In der nächsten Zeit werde ich einige Grundlagen-Fragen zum Thema Scrapbooking beantworten, das habe ich schon oft versprochen.
Fangen wir an mit Klebemitteln, das Thema ist wichtig, wird bei mir oft angefragt und ist eigentlich das A und O, denn was bringt das ganze schöne Geschnipsel, wenn alles nach einiger Zeit auseinanderfällt?
Ich möchte, dass meine Scrapbooks mich überleben, und auch meine Enkel noch darin blättern können um zu erfahren wie ich gelebt habe, was ich für Geschichten zu erzählen habe und wie man auch im Zeitalter der Digitalisierung noch mit seinen Händen, Farbe und Papier schöne Bücher gestaltet hat.
Da ich schon lange scrappe (9 Jahre) habe ich viele, viele Kleber getestet, auch Langzeittests sind dabei.
Über meine Erfahrungen und Vorlieben schreibe ich heute.
Sparen sollte man keinesfalls am Kleber, denn billige Klebestifte und -roller vom Discounter halten Fotos und Papiere nicht lange zusammen. Die Investition in Qualität lohnt sich ganz ganz sicher.
Auch gibt es nicht unbedingt nur den einen Kleber für alles, es kommt schon ein wenig drauf an, was man damit kleben möchte.
Persönlich arbeite ich am liebsten mit Kleberollern, geruchlos, sofort trocken, eine saubere Sache, und bei guten Produkten lassen sich die geklebten Elemente noch einige Minuten lang wieder ablösen und die Reste abrubbeln, wenn man etwas verschieben möchte.
Da ich einen hohen Kleber-Verbrauch habe, verwende ich für jeden Tag den ATG-Megaroller:
Zuerst nur in den USA erhältlich, gibt es den ergiebigen und dadurch preiswerten und nachfüllbaren Roller jetzt auch hier. Den Anschaffungspreis hat man durch die Nachfüllrollen mit großer Reichweite schnell raus, und man klebt und klebt, ohne so oft die Rollen wechseln zu müssen. Bei mir gehen für ein Mini Book sonst schon mal 3 kleine Kleberoller drauf;-)
Meine zweite Präferenz sind die Kleberoller von American Crafts, die kleinen nachfüllbaren Roller verwende ich unterwegs sehr gerne, und schnell für zwischendurch:
Eine preiswerte und wirklich gute Alternative sind die Kleberoller von DM, die finden sich in der Fotoabteilung unter dem Namen Paradies, mein Tipp für Einsteiger und Anfänger!
Um Fotos aufzukleben, und für schichtartiges Scrapbooking wie es gerade so angesagt ist, verwende ich auch gerne Foto-Klebepads. Nur wenn es schnell gehen muss ist das Abgefummel der dann überall herumfliegenden Dinger etwas nervig, aber sie halten bombenfest und sind die sehr preiswerte saubere Alternative zum Kleberoller! Hier empfehle ich gerne die Paradies-Pads von DM.
Ich liebe ja Textstreifen, im Fachjargon Journaling Strips genannt, auf Layouts oder in Mini Books. Mein Journaling schreibe ich am PC oder auf der Schreibmaschine, auf einfache weiße Karteikarten oder weißem Cardstock (Fotokarton), oder 120 g Kopierpapier.
Den Text schneide ich dann mit der Schere in Streifen und klebe diese auf, sowohl als Designelement wie auch um die Geschichte zu erzählen.
Bisher hatte ich mit dem Aufkleben der schmalen Streifen meist Probleme, die normalen Kleberoller sind breiter als meine Streifen und der Kleber quillt drunter vor und versaut im schlimmsten Fall eine Seite im Mini Book, lästig wenn dann später Seiten zusammenkleben, wo sie nicht kleben sollen. Oder noch schlimmer sind Klebereste auf Fotos, bekommt man nie wieder rückstandslos weg!
Perfekte schmale Klebespuren machte dann für meinen Bedarf ein Kleber von 3M, Glue Pen genannt, gibt es aber leider nur in den USA.
Und jetzt, ENDLICH, die Lösung, die Firma Plus hat genialerweise einen 4mm Kleberoller neu im Programm. Perfekt für mich, und nachfüllbar! Ich liebe ihn!
Flüssigkleber sind keine Alternative, es quatscht und quitscht immer was daneben, die meisten riechen streng und es dauert, bis es trocken ist, oder das Papier wellt sich, nix für mich.
Einzig zum großflächigen Kleben, zum Beispiel wenn ich Graupappe mit gemustertem Papier beziehe, verwende ich Klebestifte, vorzugsweise den Uhu-Photostic oder den Tombow Klebestift. Aber auch dabei habe ich immer irgendwie Kleber an den Fingern;-) Billige Klebestifte zum Basteln, auch die von UHU oder Pritt, wellen das Papier, Vorsicht!
Mit einen Kleberoller und einem Klebestift ist man also schon ganz gut ausgerüstet für das tägliche Scrapbooking oder als Anfänger.
Für Feinheiten gibt es noch die praktischen Glue Dots, das sind kleine oder größere Klebepunkte um fitzelige Sachen aufzukleben, Papierblümchen oder Holzelemente oder schmale Bänder zum Beispiel.
Wenn es nicht ohne Flüssigkleber geht, bei dicken fetten Metall- oder Graupappeteilen zum Beispiel, dann nehme ich Aleene's Tacky Glue, der trocknet ruck-zuck.
Zum dreidimensionalen Kleben, wie hier von Journaling Strips, verwende ich kleine Schaumklebepunkte, die gibt es auch im Bastelbedarf von vielen Herstellern und ich decke mich reichlich damit ein, wenn ich etwas im Angebot sehe.
Das Gleiche gilt für doppelseitiges Klebeband, das benötigt man für eine besonders starke und saubere Bindung bei schwereren oder stark strapezierten Sachen. Klebe ich etwas auf Leinwände, oder auf die Cover von Mini Books gehe ich damit auf Nummer sicher.
Es gibt noch andere Kleber, Klebepistolen, Gel Medium, Glue & Seal usw., ich habe hier nur die meiner Meinung nach wichtigsten und Basics besprochen.
Jede meiner Scrap-Freundinnen hat eigene Vorlieben in puncto Kleber, man sollte es ausprobieren und für sich das Passende finden. Nur die Qualität muss einheitlich gut sein, bitte spart da nicht an der falschen Stelle, Billig-Kleber passt einfach nicht zu hochwertigen Scrap-Papieren und wertvollen Fotos.
Und ehrlich gesagt, unter uns, Finger weg von Pritt und Uhu-Kleberollern, immer wieder erlebe ich negative Erfahrungen meiner Kundinnen in Workshops, die DM-Paradies-Kleberoller und/oder die Spezialroller aus dem Scrapbooking-Bedarf sind da wirklich die beste Alternative, finde ich.
Über ergänzende Kommentare zum Thema Kleben freue ich mich, und andere Leser sicher auch!
•••• •BARBARA