept von Jim Lahey backe ist meine Familie verrückt dauauf, und da auch am letzten Wochenende unsere Schlemmer-Crop-Truppe, also die Scrapbooking-Ladies mit verwöhnten Gaumen begeistert davon waren schreibe ich heute darüber.
Ausnahmsweise, ich werde jetzt kein Foodblogger;-)

Selbstgebackenes Brot bedeutete für mich früher viel kneten, Küchenmaschine oder Thermomix, trocken, langweilig, dröge, überhaupt nicht locker, kurzum es reizte mich nicht im geringsten.
Dann probierte ich bei meiner Nachbarin eine Schnitte Selbstgebackenes und es war um mich geschehen.
Sofort das von ihr empfohlene Buch bestellt, My Bread von Jim Lahey, und los.
Ich erinnerte mich schon früher von Jim und seinem revolutionären Brot gelesen zu haben, die New York Times berichtete über Schlangen vor seiner Bäckerei und der neuen von Jim entwickelten Backmethode.
Idiotensicher, auch für Back-Neulinge überhaupt kein Problem, glaubt es mir!
Hier die Grundvariante, das Basis-Rezept sozusagen:

Kein Kneten, der Teig wird nur kurz zusammengerührt. Mehl, Wasser, Salz, Hefe, das ist alles. Das Geheimnis ist die sehr lange Geh-Zeit, 12 bis 16 Stunden. Und das Backen im Topf, Ofen im Ofen sozusagen, das erzeugt eine enorme Hitze und bringt die köstliche Kruste.

Da es ja mit Urheberrechten und dem Veröffentlichen von Rezepten auf Blogs so eine Sache ist verlinke ich zu diesem frei zugänglichen Rezept.
Es ist das Rezept aud dem erwähnten Buch, nach dem ich backe. Zum Abmessen verwende ich der Einfachkeit halber diese amerikanischen Maßbecher, es sind aber auch Gramm-Angaben sowohl im Buch wie auch im verlinkten Rezept.
Ich verwende Trockenhefe, und den abgebildeten Topf von IKEA. Optimal wäre ein gusseiserner, z.B. von Le Creuset, aber den habe ich in der Größe leider (noch) nicht (hallo Weihnachtsmann). Der Topf sollte ca. 5 Liter fassen und komplett aus Metall sein, ohne Kunststoffgriffe.
Mehl, Wasser, Hefe und Salz verrühre ich kurz in einer großen Schüssel, bis ein klebriger Teigklumpen entstanden ist, ca 1/2 Minute mit einem Kochlöffel. Deckel oder Folie drauf, ich mache den Teig immer abends und backe am nächsten Tag, 12-16 Stunden sollte er gehen, Zimmertemperatur.
Dann wird er aus der Schüssel genommen, auf einer bemehlten Fläche einmal durchgeknetet, bzw nur gefaltet, einmal alle Seiten in die Mitte einschlagen, und fertig, nicht feste kneten, das macht die Blasen im Teig kaputt. Den Teigball auf ein Geschirrtuch, das mit Weizenkleie (oder Mehl) bestäubt ist, Tuch einschlagen, nochmal 1-2 Stunden gehen lassen. Wenn man in den Teig drückt muss ein Loch bleiben, dann ist er fertig.
Der Ofen wird auf 250 Grad vorgeheizt, mit dem Topf und Deckel auf dem Rost, unteren Leiste, eine halbe Stunde lang.
Den Topf aus dem Ofen nehmen, VORSICHT, extrem heiß, Deckel ab, Teigballen mit der Nahtstelle nach unten vorsichtig reinplumpsen lassen, Deckel drauf, ab in den Ofen.
Eine halbe Stunde backen, dann ohne Deckel noch ca. 10-15 Minuten, bis das Brot eine schöne dunkelbraune Farbe hat.
Aus dem Topf nehmen, VORSICHT, sehr heiß, auf einem Gitter mindestens eine Stunde auskühlen lassen.
Aufschneiden, Butter drauf, geniessen !!
Hier ist eine Vollkornvariante, das Pane Integrale:

Bei diesem Brot verwendet man zum Teil Weizenvollkornmehl.

Eines der Geheimnisse ist auch, wirklich gutes Mehl zu verwenden, am besten Hartweizenmehl. Da ich das selten bekomme verwende ich Goldpuder Mehl für Mürbeteig, auch super.
Im Buch ist eine Schritt für Schritt Anleitung mit Fotos. Dazu ganz viele weitere Rezepte für Ciabatta, Foccaccia und Baguettes, und Pizza und Walnussbrot, und …, und..
Ich kann euch dieses Buch und diese Methode wirklich empfehlen, wenn ich gewusst hätte wie einfach Brot backen sein kann, und dazu noch so köstliches, hätte ich das schon viel früher ausprobiert.
Wenn ihr Erfahrungen damit habt, oder demnächst macht, schreibt gerne in den Kommentaren dazu, es interessiert mich sehr!
•••• •BARBARA