Ich liebe Bücher, schon seit frühester Kindheit, 'ne echte Leseratte war ich (bis der Computer und das iPhone in mein Leben traten, aber das ist eine eigene Geschichte).
Leider ist das Verschlingen von Büchern, wie meine Generation es kennt, ja heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr.
Umso wichtiger, das Buch an sich zu bewahren, sprich alte Bücher nicht in die Tonne zu kloppen sondern ihnen, auch wenn sie nicht mehr gelesen werden, einen neuen Sinn und Zweck zu geben.

Das war das Thema meines Workshops am vergangenen Wochenende, und die ganz unterschiedlichen Ergebnisse der Teilnehmer (mit dem gleichen Materialpaket wohlgemerkt) zeigen wieder die ganze Vielfalt des Scrapbooking.

Dieses Buch, eine Ausgabe von Andersens Märchen, gehörte dem Ex Libris nach meiner Großtante, ein richtig alter Schinken. Es stellte sich im Laufe des Projektes übrigens heraus, dass sehr alte Bücher sehr spröde Seiten haben, mit etwas jüngeren Exemplaren arbeitet es sich eventuell einfacher.

Und dieser Schatz ist daraus geworden. Fotos, ein wenig Gesso und Aquarellfarbe, Zeit und Schnipsel, und Phantasie,mehr braucht man nicht um aus einem alten Buch ein Erinnerungs- oder/und Fotoalbum zu machen.


In meinem Muster finden sich, wie könnte es anders sein, Fotos unseres letzten Urlaubs.

Sehr genial finde ich den Ausdruck meiner Instagram-Bilder,die hier unten zu sehen sind. Ich habe sie online zu Pixum geschickt und bekam sie schön quadratisch zurück, nur 2 Tage später. Ganz wichtig ist bei der Bestellung, dass man das Häkchen bei Nachbearbeitung oder Optimierung rausnimmt. Diese Fotos sind mit der Hipstamatic App gemacht, Linse Loftus, Film Ina 1969.

Wirklich zufällig entstand diese Seite, als ich das Foto auf die linke Seite legte bemerkte ich den Titel rechts, der wurde selbstverständlich nicht überpinselt oder überklebt, sondern ich habe die Seite durch einen colorierten Stempelabdruck und einige Stanzteile dekoriert.

Und durch das Loch auf der nächsten Seite, zwischen den Seiten ist übrigens Acetatfolie, schaut der grüne Kobold wieder durch.

Für die Wahl der Aquarellfarbe auf den Seiten habe ich meistens die Inspiration aus den Fotos genommen, farblich gesehen. Auch mal als Komplementärfarbe.
Ich habe einen Aquarellfarbkasten von Schmincke, noch aus meinem Kunst LK im Gymnasium, steinalt also. Er wird aber immer noch genauso verkauft, so ein Teil ist eine Anschaffung für`s Leben. Zur Zeit benutzt meine Tochter ihn im Studium, ausserhalb meiner Reichweite also.
Als Alternative verwende ich seit einiger Zeit die Peerless Watercolor Papers, geniale Sache! Im Workshop waren die Teilnehmer sehr angetan von der einfachen Verwendung, insbesonders mit dem Wassertank-Pinsel








In meinem Buch sind 28 Fotos, eingeklebt oder zusätzlich in eingebauten Taschen.
Gute Bezugsquellen für alte Bücher sind nicht nur Oma's Bücherschrank, sondern Flohmärkte oder noch besser und preiswerter die Sozialkaufhäuser oder Second Hand Läden der Wohlfahrtsverbände, kauft man dort ist es zusätzlich für einen guten Zweck.
Im Workshop hatten die Teilnehmer Spaß und waren gut beschäftigt, erst mit der Vorbereitung der Bücher, und dann mit der individuellen Gestaltung.
Ein wenig genäht, ein wenig getackert, gestempelt, geschnibbelt, gepinselt, beglittert und geklebt.

Mixed Media ganz sanft, ich mag Aquarellfarben im Zusammenhang mit Buchpapier sehr gerne. Hier sieht man Sterne, ausgestanzt aus Buchpapier, vorher coloriert mit Aquarellfarben.

Oder hier, einer von diversen Zackenkreisen, die ich als Gucklöcher vorher aus den Seiten gestanzt hatte

Bloß nix wegschmeissen, die pure Bedeutung von Scrapbooking, also Schnipselbuch, kommt hier zum Vorschein. Ich mag selbstgemachte Embellishments sehr, und ich habe den Teilnehmern im Workshop viele Möglichkeiten gezeigt. Bei dieser Art von Projekt ist es auch besser, möglichst flache Deko-Teile zu verwenden, damit das Buch sich noch gut schliessen lässt.
Für den Titel gab es im Materialpaket DIY-Thickers, eigentlich hatte ich sie aus Versehen bestellt. Aber sie erwiesen sich als Glücksgriff, so konnte jeder ganz nach Belieben die Buchstaben für den Titel passend einfärben

Meine Buchstaben hatte ich mit kaffeebraunem Glitter gestaltet

Die schönen Landkartenpapiere sind übrigens von Basic Grey (Carte Postale) und Crate Paper (DIY Shop).

Damit den Teilnehmern auch ja nicht langweilig wurde hatte ich als kurzes Intermezzo noch ein kleines Mini Mini eingebaut, das haben wir Schritt für Schritt zusammen gefaltet, aus einem Bogen 12×12" Papier.

Diese kleinen Büchlein, es gibt im Web viele Modelle und Anleitungen, sind immer schön, wenn man schnell etwas zum Verschenken braucht. Es passen Gutscheine und/oder Fotos hinein. In meinem kleinen Geschenk für meine Tochter sind 20 Aufnahmen von ihr, aus unserem Urlaub.
Für ein ähnliches Mini zum Falten hatte ich vor einiger Zeit ein Video gemacht, könnte ich eigentlich für dieses Modell auch mal, oder? Es ist auch für Nicht-Scrapbooker in null komma nix zu machen 😉
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende, geniesst die letzten warmen Sonnenstrahlen!
•••• •BARBARA