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Bloggen an sich, Photoshooting in Hamburg und die Blogst 2016

5. März 2017

Seit mehr als 10 Jahren lese ich Blogs, blogge selber und wundere mich gerade mal wieder, was sich in dieser Zeit verändert hat in der Blogosphäre (gibt es das Wort überhaupt?).

Dieser Blog hat sich entwickelt, wenn auch nicht so sehr wie andere Blogs, die mich zum Teil an Hochglanzmagazine erinnern, schön anzuschauen, aber Lichtjahre vom ursprünglichen Gedanken oder vielmehr den Anfängen des Bloggens entfernt. 

Früher hat man einfach gebloggt, so vor sich hin, fast täglich, geteilt, verlinkt, die Gedanken schnell in die Tastatur gehauen, manchmal sogar ohne Foto. Es wurde kommentiert, viel, und auf fast jedem Blog, den man las. Das war einfach so. Vor Facebook, Instagram, Snapchat & Co., wohlgemerkt. Wir hatten Blogs und Foren, das waren die Plattformen, über die man sich austauschte.

Dann ging es irgendwie los mit der rechtlichen Seite, Impressum, oh je, den "richtigen" Namen im Internet preisgeben? Wo viele User seltsame Katzenbilder als Avatar hatten, aus Angst vor was auch immer? Bloß anonym bleiben im Web.  Auch das war wohlgemerkt vor Abhörskandalen, NSA und Datenspeicherungs-Hysterie.

Es ging weiter mit der Professionalisierung von Blogs, Werbebannern (erinnert sich noch jemand an blinkende gifs in den Seitenleisten?) und die ersten Blogger-Workshops wurden veranstaltet. Ich besuchte Juni 2012 in Köln den ersten BLOGST-Workshop und im November des gleichen Jahres die erste BLOGST-Konferenz in Hamburg.

Ein optisch und inhaltlich schöner Blog kostet Geld und viel Zeit und Anstrengung, das wurde vielen von uns damals bewusst. Die Fotos wurden hochwertiger, und es wurde über Bloggen gebloggt, der Blog wurde zum Thema und war nicht mehr nur Mittel zum Zweck.

Auf einmal gab es Blogger-Events und Blogger-Reisen von Firmen und Kooperationspartnern. Es entwickelten sich Spezialisten für "Blogger Relations", das ist inzwischen fast eine Berufsbezeichnung, genau wie Influencer oder Social Media Beauftragter.

Blogger waren ganz früher mal ein wenig nerdy, heute ist Blogger eine Berufsbezeichnung, wer hätte das gedacht! Dass man vom Bloggen leben kann hätte sich vor zehn Jahren niemand richtig vorstellen können.

In der Realität trifft das auch nicht auf allzuviele Blogger zu, die meisten sind dazu noch Autoren, Berater, Stylisten, Fotografen usw. Aber die Entwicklung des Bloggens finde ich klasse und richtig! 

Durch's Bloggen habe ich unfassbar viele tolle Freundschaften geschlossen, sehr kreative und inspirierende Begegnungen gehabt und das alles macht einfach Spaß!

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Im vergangenen November verbrachte ich zwei Tage in Hamburg, wo bereits die fünfte BLOGST Konferenz stattfand. Die Gelegenheit nutzte ich, um ein lange verabredetes Fotoshooting umzusetzen. Blogger- und Ex-Fliegerkollegin Andrea Heinsohn schoss vor der Kulisse des Hamburger Hafens bei traumhaft schönem Wetter eine Fotoserie von Portraits. Es hat großen Spaß gemacht, obwohl ich noch nie so vor der Kamera gestanden habe. Dieses Posen und das lockere Lächeln auf Knopfdruck, nicht meins. Ich weiss nicht, wie die Fashionblogger das täglich hinbekommen, so, dass es nicht krampfig aussieht. Obwohl da ja gerade der verträumte Blick auf den Boden angesagt ist, mit der Hand im Haar 😉

Andrea hat mich jedenfalls die Kamera vergessen lassen und die ganze Sache sehr entspannt und locker gestaltet. Und ich habe endlich mal neue und richtig schöne Fotos von mir. Ganz große Empfehlung, wenn ihr im Umfeld von Hamburg eine Fotografin sucht! Mal davon abgesehen sind Andrea und ihre Freundin Gila zwei fabelhafte Frauen, die auf ihrem Blog Wardrobe Stories Einblicke in Kleiderschränke geben, unbedingt reinschauen!

Photocredits: Andrea Heinsohn Photography

Als ich gerade bei der Recherche die URL von Andreas und Gilas Blog suchte, bin ich übrigens auf ein Interview mit Andrea gestoßen, auf dem kathrynsky Blog, geschrieben von Kathrin Wittich. Direkt hängengeblieben und einige großartige Artikel gelesen. Irgendwie erinnert mich das an frühere Zeiten, an das Surfen von Blog zu Blog, an Blogrolls. Dazu kommen wir später noch, ich verzettel mich hier gerade wieder im Gedankenkarussel, statt mich auf das Thema zu konzentrieren.

Zurück nach Hamburg, zurück zur BLOGST, wie gewohnt hervorragend organisiert von Ricarda und Clara. Die Konferenz ist groß geworden, mit ein bisschen Wehmut dachte ich an die erste BLOGST, die war kleiner und persönlicher. Aber so ist das mit erfolgreichen Konzepten, sie wachsen und werden größer. Ich habe viele "alte" Bloggermädels wiedergesehen und Neue kennengelernt.

Ausserdem verändert sich die Bloggerszene und damit auch das ganze Drum und Dran so rasant, dass sich von Jahr zu Jahr neue Themen für Vorträge und lebhafte Diskussionen ergeben.

BLOGST_2016

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Bei diesem letzten Foto stelle ich noch einen großen Unterschied zur  ersten BLOGST-Konferenz fest, oder insgesamt zu früheren Blogger-Events.

Smartphones everywhere!!

Wir rannten früher alle mit den dicken Spiegelreflex-Kameras rum, an schicken Kamerabändern, die DIY-Blogger stachen dadurch meistens schon raus. Kaum noch zu sehen, große Kameras! 

Und so schön die Insta-Stories und Tweets ja sind, dieses Bild entstand nicht in einer Pause, es redete vorne jemand 😉

Ricarda und Clara hatten eine Menge interessanter Sponsoren gewonnen, die sich mit Make & Takes und Gewinnaktionen präsentierten und für das Catering gesorgt hatten. Ich bin seitdem ein großer Anhänger von Bonduelle Festival-Salatmischung mit French Dressing, wenn es bei mir schnell gehen muss;-) Sehr lecker! 

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Alle Sponsoren waren auch im Goodie Bag vertreten, ich habe hier ein kleines behind-the scenes Foto für euch, aus meinem Hotelzimmer im 25hours Hotel. Was macht ein Blogger, um sich zu bedanken? Genau, ein Foto. Flatlay ist ja gerade angesagt. Nur schwierig, wenn man kein Weitwinkel-Objektiv dabei hat, oder eine Leiter im Hotelzimmer findet. Und das schlechte Licht! Fotografiert habe ich dann natürlich ordentlich von oben, breitbeinig auf der wackeligen Matratze schwankend, schade, das Foto davon hätte noch ein besseres behind-the-scenes gegeben, ha ha!

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Samstagabend war ich mit einer Gruppe der Hamburger Bloggermädels unterwegs, im Eisenstein hab ich eine der besten Pizzen meines Lebens gegessen. Und was machen wir da alle?

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Step 1: Arrangement

Step 2: Fotos

Step 3: Posten

Networking. Für die Foto-Challenge eines Blogs, das Thema des Tages war glaub ich Papier. Alle Visitenkarten auf einen Haufen arrangiert. So geht das 😉

Bloggertreffen und Konferenzen fühlen sich nach einigen Jahren ein wenig wie Klassentreffen an. Ausser dem Wiedersehen mit den Blogger-Freunden lernt man aber auch neue interessante und liebenswerte Menschen kennen, neue Blogs (ich sage nur Florentine Winter, hui, ich hatte keine Ahnung 😉 ) und für mich ist das immer auch ein Kurzurlaub. Raus aus dem Büroalltag, weg von Haus und Hund, lecker essen, in einer anderen Stadt bummeln und vor allen Dingen neue Erfahrungen sammeln.

Clara stellte neulich in der BLOGST-Facebook-Gruppe das Thema Blogroll zur Diskussion. Hatten wir nicht alle früher eine? In der Seitenleiste? Ich bin oft von Blogroll zu Blogroll gehüpft und habe so eine Fülle verschiedener Blogs gelesen. Im Zuge von clean Blog-Design ist die Blogroll bei vielen Blogs verschwunden.

Aber Bloggen ist doch auch "das Gegenteil von alles für sich behalten"! Oder war es zumindest mal. Caring is Sharing, könnte man auch sagen. Bei mir wird die Blogroll nach jeder Bloggerkonferenz um ein paar Blogs ergänzt, ihr findet sie rechts in der Leiste, wenn ihr auf Lieblingsblogs klickt. Diese Liste ist ganz aktuell, ich werde sie aber demnächst noch ein wenig ergänzen und die Blogs kurz kategorisieren.

So schön das neue Web ist, mit Social Media und Snapchat und Insta dies und das, in unseren Blogs steckt so viel Liebe, Arbeit und Potential, das bleibt, solange der Blog online ist. Mit Kommentaren und tollen Fotos und allem. 

Die Community ist das Wichtigste, was wir Blogger haben, und damit meine ich die Community aus Lesern und Bloggern, denn ohne Leser und deren Feedback und Input und Neugier biste nix als Blogger. Oder schreibst nur für dich selber. Kann man machen, macht aber keinen Spaß.

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Ricarda und Clara, diese beiden Powerfrauen haben die Bloggerszene in Deutschland nachhaltig verändert, mit Workshops, Bar Camps, Konferenzen und tollen Bloggerlounges. Danke ihr Beiden! Ich schätze euch und unsere langjährige Freundschaft sehr!

Auf dem BLOGST-Blog sind viele Beiträge der anderen Teilnehmer zu diesem Wochenende verlinkt. Es ist spannend zu lesen, wie unterschiedlich wir alle unsere Prioritäten setzen und Dinge und Menschen anders wahrnehmen!

Zum Schluss gibt es noch ein super gemachtes Video von Street Religion, die das BLOGST-Wochenende in bewegten Bildern eingefangen haben, ich durfte auch mitspielen 😉

So, wenn ihr bis jetzt durchgehalten habt, freue ich mich sehr. Obwohl ich noch einige Fotos hätte, und auch noch weiterschreiben könnte 😉 Aber ich denke das Wichtigste habe ich euch gezeigt und erzählt.

Hier zum Blog habe ich auch noch so viele neue Ideen, deshalb: stay tuned!

Alles Liebe und einen guten Start in die neue Woche

Barbara

 

Persönliches Scrapbooking Scrapbooking Layout

Was wirklich bleibt …

28. Februar 2017

Darüber, dass Scrapbooking für mich auch manchmal Therapie sein kann, oder ein Ventil für meine Gefühle, habe ich hier schon einige Male geschrieben.

Heute hat mein Mann Geburtstag, auch wenn er nicht mehr bei uns ist. Ich schreibe nicht hätte, denn der Tag ist und bleibt für immer sein Geburtstag. Auch, wenn wir ihn schon zum neunten Mal nicht mehr feiern können. Ein Blumenstrauß auf dem Friedhof ist keine Feier. Nur eine Erinnerung.

In meinen Scrapbooking-Alben bleibt die Erinnerung lebendig, auch wenn es mir immer noch schwer fällt, die Fotos meines Mannes ohne Zorn und Trauer anzuschauen. Im Fall dieses Layouts war auch nicht das Foto die Inspiration, sondern der Text, den ich darauf geschrieben habe. 

Als ich neulich zufällig den Song von Christina Stürmer im Radio hörte, hatte ich seit langer Zeit mal wieder das beklemmende Gefühl in der Brust, das Gefühl von Hilflosigkeit. Wie schnell kann alles zu Ende sein, daran denken wir bewusst nicht gerne oder zu selten.  

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Gerade in dieser Jahreszeit, die für mich auf immer mit Sterben, Trauer und Depressionen verbunden sein wird, hilft es mir, meine Gedanken nicht wegzuschieben, sondern sie zuzulassen. Und aufzuschreiben. 

Der Song-Text sagt in diesem Fall genau aus, was ich fühle.

Wenn ich Scrapbooking mache, ist in den meisten Fällen ein Foto der Auslöser, oder die Inspiration. In diesem Fall war es umgekehrt. Das Foto dazu habe ich bewusst gewählt, es war das letzte vor der Chemotherapie, das letzte äusserlich "normale" Foto. 

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Um das zu betonen, habe ich das Datum neben das Foto gestempelt. Fast neun Jahre liegen zwischen der Momentaufnahme und diesem Layout. Neun Jahre, in denen ich lernen musste, das Schicksal anzunehmen und das Universum als unabänderlich zu akzeptieren.

Diese neun Jahre hatten viel Gutes und es hat sich vieles verändert. Meine Kinder sind erwachsen geworden, ich habe wieder einen Job gefunden, unser Leben ging weiter und ich bin dankbar dafür.

Ich habe in meiner Familie und in meinem Freundeskreis beides erlebt: den "angekündigten" Tod durch Krebs, die ätzenden Therapien, das Morphium, das Hospiz, den grausamen, schleichenden, schmerzvollen Tod. Und auch den "plötzlichen", durch Suizid oder tödlichen Infarkt, der die Zurückgebliebenen unvermittelt trifft und mit vielen Fragen zurücklässt, ohne Chance auf Verabschiedung. Es ist beides schrecklich.

Grundsätzlich bin ich ein unverbesserlicher Optimist und schaue fast immer nach vorne, denke lösungsorientiert. 

Aber woran will ich mich erinnern? Was bleibt wirklich?

Die guten Momente, die schönen Erinnerungen aus 36 Jahren Beziehung, das wunderbare Leben, dass wir als Paar und als Familie mit vier Kindern zusammen hatten. Sicher gab es auch Krisen, Probleme, Schmerz und unfassbar grausame Zeiten. Und die Trauer.

Aber was bleibt? Das Gute, das Schöne, das Positive, das bleibt in der Erinnerung wesentlich lebendiger, jedenfalls ist das bei mir so. Die Fotos bleiben, die Videos, die Erinnerungen, die ich in meinen Scrapbooks festhalte. Meine Kinder bleiben, das wertvollste und schönste Geschenk, das das Leben mir gegeben hat. Die Familie, die Freunde, die Begegnungen, auch hier über den Blog.

Daran will ich mich erinnern.

Deshalb ist der Zeitpunkt dieser Gedanken auf meinem Layout auch noch einmal besonders vermerkt.

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Den Text habe ich mit der Schreibmaschine direkt auf das Layout geschrieben, mit Tippfehlern, das bleibt nicht aus. Aber das ist o.k., ist ja schließlich Handarbeit. Ich glaube, ich muss mir mal Tipp Ex besorgen, gibt es das überhaupt noch? Die Maschine hat dazu noch eine amerikanische Tastatur, ohne Umlaute und mit einer anderen Anordnung der Tasten, man muss sich schon sehr konzentrieren beim Schreiben. Mir gefällt trotzdem gut, dass man damit direkt auf große 30,5 cm große Papiere schreiben kann. Alternative wäre ein A3 Drucker, aber der ist mir zu teuer und zu groß.

Ich weiß, dass viele Blogger kaum Privates auf ihren Blogs teilen, die meisten Blogs, denen ich folge haben schöne helle Bilder, die eine schöne durchgestylte Welt zeigen. Das ist super, ich mag das, es ist ein Genuss für's Auge, genau wie schöne Instagram-Feeds.

Auf meinem Blog geht es auch zu 99% um schöne Dinge, um Spaß und Freude, so soll es sein, ganz bewusst.

An Tagen wie diesen ist das anders, ausnahmsweise.

Und hört mal rein in den Song von Christina Stürmer, es ist einfach ein netter Popsong, auch wenn der Text jetzt bei mir so schwer wirkt.

Lasst uns jede Sekunde auskosten, jeden Sonnenstrahl dankbar empfangen, das Lachen unserer Kinder bewusster wahrnehmen und einfach das Leben genießen, ja?

Alles Liebe

Barbara

Persönliches Scrapbooking Scrapbooking Layout

Scrapbooking als Therapie #cancersucks

24. Januar 2016

Der Januar ist für mich der schlimmste Monat des Jahres.

Grau, kalt, und voll mit schmerzlichen Erinnerungen. 

Es wird jedes Jahr leichter. Es tut nicht mehr so weh, die Fotos aus dem Januar 2009 anzuschauen. Die Erinnerungen verblassen, die negativen. Aber auch die positiven. Deshalb versuche ich jedes Jahr im Januar meine Erinnerungen an diese furchtbare Zeit in unserem Leben zu verarbeiten.

Ich schaue mir die Fotos an, die ich damals gemacht habe. Es sind nicht viele, die quälende grausame Realität des Unabänderlichen überrollte uns und ließ kaum Luft zum Atmen. Rückblickend wundere ich manchmal, dass ich überhaupt Fotos gemacht habe in diesen letzten Tagen, in denen mein Mann noch bei uns war.

Ich gebe zu, meistens versuche ich, die Gedanken an die Krankheit und das Sterben zu vermeiden, diese anstrengenden Empfindungen, die so viel Energie kosten und weh tun. 

Aber am Todestag meines Mannes, am 16. Januar, da lasse ich sie zu und versuche, ein oder zwei Fotos und Gedanken in meine Scrapbooking-Alben zu bringen. So wie auf diesem Layout, das letzte Woche entstand.

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Auch unser Hochzeitstag im Oktober, der Geburtstag meines Mannes am 28. Februar oder der Tag der Krebsdiagnose Anfang Mai sind Tage, an denen ich in manchen Jahren bewusst die Erinnerungen mit Scrapbooking verarbeite.

Nach sieben Jahren ist der Schmerz nicht mehr so übermächtig, Trauer und Vermissen sind zu Alltagsgefühlen geworden.

Wenn ich mir einige der Layouts anschaue, die ich an diesen besonderen Tagen im Laufe der Jahre gemacht habe, bin ich trotz aller Trauer froh, meine Gefühle und Gedanken so verarbeiten zu können. Sichtbar und ein wenig greifbar machen zu können. Bewahren zu können, denn sie sind ein Teil meines Lebens, ein Teil von mir.

Manchmal kann Scrapbooking so viel mehr sein, als nur das Spielen mit Fotos, Stempeln und bunten Papieren.

Ein Blick zurück:

Tod

Diagnose

Stein

Sagmirdoch

365tage

Friedhof

Scrapbooking zu ernsten Themen, wie zum Beispiel solche Layouts, sind nicht nur durch die Auseinandersetzung mit Fotos und Text eine Herausforderung.

Wie gestaltet man? Blümchen, Farben, die sonst üblichen und geliebten Deko-Elemente sind scheinbar unangebracht, nach meinem Empfinden jedenfalls. Wie unterstreiche und betone ich das Foto, die Stimmung, die Gedanken, die das Foto auslöst? 

Wie erzähle ich die Geschichte? Denn das bedeutet Scrapbooking unter anderem, und unterscheidet es zum Teil von reinen Fotoalben oder Fotobüchern.

Die Fotos und den Text durch einige schlichte Elemente trotz ernstem Thema zu betonen finde ich spannend,  das genau ist für mich auch ein therapeutischer Aspekt, mich dem Thema so zu nähern.

Und trotz aller Auseinandersetzung mit Trauer und Schmerz ein Gefühl zu haben, da ist etwas entstanden, das man gerne anschaut.

Alles Liebe

Barbara

Blogging Persönliches

Ein Dankeschön

17. Juni 2010

Heimlich still und leise ist mein Blogticker über eine magische Zahl geklettert, ich wollte es eigentlich spannender machen aber irgendwie habe ich den richtigen Zeitpunkt verpasst.

Nun denn, ich gebe trotzdem einen aus, und zur Feier der Million plus verschenke ich an einen meiner Leser eine Pizzaschachtel voll mit Goodies !!

Ja genau, mein Ticker zeigte gestern abend um zehn dieses an :

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in Worten : eine million siebentausend einhundert fünfundfünfzig mal hat es klick gemacht seit es Scrap-Impulse gibt. 

Danke ihr lieben Leute, ich weiß das wirklich sehr zu schätzen, dass es euch gibt da draussen, dass ich so viele nette Menschen durch's Bloggen kennengelernt habe, dass ich mein Hobby und ein wenig auch mein Leben mit euch teilen kann.

Ach ja, ich ziehe den Namen des Gewinners wie immer aus den Kommentaren, ihr kennt das 😉

Dieses Bild ist auch witzig, es zeigt meine monatliche Blogstatistik und die Riesenausschläge sind natürlich immer Freitags 😉

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Was ist schon ein Blog ohne Leser, also nochmals ein wirklich von Herzen kommendes Dankeschön, für das tägliche hier vorbei schauen, für die Kommentare und letztendlich auch für das gute Gefühl, das es jemanden interessiert was ich zu sagen und zu zeigen habe.

Neues Thema :

Diese kleinen Schätzchen gingen heute endlich auch auf die Reise. Es klappte alles super, Kristin und ich und auch Lizzy drüben haben die gleichen Brillen gefunden, es spielen ganz viele Mädels mit, und dann fand ich keine geeigneten Kisten zum Verschicken ! Deshalb hat es etwas gedauert, aber nun sind sie unterwegs, die Shades of Summer, in ganz Europa und in den USA

Wsjuni

Ich wünsche allen ganz viel Spaß damit, und bin so gespannt auf die ersten Fotos in unserem Postfach und auf den Blogs !

Gestern hatte ich meine Nachbarinnen nach kleinen Kartons gefragt, und wenn man versucht die Sache mit den Brillen zu erklären, und zwar Nicht-Scrapbookern und Nicht-Bloggern und Nur-Hausfrauen, hmmmmm, fragende Blicke, jaaaa, hört sich nett an….und hinter meinem Rücken denken sie : hmmm, was soll das denn ?? *grins*

Nun ja, warum nicht einfach mal was Verrücktes machen, einfach just for fun, und wer weiß welches Mini Book und welches Layout und welche Freundschaften daraus entstehen ?

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•••• BARBARA

Persönliches Scrapbooking Layout

Wie nah

10. Mai 2010

…Freude und Kummer manchmal beieinander liegen sehe ich oft , wenn ich meine Gefühle und Gedanken verscrappe. Nach dem fröhlichen Layout von vorgestern lag noch Kraft-Cardstock rum, mir ging es nicht gut wegen des Datums und den damit verbundenen Erinnerungen, und meistens hilft es, meine Gedanken aufzuschreiben und mich mit dem schönsten Hobby der Welt abzulenken.

Während seiner Krankheit hat auch mein Mann mit Hilfe einer Kunsttherapeutin versucht, seine Gedanken zu malen, oder so seine Krankheit zu verarbeiten. Therapie kann viele Gesichter und Formen haben, Kunst in vielfältiger Form ist eine davon.

Ws 006

Ich hatte vor einiger Zeit hier schon mal meine Gedanken zum Thema Therapie, Erinnerungen und Scrappen aufgeschrieben und denke, mein Mann hat nichts dagegen, dass ich so offen mit dem Thema umgehe. Manchmal merke ich, wie doch Teile der Erinnerungen verschwinden, ich möchte für mich und die Kinder vieles festhalten, auch wenn es manchmal schmerzhafte Erinnerungen sind, doch auch die sind wichtig und gehören zu uns und unserem Leben.

•••• BARBARA

Persönliches Scrapbooking Layout

Über den Sinn

26. Januar 2009

"Wissen sie eigentlich, wie stolz ihr Mann auf ihr Scrapbooking ist ?" Als ich diesen Satz aus dem Munde unserer Therapeutin hörte, ungefähr eine Woche vor dem Tode meines Mannes, durchfuhr mich ein Gefühl zwischen großer Freude und tiefer Trauer. Warum erkennen wir den Sinn und Wert mancher Dinge im Leben erst wenn es fast zu spät ist ??
Josef hatte mich gebeten, ihm eines meiner großen Alben mit ins Krankenhaus zu bringen. Er lag im Bett, fast zu erschöpft die Seiten umzublättern und schlief immer wieder ein. Er schaute sich jedes Layout an, als würde er es zum ersten Mal sehen, las die Texte und sagte immer wieder : wie schön…., das weiß ich noch…., ach ja, genau…. .
Josefine hatte mir morgens erzählt, dass er zuhause in den Tagen nach Weihnachten in den frühen Morgenstunden oft in allen kleinen und großen Alben blätterte, während wir anderen in erschöpftem Tiefschlaf lagen und seine Krankheit ihn nicht schlafen ließ.
Mein Mann ? Der hauptsächlich Arbeit und Sport kannte, und immer nur sagte : sitzt du schon wieder da und bastelst…., oder ein leicht abwesendes : hmmm, schön…, wenn ich ihm meine Werke zeigte. Er guckte sich wirklich nächtelang Alben an ??

Als Josefine mir das sagte war ich ungläubig erstaunt und gerührt.
Am nächsten Tag sagte unsere Therapeutin im Krankenhaus zu mir den bereits zitierten Satz. Mein Mann war stolz auf meine Werke und war froh um die darin festgehaltenen Erinnerungen! Es zerriss mir wieder mal das Herz. Er sagte dann auch zu mir : " Du musst Fotos machen von allen Leuten, die uns im letzten Jahr begleitet haben und uns geholfen haben. Du musst ein Album darüber machen."
Worüber denn??

Über ihn?

Über dieses Monster, dass sich Krebs nennt?

Über die Tränen, den Schmerz, die Trauer?

Ich sagte nur : hmmmm, ja, das mache ich. Der Alltag und die Krankenhausroutine unterbrachen wie so oft das Gespräch. Und dann war es zu spät weiter darüber zu sprechen.
Im Mai 2008, einen Tag nachdem wir die grausame Diagnose bekamen, sagte er zu mir : du musst jetzt jede Woche ein Foto von mir machen. Das war sicher auch schon der Gedankem etwas festhalten zu wollen, wir sind eben eine Scrapbooking-Familie. Ich habe das aber nicht konsequent machen können, die Veränderungen taten erstmal zu weh um sie festhalten zu wollen.
Natürlich kann ich nicht aus meiner Haut. Natürlich hatte ich in all den Monaten in vielen Momenten immer wieder den Gedanken : darüber musst du ein Layout machen. Aber die allgegenwärtigen Depressionen, der Schmerz und die Ohnmacht lähmten meine Kreativität.
Überhaupt, will man daran erinnert werden ? An all das Schreckliche, diese Berg- und Talfahrt, die grausamen Ängste ? Ich konnte mir das nicht vorstellen, ich wollte nur vergessen und verdrängen.
Aber jetzt beginne ich langsam, das etwas anders zu sehen . Ich habe einen Auftrag. Und ich werde ihn irgendwann in Ruhe gerne erfüllen, für meinen Mann, für die Kinder und auch für mich.
Denn ich möchte wieder scrappen, endlich mal, und ich habe immer das wahre Leben verscrappt, mit allen Facetten. Das ganze Jahr 2008 möchte ich am liebsten in die Tonne hauen, für immer vergessen, es war das Schlimmste meines Lebens. Aber das geht ja leider nicht, und darum werde ich es genauso festhalten wie unser wunderbares Leben vorher, denn es gehört dazu, aus welchem Grund das Schicksal es auch so wollte.
Was macht frau also in schlaflosen Nächten ? Papierkram erledigen, Emails schreiben, heulen, tja..oder eben scrappen.
Hier ist also von heute nacht mein erstes therapeutisches Layout, der Anfang vom Album :

Damals

Warum ich dieses Foto genommen habe ? In den letzten Tagen haben meine Kinder mit ganz viel Hingabe eine Dia-Show für die Trauerfeier zusammengestellt, mit Fotos aus den 52 Lebensjahren  ihres Vaters. Dieses Kramen in alten Fotos ist immer wieder eine Inspiration, und als uns dieses Foto in die Hände fiel dachte ich : das ist er, mein Josef. Unbeschwert und ein Draufgänger, und so möchte ich ihn wieder sehen können. Darum ist es ein guter Anfang für ein Album über ihn.

An dieser Stelle möchte ich auch ganz kurz und aus ganzem Herzen DANKE sagen, für die vielen guten Wünsche, die Anteilnahme und die Hilfe von euch Mädels, es bedeutet mir wirklich sehr viel. Ich würde das alles nicht überstehen ohne die vielen lieben Menschen, die uns immer und überall begegnen und begleiten.

Und momentan bin ich sehr beschäftigt, mein Leben mit den Kindern neu zu sortieren, Ines hat extremen Baustress. Es wird also noch einige Zeit etwas ruhiger hier bei Scrap-Impulse bleiben.

Aber wir werden dann auch wieder durchstarten, versprochen ! Und die für März geplanten Workshops sind in Vorbereitung, da habe ich eine besondere Überraschung für euch.

•••• BARBARA

Persönliches

ABSCHIED

17. Januar 2009

Laub   Je schöner die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung, aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude.
Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.

DIETRICH BONHOEFFER

 

 

Gestern Nacht, 23:15 Uhr, verstarb nach schwerem Krebsleiden, Josef Haane – Barbaras Ehemann, Vater von Lavinia, Josefine, Antonius und Benjamin, im Kreise seiner Lieben.

Das Unfassbare wurde wahr.