Analoge Fotografie ist hip, sollte man nicht meinen im Digi- und iPhone-Zeitalter;-)
Mein Sohn fing schon vor mehr als 2 Jahren an, Polaroid-Kameras und ältere analoge Kameras zu sammeln. Die Fotos, die er machte sahen toll aus, teilweise mit abgelaufenen Filmen, oder mit neuen Polaroid-Filmen (Impossible Project) im Versuchsstadium.
Einige davon hat er vergrößert, ich hab mal schnell einen Blick in sein Zimmer geworfen (da war ich länger nicht, gut dass ihr den Rest des Fußbodens hier nicht sehen könnt):
Und ich entdeckte dann Lomografie. In Köln gibt es einen Lomography-Store, voll mit Kameras in allen Größen, Arten und Preislagen.
Angefangen hat es bei mir mit dieser SuperSampler
dazu gesellte sich einige Zeit später eine kleine Baby Fisheye
Vielleicht habe ihr euch ja schon gefragt, warum wir mit 10 Kameras in den Urlaub fahren;-)
Das Fotografieren mit diesen Kameras ist wie früher, man weiss nie was rauskommt bevor man voller Vorfreude die Tüte aufreisst. Ja, fotografieren mit richtigen Filmen, die man zum Entwickeln wegschickt, und man wartet auf die Fotos, ein paar Tage, und dann sagt man WHOW, oder MIST.
Mir ist erst bewusst geworden wie lange der Film aus unserem Haus schon verschwunden ist als der Sohn meiner Nachbarn, immerhin schon 7 Jahre alt, ganz verwundert eine Filmrolle in der Hand hatte und fragte was das sei, und wie das geht. Häää?? Ein Film? Den gibt es doch im Kino?? Ja, das ist so…
Natürlich kann man den Lomo-Look auch künstlich erzeugen, das las ich neulich auf einem Blog. Was denn das Besondere an dieser Fotografie sei, noch 'ne Kamera mit rumschleppen, man hat doch das iPhone.
Na ja, alles lässt sich in Photoshop zaubern, Falten weg, Fotos alt, Retro-Vintage-Instagramm usw. Aber es ist nicht echt, finde ich. Und man sieht es, finde ich. Und es macht keinen Spaß, finde ich.
Ich bin ein Freund von Originalen, von meinem ersten selbstverdienten Geld habe ich mir vor mehr als 30 Jahren eine LV-Tasche in Paris gekauft, die trage ich heute noch.
Ein 19,95 € Nokia-Klapphandy reicht mir zum Telefonieren, ein iPhone kann ich mir nicht leisten, das stört mich aber nicht. Das nur zum Thema ganz oder gar nicht, bei mir persönlich.
Und darum liebe ich Lomo-Kameras. Das hat was, Originale, einfache Technik ohne Schnick-Schnack, und ganz viel Überraschung und ein wenig Zufall bei jedem Foto. Bewusst fotografieren, überlegen, vorher. Das war mir fast abhanden gekommen. Mein Sohn sagt immer: "Mama, du knipst, zack-zack, immer im Laufen, lass dir mehr Zeit". Recht hat er.
Er macht mit seinen gerade mal 18 Jahren wesentlich bessere Fotos als ich.
Auf diesem Layout sind 2 Fotos, die mit der Sampler entstanden sind:
Die Kamera hat keinen Sucher, und macht 4 Fotos ganz kurz hintereinander, man kann nur raten ob man sein Motiv erwischt oder nicht;-)
Aber das ist eben das Witzige an diesen Fotos.
Ganz wichtig, das habe ich aus Erfahrung gelernt, ist ein lichtempfindlicher Film (400 oder 800), damit bekommt man tolle Ergebnisse.
Bei Lomography gibt es verschiedene Entwicklungsmethoden und ganz verschiedene Filme, das habe ich noch nicht ausprobiert, ich taste mich da langsam ran. Bisher habe ich ganz einfach meinen Film zu DM gebracht, in die Tüte gepackt, in den Kasten geworfen und gespannt gewartet.Nach 4 Tagen abgeholt, knapp 4 Euro für 24 Abzüge bezahlt.
Und mich gefreut über die Ergebnisse! Die Farben von analogen Fotos sind irgendwie weicher, natürlicher. Jeder der schon einfachste Digi-Fotos auf billigem Fotopapier gesehen hat, mit schrillgrünem Rasen und neonroten Mohnblumen ahnt vielleicht, was ich meine.
Das Layout ist weitgehend mit dem letzten Studio Calico Kit entstanden,dazu etwas Washi Tape.
Ein weiteres Foto aus dieser Serie habe ich vor einigen Tagen eingescannt, und damit dann etwas ganz Besonderes gemacht. Aber das verrate ich euch erst ein wenig später, etwas Geduld bitte.
Und wenn ihr geduldig seid und hier wieder vorbeischaut gibt es für euch eine besondere, ziemlich große Überraschung;-)
Have a good one!
•••• •BARBARA