Der kulturelle Unterschied zwischen Scrapbookern weltweit oder speziell zwischen Amerikanern und Deutschen wird in einigen Dingen deutlich. Tendenziell wird von uns vieles aus den USA übernommen, aber eben nicht alles. Sehr verbreitet drüben ist z.B. inzwischen, seine Kinder passend zu bestimmten gemusterten Papieren anzuziehen, um optimal passende Fotos für's Layout zu bekommen. Hier bei uns sieht man das zum Glück noch nicht.
Ein weiterer Unterschied ist der Starkult, der zuweilen seltene Blüten treibt. Ich berichtete schon vom Dinner mit Ali Edwards, für 200,00 US$. Von Vollprofis aus dem Mutterland des Scrapbooking kann man immer etwas lernen, aber sicher besser bei Workshops als beim Dinner. An Hand der Kommentare zu meinem Artikel damals lässt sich schon ablesen, dass so etwas in Deutschland nicht unbedingt funktionieren würde.
Ein aktuelles Beispiel ist auch der Hype um Tim Holtz, der wird von seinen amerikanischen Anhängern zur Zeit wie ein Superstar gefeiert. Ich sehe gerne seine Vorführungen, in Videos oder bei Demos. Auch hier fragt man sich aber, ob man für ein Buch mit Signatur das Dreifache seines Preises oder Wertes bezahlen muss, nur weil man beim Kauf die Hand des Autors schütteln kann.
In Buchhandlungen ist mir das noch nie begegnet. Die Idee, für eine Verkaufs- und Promoveranstaltung den Kunden ein nicht unbeträchtliches Eintrittsgeld abzuverlangen, wird sich hier sicher nicht durchsetzen lassen.
In Deutschland wird Starkult meiner Erfahrung nach auch niemals so ausufern wie in den USA. Bei uns steht immer noch die Sache, der Inhalt des Hobbys, Erinnerungen und Geschichten erzählen mehr im Focus. Qualität,(mir drängt sich gerade der typische Begriff der soliden deutschen Wertarbeit auf) scheint hierzulande den Scrapbookern auch wichtiger zu sein, als Glamour, Glitz und Glitter.
Inzwischen hat Scrapbooking in Deutschland ein eigenes Gesicht bekommen, und ist nicht mehr ausschliesslich eine Kopie der amerikanischen Vorbilder.
Eine erfreuliche Entwicklung.
•••• •BARBARA